In den Jahren 1925 bis 1930 erzielte die Republik Erfolge. Es wurde sogar die Arbeitslosenversicherung eingeführt. Es gab die ersten wichtigen Beschlüsse der Republik: über die Einführung des Achtstundentages, über das Frauenwahlrecht, die Abschaffung des Klassenwahlrechtes und andere. Aber in der schweren Situation ließen die demokratischen Tendenzen nach. Die Politik der Republik nahm eine andere Richtung. So kam es zu einer «Republik ohne Republikaner». Die Opposition, die sehr stark war, nutzte die Situation für sich aus und schrieb der neuen Macht die Niederlage im Krieg und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu. Die Lage verschlechterte sich durch die Weltwirtschaftskrise (1929). Die antidemokratische Bewegung wurde stärker und 1932 bekam die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) unter Adolf Hitler über ein Drittel aller Sitze bei den Reichstagswahlen. Als sich aber die Situation schon zum Besseren wendete, entließ der damalige Reichspräsident von Hindenburg den Reichskanzler Brüning. Zum Reichskanzler wurde der Abgeordnete von Papen, Gegner der Republik und des Parlaments.

Die unselbständige Politik des letzten Präsidenten der Weimarer Republik von Hindenburg führte zur größten Katastrophe in der deutschen Geschichte.

Vokabeln zum Text

die Macht übernehmen (а, о) — взять на себя власть

es zum Ziel haben (etw. zu machcn) — иметь целью (сделать что-л.)

einen Rechtsstaat errichten (te, t) — построить правовое государство

rechtsstaatlich — правовой

die Verfassung beschließen (о, о) — принять конституцию

unter schweren Bedingungen — в тяжелых условиях

die Nachkriegszeit — послевоенное время

das Hindernis, -ses, - se — препятствие

Erfolge erzieien (te, t) — достичь успехов

ausnutzen (te, t) — использовать;

die Situation für sich ausnutzen — использовать ситуацию в свою пользу

zuschreiben (ie, ie)jmdm. Etw. — приписывать кому-л. что-л.

die Weltwirtschaftskrise, -, - n — мировой экономический кризис

verschlechtern (te, t) — ухудшать

sich zum Besseren (zum Guten) wenden — повернуться к лучшему

entlassen (ie, a) — увольнять, снимать с поста

V. Die Hitler-Diktatur

Am 30. Januar 1933 kam in Deutschland Hitler zur Macht. Die nationalsozialistische Partei, die er leitete, war damals die stärkste, und Hitler wurde zum Reichskanzler ernannt. Danach verbot er alle anderen Parteien. Ein Terror setzte ein. 1934 wurde Hitler auch zum Präsidenten. In der Innenpolitik konnte er die Arbeitslosigkeit abbauen, und das stärkte seine Positionen noch mehr. In der Außenpolitik war er von Anfang an aggressiv. Bald führte Hitler die allgemeine Wehrpflicht ein. Er betrieb die Vorbereitung eines Krieges, um dann die Herrschaft über Europa zu erringen. 1938 wurden Österreich und das Sudetenland annektiert. Hitler verfolgte und vernichtete seine politischen Gegner und verwirklichte auch sein antisemitisches Programm. Es gab keine Meinungsfreiheit. Die besten deutschen Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler gingen in die Emigration.

Am 1. September 1939 sind die deutschen Truppen in Polen einmarschiert. So begann der 2. Weltkrieg. Die faschistischen Armeen besiegten Polen, Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien, Frankreich, Jugoslawien und Griechenland. Am 22. Juni 1941 sind die Hitlertruppen in die Sowjetunion eingedrungen. Es war der Anfang des Großen Vaterländischen Krieges gegen die faschistischen Eroberer, der fast vier Jahre dauerte.

Der zweite Weltkrieg brachte viel Leid und Kummer und kostete 55 Millionen Menschen das Leben. Dieser Krieg, den die Alliierten, vor allem die Sowjetunion und dann auch die USA sowie Großbritannien und Frankreich führten, endete mit der größten Niederlage Deutschlands in seiner Geschichte. Am 30. April 1945 beging Hitler Selbstmord, und am 8. Mai hat Deutschland kapituliert.

Vokabeln zum Text

zur (an die) Macht kommen (s) — прийти к власти

leiten (te, t) (Akk.) — руководить, возглавлять;

eine wichtige Arbeit (einen Betrieb, eine Partei) leiten

ernennen (ernannte, ernannt) zu — назначить кем-л.

einsetzen (te, t) (h) зд: начинаться, наступать;

die Musik (ein Gelächter, der Applaus, ein Terror) setzte ein

die Innenpolitik — внутренняя политика

die Außenpolitik — внешняя политика

abbauen (te, t) (die Rüstung, die Arbeitslosigkeit) — снижать, ликвидировать, сокращать (вооружение, безработицу)

stärken (te, t) (die Positionen) — усиливать (позиции)

die allgemeine Wehrpflicht — всеобщая воинская повинность

die Vorbereitung eines Krieges betreiben — проводить подготовку войны

die Herrschaft erringen (a, u) über (Akk,) — добиться господства над чем-л.

annektieren (te, t) — аннексировать

verfolgen (te, t) — преследовать

vernichten (te, t) — уничтожать

verwirklichen (te, t) — осуществлять; vgl. erfüllen, in Erfüllung bringen

die Meinungsfreiheit — свобода мнений

einmarschieren (te, t) (s) — вступить на территорию

erobern (te, t) — завоевывать, покорять

der Eroberer, -s, — завоеватель

eindringen (a, u) (s) in (Akk.) — проникать, вторгаться (куда-л.)

viel Leid und Kummer bringen — приносить много страданий и горя

kosten (te, t) (viel Mühe, viel Arbeit, die Gesundheit, das Leben) — стоить (больших усилий, труда, здоровья, жизни)

der Alliierte, -, -n = der Verbündete — союзник

Selbstmord begehen (i, a) (h) — покончить жизнь самоубийством

VI. Deutschland in den Jahren 1945 bis 1990

Nach der Kapitulation teilten die vier Mächte — die Sowjetunion, die USA, Großbritannien und Frankreich — das Land in vier Besatzungszonen auf. Es gab keine zentrale deutsche Regierung. Die ehemalige Hauptstadt Berlin wurde auch geteilt und zwar in vier Sektoren. Nach dem Potsdamer Abkommen im August 1945 sollte das Territorium östlich der Oder und der Neiße Polen gehören. Das nördliche Preußen mit der Stadt Königsberg wurde zum Teil der Sowjetunion.

Es wurde beschlossen, in Deutschland keine Waffen zuzulassen, den Nationalismus zu beseitigen, die Wirtschaft zu dezentralisieren und das politische Leben zu demokratisieren.

Aber bald zeigten sich große Unterschiede in der Politik im östlichen und im westlichen Teil, die zum «kalten Krieg» führten. (Es waren verschiedene Linien der wirtschaftlichen Entwicklung, verschiedene Auffassungen von Demokratisierung usw. Dazu verschärfte sich die Berlin-Frage, die Blockade Westberlins zur Folge hatte.)

1947 wurde aus den Zonen der USA und Großbritanniens eine «Bizone» gebildet, die Grundlage der späteren Bundesrepublik.

Im Mai 1949 wurde vom Parlamentarischen Rat in Bonn das Grundgesetz für die Bundesrepublik angenommen, im August der Deutsche Bundestag und am 15. September der erste Bundeskanzler gewählt. So entstand die Bundesrepublik Deutschland.

Am 7. Oktober 1949 wurde im Osten dagegen die DDR (die Deutsche Demokratische Republik) gegründet. So gab es seit 1949 auf dem Territorium Deutschlands zwei Staaten mit verschiedener Gesellschaftsordnung und verschiedener wirtschaftlicher Basis.

1956 bekamen die beiden deutschen Staaten wieder eigene Armeen. Die DDR trat dem Warschauer Vertrag und die BRD der NATO bei. Während der Zeit des „kalten Krieges» gab es keine politischen Kontakte zwischen den beiden Staaten. Es fehlten notwendige Reisemöglichkeiten. So durften nur wenige DDR-Bürger ins westliche Ausland fahren, auch nicht in die Bundesrepublik.

Erst in den siebziger Jahren, als man die gegebenen Umstände anerkannte, änderte sich die Situation. 1972 schlossen die DDR und die Bundesrepublik Deutschland den «Grundlagenvertrag» über ihre Beziehungen. Die politischen und die wirtschaftlichen Beziehungen, insbesondere die Kontakte zwischen den Menschen wurden viel intensiver.

Aber es war eine größere Annäherung der beiden Länder nötig. Es blieb unnatürlich, daß eine Nation in zwei Staaten getrennt war. (Allein 40 Prozent der Bundesdeutschen hatten Verwandte in der DDR.) Auch der Lebensstandard im Westen war höher als im Osten, ein großer Teil der Bevölkerung wollte unter anderen Bedingungen leben. Zu dieser Zeit änderte sich die Situation in der ganzen Welt, besonders in Osteuropa. Die amerikanisch-sowjetischen Beziehungen verbesserten sich, die Abrüstung ging schnell voran. Der Warschauer Pakt wurde aufgelöst, und die NATO begann ihre Politik zu ändern.

1989 wurden nach dem Willen der Deutschen mit Zustimmung der Sowjetunion und der westlichen Alliierten die Grenze in Berlin und die innerdeutsche Grenze geöffnet. Im August 1990 beschließt die neue, demokratisch gewählte Volkskammer der DDR den Beitritt zur Bundesrepublik.

Am 3. Oktober 1990 kommt es zur Wiedervereinigung beider Länder. Es beginnt eine neue Etappe im Leben Deutschlands.

Vokabeln zum Text

die Macht, Mächte зд.: держава

aufteilen (te, t) (in vier Besatzungszonen) — разделить (на четыре оккупационные зоны)

das (Potsdamer) Abkommen — (Потсдамское) соглашение

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