„Warum predigst du nicht das Evangelium, anstatt über das Geldverdienen zu sprechen?“ fragte man mich. „Weil es das Evangelium predigt, Geld auf ehrliche Weise zu verdienen.“ Das ist der Grund. Die Männer, die reich werden, sind oft die ehrlichsten Menschen, die man in der Gemeinschaft finden kann. „Aber“, sagt ein junger Mann, „mir wurde immer gesagt, dass jemand, der viel Geld hat, unehrlich, schändlich und verachtenswert ist.“ Mein Freund, genau deshalb hast du kein Geld – weil du solche Vorstellungen über reiche Menschen hast. Die Grundlage deines Glaubens ist völlig falsch. Lassen Sie mich hier klar sagen – auch wenn ich für diese Aussage keine Zeit habe, um sie zu vertiefen – dass 98 von 100 reichen Menschen in Amerika ehrlich sind. Das ist der Grund, warum sie reich sind. Deshalb können sie große Unternehmen führen und viele Menschen finden, die mit ihnen zusammenarbeiten. Es liegt daran, dass sie ehrliche Männer sind.

„Aber“, sagt ein anderer junger Mann, „ich höre manchmal von Menschen, die Millionen von Dollar auf unehrliche Weise verdienen.“ Ja, das höre ich auch. Aber solche Fälle sind so selten, dass die Zeitungen ständig darüber berichten, als wäre es die Norm. Man bekommt den Eindruck, dass alle anderen Reichen auf unehrliche Weise zu Wohlstand gekommen sind. Mein Freund, wenn du mich mit dem Auto nach Philadelphia fährst und mich zu den Menschen bringst, die dort in ihren eigenen Häusern wohnen – den schönen Häusern mit Gärten und Blumen – dann werde ich dir die besten Menschen in Charakter und Unternehmertum vorstellen, die du dir vorstellen kannst. Ein Mann ist erst dann wirklich ein Mann, wenn er sein eigenes Haus besitzt, und diejenigen, die ihr eigenes Zuhause besitzen, sind durch dieses Eigentum ehrlicher, wahrhaftiger und verantwortungsbewusster.

Es ist keineswegs unvereinbar, wenn ein Mann Geld hat – auch in großen Mengen. Wir predigen gegen Habsucht, das tun wir natürlich, und oft sprechen wir von „unreinem Mammon“ auf eine Weise, die den Eindruck erweckt, es sei sündhaft, Geld zu besitzen – bis der Kollektenkorb herumgeht, und wir beinahe fluchen, dass die Menschen nicht mehr geben. Oh, wie inkonsequent solche Lehren sind! Geld ist Macht, und du solltest vernünftigerweise ehrgeizig sein, es zu haben. Du solltest es tun, weil du mit Geld mehr Gutes tun kannst, als ohne es. Geld hat die Bibel gedruckt, Geld baut Kirchen, Geld schickt Missionare aus und bezahlt deine Prediger, und ohne es hättest du viele von ihnen nicht. Ich bin immer bereit, dass meine Kirche mein Gehalt erhöht, denn die Kirche, die das höchste Gehalt zahlt, erhöht es am leichtesten. Du hast nie eine Ausnahme erlebt. Der Mann, der das größte Gehalt erhält, kann mit der ihm gegebenen Macht am meisten Gutes tun – natürlich, wenn sein Geist darauf ausgerichtet ist, es für das Gute zu verwenden.

Es ist unsere christliche Pflicht, Geld zu haben, wenn wir es ehrlich verdienen können. Es ist ein großer Fehler, zu denken, man müsse arm sein, um fromm zu sein. Einige Menschen sagen: „Hast du kein Mitgefühl mit den Armen?“ Natürlich habe ich Mitgefühl mit den Armen, sonst würde ich nicht so viele Jahre predigen. Aber die Zahl der wirklich bedürftigen Menschen ist sehr gering. Menschen zu unterstützen, die durch ihre eigenen Fehler oder die Fehler anderer in Armut gefallen sind, mag gerecht sein, aber es ist ein großer Fehler, jemanden zu unterstützen, den Gott für seine Sünden bestraft – das ist unrecht, und wir tun das viel mehr, als wir denen helfen, die es wirklich verdienen.

Der Gedanke, dass Armut in irgendeiner Weise tugendhaft ist, ist ebenfalls falsch. Jemand könnte fragen, ob es Dinge auf der Welt gibt, die mehr wert sind als Geld. Natürlich gibt es die. Liebe ist das größte Gut auf der Erde, aber der Glückliche, der liebt, hat auch genug Geld. Geld ist Kraft, Geld ist Einfluss, und es kann sowohl Gutes als auch Schlechtes bewirken. In den Händen guter Menschen hat es Gutes bewirkt.

Ich erinnere mich an einen Mann, der in einem Gebetsmeeting in unserer Stadt aufstand und dem Herrn dankte, dass er „einer der Armen Gottes“ sei. Ich frage mich, was seine Frau davon hält – sie verdient das Geld, das in das Haus kommt, während er es auf der Veranda raucht. So ein „Armer Gottes“ ist ein unglückliches Bild. Gott möchte nicht, dass wir Armut als Ziel setzen, um fromm zu erscheinen. Wir sollten mit den Armen mitfühlen, aber wir sollten keine Lehre verbreiten, dass Armut etwas Heiliges sei.

Dennoch gibt es heute noch Vorurteile gegenüber dem Rat, dass ein Christ (oder ein frommer Mensch) Reichtum anstreben sollte. Früher gab es an der Temple University einen jungen Mann in der Theologischen Fakultät, der dachte, er sei der einzige fromme Student. Er kam in mein Büro und sagte: „Ich habe gehört, dass Sie gesagt haben, es sei eine ehrenhafte Ambition für einen jungen Mann, Reichtum zu erlangen. Und das macht ihn ein besserer Mensch.“ Ich sagte ihm, dass er das missverstanden hatte, und er zeigte mir aus der Bibel, dass „das Geld die Wurzel allen Übels“ sei. Ich erklärte ihm, dass das nicht stimmt und er die Stelle richtig lesen müsse. Als er das tat, erkannte er, dass es in der Bibel heißt, dass „die Liebe zum Geld die Wurzel allen Übels“ ist. Wer auf ehrliche Weise Reichtum anstrebt, wird nie fallen. Aber wer das Geld zu sehr liebt oder es auf unehrliche Weise sucht, wird in viele Versuchungen geraten und scheitern.

Das Streben nach Wohlstand darf nie zur Gier oder zur Anbetung des Geldes werden. Reichtum kann eine gute Sache sein, aber es muss immer im Dienst an den Menschen und an Gott stehen.

Wie man eine Rede als angehender Redner analysiert und daraus lernt

Das Zuhören und Analysieren einer Rede ist für angehende Redner von unschätzbarem Wert. Wenn wir einer Präsentation lauschen, denken wir oft nicht daran, dass wir dabei nicht nur passiv konsumieren, sondern aktiv lernen können. Eine wichtige Fähigkeit für jeden Redner ist es, Reden nicht nur zu hören, sondern zu „hören wie ein Redner“. Dies bedeutet, die Techniken und Methoden des Sprechens und die verschiedenen Elemente einer Rede kritisch zu betrachten.

Wenn du eine Rede hörst, solltest du nicht nur auf den Inhalt achten, sondern auch auf die Art und Weise, wie der Redner die Aufmerksamkeit der Zuhörer lenkt, wie er die Bühne nutzt und wie er seine Botschaft übermittelt. In vielen Fällen wird ein Redner durch seine Fähigkeit, mit dem Publikum zu interagieren und den Raum effektiv zu nutzen, zu einem noch überzeugenderen Kommunikator. Beobachtungen und kritische Analysen von Reden helfen nicht nur dabei, die eigene Fähigkeit zum öffentlichen Sprechen zu verbessern, sondern fördern auch das tiefere Verständnis der Komplexität der Kommunikation.

Zu Beginn einer Analyse ist es wichtig, sich auf die Beziehung zwischen dem Redner und dem Publikum zu konzentrieren. Die erste Beobachtung sollte dabei nicht den Redner selbst betreffen, sondern das Publikum. Welche demografischen Merkmale lassen sich erkennen? Wie scheint das Publikum in Bezug auf seine Stimmung und seine Interessen ausgerichtet zu sein? Gibt es eine einheitliche Gruppe, oder handelt es sich um eine heterogene Ansammlung von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen? Diese Informationen können dir dabei helfen, die Herangehensweise des Redners zu verstehen. Wie würde sich beispielsweise die Struktur der Rede oder die Auswahl des unterstützenden Materials ändern, wenn du das Publikum selbst vor dir hättest?

Ein weiterer Aspekt, der beim Zuhören von besonderer Bedeutung ist, ist die Struktur der Rede. Ein guter Redner sollte in der Lage sein, eine klare und nachvollziehbare Struktur zu bieten. Dies beginnt mit der Einführung, die den Rahmen für die folgende Diskussion bildet, und endet mit einem Schluss, der die Hauptpunkte zusammenfasst. Übergänge zwischen den verschiedenen Teilen der Rede sind besonders wichtig, da sie den Zuhörer durch die Argumentation führen und eine klare Linie im Vortrag ermöglichen. Die Fähigkeit, diese Übergänge bewusst wahrzunehmen, hilft dabei, die Struktur der Rede im Gedächtnis zu behalten und die Organisation des Inhalts zu verstehen.

Ein wichtiger Punkt in der Analyse ist auch die Auswahl des Materials. Die Inhalte einer Rede sind entscheidend für deren Wirkung. Der Redner zieht aus seiner eigenen Erfahrung, aus Literatur, Medien oder wissenschaftlichen Erkenntnissen, um seine Botschaft zu unterstützen. Achte darauf, wie gut das Material zur Zielsetzung der Rede und zum Publikum passt. Ist es relevant und nachvollziehbar? Sind die Argumente überzeugend? Oder könnte der Redner auf andere Quellen oder Beispiele zurückgreifen, die vielleicht eine noch größere Wirkung erzielt hätten? Diese Fragen helfen dir, die Entscheidung des Redners in Bezug auf die Materialauswahl zu reflektieren und eigene Schlüsse für die eigene Präsentation zu ziehen.

Die Lieferung einer Rede ist ein weiterer kritischer Bereich, der sowohl verbale als auch nonverbale Elemente umfasst. Ein erfolgreicher Redner ist sich der Bedeutung seiner Körpersprache und der Stimmführung bewusst. Achte darauf, wie der Redner seine Stimme einsetzt – wird sie dynamisch oder monoton verwendet? Wie beeinflusst die Mimik des Redners die Wirkung der Worte? Es ist entscheidend, diese Elemente zu erkennen, da sie die Art und Weise, wie die Botschaft wahrgenommen wird, stark beeinflussen können. Ein erfolgreicher Redner versteht es, nonverbale Kommunikation geschickt mit verbalen Inhalten zu kombinieren, sodass eine kohärente und kraftvolle Botschaft entsteht.

Schließlich ist es wichtig, die Rede als Ganzes zu betrachten. Die Kunst des öffentlichen Sprechens besteht nicht nur aus der Aneinanderreihung von Fakten oder Geschichten. Vielmehr ist es die Gesamtheit von Struktur, Material, Lieferung und Beziehung zum Publikum, die eine Rede zu einem kraftvollen Erlebnis macht. Der Redner muss all diese Elemente in einem harmonischen Zusammenspiel vereinen. Es genügt nicht, eine Rede in einzelne Teile zu zerlegen und diese zu analysieren; der wahre Wert liegt in der Beobachtung, wie diese Teile zusammenwirken, um eine überzeugende Botschaft zu erzeugen.

Eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Aspekten hilft nicht nur dabei, ein besserer Redner zu werden, sondern fördert auch das tiefere Verständnis für die Dynamik zwischen Sprecher und Zuhörer. Der Zuhörer, der gleichzeitig als angehender Redner die Rede analysiert, wird sensibler für die Feinheiten der Präsentation und entwickelt ein besseres Gespür für die eigene Wirkung als Redner.

Die Fähigkeit, eine Rede auf diese Weise zu analysieren und sich dabei in die Position des Redners zu versetzen, stellt eine der effektivsten Methoden dar, um die eigenen rhetorischen Fähigkeiten zu schulen. Wer gelernt hat, präzise zu beobachten und zu reflektieren, wird nicht nur ein besserer Redner, sondern auch ein besserer Zuhörer – und damit letztlich ein besserer Kommunikator.