Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten im Jahr 2016 war ein politisches Erdbeben, dessen tiefgreifende Ursachen weit über die einfache Erklärung von „wirtschaftlicher Unsicherheit“ hinausgehen. Die gängige Annahme, dass Trumps Wähler hauptsächlich aus ökonomisch benachteiligten Schichten stammten, die von der Globalisierung und den wirtschaftlichen Umwälzungen der letzten Jahrzehnten enttäuscht waren, greift zu kurz. Zwar war die „wirtschaftliche Angst“ ein wichtiges Thema, doch sie bildet nur einen Teil eines komplexen Zusammenspiels von Faktoren, das den Aufstieg von Trump und ähnliche populistische Bewegungen begünstigt hat.

Zunächst einmal ist es entscheidend zu verstehen, dass das Narrativ von der „wirtschaftlichen Unsicherheit“ die wahren Wurzeln des Trump-Wahlkampfs in den Hintergrund drängt. Viele der Wähler, die Trump unterstützten, gehörten nicht zur unteren sozialen Schicht. Eine Vielzahl von Studien und Analysen zeigen, dass der Großteil von Trumps Wählern nicht aus den typischen „verlassenen“ Arbeitergegenden der sogenannten „Rust Belt“-Region stammte, sondern dass es vor allem die Mittel- und Oberschicht war, die in seiner politischen Botschaft eine Resonanz fand. Die Argumentation, dass Trumps Unterstützung vor allem aus der Frustration über wirtschaftliche Rückschläge resultierte, ignoriert, dass auch viele von Trumps Anhängern nicht direkt von diesen Krisen betroffen waren. Die wahre Quelle ihrer Unterstützung lag oft tiefer und war mit einer Vielzahl von kulturellen, identitätspolitischen und rassistischen Überzeugungen verbunden.

Es ist von großer Bedeutung, dass wir die kulturelle Dimension des Populismus und insbesondere die Frage der weißen Identitätspolitik betrachten. Trumps Erfolg beruhte nicht nur auf einer Reaktion auf wirtschaftliche Krisen, sondern auf einem tief verwurzelten Gefühl der Bedrohung von sozialen und kulturellen Veränderungen. Der Aufstieg von Bewegungen wie „Black Lives Matter“, die stärkere Forderungen nach Gleichberechtigung und Sozialgerechtigkeit stellten, und die zunehmende Diversifizierung der amerikanischen Gesellschaft schürten bei vielen weißen Wählern ein Gefühl des Verlusts und der Entfremdung. Trump sprach diese Ängste direkt an, indem er rassistische Stereotype bediente und eine Rückkehr zu einem idealisierten Bild einer „weißen Amerika“ propagierte.

Zusätzlich zum kulturellen Wandel kam die zunehmende Fragmentierung der politischen Landschaft in den USA. Die politische Mitte, die in früheren Jahrzehnten als stabilisierendes Element fungierte, ist weitgehend zusammengebrochen. Die Demokraten, lange Zeit die Partei der Arbeiterklasse, verloren an Bedeutung, insbesondere bei den weißen, ländlichen Wählern. Gleichzeitig nahmen die Republikaner unter Trump zunehmend einen Populismus an, der nicht nur den neoliberalen Konsens infrage stellte, sondern auch ein politisches Vakuum füllte, das von der Mitte bis zur extremen Rechten reichte. Trump, der die Wirtschafts- und Außenpolitik als „Businessman“ angehen wollte, gelang es, auf das Gefühl der Entfremdung und das Verlangen nach einem „starken Führer“ zu reagieren.

Es gibt jedoch noch einen weiteren wichtigen Faktor, der bei der Erklärung von Trumps Erfolg berücksichtigt werden muss: die mediale Landschaft. Trump verstand es meisterhaft, durch die Medien zu navigieren, und machte sich die Macht der sozialen Medien zunutze, um seine Botschaften zu verbreiten. Die Medienlandschaft hat sich in den letzten Jahren zunehmend polarisiert, wobei soziale Medien, wie Twitter und Facebook, zu einer Plattform für die Verbreitung von Fake News und rechtsextremen Ideologien wurden. Trump selbst nutzte diese Plattformen, um direkt mit seinen Anhängern zu kommunizieren und seine politischen Gegner zu diffamieren. Die Art und Weise, wie die Medien auf Trumps Provokationen reagierten, trug ebenfalls zu seiner Popularität bei – jedes seiner Worte wurde zum Spektakel, das Aufmerksamkeit generierte.

Eine weitere Dimension, die oft übersehen wird, ist die Rolle von politischen und religiösen Eliten. Insbesondere evangelikale Christen, die in der Vergangenheit eine eher zögerliche Haltung gegenüber populistischen Führern einnahmen, spielten eine entscheidende Rolle bei Trumps Wahl. Durch die Unterstützung von Trumps konservativen Werten, wie dem Kampf gegen Abtreibung und die Förderung des christlichen Glaubens im öffentlichen Leben, konnte er die evangelikale Basis hinter sich vereinen. Diese Gruppierung sah in Trump weniger einen klassischen Politiker als vielmehr einen „Retter“, der ihnen eine Stimme gab und ihre moralischen und kulturellen Werte verteidigte.

Zusätzlich zu den kulturellen und ideologischen Aspekten ist es von zentraler Bedeutung, die Rolle der Politik der „großen Lügen“ und der „alternativen Fakten“ zu betrachten. Trump und seine Anhänger wendeten eine Strategie an, die in totalitären Regimen oft verwendet wird, um die Realität zu verzerren und eine alternative Wahrheit zu schaffen. Das ständige Leugnen von Fakten, die Erfindung von Feindbildern und das Schüren von Misstrauen gegenüber etablierten Institutionen (darunter auch die Justiz und die Medien) führte dazu, dass eine immer größere Anzahl von Amerikanern in einer „parallel existierenden Realität“ lebte, in der Trumps Lügen und Versprechungen die einzige Wahrheit darstellten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl von Donald Trump nicht nur ein Produkt der wirtschaftlichen Unsicherheit war, sondern vielmehr das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von sozialen, kulturellen, politischen und medialen Faktoren. Populismus, wie er in der Trump-Ära auftrat, ist tief verwurzelt in der Angst vor Verlusten – sei es die Angst vor dem Verlust von ökonomischen Vorteilen, kulturellen Identitäten oder politischen Privilegien. Die Herausforderung besteht darin, diese Ängste zu erkennen und den sozialen Zusammenhalt wieder zu stärken, um den Aufstieg von Populisten in der Zukunft zu verhindern.

Wie der christliche Nationalismus und die evangelikale Unterstützung für Trump miteinander verflochten sind

Der Begriff "Evangelikalismus" wird unter Fachleuten häufig diskutiert und ist nicht unumstritten. Dennoch gibt es allgemeine Übereinstimmung darüber, dass innerhalb der evangelikalen Gemeinschaft drei zentrale Überzeugungen existieren: (1) die Bibel als inspirierte Offenbarung Gottes für die Menschheit; (2) die zentrale Bedeutung der Konversionserfahrung, also des „wiedergeboren Werdens“; (3) ein gemeinsamer Auftrag zur Evangelisation und zur Gewinnung von neuen Gläubigen. Diese drei Aspekte sind das Fundament des evangelikalen Glaubens, auch wenn die Ausprägungen und Interpretationen innerhalb der Gemeinschaft variieren können. Eine detaillierte Geschichte des Evangelikalismus zu liefern, würde den Rahmen dieses Kapitels sprengen, jedoch ist es wichtig festzustellen, dass der Einfluss des Evangelikalismus auf die amerikanische Politik im 20. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre eher zurückhaltend war. Erst in dieser Zeit begannen Evangelikale, sich wieder stärker politisch zu engagieren, insbesondere im Bündnis mit konservativen Kräften. Dieses politische Comeback war eine Reaktion auf wahrgenommene Angriffe auf ihre Subkultur. Auch wenn häufig die Abtreibung als Schlüsselfrage dieser Wiederbelebung genannt wird, argumentiert der Historiker Randall Balmer, dass der eigentliche Katalysator nicht das Urteil in der „Roe v. Wade“-Rechtssache war, sondern das Urteil in „Green v. Connolly“ von 1971. Diese Entscheidung stellte klar, dass Institutionen, die rassistische Diskriminierung praktizieren, ihren Steuerstatus verlieren würden. Die Bob-Jones-Universität, die diese Regelung herausforderte, wurde durch die Politik des Staates betroffen, obwohl sie begann, Studierende von farbiger Hautfarbe aufzunehmen, aber weiterhin interrassische Beziehungen verbot. Das Thema Rassismus spielte also eine erhebliche Rolle bei der Herausbildung des „Religiösen Rechts“ und seiner politischen Ausrichtung.

Der Historiker John Fea konstatiert, dass die massive Unterstützung für Trump durch weiße Evangelikale wenig überraschend ist. Er sieht in Trump lediglich die „neueste Manifestation eines langjährigen evangelikalen Ansatzes in der öffentlichen Lebensführung“, ein Ansatz, der von Angst, Nostalgie und dem Streben nach politischer Macht geprägt ist. Die Unterstützung Trumps durch Evangelikale erklärt Fea als Teil einer langfristigen Entwicklung, in der sich religiöser Glaube mit politischem Einfluss vermischt. Der Soziologe Philip Gorski führt die Unterstützung Trumps vor allem auf den Einfluss des weißen christlichen Nationalismus zurück. Dieser Nationalismus kombiniert die Zugehörigkeit zu einer religiösen und einer nationalen Gruppe, was besonders im Kontext der weißen Evangelikalen eine zentrale Rolle spielt. Dennoch stellt sich heraus, dass nicht alle weißen konservativen Evangelikalen automatisch christliche Nationalisten sind. Laut einer Untersuchung von Whitehead, Perry und Baker bleibt jedoch der christliche Nationalismus ein starker Indikator für die Wahl von Trump, auch wenn andere Faktoren wie wirtschaftliche Unzufriedenheit oder Vorurteile gegenüber ethnischen Minderheiten berücksichtigt werden.

Die Idee des christlichen Nationalismus ist ein tief verwurzeltes Konzept, das in den USA weit verbreitet ist. Es verbindet die amerikanische Identität mit einer besonderen christlichen Herkunft und Zukunft, die von vielen Unterstützern der Trump-Präsidentschaft als notwendig erachtet wird, um das Land wieder zu einem „christlichen“ Staat zu machen. In diesem Zusammenhang ist der Rassismus ein zentrales Element des weißen christlichen Nationalismus, da die Wahrung einer christlichen und gleichzeitig weißen Nation als notwendige Bedingung für den Erhalt der „wahren“ amerikanischen Identität angesehen wird. Whitehead und andere Forscher stellen fest, dass der christliche Nationalismus in hohem Maße von weißen Evangelikalen und Protestanten getragen wird, auch wenn die Ideologie über diese Gruppe hinaus Bedeutung hat.

Die Auswirkungen des christlichen Nationalismus auf die politische Landschaft sind besonders sichtbar bei den Einstellungen der Evangelikalen zu Themen wie Polizei und Rassismus. Studien haben gezeigt, dass diejenigen, die an diesen Nationalismus glauben, eher geneigt sind, die rassistische Ungleichbehandlung von schwarzen Menschen durch die Polizei zu leugnen und rassistische Gesetze und Praktiken zu unterstützen. Viele Evangelikale sehen die zunehmende ethnische Vielfalt in den USA als Bedrohung für die nationale Identität und unterstützen daher politische Maßnahmen, die gegen diese Diversität gerichtet sind. Die Ergebnisse einer Umfrage von Jones et al. (2018) belegen, dass eine Mehrheit der weißen Evangelikalen die Vorstellung ablehnt, dass die USA eine multikulturelle Gesellschaft werden sollten. Diese Sichtweise ist einzigartig in ihrer Ausprägung und zeigt die enge Verbindung von Rasse, Religion und politischer Identität.

Die Medienlandschaft hat ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Förderung des Trump-Phänomens gespielt. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei die „Court Evangelicals“, eine Gruppe prominenter evangelikaler Führer, die Trump aktiv unterstützen und direkten Zugang zum Präsidenten haben. Diese „Hof-Evangelikalen“ stammen hauptsächlich aus drei Gruppen: der christlichen Rechten, den Anhängern des „Prosperity Gospel“ und den Unabhängigen Charismatikern (INC). Letztere Gruppe stellt die am schnellsten wachsende christliche Bewegung dar, insbesondere im Westen und im globalen Süden. Diese Netzwerke von unabhängigen geistlichen Führern sind nicht an traditionelle Kirchengebäude gebunden, sondern operieren vor allem online und haben einen direkten Einfluss auf ihre Anhänger. Ihre Botschaft ist eine aggressive und intensiv erlebbare Form des Christentums, die verspricht, dass Gläubige direkten Zugang zu göttlichen Prophezeiungen haben und die Macht, Krankheiten zu heilen oder sogar Tote zu erwecken.

Der christliche Nationalismus hat nicht nur die politische, sondern auch die religiöse Landschaft der USA tiefgreifend verändert. In vielen Fällen ist es schwer, zwischen religiösen und politischen Identitäten zu unterscheiden, da beide Bereiche in den Überzeugungen vieler evangelikaler Christen miteinander verflochten sind. Die Vorstellung von einem „christlichen Amerika“ bleibt für viele eine treibende Kraft hinter ihrer politischen Unterstützung für Trump und die Rechte der weißen, christlichen Mehrheit.

Wie könnte ein sozialistisches Facebook aussehen?

Die wachsende Kritik an den sozialen Medien und ihrer Geschäftsmodelle, vor allem im Hinblick auf Facebook, ist nicht neu. Doch mit den zunehmenden gesellschaftlichen und politischen Spannungen, die durch die Plattformen verstärkt werden, stellt sich immer drängender die Frage nach Alternativen zu den aktuellen Modellen. In diesem Kontext hat Bassett (2018) in seinem Diskurs eine radikale Umgestaltung von Facebook vorgeschlagen. Anstatt die derzeitige, marktgetriebene Struktur beizubehalten, sollte man, so Bassett, das Geschäftsmodell von Facebook „töten“, indem man die Werbung – sowohl kommerzielle als auch politische – verbietet. Die Einnahmen aus Werbung, die bisher die Grundlage des Geschäftsmodells der Plattformen bilden, sind in diesem neuen Modell nicht mehr relevant. Stattdessen sollte eine öffentlich finanzierte Plattform entstehen, die auf kollektiven Bemühungen basiert und den Prinzipien einer demokratischen Gesellschaft dient, ähnlich wie Wikipedia. Eine solche Plattform könnte von einer von den Nutzern und den Arbeitern der Plattform gewählten Governance-Struktur gesteuert werden, wie es auch Jeremy Corbyn für die BBC vorgeschlagen hatte.

Die Idee eines „sozialistischen Facebooks“ wird nicht nur als eine Möglichkeit der wirtschaftlichen Umverteilung betrachtet, sondern auch als eine tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung, die von den sozialen Medien ausstrahlt. Facebook und ähnliche Plattformen sind nicht nur Medienunternehmen im klassischen Sinne, sondern verfügen über enorme Datenmengen und eine globale Nutzerbasis, die das Potenzial haben, die gesamte Gesellschaft zu transformieren. Daher stellt sich die Frage: Wie kann eine sozialistische Perspektive in diese Struktur integriert werden?

Die Vision eines sozialistischen Facebooks ist weit mehr als ein Versuch, den Kapitalismus innerhalb des digitalen Sektors zu regulieren. Sie basiert auf der Annahme, dass die derzeitige Nutzung von Big Data und globaler Konnektivität ein anarchisches System von Marktkräften widerspiegelt, das sowohl sozial als auch ökologisch zerstörerisch ist. In einer solchen Zukunft müssten die sozialen Medien im Dienste einer breiteren Gesellschaft stehen, die auf Prinzipien der Gerechtigkeit, Demokratie und Nachhaltigkeit beruht. Diese Vorstellung ist untrennbar mit der Idee des „Ecosocialism“ verbunden, einem politischen Konzept, das eine harmonische Gesellschaft im Einklang mit der Natur und gegen die Zerstörung durch Kapitalismus fordert.

Bassett geht noch weiter und argumentiert, dass die Vorstellung einer „neutralen“ Plattform, wie sie von den sozialen Medienunternehmen immer wieder hervorgehoben wird, nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Angesichts der Krisen, die durch diese Plattformen hervorgerufen werden – sei es die politische Manipulation, der Missbrauch von Daten oder die Verstärkung gesellschaftlicher Spaltungen – ist es notwendig, die Herrschaft der sozialen Medien über die öffentliche Kommunikation zu hinterfragen und Alternativen zu entwickeln. In diesem Sinne bietet der Vorschlag einer öffentlich finanzierten Plattform eine vielversprechende Möglichkeit, den Diskurs aus den Händen privater Unternehmen zu befreien und in eine demokratischere Struktur zu integrieren.

Doch wie genau könnte eine solche sozialistische Plattform konkret aussehen? Eine zentrale Herausforderung besteht darin, dass die digitale Welt, wie sie heute existiert, nicht nur ein Raum für soziale Interaktionen, sondern auch für wirtschaftliche und politische Macht ist. Plattformen wie Facebook nutzen ihre enorme Nutzerbasis und Daten, um gezielt Werbung zu schalten, politische Einflussnahme zu betreiben und neue Märkte zu erschließen. Das bedeutet, dass jede Umgestaltung der sozialen Medien nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine Frage der Machtverhältnisse ist. Wenn soziale Medien als öffentlicher Raum verstanden werden sollen, müssen diese Machtverhältnisse völlig neu gedacht werden.

Ein sozialistisches Facebook könnte im Wesentlichen zwei Hauptmerkmale aufweisen. Erstens müsste es die Grundlage der Plattform in den Dienst der Allgemeinheit stellen und es den Nutzern ermöglichen, die Plattform aktiv zu gestalten. Dies bedeutet, dass die Nutzer nicht nur als Konsumenten von Inhalten agieren, sondern auch als Produzenten und Mitgestalter der Plattform. Die Governance-Struktur müsste demokratisch sein, und Entscheidungen müssten von denen getroffen werden, die die Plattform tatsächlich nutzen, anstatt von entfernten Aktionären und Investoren.

Zweitens sollte eine solche Plattform die Prinzipien des Ökosozialismus integrieren. In einer Welt, die zunehmend mit ökologischen Krisen konfrontiert ist, könnten soziale Medien als Werkzeuge zur Schaffung eines kollektiven Bewusstseins über Umweltfragen dienen. Anstatt Umweltzerstörung zu ignorieren oder sogar zu fördern, könnte eine sozialistische Plattform den Dialog über nachhaltige Praktiken fördern und den Einfluss von Unternehmen, die die Erde schädigen, einschränken.

Eine solche Umgestaltung von Facebook würde jedoch eine tiefe gesellschaftliche und wirtschaftliche Umwälzung erfordern. Sie würde nicht nur die Art und Weise verändern, wie soziale Medien genutzt werden, sondern auch, wie diese Medien in die Wirtschaft und Politik eingebunden sind. Die Herausforderung besteht darin, die immense Macht von Unternehmen wie Facebook, die weit über die Kontrolle eines einzelnen Marktes hinausgeht, zu zügeln und sie in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen.

Schließlich wäre es eine Illusion zu glauben, dass eine sozialistische Plattform, egal wie gut durchdacht, die bestehenden sozialen und politischen Probleme vollständig lösen könnte. Sie könnte jedoch einen wichtigen Schritt in der richtigen Richtung darstellen, indem sie einen Raum schafft, in dem die Interessen der breiten Bevölkerung Vorrang vor denen der globalen Konzerne haben. Aber auch diese Vision erfordert eine fortwährende politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung, um die Interessen der Mehrheit gegen die oligarchischen Tendenzen der kapitalistischen Weltwirtschaft zu verteidigen.