In der Wirtschaftstheorie stellt die Annahme, dass Konsumenten rationale Entscheidungen treffen, eine der fundamentalen Annahmen dar. Doch diese Theorie, die auf der Annahme der Maximierung des Nutzens basiert, hat in der empirischen Forschung zunehmend mit Herausforderungen zu kämpfen. Insbesondere die Tatsache, dass Beobachtungen oft von den theoretischen Vorhersagen abweichen, hat zur Entwicklung alternativer Modelle geführt, die die Verhaltensweisen von Konsumenten besser abbilden sollen. Eine wichtige Erkenntnis in dieser Hinsicht ist, dass die Konsistenz des GARP (Generalized Axiom of Revealed Preference) oft nicht ohne Verluste an statistischer Power akzeptiert werden kann, wenn zufällige Fehler in den Daten vorhanden sind. Wie Heufer (2012, S. 168) betont, können bei großen stochastischen Fehlern nur etwa 60% aller Beobachtungssets akzeptiert werden, ohne die statistische Power zu verlieren. Würden alle Sets akzeptiert, könnte die Power um mehr als 16 Prozentpunkte sinken. Dies stellt jedoch keine Schwäche des Verfahrens dar, sondern spiegelt vielmehr wider, dass das Simulieren von zufälligem Verhalten eine einfache Methode ist, um zu verstehen, wie das AEI (Adaptive Expectations Model) interpretiert werden kann.
Darüber hinaus wird zunehmend anerkannt, dass Konsumenten möglicherweise keine perfekten Entscheidungen im Einklang mit ihren tatsächlichen Vorlieben treffen. Ugarte (2022a) schlägt vor, dass Konsumenten „unvollständig umsetzen“, was ihre tatsächlichen Präferenzen verlangen würden. Solche Fehler in der Wahlverhaltens könnten als Verletzungen des GARP betrachtet werden, jedoch nicht weil Konsumenten keine standardmäßigen Nutzenmaximierer sind, sondern weil ihre Präferenzen „unpräzise implementiert“ werden. In einem solchen Kontext untersucht Ugarte, wie ein Schätzer entwickelt werden kann, der „wahre“ Präferenzen aus den „verrauschten“ Daten der Wahlentscheidungen zurückgewinnt. Ein zentraler Aspekt seines Schätzers ist, dass „offenbar revealed preferences eher korrekt sind als nicht und daher eine vertrauenswürdige Informationsquelle darstellen“, was durch die Verwendung eines neuen Maßes der Distanz vom GARP verdeutlicht wird. Ugarte (2022a) zeigt, dass sein Schätzer statistisch konsistent und teilweise effizient ist. In einer Anwendung auf ein Labor-Portfolio-Experiment (Choi et al. 2007a) stellte sich heraus, dass dieser Schätzer eine bessere Maßzahl für die Qualität von Entscheidungen liefert als die bestehenden Indizes und eine stärkere Korrelation mit der Genauigkeit außerhalb der Stichprobe aufweist.
Es ist auch möglich, wie Tipoea, Adams und Crawford (2022) anmerken, dass beobachtete Verletzungen der revealed preference Restriktionen „sowohl in Konsumentendaten als auch in experimentellen Einstellungen auf das Verhalten von Konsumenten zurückzuführen sein könnten, das mit neuen verhaltensökonomischen Theorien des Konsumverhaltens übereinstimmt“. Diese neuen verhaltensökonomischen Modelle bieten theoretisch fundierte Alternativen zur klassischen Theorie der Nutzenmaximierung und sind möglicherweise besser geeignet, Abweichungen von dieser Theorie zu erklären. Es stellt sich die Frage, ob diese alternativen Modelle nicht nur eine Erklärung für die Verletzung der Nutzenmaximierung bieten, sondern auch bessere Instrumente zur Analyse von Konsumentenentscheidungen darstellen.
Diese Sichtweise wird von Tipoe et al. (2022) unterstützt, die argumentieren, dass „verhaltensökonomische Modelle die klassischen Modelle übertreffen können, insbesondere in bestimmten Kontexten“, und dass diese neuen Modelle vielversprechend für die empirische Forschung sind. Es zeigt sich, dass die Empirie oft die Vorstellung stützt, dass diese Verhaltensmodelle eine bessere Grundlage für die Untersuchung von Konsumentenentscheidungen bieten als die traditionellen Theorien, die auf den Annahmen der klassischen Nutzenmaximierung beruhen.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Modellierung von Konsumentenpräferenzen nicht nur auf Fehlern im Entscheidungsprozess basieren muss, sondern auch die gesamte Komplexität des menschlichen Verhaltens berücksichtigen sollte. Diese Erkenntnis führt zu einer breiteren Diskussion darüber, wie „verhaltensökonomische Modelle“ genutzt werden können, um die realen Präferenzen und Verhaltensweisen von Konsumenten zu verstehen. Tatsächlich ist es nicht nur die Frage der Fehleranalyse, sondern auch die Frage, wie Konsumentenpräferenzen und Entscheidungen unter unterschiedlichen ökonomischen Bedingungen modelliert werden können.
Für den Leser ist es wichtig, zu verstehen, dass es keine universelle Antwort auf die Frage gibt, wie sich Konsumverhalten genau modellieren lässt. Jede Theorie bietet ein unterschiedliches Blickfeld auf das menschliche Verhalten, und die Wahl des Modells hängt von den zugrunde liegenden Annahmen und den spezifischen empirischen Fragen ab. Das Ziel sollte nicht nur darin bestehen, Abweichungen von traditionellen Modellen zu erklären, sondern auch neue Perspektiven zu entwickeln, die es ermöglichen, besser zu verstehen, wie Konsumenten tatsächlich Entscheidungen treffen und welche Faktoren diese Entscheidungen beeinflussen.
Wie produziert man eine Produktionsfunktion mit variablen Skalenerträgen?
Eine Produktionsfunktion wird als schwach steigend bezeichnet, wenn für alle gilt: . Dies bedeutet, dass bei einer Zunahme der Inputfaktoren (die in der Menge liegen) auch die produzierte Outputmenge nicht sinken kann. Es wird jedoch keine strikte monotone Zunahme vorausgesetzt. Die Funktion könnte also konstant bleiben oder sogar steigen, aber niemals fallen.
Im Gegensatz dazu ist eine Produktionsfunktion quasi-konvex, wenn sie für jedes die Bedingung erfüllt, dass . Diese Eigenschaft weist darauf hin, dass eine Kombination von Inputs in gewissem Maße effizienter ist als die Verwendung nur eines einzelnen Inputs, was auf eine gewisse Form der Synergie oder Skaleneffekte hinweist.
Ein weiteres Konzept, das in modernen wirtschaftlichen Modellen von zentraler Bedeutung ist, sind variable Skalenerträge. Eine Produktionsfunktion mit variablen Skalenerträgen zeigt zunächst zunehmende Skalenerträge, wenn die Produktion steigt, aber nach einer gewissen Menge nimmt der Ertrag aufgrund von Faktoren wie Ressourcenknappheit oder einer zunehmenden Komplexität der Produktion ab. Diese Dynamik spiegelt sich oft in realen Wirtschaftssituationen wider: Kleine Unternehmen profitieren oft von Spezialisierung und Lernen, was zu zunehmenden Skalenerträgen führt, während große Unternehmen mit Problemen wie Ressourcenbegrenzung und Kontrollspanne konfrontiert sind, die den Ertrag sinken lassen.
Ein typisches Beispiel für variable Skalenerträge zeigt sich in der Arbeit von Li (2019). In Proposition 21.7 wird beschrieben, dass eine quasi-konvexe, mit variablen Skalenerträgen ausgestattete Produktionsfunktion die generierten Input-Output-Daten einer Firma rationalisieren kann. Es wird klar, dass eine Produktionsfunktion mit diesen Eigenschaften nicht nur eine theoretische Grundlage für die Beschreibung von Produktionsprozessen darstellt, sondern auch einen praktischen Nutzen für die Analyse realer Unternehmen liefert.
Ein anschauliches Beispiel für die Anwendung einer solchen Produktionsfunktion liefert Yagi et al. (2019), die Produktionsfunktionen für die japanische Industrie der Wellpappe von 1997 bis 2007 schätzen. Ihre Ergebnisse deuten auf eine charakteristische S-Form der Produktionsfunktion hin, was bedeutet, dass der Ertrag in der Anfangsphase wächst, aber nach Erreichen eines bestimmten Punktes abnimmt. Diese Art der Schätzung könnte auch auf andere Industrien angewendet werden, die relativ homogene Outputs produzieren, wie etwa in der Herstellung von Brot, Kaffee oder Zement.
Die Theorie der variablen Skalenerträge und ihre Anwendung auf reale Wirtschaftsdaten werfen jedoch auch wichtige Fragen auf, die in der empirischen Forschung immer wieder neu überprüft werden müssen. Trotz zahlreicher Tests und empirischer Untersuchungen bleibt es unklar, ob das Konzept der variablen Skalenerträge die Realität in allen Fällen präzise abbildet. Die empirischen Ergebnisse sind oft gemischt, und es gibt eine breite Debatte darüber, inwieweit solche Modelle das tatsächliche Verhalten von Produzenten und Märkten genau widerspiegeln.
In der Praxis müssen diese Konzepte mit großer Vorsicht angewendet werden. Die statistischen Tests, die zur Überprüfung von Produktionsfunktionen und Marktmodellen verwendet werden, hängen von vielen Annahmen ab, die nicht immer der Realität entsprechen. Daher ist es wichtig, dass Forscher und Praktiker immer bereit sind, ihre Modelle zu hinterfragen und neue Daten oder Methoden in Betracht zu ziehen, um ein möglichst realistisches Bild von Produktionsprozessen und Marktmechanismen zu erhalten.
Es wird auch deutlich, dass die Annahmen und Modelle, die in der klassischen mikroökonomischen Theorie wie der Walrasianischen Gleichgewichtstheorie formuliert werden, oft nicht vollständig mit der beobachteten Wirklichkeit übereinstimmen. In verschiedenen Tests, wie dem von Rudebusch (1989), wurde gezeigt, dass die Annahme eines Walrasianischen Gleichgewichts in vielen realen Märkten nicht zutrifft. Der Test von Rudebusch ergab, dass die Annahme eines Marktes, der sich immer im Gleichgewicht befindet, in den US-Daten der Jahre 1967 bis 1981 nicht bestätigt werden konnte. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, theoretische Modelle mit realen Daten abzugleichen und anzupassen.
Die Ergebnisse von Bargigli, Viaggiu und Lionetto (2016) tragen ebenfalls zur Diskussion bei, indem sie die Walrasianische Theorie auf komplexe Netzwerke von Märkten anwenden. Ihre Modellierung des Marktes als statistisches Ensemble zeigt, wie Marktstrukturen und -dynamiken in komplexen Systemen verstanden werden können. Auch hier wird klar, dass die Annahmen über die Marktmechanismen und ihre Konfigurationen sorgfältig geprüft werden müssen, um die Realität genauer abzubilden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Theorie der variablen Skalenerträge und ihre Tests auf reale Daten wertvolle Einsichten liefern, aber auch erhebliche Herausforderungen und Unsicherheiten mit sich bringen. Die Annahme eines perfekten Walrasianischen Gleichgewichts in realen Märkten erweist sich oft als zu stark vereinfacht und muss durch weitergehende empirische Forschung und detailliertere Modelle ergänzt werden.
Wie wirken sich unvollständige Präferenzen auf die Wirtschaftstheorie aus?
Die Theorie von Wirtschaftsgleichgewichten ist tief in den Konzepten von Präferenzen und Entscheidungsverhalten verwurzelt. In traditionellen Modellen wird oft angenommen, dass die Präferenzen der Akteure vollständig und transitiv sind. Diese Annahme ermöglicht es, die Interaktionen zwischen den Akteuren in einem Markt präzise zu modellieren, sodass ein Gleichgewicht existieren kann, in dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen. Doch was passiert, wenn diese grundlegenden Annahmen nicht zutreffen? Wenn die Präferenzen der Akteure unvollständig oder nicht vollständig geordnet sind, stellt sich eine neue Herausforderung für die Wirtschaftstheorie.
Unvollständige Präferenzen treten auf, wenn ein Akteur in bestimmten Situationen keine klare Rangfolge der Alternativen formulieren kann. Dies bedeutet, dass für einige Paare von Gütern oder Alternativen der Akteur weder eine Präferenz noch eine Gleichwertigkeit ausdrücken kann. In diesem Fall wird der Entscheidungsprozess wesentlich komplexer, da das klassische Modell der vollständigen Präferenzen nicht mehr anwendbar ist. Dennoch können auch in solchen Fällen Gleichgewichte existieren, die eine stabile Verteilung von Ressourcen oder Gütern sicherstellen, auch wenn die Präferenzen der Individuen nicht perfekt geordnet sind.
Die Forschung zu unvollständigen Präferenzen geht auf die Arbeiten von Gale, Nikaido und anderen zurück, die die Grundlagen der Existenz und Bestimmung von Gleichgewichten in Modellen ohne vollständig geordnete Präferenzen untersuchten. Gale und Mas-Colell (1978) und andere haben aufgezeigt, dass es unter bestimmten Bedingungen auch in Modellen ohne vollständige Präferenzen möglich ist, stabile Gleichgewichte zu finden. Dabei spielen die topologischen Eigenschaften der Präferenzrelationen eine zentrale Rolle. Zum Beispiel können auch unvollständige Präferenzen in einem geschlossenen Raum von Entscheidungen zu einem stabilen Ergebnis führen, wenn die entsprechenden mathematischen Eigenschaften erfüllt sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle von Symmetrien und strategischen Interaktionen, die in vielen Modellen auftreten. Gale und Kuhn (1950) sowie Gale und Shapley (1962) haben in ihren Arbeiten zum Beispiel gezeigt, dass Stabilität und Fairness in Märkten mit asymmetrischen Präferenzen durch geeignete Spieltheorien berücksichtigt werden können. Das klassische Beispiel hierfür ist das Heiratsmarktmodell von Gale und Shapley, das zeigt, wie stabile Lösungen auch dann gefunden werden können, wenn nicht alle Präferenzen vollständig geordnet sind.
Darüber hinaus ist es wichtig zu verstehen, dass die Existenz eines Marktequilibriums unter unvollständigen Präferenzen nicht notwendigerweise eine effiziente Allokation der Ressourcen garantiert. Das von Arrow und Debreu (1954) entwickelte Modell der allgemeinen Gleichgewichtstheorie stellt die Effizienz des Marktes als eines der zentralen Ergebnisse dar, doch unter unvollständigen Präferenzen kann die Frage der Effizienz nicht so einfach beantwortet werden. In solchen Modellen müssen zusätzliche Überlegungen zu den Verteilungswirkungen und den möglichen Verzerrungen des Marktes angestellt werden.
Ein weiteres Problem, das sich bei unvollständigen Präferenzen stellt, betrifft die Frage, wie Präferenzen gebildet werden und wie sie sich im Laufe der Zeit verändern. Die Dynamik von Präferenzen und die Möglichkeit, dass Individuen lernen oder sich anpassen, ist in der modernen Wirtschaftstheorie ein immer wichtigeres Thema. Modelle, die auf wiederholten Spielen oder adaptiven Lernprozessen basieren, können dazu beitragen, ein besseres Verständnis darüber zu erlangen, wie sich Präferenzen entwickeln und wie diese Veränderungen das Gleichgewicht auf Märkten beeinflussen können.
Zusätzlich zu den theoretischen Modellen müssen auch empirische Untersuchungen berücksichtigt werden. Es gibt zahlreiche Studien, die versuchen, reale Märkte und Entscheidungsprozesse zu modellieren, bei denen unvollständige Präferenzen eine Rolle spielen. Solche Untersuchungen werfen ein Licht auf die tatsächlichen Herausforderungen, denen Akteure auf Märkten gegenüberstehen, und helfen, die Theorie mit praktischen Erkenntnissen zu ergänzen.
Es ist auch zu beachten, dass unvollständige Präferenzen in der politischen Ökonomie und in der Analyse öffentlicher Güter und Ressourcenverteilung eine bedeutende Rolle spielen. In diesen Bereichen sind vollständige Präferenzen oft nicht erreichbar, da unterschiedliche Individuen unterschiedliche Wahrnehmungen von Nutzen und Kosten haben, und diese Wahrnehmungen sich oft ändern können. Dies hat Auswirkungen auf die Gestaltung von Steuersystemen, Sozialleistungen und anderen politischen Maßnahmen.
Ein Verständnis unvollständiger Präferenzen ist somit nicht nur für die Theorie von Marktgleichgewichten von Bedeutung, sondern auch für die praktische Anwendung wirtschaftlicher Modelle auf die komplexen Entscheidungsprozesse in der realen Welt. Indem man die Unvollständigkeit und die Veränderlichkeit von Präferenzen anerkennt, kann man zu einem differenzierteren Bild von Wirtschaft und Gesellschaft gelangen, das die Komplexität menschlicher Entscheidungen besser widerspiegelt.
Wie beeinflussen die Prinzipien der wirtschaftlichen Theorie unsere Entscheidungen und Märkte?
In der modernen ökonomischen Theorie spielt das Konzept der "relevanten Präferenzen" eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, das Verhalten von Individuen und Märkten zu erklären. Ein solches Verständnis gründet auf der Annahme, dass die Präferenzen der Akteure durch messbare Nutzenfunktionen dargestellt werden können, die wiederum als Grundlage für die Analyse von Entscheidungsprozessen dienen. Das Axiom der Wahlfreiheit, das in den Arbeiten von Herstein und Milnor (1953) formuliert wurde, bietet einen Ausgangspunkt für diese Überlegungen und ermöglicht es, auch komplexe Entscheidungssituationen mathematisch zu modellieren.
Ein weiteres fundamentales Konzept der ökonomischen Theorie ist die Frage nach der "Vollständigkeit" von Märkten. Märkte sind dann vollständig, wenn es für jede Form von Unsicherheit ein handelbares Gut oder ein Finanzinstrument gibt, das es den Akteuren ermöglicht, ihre individuellen Risikopräferenzen vollständig abzusichern. In unvollständigen Märkten hingegen sind die Möglichkeiten zur Risikoteilung und -absicherung eingeschränkt, was zu einer ineffizienten Allokation von Ressourcen führen kann. Herings und Rohde (2008) haben sich eingehend mit der Frage beschäftigt, wie Marktteilnehmer auf diese Unvollständigkeit reagieren und welche Auswirkungen dies auf die allgemeine Wohlstandsverteilung hat.
Die sogenannte Walras’sche Theorie der Märkte, die im 19. Jahrhundert von Léon Walras entwickelt wurde, geht davon aus, dass Märkte durch die Interaktionen von Angebot und Nachfrage automatisch zum Gleichgewicht tendieren, in dem alle Güter und Dienstleistungen zu einem Preis gehandelt werden, der den gesamten Markt "räumt". Jedoch zeigt die Analyse von Märkten, die mit Unsicherheiten behaftet sind oder in denen vollständige Märkte nicht vorhanden sind, dass dieses Gleichgewicht nicht immer erreicht wird und dass Marktversagen auftreten kann. Die Rolle von Institutionen und Regulierungen wird in solchen Fällen besonders wichtig. Ein bedeutender Beitrag zu diesem Thema wurde von Hervés-Beloso und Moreno-García (2022) geleistet, die das Coase-Theorem in unvollständigen Märkten untersuchten. Sie fanden heraus, dass Transaktionskosten und Unsicherheiten die Effizienz von Märkten erheblich beeinflussen können.
In Verbindung mit der Marktregulierung stellt sich die Frage, wie Staat und Wirtschaft miteinander interagieren sollten, um Wohlstand zu maximieren und gleichzeitig die Gerechtigkeit zu wahren. Herold (2012) geht in seiner Studie der Frage nach, wie sich unterschiedliche Präferenzen in Bezug auf die Regulierung von Märkten entwickeln können, abhängig davon, ob Akteure als "karottenorientiert" oder "stockorientiert" (also an Belohnungen oder Strafen orientiert) agieren. Solche regulatorischen Entscheidungen sind nicht nur eine Frage der Theorie, sondern auch der praktischen Umsetzung und erfordern ein tiefes Verständnis der Dynamiken und der Präferenzen der Marktteilnehmer.
Die Forschung zur Fairness und der Gerechtigkeit in der Verteilung von Ressourcen hat ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Herreiner und Puppe (2009) zeigen in ihren Arbeiten, dass das Fehlen von Neid in bestimmten Verteilungssystemen ein entscheidender Faktor für die Wahrung der Stabilität von Märkten und sozialen Systemen sein kann. Dies lässt sich auf die Problematik anwenden, wie Ressourcen in Märkten, in denen Ungleichheit besteht, effizient verteilt werden können. Ein grundlegendes Konzept in diesem Zusammenhang ist das der "Pareto-Optimalität", das besagt, dass eine Allokation von Ressourcen Pareto-optimal ist, wenn niemand besser gestellt werden kann, ohne dass jemand anderes schlechter gestellt wird. Diese Theorie wurde von Hildenbrand (1982) weiterentwickelt und bildet das Fundament für zahlreiche Analysen in der mikroökonomischen Theorie.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die ökonomische Forschung zunehmend auch mit der empirischen Prüfung der verschiedenen Modelle beschäftigt. Die Analyse von revealed preferences, also der Präferenzen, die sich aus beobachtbarem Verhalten ableiten lassen, hat eine zentrale Bedeutung erlangt. Heufer (2011) und andere haben Methoden entwickelt, um die Konsistenz von Entscheidungen mit verschiedenen theoretischen Modellen zu überprüfen und die Gültigkeit von Nutzenfunktionen unter realen Bedingungen zu testen. Diese Tests liefern wichtige Erkenntnisse über das tatsächliche Verhalten von Individuen in Märkten und ermöglichen es, theoretische Modelle besser mit der Realität in Einklang zu bringen.
Ein weiteres spannendes Thema ist die Untersuchung von Märkten mit unvollständiger Information. Hierbei spielt das Konzept der Informationsasymmetrie eine zentrale Rolle. Marktteilnehmer verfügen nicht immer über die gleichen Informationen, was zu einer verzerrten Wahrnehmung und ineffizienten Entscheidungen führen kann. Diese Thematik wurde von verschiedenen Forschern, wie etwa Hervés-Estévez und Moreno-García (2018), eingehend untersucht, die aufzeigen, dass asymmetrische Information den Marktmechanismus erheblich beeinträchtigen kann.
Zusätzlich zur theoretischen Analyse ist die praktische Anwendung dieser Prinzipien für die Gestaltung von politischen und ökonomischen Maßnahmen entscheidend. Wenn es darum geht, Entscheidungen in unsicheren Märkten zu treffen, müssen sowohl politische Entscheidungsträger als auch Unternehmer die Prinzipien der ökonomischen Theorie berücksichtigen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Beispielsweise könnten die Erkenntnisse aus der Forschung zu Marktunvollständigkeit und regulatorischen Eingriffen entscheidend dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit von Märkten zu fördern, ohne dass die Gerechtigkeit und der soziale Zusammenhalt gefährdet werden.
Es ist jedoch wichtig, dass diese Theorien und Modelle nicht als universelle Lösung für alle wirtschaftlichen Probleme betrachtet werden. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Akteuren auf einem Markt erfordern eine kontinuierliche Anpassung der Modelle an die sich verändernden Gegebenheiten und Marktstrukturen. Die Berücksichtigung von Verhaltensökonomie und psychologischen Aspekten des Entscheidungsverhaltens wird zunehmend als notwendig erachtet, um die Limitationen klassischer Modelle zu überwinden und ein besseres Verständnis für die Dynamiken in realen Märkten zu entwickeln.
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