Die Algorithmen zur Lösung von linearen Optimierungsproblemen spielen eine entscheidende Rolle in der angewandten Mathematik und Ingenieurwissenschaften. Besonders die beiden Algorithmen – der Interior-Point-Algorithmus und der Simplex-Algorithmus – werden häufig verwendet, um Lösungen für komplexe lineare Probleme zu finden. Sie unterscheiden sich in ihrer Methodik, haben jedoch beide ihre spezifischen Vorteile und Anwendungen, besonders bei großen und schwierigen Optimierungsproblemen.
Der Interior-Point-Algorithmus bewegt sich durch das Innere des zulässigen Bereichs eines Optimierungsproblems. In der Abbildung B.1 ist dieser Ansatz veranschaulicht, indem der Algorithmus von einem unzulässigen Punkt (orangefarbener Rand) im Inneren des zulässigen Bereichs bis hin zur optimalen Lösung (orangefarbener Punkt) fortschreitet. Diese Methode ist besonders effektiv für groß angelegte lineare Probleme, die Millionen von Variablen und Einschränkungen umfassen können. Der Vorteil des Interior-Point-Ansatzes liegt in seiner Effizienz bei der Bewältigung solcher großen Skalen. Wenn wir uns also mit sehr komplexen Modellen beschäftigen, wie sie häufig in der Industrie und Wirtschaft vorkommen, ist der Interior-Point-Algorithmus oft die bevorzugte Wahl. Weitere Details zu diesen Algorithmen können in speziellen Fachwerken, wie zum Beispiel in der Monographie von Vanderbei (2020), gefunden werden.
Im Gegensatz dazu bewegt sich der Simplex-Algorithmus entlang der Ränder des zulässigen Bereichs. Auch dieser Algorithmus startet an einem unzulässigen Punkt (orangefarbener Rand) und folgt dann den Randpunkten des zulässigen Bereichs, bis er die optimale Lösung erreicht. In Abbildung B.1 ist dies ebenfalls dargestellt. Der Simplex-Algorithmus ist weit verbreitet und wird in der Praxis häufig eingesetzt, da er sehr effizient bei der Suche nach Lösungen ist, die an den sogenannten Extrempunkten des Polyeders liegen. Diese Extrempunkte repräsentieren grundlegende zulässige Lösungen, die algebraisch einfach zu charakterisieren sind. Durch das Springen von einem Punkt zum nächsten wird die optimale Lösung gefunden. Der Simplex-Algorithmus hat sich als robust und schnell erwiesen, besonders in praktischen Anwendungen. Detaillierte Ausführungen zu diesem Algorithmus können zum Beispiel in den Werken von Luenberger und Ye (2008) nachgelesen werden.
Obwohl beide Algorithmen grundsätzlich darauf abzielen, eine optimale Lösung für lineare Probleme zu finden, unterscheiden sie sich in ihrem Ansatz und der Art und Weise, wie sie den zulässigen Bereich untersuchen. Der Interior-Point-Algorithmus ist besonders vorteilhaft für Probleme mit einer sehr großen Anzahl von Variablen und Einschränkungen, während der Simplex-Algorithmus in vielen praktischen Anwendungen aufgrund seiner Effizienz und Einfachheit bevorzugt wird.
Wichtig ist, dass lineare Optimierungsprobleme in vielen realen Anwendungen von Bedeutung sind, etwa in der Ingenieurwissenschaft, der Wirtschaft oder der Logistik. In vielen Fällen werden nichtlineare Optimierungsprobleme mit ausreichender Genauigkeit als lineare Probleme angenähert. Diese Approximationen erleichtern die Lösung von komplexen realen Aufgaben, da lineare Probleme oft schneller gelöst werden können, besonders wenn geeignete Solver wie Gurobi, CPLEX oder GLPK zur Verfügung stehen. Große lineare Probleme, die Millionen von Variablen und Einschränkungen umfassen, können mit modernen Algorithmen und verfügbaren Softwarelösungen wie den genannten in kurzer Zeit gelöst werden. Dies zeigt die Praktikabilität und Skalierbarkeit von linearen Optimierungsverfahren in der Industrie.
Zusätzlich zur Lösung von linearen Optimierungsproblemen sollte der Leser auch die Bedeutung der Sensitivitätsanalyse und der Dualität verstehen. Die Sensitivitätsanalyse zeigt auf, wie empfindlich die Lösung eines Optimierungsproblems gegenüber Änderungen in den Parametern des Modells ist. Dies ist besonders nützlich, wenn sich die Parameter des Problems während der Lösung ändern können. Die Dualität wiederum, insbesondere das Verständnis der schwachen und starken Dualität, hilft dabei, das Verhältnis zwischen einem Optimierungsproblem und seinem dualen Problem zu verstehen. Diese Konzepte sind für eine fundierte Analyse und Interpretation von Lösungen entscheidend und erweitern das Verständnis von Optimierungsproblemen in der Praxis.
Wie man nichtlineare Gleichungen und функции mit binären Variablen linearisieren kann
In vielen praktischen Anwendungsfällen ist es erforderlich, nichtlineare Probleme so umzuformulieren, dass sie in lineare Form überführt werden. Diese Umformulierung ist ein zentraler Bestandteil vieler Optimierungs- und Planungsprobleme, insbesondere in der linearen Programmierung und in gemischt-ganzzahligen Optimierungsmodellen. In diesem Kapitel wird erläutert, wie nichtlineare Terme, wie das Produkt zweier binärer Variablen oder funktionelle Diskontinuitäten, linearisierte Darstellungen erhalten können. Dabei werden verschiedene Methoden der Umformulierung und Approximation vorgestellt, die helfen, die Rechenkomplexität zu verringern und die Lösbarkeit zu verbessern.
Ein häufig auftretendes nichtlineares Problem ist das Produkt zweier binärer Variablen, das in der Form auftritt, wobei (d.h., und sind binär) und ebenfalls eine binäre Variable ist. Eine lineare Umformulierung dieses Produkts kann mittels der folgenden Ungleichungen erreicht werden:
Diese Ungleichungen garantieren, dass nur dann den Wert 1 annehmen kann, wenn sowohl als auch den Wert 1 haben. In allen anderen Fällen wird den Wert 0 annehmen. Diese Form der Umformulierung ist besonders nützlich, um nichtlineare Begrenzungen auf binäre Variablen in lineare Programme zu integrieren, ohne die Integrität der ursprünglichen Formulierung zu verlieren.
Ein Beispiel verdeutlicht die Anwendung dieser Umformulierung: Angenommen, es liegt die Gleichung vor, wobei und sind. Die Umformulierung dieser nichtlinearen Gleichung in lineare Form wäre dann:
Dabei sind und . Diese lineare Umformulierung ermöglicht es, das nichtlineare Problem mit einem Standard-Lösungsverfahren für lineare Programme zu behandeln.
Ein weiteres häufig auftretendes Problem ist die Umformulierung von diskontinuierlichen Funktionen. Diskontinuitäten in einem Modell können oft nicht direkt in lineare Form überführt werden, ohne dass zusätzliche Hilfsvariablen und -einschränkungen eingeführt werden. Die Umformulierung von diskontinuierlichen Funktionen mit binären Variablen erfolgt häufig durch die Einführung von sogenannten "Indikatorvariablen". Diese Variablen geben an, welcher Teilbereich der Funktion aktiv ist, was die Umformulierung von Bedingungen wie
in eine lineare Form wie folgt ermöglicht:
Dabei stellt jede -Variable sicher, dass nur ein bestimmter Bereich für aktiv ist, indem sie die Auswahl des Intervalls steuert. Diese Form der Umformulierung ist insbesondere in Modellen mit mehreren diskontinuierlichen Bereichen von Bedeutung.
Wenn eine funktionelle Diskontinuität vorliegt, bei der ein Funktionswert nur innerhalb eines bestimmten Intervalls definiert ist, kann auch diese Diskontinuität mit binären Variablen umformuliert werden. Ein Beispiel für eine solche funktionelle Diskontinuität ist:
Diese Funktion kann mithilfe einer binären Indikatorvariable in folgende lineare Form überführt werden:
Der Wert von ist nur dann definiert, wenn ist, was die Aktivierung des linearen Teils der Funktion darstellt. Diese Umformulierung stellt sicher, dass die Diskontinuität korrekt abgebildet wird.
Zusätzlich zu diesen speziellen Fällen ist es in vielen Anwendungen notwendig, Funktionen mit mehreren Variablen zu linearisieren. Eine der häufigsten Techniken besteht darin, eine Funktion durch eine Summation von Einzelvariablenfunktionen darzustellen und jede dieser Funktionen mit geeigneten linearen Segmenten zu approximieren. Dies erfordert die Definition von "Breaking Points", die als Schnittstellen zwischen den linearen Segmenten dienen, sowie die Einführung von binären Variablen, die jeweils bestimmen, welches Segment aktiv ist.
Ein typisches Beispiel ist die lineare Approximation einer nichtlinearen Funktion in der Form:
Diese Methode wird verwendet, um eine Funktion mit mehreren diskontinuierlichen Bereichen und nichtlinearen Steigungen in ein lineares Modell zu überführen. Dabei wird jedes Segment der Funktion durch eine separate binäre Variable gesteuert, die angibt, ob das jeweilige Segment aktiv ist.
Für eine genaue Annäherung einer Funktion, die starke Nichtlinearitäten oder Diskontinuitäten aufweist, sind möglicherweise viele Segmente erforderlich. Ein größerer Wert für , die Anzahl der Segmente, führt zu einer genaueren Approximation, jedoch auch zu einem höheren Rechenaufwand. Die Wahl des richtigen Werts für stellt daher einen Kompromiss zwischen Genauigkeit und Effizienz dar.
Endtext
Wie sollte der Staat zwischen Migranten auswählen und ablehnen? Die ethischen Grenzen der Auswahlsysteme
Wie die Flüsse Chinas und Afrikas durch tektonische Umstrukturierungen und klimatische Veränderungen beeinflusst wurden

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