In einem allgemeinen Gleichgewichtsmodell einer Wirtschaft unterscheidet man zwischen rationalen und irrationalen Agenten. Rationale Konsumenten maximieren ihren Nutzen bei gegebenen Preisen und Budgetbeschränkungen, während irrationale Konsumenten aus ihrer Budgetmenge beliebige Güterbündel wählen können, ohne notwendigerweise Präferenzen zu optimieren. Entsprechend sind rationale Unternehmen bestrebt, ihren Gewinn zu maximieren, während irrationale Unternehmen jede Produktionsentscheidung treffen können, solange sie nicht in den Ruin laufen.

Die Existenz eines Walras'schen Gleichgewichts bleibt trotz der Anwesenheit irrationaler Akteure unberührt. Dies liegt vor allem an der geforderten Kontinuität der Nachfrage, die durch bestimmte Annahmen zu Anfangsausstattungen und Präferenzen gewährleistet ist. Die Frage der Effizienz dieses Gleichgewichts ist jedoch komplexer. Wie Mandler (2014) zeigt, kann ein Walras'sches Gleichgewicht in Gegenwart irrationaler Akteure die Pareto-Effizienz verlieren. Die sogenannte Erste Wohlfahrtsthese (First Fundamental Theorem of Welfare Economics, FFTWE), die unter vollständiger Rationalität Effizienz garantiert, gilt dann nicht zwingend.

Trotzdem gibt es Einschränkungen dieses Ergebnisses. In einer Austauschökonomie sind die Gleichgewichte weiterhin Pareto-effizient für die rationalen Akteure, unabhängig von der Anzahl irrationaler Konsumenten. Irrationale Akteure verhindern also zwar die vollständige Pareto-Optimalität, aber sie können nicht bewirken, dass sich die rationalen Akteure vom Walras'schen Gleichgewicht abspalten. Dies zeigt, dass sich die rationale Teilmenge der Wirtschaftsteilnehmer weiterhin an effizienten Allokationen orientiert.

In Produktionsökonomien sind weitere Aspekte relevant. Unternehmen sind durch Produktionsmengenmengen charakterisiert, wobei rationale Unternehmen stets Gewinn maximieren, während irrationale Unternehmen jede Produktion wählen können, die keine Verluste erzeugt. Hier führen zwei technische Annahmen zu bemerkenswerten Ergebnissen: Zum einen besitzen rationale Unternehmen Produktionsmöglichkeiten, die mindestens so umfangreich sind wie jene der irrationalen Unternehmen. Zum anderen besteht eine Produktionsmengenmenge mit konstanten Skalenerträgen, die die Technologien der rationalen Unternehmen dominiert. Diese Annahmen verhindern, dass irrationale Unternehmen durch ineffiziente Produktionsweisen überleben und den Markt verzerren.

Unter diesen Voraussetzungen bleibt jedes Walras'sche Produktionsgleichgewicht, bei strikt positiven Preisen, produktionseffizient – unabhängig von der Anzahl irrationaler Konsumenten und Produzenten. Sind zudem alle Konsumenten rational, wird die vollständige Pareto-Effizienz und damit die Gültigkeit der FFTWE sichergestellt. Diese Erkenntnis ist bedeutend, da sie zeigt, dass Produktions- und Markteffizienz über Preismechanismen auch ohne universelle Rationalität der Akteure erreicht werden kann.

Die Trennung der Akteure nach Rationalität und die zentrale Rolle des Preismechanismus bewirken, dass die Effizienz zumindest in einer eingeschränkten Form erhalten bleibt. Rationale Konsumenten und Unternehmen, die mit einem gemeinsamen Preisvektor konfrontiert sind, erleben somit eine effiziente Allokation, selbst wenn ein großer Anteil irrationaler Akteure vorhanden ist.

Darüber hinaus erweitert die Diskussion auf Mehrpersonen-Haushalte die klassische Analyse. In diesem Kontext wird untersucht, ob und unter welchen Bedingungen die FFTWE auch für Haushalte mit mehreren Mitgliedern gilt, wobei individuelle Präferenzen und interne Externalitäten berücksichtigt werden. Die Konsummöglichkeiten und Präferenzen der einzelnen Haushaltsmitglieder wirken sich auf die gesamtwirtschaftliche Effizienz aus, sodass die Annahme individueller Rationalität komplexer wird.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Effizienz von Gleichgewichten nicht allein von der Annahme absoluter Rationalität abhängt, sondern wesentlich von der Struktur der Produktionsmöglichkeiten und den Preissignalen im Markt. Selbst bei einem signifikanten Anteil irrationaler Akteure können Märkte unter bestimmten Bedingungen effiziente Resultate erzielen, wobei die Rationalität der Akteure, die tatsächlich Entscheidungen treffen, im Fokus steht.

Der Preismechanismus fungiert als Selektionsinstrument, das rationale von irrationalen Entscheidungen trennt und so dazu beiträgt, dass ineffiziente Entscheidungen nicht die gesamte Wirtschaft dominieren. Dies unterstreicht die Robustheit marktwirtschaftlicher Systeme gegenüber menschlichen Verhaltensabweichungen und zeigt die Bedeutung formaler Annahmen zur Technologie und zu den Präferenzen für das Erreichen wirtschaftlicher Effizienz.

Die Existenz von Dividenden-Quasi-Gleichgewichten und Irreduzibilität in einer Wirtschaft

In einer Wirtschaft, die nach den Modellen von Arrow-Debreu aufgebaut ist, gibt es spezielle Bedingungen, unter denen ein sogenanntes Dividenden-Quasi-Gleichgewicht existiert. Ein solches Gleichgewicht beschreibt eine Situation, in der die Endowments, d.h. die Anfangsausstattungen der Konsumenten, sowie die Dividenden-Zuweisungen in der Wirtschaft miteinander in Einklang stehen. Mathematisch lässt sich ein Dividenden-Quasi-Gleichgewicht (x∗, p∗, d∗) so beschreiben, dass für alle Konsumenten i, die zu der Menge INS(x∗) gehören, gilt:

pTxi=pTωi+di,p^T \cdot x_i^* = p^T \cdot \omega_i + d_i^*,

wobei ωi\omega_i das ursprüngliche Endowment von i ist und did_i^* der Dividendenbetrag. Zusätzlich muss die Bedingung gelten, dass d1=d2==dId_1^* = d_2^* = \dots = d_I^*, was bedeutet, dass alle Dividenden gleich sind. Diese Definition von Dividenden-Quasi-Gleichgewichten stellt sicher, dass die Konsumenten in der Wirtschaft ihre Ressourcen effizient zuweisen.

Ein wichtiger Aspekt, der in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden muss, ist das Konzept der Irreduzibilität. Irreduzibilität in der Ökonomie bedeutet, dass keine Konsumentengruppe isoliert agieren kann; es gibt eine notwendige Verbindung zwischen den Konsumenten, die nicht einfach aufgeteilt oder reduziert werden kann, ohne die gesamte Wirtschaft zu beeinflussen. Diese Bedingungen sind besonders relevant, wenn es um die Existenz eines vollwertigen Walrasianischen Gleichgewichts geht, welches die Marktpreise und Konsumallokationen beschreibt, bei denen Angebot und Nachfrage ausgeglichen sind.

Ein spezieller Fall, der in der Theorie behandelt wird, ist der Fall der Sättigung von Konsumenten. Wenn einige Konsumenten in einer Wirtschaft gesättigt sind, d.h. ihre Präferenzen erfüllen, dann können die klassischen Irreduzibilitätsbedingungen, die in den Arbeiten von Debreu, McKenzie und anderen formuliert wurden, nicht direkt angewendet werden. Diese klassischen Bedingungen setzen voraus, dass alle Konsumenten nicht gesättigt sind und immer nach Verbesserungen suchen. Um dieses Problem zu lösen, wird in der Theorie auf die sogenannte Miyazaki-Takekuma-Irrreduzibilität zurückgegriffen.

Die Miyazaki-Takekuma-Irrreduzibilität erfordert, dass die ursprünglichen Endowments eines nicht gesättigten Konsumenten oder einer Gruppe von nicht gesättigten Konsumenten von mindestens einem anderen nicht gesättigten Konsumenten gewünscht werden. Diese Idee führt dazu, dass die Wirtschaft als irreduzibel betrachtet wird, wenn es eine Möglichkeit gibt, die Ressourcen zwischen den Konsumenten neu zu verteilen, ohne dass ein Konsument in einer ungünstigen Lage verbleibt.

Ein weiterer zentraler Begriff in dieser Diskussion ist die offene und konvexe Teilmenge der Verbrauchssets der Konsumenten. Ein Konsument wird als nicht gesättigt angesehen, wenn es noch Verbesserungsmöglichkeiten für seine aktuelle Konsumallokation gibt. Ein weiteres wichtiges Ergebnis in diesem Zusammenhang ist, dass ein Dividenden-Quasi-Gleichgewicht unter bestimmten Bedingungen zu einem echten Dividenden-Gleichgewicht führen kann, wenn die Wirtschaft irreduzibel ist und die Konsumenten die gleichen Wünsche und Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Ressourcen haben.

Die Überlegung, dass ein Dividenden-Quasi-Gleichgewicht zu einem vollständigen Walrasianischen Gleichgewicht führen kann, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, spielt eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung der Marktgleichgewichtstheorie. Es wird gezeigt, dass die Wirtschaft, unter der Annahme der Miyazaki-Takekuma-Irrreduzibilität und anderer technischer Bedingungen, tatsächlich ein Walrasianisches Gleichgewicht erreichen kann, bei dem das Angebot den gesamten Bedarf der Konsumenten deckt und die Marktpreise auf einem stabilen Niveau sind.

Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Modelle mit einer Reihe von Annahmen und Vereinfachungen arbeiten. Eine wichtige Annahme, die im Rahmen dieser Diskussion immer wieder auftaucht, ist die Annahme der Nicht-Sättigung, die in der realen Welt oft schwer zu verifizieren ist. Viele Märkte erleben tatsächlich Konsumenten, die nicht unendlich nach Verbesserungen streben, sondern ihre Bedürfnisse zu einem bestimmten Punkt gedeckt haben. In solchen Fällen muss man von den klassischen Modellen abweichen und alternative Gleichgewichtskonzepte in Betracht ziehen.

Ein weiteres relevantes Konzept, das eng mit der Irreduzibilität verbunden ist, ist das Konzept der "Wohlfahrtsverbesserungsrichtungen". Für nicht gesättigte Konsumenten werden diese Richtungen durch die sogenannte Kegelstruktur K(x)K(x) beschrieben, die die möglichen Änderungen in der Konsumallokation anzeigt, die zu einer Verbesserung des Wohlergehens eines Konsumenten führen können. Diese Kegel sind entscheidend, um zu verstehen, wie sich die Ressourcen in der Wirtschaft bewegen können, um das Gleichgewicht zu erreichen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Theorie von Dividenden-Quasi-Gleichgewichten und der Irreduzibilität wichtige Fortschritte in der Markttheorie darstellt. Sie zeigt, wie Märkte unter bestimmten Bedingungen von einem Quasi-Gleichgewicht in ein echtes Gleichgewicht übergehen können. Sie fordert auch dazu auf, die Annahmen über Nicht-Sättigung und die Verbindungen zwischen Konsumenten genauer zu hinterfragen, um realistischere Modelle von Wirtschaftsgleichgewichten zu entwickeln.

Wie Marktstabilität und Wirtschaftsgleichgewicht durch verschiedene ökonomische Modelle beschrieben werden

Die Stabilität und Effizienz von Märkten sowie die Eigenschaften des allgemeinen Wirtschaftsgleichgewichts sind zentrale Themen in der modernen ökonomischen Theorie. Zahlreiche Modelle und Ansätze wurden entwickelt, um das Verhalten von Märkten unter verschiedenen Annahmen zu beschreiben und zu analysieren, insbesondere in Bezug auf die internationale Besteuerung, die Law of Demand und die Eigenschaften des Wettbewerbs.

Ein bedeutender Beitrag zur Theorie des allgemeinen Gleichgewichts stammt von DC Keenan, der mit einer Reihe von Arbeiten die Bedingungen und die Stabilität von Märkten in unterschiedlichen Modellen untersuchte. In einer seiner frühesten Arbeiten (1981) widmete sich Keenan der Untersuchung der globalen Newton-Methode, die er als ein nützliches Werkzeug zur Bestimmung von Gleichgewichtszuständen in komplexen ökonomischen Modellen identifizierte. Keenan zeigte, dass die Modellierung von Märkten mit dieser Methode eine präzise und effektive Methode zur Ermittlung von stabilen Gleichgewichten ermöglicht.

Ein weiteres Schlüsselthema in Keenans Forschung ist die Frage der Einzigartigkeit und globalen Stabilität in allgemeinen Gleichgewichtssystemen. In späteren Arbeiten (1982, 1990, 2001) untersuchte er, wie sich Substitutionseffekte und Marktverhalten auf die Stabilität der Gleichgewichtspreise auswirken. Besonders bemerkenswert ist seine Analyse der Auswirkungen von aggregierten Substitutionseffekten, die er als Bedingungen für die globale Stabilität von Märkten identifizierte. Diese Überlegungen zeigen, dass in dynamischen Modellen mit mehreren Märkten das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage nicht nur die Marktpreise bestimmt, sondern auch die langfristige Stabilität des gesamten Wirtschaftssystems beeinflusst.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Forschung von Keenan und anderen Autoren hervorgehoben wird, ist die Frage nach der Einzigartigkeit von Wettbewerbs- und Markteffizienzguten. Viele ökonomische Modelle, insbesondere solche, die die Effizienz und das Verhalten in internationalen Handelsmodellen beschreiben, gehen davon aus, dass ein Markt nur dann stabil ist, wenn bestimmte Bedingungen der Einzigartigkeit und Stabilität erfüllt sind. Diese Bedingungen beinhalten die Exaktheit der Marktnachfrage, die Reduzierung von Marktungleichgewichten und die Erfüllung von Grundprinzipien der Wettbewerbstheorie.

Die Theorie von internationalen Handelsgewinnen, wie sie von MC Kemp und anderen in ihren Arbeiten (2000, 2005) formuliert wurde, zeigt, wie Länder durch Handel mit anderen Nationen Wohlstand gewinnen können, solange bestimmte wirtschaftliche Annahmen wie konstante Produktionsfunktionen und internationale Wettbewerbsbedingungen beachtet werden. Kemp untersuchte, wie sich Handelsgewinne über unterschiedliche Märkte und Wirtschaftssektoren hinweg auswirken und welche Rolle staatliche Eingriffe, wie etwa Steuern und Subventionen, auf das internationale Wirtschaftsgleichgewicht haben.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Wirtschaftstheorie ist die Untersuchung der Stabilität in Systemen mit externen Effekten. Kehoe und Levine (1992) beschreiben in ihrer Arbeit, wie Gleichgewichtszustände in Volkswirtschaften mit externen Effekten und Steuern als Lösungen von Optimierungsproblemen charakterisiert werden können. Diese Art der Modellierung hilft zu verstehen, wie Märkte auf externe Einflüsse reagieren und welche Anpassungsmechanismen notwendig sind, um das Marktgleichgewicht zu erhalten.

Darüber hinaus bieten die Arbeiten von Keiding (1981, 2020) zur topologischen Theorie des wirtschaftlichen Gleichgewichts eine fundierte Basis, um die mathematischen Eigenschaften der zugrunde liegenden Modelle zu verstehen. Besonders hervorzuheben ist Keidings Fokus auf die Existenz und die mathematische Formulierung von Pareto-effizienten Allokationen, die als Grundlage für die Bewertung von Markteffizienz und Wohlstandsgleichgewichten dienen.

Für den Leser, der sich tiefer mit der Thematik der Marktstabilität und der Theorie des allgemeinen Gleichgewichts auseinandersetzen möchte, ist es entscheidend, die Begriffe der globalen Stabilität und der Einzigartigkeit in Marktmodellen genau zu verstehen. Auch wenn diese Modelle stark vereinfachte Annahmen über das Verhalten von Konsumenten und Produzenten machen, zeigen sie doch auf, wie ökonomische Kräfte in komplexen Systemen zusammenwirken. Ein grundlegendes Verständnis dieser Modelle ist unerlässlich, um die Auswirkungen von Marktveränderungen, von staatlichen Eingriffen und von internationalen Handelsverhältnissen auf die wirtschaftliche Stabilität zu bewerten.

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Was sind die wesentlichen Prinzipien der Koalitionsspiele und der Wirtschaftstheorie?

In der ökonomischen Theorie gibt es eine Vielzahl von Modellen und Konzepten, die sich mit der Verteilung von Ressourcen, den Strategien von Akteuren und der Stabilität von Gleichgewichten befassen. Ein zentrales Thema dabei ist das Konzept der Koalitionsspiele, bei denen es um die Allokation von Gütern und Ressourcen zwischen verschiedenen Akteuren geht, die zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Die theoretische Grundlage für diese Koalitionsspiele bildet die sogenannte „Kernallokation“. Der „Kern“ eines Spiels oder einer Wirtschaft beschreibt dabei die Menge aller möglichen Allokationen, bei denen kein Teilnehmer einen Anreiz hat, von der bestehenden Allokation abzuweichen, weil er eine bessere Lösung für sich selbst finden könnte.

Das Konzept des „Kerns“ ist nicht nur auf spieltheoretische Szenarien anwendbar, sondern auch auf das Verständnis von Wirtschaftssystemen, bei denen Kooperation und die Allokation von Ressourcen eine Schlüsselrolle spielen. In einer Produktionsökonomie beschreibt der Kern die Menge an Allokationen, bei denen keine Koalition von Akteuren durch Umverteilung der Ressourcen einen größeren Nutzen erzielen kann, als es bei der gegebenen Allokation der Fall ist. Dies stellt sicher, dass die Ressourcen effizient verteilt werden und die beteiligten Akteure stabil bleiben, ohne Anreize zu einem Umsteuern zu haben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in dieser Theorie ist die Annahme der Effizienz und Fairness. Effizienz bedeutet, dass keine Verbesserung im Wohlstand eines Individuums möglich ist, ohne dass ein anderes Individuum schlechter gestellt wird. In vielen Wirtschaftssystemen und Modellen werden diese Konzepte genutzt, um optimale Verteilungen von Gütern und Dienstleistungen zu ermitteln, wobei die Fairness häufig durch die sogenannte „Egalität“ definiert wird – eine Situation, in der alle Teilnehmer gleiche Chancen haben.

Die Untersuchung von Ungleichgewichten, etwa durch externe Effekte oder Verzerrungen im Markt, ist ebenfalls ein zentrales Thema. In einer Welt ohne externe Effekte würde die Allokation von Ressourcen durch die Marktkräfte allein optimiert werden. Doch in der Realität sind Märkte häufig von externen Effekten beeinflusst, die zu Verzerrungen führen können. Externe Effekte treten auf, wenn die Handlungen eines Marktteilnehmers unbeabsichtigte Auswirkungen auf das Wohlergehen eines anderen haben, die nicht in den Marktpreisen reflektiert werden. Dies kann zu Ineffizienzen führen, die durch gezielte Eingriffe korrigiert werden müssen.

In Bezug auf die Dynamik von Wirtschaftssystemen ist auch die Analyse von Ungleichgewichten wichtig. Ein Gleichgewicht in einer Wirtschaft stellt eine stabile und nachhaltige Verteilung von Ressourcen dar. Es gibt verschiedene Arten von Gleichgewichten, die unter verschiedenen Bedingungen erreicht werden können. Ein solches Gleichgewicht kann entweder durch die Interaktion von Marktteilnehmern im klassischen Walras’schen Modell erreicht werden, oder es kann sich als Ergebnis von Iterationsprozessen in dynamischen Modellen ergeben. Ein stabiler Zustand in einer Wirtschaft bedeutet nicht nur, dass die Nachfrage und das Angebot im Einklang sind, sondern auch, dass die einzelnen Akteure keine Anreize haben, ihre Strategien zu ändern.

Auch die Themen der Informationsasymmetrie und der asymmetrischen Markttransparenz spielen eine zentrale Rolle in der modernen Wirtschaftstheorie. Der Begriff „differenzielle Information“ bezieht sich auf Situationen, in denen Akteure in einem Markt über unterschiedliche Informationen verfügen. Diese Informationsunterschiede können die Entscheidungen und das Verhalten von Marktteilnehmern erheblich beeinflussen und führen in vielen Fällen zu Marktversagen.

Zusätzlich zu den grundlegenden Prinzipien der Koalitions- und Wirtschaftsspiele ist es wichtig, dass die Auswirkungen von Unsicherheit und Risiko in wirtschaftlichen Modellen berücksichtigt werden. Die Theorie der Erwartungswerte und die damit verbundene Risikoaversion sind bedeutende Konzepte, um zu verstehen, wie Akteure in unsicheren Umfeldern Entscheidungen treffen. Es wird erwartet, dass Akteure Risikomanagementstrategien entwickeln, um ihre Unsicherheiten zu minimieren. Dies führt zur Entwicklung von Instrumenten wie Futures-Märkten und anderen Finanzinstrumenten, die speziell dafür geschaffen wurden, Risiken abzusichern und zu verteilen.

Eine weitere wesentliche Erkenntnis betrifft die Rolle der staatlichen Eingriffe in Marktprozesse. Insbesondere bei der Berücksichtigung von externen Effekten und Ungleichgewichten wird oft die Notwendigkeit von Regulierung und öffentlichem Eingreifen betont. Regierungen können durch Subventionen, Steuern oder andere Markteingriffe die negativen Auswirkungen von Marktversagen minimieren und eine gerechtere sowie effizientere Ressourcenverteilung ermöglichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die theoretischen Grundlagen für das Verständnis von Koalitionsspielen und Wirtschaftssystemen eine Vielzahl von Aspekten berücksichtigen müssen, von der effizienten Allokation von Ressourcen über die Analyse von Ungleichgewichten bis hin zur Rolle von Informationsasymmetrie und staatlichen Eingriffen. Das Verständnis dieser Prinzipien ist entscheidend, um zu erkennen, wie wirtschaftliche Systeme in der Praxis funktionieren und wie sie durch politische Maßnahmen und Marktinteraktionen beeinflusst werden können.