Bei der Planung von Abwasserbehandlungssystemen mit Teichen gibt es mehrere entscheidende Parameter, die für die Effizienz der Abwasserbehandlung und die Anpassung an verschiedene klimatische Bedingungen und variable Abfallmengen berücksichtigt werden müssen. Insbesondere das Design von aeroben Teichen und fakultativen Teichen spielt eine wesentliche Rolle für den Erfolg der Abwasserbehandlung.
Ein aerober Teich benötigt im Allgemeinen eine größere Fläche als andere Systeme, reduziert jedoch die Landanforderungen und bietet Flexibilität für wechselnde Abfallmengen und klimatische Veränderungen. Typische Designwerte für aerobe Teiche beinhalten eine organische Belastung von 75 bis 150 lb BOD5 pro Acre pro Tag (85 bis 170 kg BOD5 pro Hektar pro Tag) bei einer Tiefe von
Wie werden organische Stoffe, Schwebstoffe und Nährstoffe in Feuchtgebietsbehandlungssystemen effektiv entfernt?
Die Behandlung von Abwasser in künstlich angelegten Feuchtgebieten beruht auf komplexen biologischen, chemischen und physikalischen Prozessen, bei denen Mikroorganismen, Pflanzen und Sedimentstrukturen eng zusammenwirken. Besonders bei der Reduktion des biochemischen Sauerstoffbedarfs (BSB), der Schwebstoffe und der Nährstoffe Stickstoff und Phosphor kommt diesen Systemen eine zentrale Rolle zu.
In oberflächlich durchströmten Feuchtgebieten (FWS-Systeme) findet die biologische Aktivität hauptsächlich durch Algen und Bakterien statt, die sich an Pflanzenstängeln, Falllaub und anderen Oberflächen anlagern. Diese Art der Biofilmbildung verwandelt das Feuchtgebiet in einen biologischen Reaktor unter Bedingungen des Plug-Flows – das Abwasser durchströmt das System in einer gerichteten Bewegung und trifft dabei auf bioaktive Flächen. Der Abbau des BSB erfolgt vornehmlich durch die Aktivität dieser befestigten Mikroorganismen. Auch Algen tragen zur Sauerstoffproduktion und organischen Stoffumsetzung bei, sind jedoch zugleich Quelle für zusätzliche Schwebstoffe und damit potenziell erhöhter BSB im Ablauf, sofern keine Rückhaltung erfolgt.
In suboberflächlich durchströmten Systemen (SFS) ist die Sauerstoffverfügbarkeit aufgrund der eingeschränkten Luftexposition begrenzt, was zu reduzierter mikrobieller Aktivität führen kann. Dennoch ermöglichen diese Systeme durch Filtration im durchströmten Substrat eine effektive Entfernung von Schwebstoffen, wobei der Hauptentfernungsmechanismus bei kolloidalen Partikeln im mikrobiellen Abbau liegt. Die Auswahl geeigneter Pflanzenarten ist hierbei entscheidend, da ihre Wurzelsysteme nicht nur strukturelle Stabilität bieten, sondern auch Sauerstoff in das umgebende Substrat abgeben und so die mikrobiellen Prozesse unterstützen.
Die Auslegung der BSB-Belastung pro Fläche muss das Verhältnis zwischen organischer Fracht und dem durch Atmosphäre und Vegetation bereitgestellten Sauerstoff berücksichtigen. In FWS-Systemen ist durch die hohe Sauerstofftransferrate über Pflanzen eine Belastung von bis zu 112 kg BSB pro Tag und Hektar möglich, was etwa dem Doppelten der Belastungsgrenzen konventioneller Teichsysteme entspricht. Dennoch ist der tatsächliche BSB-Eintrag häufig geringer, insbesondere bei vorgeschalteter Vorbehandlung, da andere Faktoren wie Nährstofffrachten die Flächenanforderungen dominieren.
Bei der Entfernung von absetzbaren Schwebstoffen spielt in FWS-Systemen die Sedimentation in ruhigen und flachen Abschnitten unmittelbar nach dem Zulauf eine zentrale Rolle. Ein verteilter Zulauf verringert dabei die Gefahr von Schlammansammlungen und den damit verbundenen negativen Auswirkungen. In SFS-Systemen hingegen wird die Entfernung über die mechanische Filtration im Substrat realisiert. Kolloidale Feststoffe werden in beiden Systemen hauptsächlich mikrobiell abgebaut, wobei zusätzlich Sorptionseffekte in SFS-Systemen eine unterstützende Rolle spielen.
Die Nährstoffentfernung – insbesondere von Stickstoff und Phosphor – erfolgt über eine Vielzahl von Prozessen: direkte Aufnahme durch Pflanzen, bakterielle Assimilation, chemische Fällung, Adsorption im Boden, sowie mikrobielle Umwandlungen wie Nitrifikation und Denitrifikation. Die Effektivität dieser Prozesse hängt stark von der Dichte und Diversität der Vegetation ab. Pflanzen müssen dabei nicht nur für die gewünschten Behandlungsziele geeignet sein, sondern auch über die gesamte Dauer des hydrologischen Zyklus stabile, flächendeckende Bestände aufrechterhalten können.
Stickstoff wird bevorzugt über mikrobielle Prozesse entfernt. Die Nitrifikation findet in den aeroben Zonen statt – in FWS-Systemen vornehmlich in der durch Sauerstoff angereicherten Wassersäule. Anschließend diffundieren die gebildeten Nitrate in die anoxischen Sedimentschichten, wo Denitrifikation durch anaerobe Bakterien erfolgt. Voraussetzung hierfür ist ein ausreichendes Angebot an organischem Kohlenstoff. Pflanzen nehmen Stickstoff ebenfalls auf, jedoch wird ein Großteil durch mikrobiellen Abbau dauerhaft aus dem System entfernt – in Form von gasförmigem Stickstoff.
Phosphor hingegen ist in Feuchtgebieten ein konservativer Stoff – seine Entfernung erfolgt nicht durch dauerhafte Umwandlung, sondern durch Speicherung. Dies geschieht über Adsorption an mineralische Bodensubstanzen, Fällung mit
Wie unterscheiden sich Punkt- und Diffusquellen bei der Wasserbelastung und welche Herausforderungen ergeben sich daraus?
Die Kontrolle der Wasserbelastung hat traditionell auf punktuelle Schadstoffquellen, wie industrielle und kommunale Abwasseranlagen, fokussiert. Mit der erfolgreichen Eindämmung dieser Quellen rücken diffuse Verschmutzungsquellen zunehmend in den Vordergrund der Umweltüberwachung. Diffuse Quellen entstehen vor allem durch Oberflächenabfluss, der während Niederschlagsereignissen Schadstoffe von großflächigen, verstreuten Flächen aufnimmt und in Gewässer einträgt. Typische Verursacher sind städtische Gebiete, Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Diese nicht punktuellen Verschmutzungsquellen sind durch mehrere charakteristische Merkmale definiert: Sie erstrecken sich über weite Gebiete, reagieren auf menschliche Aktivitäten oder natürliche Einflüsse und sind abhängig von wechselnden hydrologischen und geologischen Bedingungen, die sich sowohl kurzfristig als auch über Jahre ändern können. Die alleinige Kontrolle der Landbewirtschaftung stellt den einzigen beeinflussbaren Faktor dar.
Im Gegensatz zu Punktquellen, deren Schadstoffeintrag relativ konstant und gut messbar ist, zeichnen sich Diffusquellen durch hohe Variabilität und Unregelmäßigkeit aus. Sie reagieren stark auf zufällige Niederschlagsereignisse, die sowohl Menge als auch Zusammensetzung des Abflusses in großen Schwankungen beeinflussen. Herkömmliche "End-of-pipe"-Lösungen, also die Behandlung von Abwasser an einzelnen Einleitungsstellen, erweisen sich hier als ineffektiv und wirtschaftlich wenig sinnvoll.
Das breite Spektrum der diffusen Quellen umfasst neben urbanem Oberflächenabfluss auch Aktivitäten wie Bauvorhaben, wasserbauliche Veränderungen, Forstwirtschaft, Bergbau, landwirtschaftliche Nutzung, Bewässerungsrückläufe, Abfallentsorgung, atmosphärische Deposition, Erosion von Flussufern und dezentrale Abwasserentsorgung. Unter diesen gelten insbesondere urbaner Abfluss und landwirtschaftliche Aktivitäten als die bedeutendsten Probleme auf nationaler Ebene. Urbane Abflüsse transportieren eine Vielzahl von Schadstoffen, darunter Schwebstoffe, Bakterien, Schwermetalle, sauerstoffzehrende Stoffe, Nährstoffe sowie Öl und Fett. Diese stammen aus Quellen wie tierischen Abfällen, Fahrzeugen, Straßenbau und Streusalz sowie Erosion. Besonders in dicht besiedelten Gebieten sind die Belastungen am höchsten. Landwirtschaftliche Quellen setzen vor allem Pestizide, Sedimente, Nährstoffe, organisches Material und Krankheitserreger frei, wobei die Schadstoffmengen eng mit Anbaumethoden und dem Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zusammenhängen.
Die Forstwirtschaft führt durch Abholzungen und den Bau von Forstwegen zu erheblichen Sedimentfrachten. Zusammen mit sauerstoffzehrenden organischen Stoffen und Nährstoffen beeinträchtigen diese den Zustand der Gewässer oft massiv, was sich besonders drastisch zeigt, wenn zuvor nur geringe natürliche Belastungen bestanden. Weitere diffuse Quellen sind beispielsweise die Ufererosion, die durch erhöhte Abflussmengen infolge von Urbanisierung oder großflächiger Forstwirtschaft verstärkt wird, sowie atmosphärische Depositionen, die besonders für Schadstoffe wie PCB, Blei und Phosphor eine bedeutende Rolle spielen. Die Problematik saurer Regenfälle wurde in den 1980er Jahren als eines der gravierendsten Umweltprobleme erkannt.
Die Dimension der diffusen Verschmutzung ist enorm: Rund 87 % der bedeutenden Wassereinzugsgebiete sind von diesen Quellen betroffen. Sedimente aus diffusen Quellen übersteigen das Volumen punktueller Sedimente um das 360-Fache, wobei die Landwirtschaft mehr als die Hälfte dieser Last verursacht. Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB) und Nährstoffeinträge aus diffusen Quellen sind fünf- bis sechsmal höher als die punktuellen Belastungen. Die BSB-Lasten aus urbanem Abfluss erreichen mindestens das Niveau punktueller Einleitungen. Zudem sind diffuse Quellen für etwa 80 % des gesamten Stickstoff- und 50 % des Phosphor-Eintrags in die Gewässer verantwortlich. Sie produzieren über 98 % der fäkalen und gesamt coliformen Keime in den Gewässern. Die Konzentrationen toxischer Metalle im urbanen Abfluss übersteigen oftmals sogar die aus kommunalem Abwasser.
Diese Fakten verdeutlichen, dass die Bewältigung der diffusen Verschmutzung eine besondere Herausforderung darstellt, die weit über traditionelle Maßnahmen hinausgeht. Effektive Kontrolle erfordert umfassende Ansätze im Landmanagement und integrierte hydrologische Konzepte, die den gesamten Einzugsbereich und die dynamischen Prozesse des Wasserkreislaufs berücksichtigen. Die fluktuierenden und weitverstreuten Einträge erfordern flexible und adaptive Managementstrategien, die auf präventive Maßnahmen und nachhaltige Landnutzung setzen. Nur so lässt sich eine dauerhafte Verbesserung der Wasserqualität in den betroffenen Einzugsgebieten erzielen.
Wichtig ist zudem, dass diffuse Verschmutzungsquellen nicht isoliert betrachtet werden dürfen, sondern immer im Kontext ihrer Wechselwirkungen mit natürlichen Prozessen und anthropogenen Eingriffen zu sehen sind. Die vielfältigen Einflussfaktoren, von geologischen Gegebenheiten bis zu klimatischen Schwankungen, prägen maßgeblich die Mobilisierung und den Transport von Schadstoffen. Daraus folgt, dass eine alleinige technische Steuerung kaum ausreicht – gesellschaftliches Bewusstsein und politische Rahmenbedingungen sind ebenso entscheidend, um den Herausforderungen der diffusen Wasserverschmutzung wirksam zu begegnen.
Arbeitsprogramm für den Chemieunterricht der 9. Klassen
Identifikation unbekannter Substanzen anhand ihrer Eigenschaften
Sozialisation von Kindern und Jugendlichen durch die Bewahrung volkstümlicher Traditionen: Pädagogische Ansätze im Rahmen eines schulischen Sommerlagers
Kennzahlen der Tätigkeit der allgemeinbildenden Bildungseinrichtung, die einer Selbsteinschätzung unterzogen wird, für das Jahr 2017

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