Oxycodon, ein synthetisches Opioid, wurde erstmals 1917 entwickelt, als Chemiker versuchten, eine nicht süchtig machende Alternative zu Morphin als Schmerzmittel zu schaffen. Zwei Jahrzehnten später brachte die Entwicklung von Diacetylmorphin (besser bekannt als Heroin) eine ähnliche Hoffnung, jedoch mit einer gravierenden Nebenwirkung: Sucht. Oxycodon wird vor allem als starkes Schmerzmittel verschrieben, doch die Art und Weise, wie es im Körper wirkt, bleibt weniger klar als bei Morphin. In den USA wurde 1995 OxyContin als kontrollierte Freisetzungsformulierung von Oxycodon eingeführt, mit der Hoffnung, den Patienten eine gleichmäßige Schmerzbewältigung über 12 Stunden hinweg zu ermöglichen.
Das Medikament wurde jedoch bald auch zur Droge der Wahl für viele Menschen, die sich nach den durch Oxycodon ausgelösten euphorischen Effekten sehnten. Diese Verlockung führte zur Missbrauchs- und Suchtproblematik, insbesondere als Konsumenten begannen, OxyContin-Tabletten zu zerkleinern, um die Wirkstoffe auf einmal freizusetzen. Diese Praxis, auch „Sniffen“ oder Injektion genannt, brachte OxyContin den Spitznamen „Hillbilly Heroin“ ein. Die Folge war eine drastische Zunahme von Todesfällen aufgrund von Überdosierungen in den USA.
Trotz der Bemühungen, das Medikament 2010 umzuformulieren, um Missbrauch zu erschweren, haben viele Süchtige auf andere Drogen, insbesondere Heroin, umgeschwenkt. In den Jahren 2011 bis 2016 war Oxycodon die führende Droge unter den Drogenüberdosen, bevor Heroin und dann Fentanyl den Platz übernahmen. Die Zahl der Drogenüberdosen stieg enorm, vor allem durch das hochpotente Fentanyl, das einen weitaus tödlicheren Effekt hat.
Neben Oxycodon gibt es auch andere Schmerzmittel, die eine ähnliche Suchtgefahr mit sich bringen, wie etwa Hydrocodon. In Kombination mit Paracetamol (Tylenol) ist Hydrocodon in den USA ein beliebtes Medikament, das unter Markennamen wie Vicodin verkauft wird. Hydrocodon hat ähnliche schmerzlindernde Eigenschaften wie Oxycodon, jedoch sind die Risiken der Sucht ebenso hoch.
Eine besonders erschreckende Entwicklung in der Drogenwelt ist die Verbreitung von Krokodil, einer illegalen Droge, die ihren Ursprung in den USA hat, aber vor allem in Russland Fuß fasste. Krokodil, dessen chemischer Name Desomorphin ist, ist ein Abkömmling von Morphin, allerdings mit viel stärkeren schmerzlindernden Eigenschaften und gleichzeitig einem höheren Suchtpotenzial. Es wurde erstmals in den 1930er Jahren als potentes Schmerzmittel entwickelt, fand aber aufgrund seiner hohen Abhängigkeitsgefahr keine breite Anwendung.
Die Sucht nach Krokodil entfachte in Russland zu Beginn des 21. Jahrhunderts, als die Verfügbarkeit von Heroin in der Region stark zurückging. Um diesen Mangel zu beheben, begannen Menschen, die Droge selbst herzustellen. Desomorphin konnte relativ einfach aus Codein synthetisiert werden, einem Stoff, der zu jener Zeit noch ohne Rezept erhältlich war. In Kombination mit Jod und rotem Phosphor – beide leicht zugänglich – konnte jeder ohne chemische Ausbildung Krokodil in seinen eigenen vier Wänden produzieren. Die Droge erhielt ihren Namen aufgrund der grotesken, schuppigen Hauterscheinungen der Konsumenten, die eine grün-schwarze Farbe annahmen, die an das Aussehen von Krokodilen erinnert.
Der Missbrauch von Krokodil hat verheerende gesundheitliche Folgen. Die Droge wird in der Regel als Injektion konsumiert, wobei die Konsumenten eine rohe, ungefilterte Mischung aus Chemikalien in ihren Körper injizieren. Dies führt zu schweren physischen Schäden, darunter Thrombosen, Gangrän, Abszesse und das Verfallen von Haut und Gewebe, was häufig zu Amputationen führt. Die Droge hat den Ruf, „fleischfressend“ zu sein, und die Abhängigkeitsrate in Russland war um 2010 auf etwa 100.000 süchtige Menschen angestiegen. Trotz Maßnahmen der Regierung, die den Zugang zu Codein einschränken wollten, bleibt Krokodil ein gefährliches Produkt des Schwarzmarkts.
Krokodil ist ein Beispiel für den extremen Missbrauch und die dramatischen Folgen, die mit der unkontrollierten Produktion und dem Konsum von synthetischen Drogen einhergehen können. Die chemische Einfachheit der Herstellung und der schnelle Konsum führen zu einer besonders gefährlichen Droge, die zu massiven Gesundheitsproblemen und zum Tod führen kann. Hinzu kommt, dass die Drogenabhängigen oft auch anderen Risiken ausgesetzt sind, wie der Gefahr einer HIV- oder Hepatitis-C-Infektion, da viele von ihnen Spritzen mit anderen Drogenabhängigen teilen.
Der Missbrauch von Opioiden wie Oxycodon, Hydrocodon und Desomorphin verdeutlicht eine der größten Herausforderungen im Bereich der Drogenpolitik und der öffentlichen Gesundheit. Nicht nur die chemische Zusammensetzung der Drogen selbst, sondern auch die sozialen, ökonomischen und psychologischen Aspekte des Drogenmissbrauchs müssen in Betracht gezogen werden. Es ist wichtig, das Verständnis für die Verlockung und die Suchtmechanismen zu fördern, die Menschen in die Abhängigkeit führen, sowie die teuflischen Zyklen zu erkennen, die sich rund um die Herstellung, den Konsum und die Verbreitung von Drogen wie Krokodil entwickeln können.
Endtext
Wie wirken Insektenschutzmittel und was ist ihre Geschichte?
Seit Jahrtausenden suchen Menschen nach Möglichkeiten, Insekten, insbesondere Mücken, von sich fernzuhalten. In vielen Teilen der Welt sind Insekten ein lästiges Übel, doch in anderen Regionen, wo die Übertragung von Krankheiten durch Insekten weit verbreitet ist, stellen sie eine ernsthafte Bedrohung dar. Besonders Moskitostiche können gefährliche Krankheiten wie Malaria übertragen, die jedes Jahr mehr als eine halbe Million Menschen das Leben kosten. Die Anopheles-Mücke, insbesondere die Art Anopheles gambiae, ist dafür bekannt, den gefährlichen Parasiten Plasmodium falciparum zu verbreiten, der Malaria verursacht. Doch auch andere Mückenarten, wie Aedes-Mücken, sind für die Übertragung von Denguefieber, Gelbfieber und Rift-Valley-Fieber verantwortlich.
Bereits in der Antike versuchten Menschen, Mücken und andere Insekten abzuwehren. Den alten Ägyptern wird zugeschrieben, dass sie erste Abwehrmittel verwendeten, während die berühmte Cleopatra Berichten zufolge unter einem Moskitonetz schlief, das heute häufig mit Insektiziden behandelt wird. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Entwicklung synthetischer Insektizide vorangetrieben, da die Alliierten in Regionen operierten, in denen Malaria weit verbreitet war und der Zugang zu etablierten Malariamedikamenten wie Chinin stark eingeschränkt war. In dieser Zeit wurde DEET entwickelt, ein synthetisches Repellent, das erstmals 1946 in der US-Armee verwendet wurde und später auch für Zivilisten verfügbar wurde.
DEET (N,N-Diethyl-m-toluamid) ist ein effektives und weit verbreitetes Insektenschutzmittel. Die chemische Herstellung von DEET ist relativ einfach und erfolgt durch Reaktion von 3-Methylbenzoesäure mit Diethylamin. Es ist besonders wirksam gegen Moskitos und hat nur wenige Nebenwirkungen, die meist mit Hautreizungen verbunden sind. Berichte über DEET-Vergiftungen sind äußerst selten und entstehen meist nur durch eine absichtliche Überdosierung. Alle Beweise deuten darauf hin, dass DEET unter den richtigen Anwendungsvoraussetzungen sehr sicher ist.
Wie wirkt DEET nun genau? Es ist bekannt, dass Mücken vor allem von bestimmten Molekülen angezogen werden, die der Mensch ausscheidet, darunter Kohlendioxid, Milchsäure und verschiedene andere flüchtige organische Verbindungen. Eine Theorie besagt, dass Repellentien wie DEET eine unsichtbare Dampfschicht bilden, die als Barriere zwischen den Mücken und den lockenden Molekülen des Menschen wirkt. Dies hindert die Mücken daran, ihre Zielperson zu orten. Experimente haben gezeigt, dass weibliche Aedes aegypti-Mücken Menschen auch dann noch anfliegen, wenn DEET auf der Haut vorhanden ist, jedoch nach Kontakt mit der Haut, die DEET trägt, sofort abweichen.
Doch es gibt auch natürliche Repellentien, die zunehmend populär sind, wie zum Beispiel Citronella-Öl. Dieses Öl hat den Nachteil, dass es sehr flüchtig ist und daher alle ein bis zwei Stunden nachgeprägt werden muss. Ein vielversprechender natürlicher Wirkstoff ist p-Menthane-3,8-diol (PMD), das in Zitronen-Eukalyptusöl vorkommt. PMD hat den Vorteil, dass es weniger flüchtig als Citronella ist, wodurch es länger auf der Haut bleibt und weniger häufig nachgetragen werden muss. PMD hat sich in Gebieten, in denen Malaria verbreitet ist, als äußerst wirksam erwiesen.
Die chemische Herstellung von PMD erfolgt über eine Hydratisierungsreaktion, bei der das Ausgangsmaterial Citronellal unter Verwendung eines Säurekatalysators in PMD umgewandelt wird. PMD gibt es in verschiedenen Stereoisomeren, die unterschiedliche Wirkungen auf Mücken haben. Die Wirksamkeit als Repellent variiert je nach Stereoisomer: Das 1R-(+)-cis-PMD ist das stärkste Repellent, während das 1R-(−)-trans-PMD am wenigsten wirksam ist.
In den letzten Jahren haben auch alternative Insektenschutzprodukte wie Armbänder, elektronische Repeller und Citronella-Kerzen an Popularität gewonnen. Wissenschaftliche Tests haben jedoch gezeigt, dass viele dieser Produkte keinerlei Wirkung gegen Mücken haben. Vergleiche von DEET und PMD mit alternativen Produkten haben gezeigt, dass die beiden erstgenannten Substanzen die effektivsten Mückenrepellentien sind.
Ein weiteres interessantes Thema im Bereich der Insektenabwehr sind die sogenannten organochlorierten Verbindungen. Diese Verbindungen entstehen oft durch menschliche Aktivitäten, können aber auch natürlich vorkommen. Ein Beispiel hierfür ist die Chloroform-Verbindung CH3Cl, die sowohl durch natürliche Prozesse als auch durch menschliche Aktivitäten produziert wird. Diese Verbindungen sind in geringen Konzentrationen relativ harmlos, können aber bei höheren Konzentrationen toxisch werden. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass auch Chlor in der Wasseraufbereitung eine Rolle spielt, indem er Wasserborne-Krankheiten wie Cholera und Typhus verhindert. Doch der Gebrauch von Chlor ist nicht unumstritten, da es durch Reaktion mit organischen Verbindungen in der Umwelt schädliche organochlorierte Verbindungen bilden kann.
Die Entwicklung von Insektenschutzmitteln hat nicht nur das Leben in tropischen und subtropischen Regionen verbessert, sondern auch die Lebensqualität von Menschen, die in Gebieten leben, in denen Insekten übertragene Krankheiten endemisch sind, erheblich erhöht. In Zukunft wird es weiterhin wichtig sein, sichere, effektive und umweltfreundliche Methoden zur Abwehr von Insekten zu entwickeln.
Wie der moderne Portfolioansatz das Risiko von Investitionen optimiert und die Rolle alternativer Assets
Wie die Tea-Party-Netzwerke regional und national koordiniert werden: Analyse der Machtstrukturen und Kommunikationskanäle
Wie man Häkelstücke miteinander verbindet: Techniken für perfekte Nähte

Deutsch
Francais
Nederlands
Svenska
Norsk
Dansk
Suomi
Espanol
Italiano
Portugues
Magyar
Polski
Cestina
Русский