In der politischen Debatte über die Rolle der Religion in der Gesellschaft gibt es immer wieder starke, kontroverse Stimmen. Besonders im Kontext der Vereinigten Staaten, wo Religion und Politik oft miteinander verwoben sind, spielt das Verständnis von göttlicher Autorität eine entscheidende Rolle. Ein interessantes, wenn auch widersprüchliches Argument wird von führenden evangelikalen Persönlichkeiten vorgebracht, die Donald Trump unterstützen. Sie stützen sich auf religiöse Lehren, die den Präsidenten als von Gott gesandten Führer darstellen, der das Land in einer Weise führen sollte, die den biblischen Prinzipien entspricht. Diese Sichtweise geht jedoch mit einer gefährlichen Verzerrung der religiösen Lehren einher, die sich nicht nur politisch, sondern auch theologisch problematisch darstellt.
Ein zentrales Element der Argumentation ist die Unterscheidung zwischen zwei „Königreichen“: dem irdischen und dem himmlischen Reich. In diesem Modell wird die Verantwortung im himmlischen Reich als eine der Liebe und Vergebung beschrieben, während das irdische Reich von der Notwendigkeit geprägt ist, Führer zu wählen, die das Beste für das Land tun. Evangelikale Führer, wie Jerry Falwell Jr., argumentieren, dass es der Politik des irdischen Reiches entspricht, einen Präsidenten wie Trump zu unterstützen, weil dieser die besten Interessen der Nation vertritt. Sie stellen sich eine Welt vor, in der öffentliche Politik nicht nur durch moralische Prinzipien, sondern auch durch einen praktischen, geschäftlichen Pragmatismus bestimmt wird.
Es wird oft auf den Erfolg Amerikas hingewiesen, anderen Nationen in Not zu helfen, und das wird der Freiheit des Marktes, der unternehmerischen Freiheit und dem Kapitalismus zugeschrieben. In diesem Kontext wird die Vorstellung vertreten, dass Armut niemals dazu führt, dass jemand anderen hilft, und dass es vielmehr den Reichen und Mächtigen vorbehalten bleibt, Wohltätigkeit zu üben. Der Einsatz für Trump wird durch eine Deutung der Bibel unterstützt, die besagt, dass Gott Herrscher mit der vollen Macht ausgestattet hat, Mittel wie Krieg zu verwenden, um das Böse zu bekämpfen, ein Argument, das von Trump’s religiösen Beratern, wie Robert Jeffress, bekräftigt wird.
Diese biblische Deutung stützt sich auf Stellen wie Römer 13, die Regierungen als von Gott eingesetzte Institutionen darstellen. Dies wurde in der politischen Diskussion als Legitimation dafür verwendet, Trumps aggressive politische Maßnahmen zu verteidigen, darunter die Verschärfung der Einwanderungspolitik und militärische Aktionen. Der evangelikale Rückhalt für Trump hat jedoch eine problematische Dimension, da er durch eine Vereinnahmung religiöser Symbole und biblischer Figuren eine stärkere Verknüpfung von Religion und Politik fördert.
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel dieser religiösen Vereinnahmung ist die symbolische Darstellung Trumps als von Gott gesandter Retter, der die Nation „wieder groß machen“ soll. Bei einem „Freedom Rally“ im Jahr 2017 wurde ein neues Kirchenlied, das auf Trumps Wahlkampf-Slogan „Make America Great Again“ basierte, vorgetragen, was auf die Verschmelzung von religiöser Erhebung und politischer Propaganda hinweist. Die Verknüpfung von religiösen Symbolen und nationaler Identität wird hier besonders deutlich. Trump wird nicht nur als politischer Führer, sondern auch als eine Art göttlicher Sendbote dargestellt, der mit biblischen Figuren wie König David oder Nehemiah verglichen wird.
Ein weiteres faszinierendes, aber zugleich beunruhigendes Phänomen ist die Entstehung von Bildern und Posts in den sozialen Medien, die Trump direkt mit Gott oder Jesus Christus gleichsetzen. Ein Beispiel aus der Zeit vor den Zwischenwahlen 2018 zeigte ein Bild von Trump mit der Bibelstelle „Das Wort wurde Fleisch“ aus dem Johannesevangelium. Obwohl die Gruppe, die diese Darstellung verbreitete, versicherte, dass sie Trump nicht mit Jesus gleichsetzen wolle, hatte die Botschaft genau diesen Effekt: Trump wurde als von Gott gesandter Erlöser stilisiert.
Diese Form der religiösen Unterstützung für Trump ist nicht nur theologisch problematisch, sondern birgt auch politische Risiken. Sie führt zu einer Form von politischer Loyalität, die sich nicht nur auf politische Überzeugungen stützt, sondern auch auf eine quasi-religiöse Hingabe. Indem biblische Prinzipien auf politische Entscheidungen angewendet werden, wird das politische Handeln von Trump legitimiert und gleichzeitig eine kritische Auseinandersetzung mit seinen Entscheidungen erschwert. Diese religiöse Unterstützung schafft eine Atmosphäre, in der Trump als eine Art „göttlicher“ Führer betrachtet wird, dessen Handlungen nicht in Frage gestellt werden können, da sie als von Gott geweiht dargestellt werden.
Es ist daher wichtig, die Verschmelzung von Religion und Politik, wie sie im evangelikalen Amerika unter Trump zu beobachten ist, nicht nur als eine oberflächliche Strategie zu betrachten. Es handelt sich vielmehr um eine tief verwurzelte kulturelle und ideologische Bewegung, die historische Wurzeln hat und tief in der religiösen Praxis verwoben ist. Sie stellt die Verbindung zwischen religiöser Überzeugung und politischer Macht auf eine Weise her, die die Demokratie und die religiöse Freiheit gefährden kann. Es geht nicht nur um politische Unterstützung, sondern um die Konstruktion einer neuen politischen Identität, die auf der Annahme basiert, dass der Präsident von Gott dazu berufen wurde, die Nation zu führen.
Diese religiös-politische Allianz sollte von den Lesern nicht nur als eine politische Strömung erkannt werden, sondern auch als ein bedeutendes Beispiel für die Art und Weise, wie religiöse Narrative in die politische Arena integriert werden. Die Auswirkungen dieser Verschmelzung sind tiefgreifend und werden auch in den kommenden Jahren eine prägende Rolle in der amerikanischen Politik spielen.
Wie die Technologie im Kapitalismus den Trend zum fallenden Profit fördert und die Notwendigkeit einer ökosozialistischen Lösung
Der Kapitalismus ist von Natur aus darauf ausgerichtet, kontinuierlich Arbeitskraft aus dem Produktionsprozess zu verdrängen, was durch technologische Innovationen vorangetrieben wird. Die zunehmende Technologisierung hat das Ziel, die Produktivität zu steigern, um die Konkurrenz zu unterbieten, indem Waren billiger produziert werden. Dies führt zu einer Erhöhung des Einsatzes von Maschinen – „toter Arbeit“ – und einer Verringerung des Einsatzes von lebendiger Arbeitskraft, welche die Quelle des Profits ist. Diese Dynamik hat zur Folge, dass die Tendenz zur fallenden Profitrate (TRPF) als grundlegendes Merkmal des kapitalistischen Systems immer deutlicher wird. In der Praxis bedeutet dies, dass wirtschaftliche Aufschwünge kürzer werden, während Abschwünge immer länger und tiefer werden.
Wie Samir Hinks (2012) erklärt, ist die Quelle des Profits allein die menschliche Arbeitskraft. Da immer mehr Kapitalisten in neue Maschinen investieren, sinkt die durchschnittliche Arbeitszeit, die zur Produktion einer Ware benötigt wird. Dies führt dazu, dass der Profit in Relation zum investierten Kapital fällt, was die ganze kapitalistische Wirtschaft betrifft. Die Tendenz zur fallenden Profitrate ist jedoch keine feste Gesetzmäßigkeit, sondern vielmehr eine Tendenz, die in der kapitalistischen Produktion immer wieder auftritt, was auch als strukturelle Krisenanfälligkeit des Systems angesehen werden kann.
Die Antwort der Kapitalisten auf diesen Trend besteht darin, die Bedingungen der Arbeiter zu verschlechtern, etwa durch längere Arbeitszeiten ohne Lohnerhöhung, die Reduzierung von Pausen, zunehmende Überwachung oder die Ersetzung von Festanstellungen durch befristete oder Nullstundenverträge mit niedrigem Lohn. In der vierten industriellen Revolution beschleunigt sich diese Entwicklung aufgrund der „rapiden Veränderung“ des technologischen Fortschritts. Der Ersatz von Arbeitskräften durch Maschinen und Computer verschärft die Widersprüche des Systems weiter.
Ein weiteres Paradoxon des Kapitalismus, das in der vierten industriellen Revolution noch offensichtlicher wird, ist das Problem der Überproduktion. Die ersten Unternehmen, die auf neue Maschinen setzen, erzielen hohe Profite, indem sie die Preise ihrer Konkurrenten unterbieten. Doch schnell sind auch diese Konkurrenten gezwungen, nachzuziehen. Da die durch weniger Arbeitskräfte erzeugte Mehrwertmenge sinkt, fällt die Profitrate schnell. Diese Dynamik ist in der Geschichte der industriellen Revolutionen immer wieder zu beobachten, doch im Zeitalter der vierten industriellen Revolution ist dieser Prozess beschleunigt, was zu schnelleren Profiteinbrüchen führt. Gleichzeitig sind die Arbeiter, die durch Maschinen ersetzt wurden, nicht in der Lage, die Waren zu kaufen, die diese Maschinen produzieren. Maschinen konsumieren schließlich nicht wie Menschen – ein Roboter, der Hamburger zubereitet, wird niemals einen Big Mac essen wollen, und ein Roboter, der iPhones zusammenbaut, wird nie ein iPhone besitzen wollen.
Dies führt zu einer Situation der Überproduktion, die die Preise und damit auch die Profite weiter drückt. Eine Wirtschaft, die auf Profitmaximierung durch Technologisierung und den Ausschluss von Arbeitskraft aus dem Produktionsprozess setzt, steht vor der strukturellen Krise, dass immer mehr Menschen arbeitslos und immer weniger in der Lage sind, die produzierten Waren zu kaufen. Dies führt zu einer wachsenden Kluft zwischen einer kleinen, extrem reichen Klasse und einer großen, verarmten Arbeiterklasse, die nicht nur ökonomisch, sondern auch sozial benachteiligt wird.
Friedrich Engels beschrieb bereits vor mehr als 150 Jahren die absurden Auswirkungen dieses Mechanismus des Kapitalismus: Die Gesellschaft wird in eine kleine, übermäßig reiche Klasse und eine große, besitzlose Arbeiterklasse aufgespalten. In einer solchen Gesellschaft entstehen Widersprüche, bei denen eine Überproduktion von Waren mit einer gleichzeitigen Verarmung der Mehrheit der Bevölkerung einhergeht. Diese Entwicklung muss abgeschafft werden, und sie kann abgeschafft werden. Engels und Marx hatten in der ersten industriellen Revolution klar die Notwendigkeit einer sozialistischen Gesellschaft erkannt, in der der Wohlstand von denen, die ihn schaffen, kontrolliert und genutzt wird, um die Bedürfnisse aller zu befriedigen.
Die einzige echte Lösung für diese Probleme ist die sozialistische Revolution, die von Marx und Engels bereits vor mehr als einem Jahrhundert formuliert wurde. Kapitalismus, wie er sich nach den ersten industriellen Revolutionen manifestierte, überlebte – auch wenn er in verschiedenen Ländern zeitweise in die Krise geriet. Doch in der heutigen Welt sind die ökologischen und sozialen Krisen des Neoliberalismus unübersehbar, während der Widerstand gegen den Kapitalismus weltweit wächst. Die Notwendigkeit einer ökosozialistischen Lösung, die sowohl die sozialen als auch die ökologischen Krisen adressiert, ist dringender denn je.
Ein sozialistischer Ansatz für das 21. Jahrhundert muss dabei die ökologische Krise in den Mittelpunkt stellen. Die Zerstörung der Umwelt und die zunehmende Klimaerwärmung stellen eine der größten Bedrohungen für die Menschheit dar, und es ist entscheidend, dass sozialistische Bewegungen diesen Aspekt in ihren Programmen und in ihrer Praxis berücksichtigen. Die Idee des „Ökosozialismus“ sollte dabei nicht nur eine theoretische Forderung sein, sondern eine praktische und notwendige Veränderung der gesellschaftlichen Organisation und der Produktionsweise.
Die Grundlage eines solchen Systems könnte die Umverteilung von Wohlstand und die Demokratisierung der Wirtschaft sein, sodass diese in den Händen der Arbeiter und Gemeinschaften liegt. Güter und Dienstleistungen sollten nicht mehr zum Zweck des Profits produziert werden, sondern für die Bedürfnisse der Menschen. Alle grundlegenden Bedürfnisse wie Nahrung, Gesundheit, Bildung und Wohnen müssten als Rechte garantiert werden, während Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Ethnizität, Sexualität oder anderen Identitäten nicht mehr toleriert wird. Zudem sollte eine Politik der offenen Grenzen für Menschen und der Gleichberechtigung für Immigranten das Fundament der neuen Gesellschaft bilden. Ebenso müsste die militärische Expansion und imperialistische Politik endlich beendet werden, um Platz für eine globale Friedensordnung zu schaffen.
Ein solcher radikaler Wandel wird nicht nur durch technologische Innovationen oder durch rein ökonomische Lösungen erreicht werden können. Vielmehr muss er die fundamentalen sozialen, politischen und ökologischen Strukturen der Gesellschaft transformieren. Nur so kann eine gerechtere, nachhaltigere und friedlichere Welt geschaffen werden.
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