Die Beziehung zwischen der Sichtbarkeit eines politischen Kandidaten und seiner Beliebtheit ist komplex und variiert im Laufe eines Wahlkampfs sowie je nach Kandidat. Während des Zeitraums vom 5. Juli bis zum 8. November 2016, in dem sowohl Hillary Clinton als auch Donald Trump die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zogen, gab es unterschiedliche Auswirkungen auf ihre Favorabilitätswerte, je nachdem, wie häufig die Wähler über sie in den Nachrichten hörten oder sie sahen. Eine grobe Tendenz zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, eine favorisierte Meinung über einen Kandidaten zu haben, bei denen geringer war, die ihn kürzlich in den Medien wahrgenommen hatten. Diese Beziehung war jedoch nicht für beide Kandidaten gleich.

Für Hillary Clinton war der Effekt negativ: Personen, die kürzlich von ihr gehört, sie gesehen oder gelesen hatten, hatten eine geringere Wahrscheinlichkeit, eine positive Meinung über sie zu haben. So gaben nur 41 Prozent derjenigen, die kürzlich von Clinton gehört hatten, an, eine günstige Meinung von ihr zu haben, im Vergleich zu 46 Prozent derjenigen, die keine aktuelle Berichterstattung über sie konsumiert hatten. Dies spiegelt sich auch in ihrer Netto-Favorabilitätsbewertung wider, die bei diesen Personen ebenfalls niedriger war. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei Donald Trump ein umgekehrter Trend: Wähler, die kürzlich von ihm gehört hatten, waren eher geneigt, ihm positiv gegenüberzustehen, als jene, die keine aktuellen Nachrichten über ihn konsumiert hatten. Trotz beider negativer Netto-Favorabilitätsbewertungen war Trumps Wert unter denen, die kürzlich über ihn informiert worden waren, weniger negativ.

Ein wichtiger Punkt, der aus dieser Analyse hervorgeht, ist der Unterschied in der Wahrnehmung der beiden Kandidaten über Parteigrenzen hinweg. Republikaner, die eine besonders negative Einstellung zu Clinton hatten, waren häufiger in den Medien mit ihr konfrontiert als Demokraten oder Unabhängige. Dieser Effekt zeigte sich nicht in gleicher Weise bei Trump, bei dem Demokraten und Republikaner gleichermaßen häufig mit Berichterstattung über ihn konfrontiert wurden.

Die Sichtbarkeit eines Kandidaten war während des Wahlkampfes nicht konstant und variierte mit den verschiedenen Ereignissen und Debatten. Es gab Tage, an denen Clinton eine höhere Sichtbarkeit erreichte, insbesondere rund um wichtige Ereignisse wie die drei Fernsehdebatten oder ihre gesundheitlichen Vorfälle. Diese erhöhten Sichtbarkeiten führten tendenziell zu einer leichteren Verbesserung ihrer Favorabilitätsbewertung. Besonders nach der ersten Debatte und während der Democratic National Convention im Juli stieg ihre Favorabilität leicht an, was auf eine positive Wirkung der erhöhten Präsenz hinweist. Jedoch blieben auch negative Ereignisse, wie etwa der Vorfall bei der 9/11-Gedenkfeier, nicht ohne Folgen und führten zu einem Rückgang ihrer Popularität.

In ähnlicher Weise zeigte die Datenanalyse, dass für beide Kandidaten ein komplexes Zusammenspiel zwischen Sichtbarkeit und öffentlicher Wahrnehmung bestand. Für Clinton war die positive Korrelation zwischen ihrer Sichtbarkeit und ihrer Favorabilität (0,21) zwar vorhanden, jedoch eher schwach. Für Trump war diese Korrelation stärker, jedoch auch von anderen Faktoren beeinflusst. Der Einfluss der Medienberichterstattung auf die Favorabilität eines Kandidaten hängt somit nicht nur von der Häufigkeit der Berichterstattung ab, sondern auch von der Art und Weise, wie die Berichterstattung wahrgenommen wird.

Was für den Leser ebenfalls von Bedeutung ist, ist die Tatsache, dass die politische Ausrichtung des Publikums eine entscheidende Rolle bei der Wahrnehmung von Sichtbarkeit und ihrer Auswirkungen spielt. Die Wahrnehmung von Clinton durch Republikaner und die von Trump durch Demokraten war durch eine tief verwurzelte Parteilichkeit geprägt, die durch die Medien verstärkt wurde. Für politische Entscheidungsträger und Analysten ist es wichtig zu erkennen, dass negative oder positive Wahrnehmungen von Kandidaten nicht ausschließlich auf deren Handlungen zurückzuführen sind, sondern auch stark von der medienvermittelten Sichtbarkeit abhängen. Die Frage, ob diese Sichtbarkeit in einer Weise vermittelt wird, die die favorisierten oder missbilligten Merkmale eines Kandidaten unterstreicht, hat einen erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinung und das Wahlverhalten.

Wie die Dichte, der Durchmesser und der Pfadlängen von Netzwerken die Informationsflüsse beeinflussen

Die Untersuchung von Netzwerken auf sozialen Plattformen wie Twitter gibt interessante Einblicke in die Art und Weise, wie Informationen verbreitet werden und wie starke oder schwache Verbindungen innerhalb dieser Netzwerke bestehen. Ein zentraler Aspekt dabei ist der Kohäsionskoeffizient (Clustering Coefficient), der die Verbindungen zwischen den Nachbarn eines Knotens misst. Wenn alle Nachbarn eines Knotens miteinander verbunden sind, ist der Kohäsionskoeffizient gleich 1. Fehlen Verbindungen zwischen den Nachbarn eines Knotens, liegt der Wert bei 0. Diese Maßzahl gibt einen direkten Aufschluss darüber, wie eng ein Netzwerk innerhalb seiner kleineren Untergruppen verbunden ist und beeinflusst die Geschwindigkeit, mit der Informationen durch das Netzwerk fließen können.

Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Dichte eines Netzwerks. Diese gibt an, wie viele der theoretisch möglichen Verbindungen zwischen Knoten tatsächlich existieren. In einem dicht verbundenen Netzwerk sind zahlreiche Wege vorhanden, die den Informationsfluss begünstigen. Ein hoher Wert der Dichte bedeutet, dass es viele Verbindungen gibt, die als „Verkürzungen“ fungieren und somit die Effizienz der Kommunikation erhöhen. In sozialen Netzwerken, wie sie auf Twitter zu finden sind, können diese Dichte und die Struktur des Netzwerks Einfluss auf die Art und Weise haben, wie politische Themen diskutiert werden und welche Inhalte besonders verbreitet werden.

Für Netzwerke mit gerichteten Kanten bedeutet dies, dass zwischen zwei Knoten entweder keine Verbindung besteht, ein Knoten den anderen folgt, oder beide Knoten wechselseitig Beziehungen zueinander haben. Eine hohe Dichte zeigt, dass diese wechselseitigen Beziehungen häufig auftreten, was den Informationsaustausch beschleunigt und möglicherweise zu einer größeren Konsensbildung führt.

Der Durchmesser eines Netzwerks beschreibt die kürzeste Entfernung, also die geringste Anzahl an Kanten, zwischen den am weitesten voneinander entfernten Knoten im Netzwerk. Dies ist ein wichtiger Indikator für die Effizienz der Kommunikation. Ein geringer Durchmesser bedeutet, dass Informationen schnell von einem Knoten zu einem anderen gelangen können, auch wenn diese Knoten im Netzwerk weit voneinander entfernt sind. Die durchschnittliche Pfadlänge des Netzwerks ergänzt diese Messung, indem sie angibt, wie viele Kanten im Durchschnitt benötigt werden, um von einem beliebigen Knoten zu einem anderen zu gelangen. In den analysierten journalistischen Netzwerken auf Twitter zeigte sich, dass der Durchmesser relativ gering war und die durchschnittliche Pfadlänge kurz, was darauf hinweist, dass Informationen schnell durch das Netzwerk fließen.

Die statistischen Daten der untersuchten Netzwerke (wie die der Debattennetzwerke auf Twitter) zeigen eine signifikante Variabilität der Kantenanzahl. In jedem der drei Netzwerke gab es eine zentrale Figur, die eine hohe Anzahl von Verbindungen aufwies, wobei die durchschnittliche Anzahl der Verbindungen zwischen den Knoten auf etwa 5,9 bis 8,5 lag. Ein Knoten wie Dave Weigel, der als besonders einflussreich in einem der Netzwerke hervorstach, hatte mit 23 Verbindungen die höchste Knotenanzahl. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die zentrale Rolle bestimmter Akteure im Netzwerk, sondern auch, wie durch diese Verbindungen die Informationsverbreitung beeinflusst wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein gut vernetztes System, wie es in sozialen Medien zu finden ist, viele Vorteile bietet. Eine hohe Dichte und ein geringer Durchmesser sorgen dafür, dass Informationen rasch verbreitet werden können, was die Geschwindigkeit und Reichweite von Nachrichten erheblich steigert. Zudem trägt die starke Verbindung zwischen den Knoten dazu bei, dass sich Netzwerke schnell stabilisieren und eine gewisse „Resilienz“ gegenüber äußeren Einflüssen entwickeln.

Wichtig zu verstehen ist, dass Netzwerke auf Twitter oder anderen Plattformen nicht nur durch die Anzahl der Verbindungen, sondern auch durch die Art und Weise, wie diese Verbindungen strukturiert sind, ihre Wirkung entfalten. Es ist nicht nur die bloße Existenz von Verbindungen entscheidend, sondern auch die Dynamik und der Kontext, in dem diese entstehen. Faktoren wie die politische Ausrichtung von Nutzern, die Art der Inhalte, die geteilt werden, und die Reaktionen auf bestimmte Ereignisse oder Themen spielen eine maßgebliche Rolle in der Gestaltung dieser Netzwerke. Ein weiterführender Blick könnte sich darauf richten, wie sich diese Muster im Zeitverlauf entwickeln und welche langfristigen Auswirkungen sie auf die Meinungsbildung und die politische Kommunikation haben.

Warum die Wirtschaft bei den US-Wahlen 2016 eine weniger bedeutende Rolle spielte

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2016 war es durchaus realistisch, dass die Demokraten vor größeren Herausforderungen standen als noch 2012. Die Analyse von Wahlausgängen lässt vermuten, dass mehrere Faktoren das Ergebnis beeinflussen. Ein wesentlicher Aspekt ist das wirtschaftliche Wachstum im Jahr der Wahl, ein Bereich, der immer wieder in der politischen Forschung thematisiert wird. Verschiedene Studien zu wirtschaftlichem Wählen haben einige durchgehende Muster aufgezeigt. Eine entscheidende Erkenntnis ist, dass nicht das tatsächliche Niveau des Wohlstands, sondern vielmehr das Wirtschaftswachstum im Wahljahr selbst für den Wahlausgang von Bedeutung zu sein scheint. Indikatoren wie die Arbeitslosenquote oder das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf haben demnach keinen so starken Einfluss, wie es oftmals angenommen wird. Entscheidend ist vor allem, wie sich die Wirtschaft im Jahr der Wahl entwickelt.

Im Jahr 2016 betrug das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nur 1,6 Prozent, und das Wachstum des realen verfügbaren Einkommens (RDI) lag bei 1,2 Prozent. Diese Zahlen waren vergleichsweise niedrig und fielen in den Bereich, in dem sich sowohl die Demokraten als auch die Republikaner Chancen auf den Wahlsieg ausrechnen konnten. Die Arbeitslosenquote schwankte zwischen 4,7 und 5,0 Prozent, und die Inflation war mit 2,1 Prozent relativ gering. Trotz dieser moderaten wirtschaftlichen Bedingungen, die eigentlich ein günstiges politisches Klima für die Amtsinhaber hätten schaffen können, wurde die Wirtschaft nicht zum Hauptthema der Wahlkämpfe.

Trotz der Möglichkeit, dass eine intensivere Diskussion über die Wirtschaft und die damit verbundenen Themen wie Arbeitsplätze, Löhne, Einkommensungleichheit und andere soziale Herausforderungen den Wahlausgang hätten beeinflussen können, spielte die Wirtschaft in den Kampagnen der beiden Parteien eine untergeordnete Rolle. In einer solchen Situation hätte man erwarten können, dass die Medien und die Kampagnen die wirtschaftlichen Probleme stärker thematisieren würden, da der Wahlkampf bei einem so signifikanten Thema oft auf den wirtschaftlichen Zustand fokussiert ist. Doch diese Diskussion blieb überraschend blass.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der in den Medien kaum Aufmerksamkeit fand, war die stagnierende Lohnentwicklung. Besonders für Wähler mit niedrigem Bildungsniveau in den nordwestlichen Industriestaaten der USA stellte die stagnierende Lohnentwicklung einen nachvollziehbaren Grund dar, warum sie bereit waren, einen Außenseiter wie Donald Trump zu unterstützen. Die Löhne wuchsen nach der Rezession von 2008 nur sehr langsam, und die Einkommensungleichheit stieg stetig an. Die durchschnittlichen Stundenlöhne blieben von 1970 bis 2014 nahezu unverändert. Besonders enttäuschend war die Situation für weniger gebildete Männer, deren Medianeinkommen zwischen 1969 und 2009 um 29 Prozent zurückgingen.

Trotz dieser langfristigen, tief verwurzelten wirtschaftlichen Probleme, die sicherlich einige Wähler beeinflussten, wurden sie in der Wahlberichterstattung kaum thematisiert. Ebenso wenig erhielt der Klimawandel, der 2016 als eines der drängendsten Probleme der USA und der Welt galt, die nötige Aufmerksamkeit. Die UN hatte bereits 2014 bestätigt, dass der Klimawandel durch menschliche Aktivitäten verursacht wurde und die globalen Temperaturen voraussichtlich bis zum Jahr 2100 um mehr als 1,5 Grad Celsius steigen würden. In den Medien fanden diese Themen jedoch wenig Widerhall. Es gab kaum eine nennenswerte Diskussion über die drängende Notwendigkeit, den Klimawandel zu bekämpfen.

Die Medienkonzentration auf das Thema von Hillary Clintons E-Mails, das im Wahlkampf immer wieder auftauchte, trug ebenfalls dazu bei, dass andere, gravierendere Themen in den Hintergrund rückten. Der E-Mail-Skandal spielte eine übergroße Rolle und beeinflusste die Wahrnehmung der Kandidaten auf eine Weise, die den Wählern die Augen für andere politische Herausforderungen versperrte.

Die Wahlen 2016 zeigen also, wie die Medien und die Wahlkampagnen Themen in den Vordergrund rücken, die nicht immer mit den tatsächlichen, drängendsten Problemen der Gesellschaft übereinstimmen. Die Wahlentscheidung wird nicht allein durch objektive wirtschaftliche Daten oder durch die realen sozialen Herausforderungen bestimmt, sondern auch durch die Art und Weise, wie diese Themen in der öffentlichen Debatte platziert und kommuniziert werden.

Wähler sollten sich bewusst sein, dass die Wahlkämpfe und Medienberichterstattung oft nicht die vollständige Wahrheit über die wirtschaftliche Situation oder die drängendsten politischen Herausforderungen vermitteln. Die Wirtschaft ist nur ein Faktor, der das Wahlergebnis beeinflussen kann, und obwohl sie in gewissem Maße den politischen Diskurs prägt, sind es auch andere, oft weniger beachtete Themen, die langfristig die Lebensqualität und das Wohlstandsniveau der Bevölkerung beeinflussen.

Wie politische Kommunikation und Medien das Wahlverhalten beeinflussen

Politische Kommunikation spielt eine Schlüsselrolle in der Gestaltung der öffentlichen Meinung und der Beeinflussung des Wahlverhaltens. Insbesondere die Medienberichterstattung, die Art und Weise, wie Nachrichten präsentiert werden, und die Kommunikationsstrategien der politischen Akteure tragen maßgeblich dazu bei, wie Wähler politische Themen wahrnehmen und welche Entscheidungen sie an der Wahlurne treffen.

Ein zentrales Konzept in der politischen Kommunikation ist das der Agenda-Setting-Theorie, die davon ausgeht, dass die Medien entscheiden, welche Themen in der politischen Diskussion hervorgehoben werden. Indem sie über bestimmte Themen häufiger berichten als über andere, beeinflussen die Medien, welche Themen in den Köpfen der Wähler als wichtig erachtet werden. Dies geschieht nicht nur durch die Auswahl der Themen, sondern auch durch die Art und Weise, wie sie präsentiert werden – ob etwa durch eine bestimmte Wortwahl, durch visuelle Darstellungen oder durch die Auswahl von Experten, die eine bestimmte Perspektive vertreten.

Im Kontext von Wahlkämpfen und politischen Kampagnen ist es oft nicht nur die politische Botschaft selbst, die die Wähler beeinflusst, sondern auch die Art der Medienberichterstattung. Während positive Berichterstattung das Image eines Kandidaten fördern kann, führt negative Berichterstattung häufig zu einer Abwertung der öffentlichen Wahrnehmung eines Kandidaten. Dies wird besonders deutlich in der Wahlberichterstattung zu Ereignissen wie politischen Debatten, Skandalen oder Wahlkampfrallies, bei denen die mediale Darstellung nicht nur das öffentliche Image der Kandidaten beeinflusst, sondern auch die Wahrnehmung ihrer Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit.

Ein weiteres Konzept, das eng mit der politischen Kommunikation verknüpft ist, ist das der Kandidaten-Sichtbarkeit. Diese beschreibt, wie gut ein Kandidat in den Medien präsent ist und wie oft sein Name in den öffentlichen Diskussionen auftaucht. Eine hohe Sichtbarkeit, die durch regelmäßige Medienauftritte, Social Media Interaktionen und umfassende Berichterstattung erreicht wird, kann den Wahlkampf entscheidend beeinflussen. Je häufiger ein Kandidat in den Medien genannt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass er in den Köpfen der Wähler als ernstzunehmender Kandidat wahrgenommen wird.

Neben der Sichtbarkeit spielt auch die Verbreitung von Fake News eine bedeutende Rolle in der politischen Kommunikation. Insbesondere in den letzten Jahren hat die Verbreitung von Desinformation über soziale Medien und andere Plattformen zugenommen. Diese Fake News können gezielt eingesetzt werden, um das Vertrauen der Wähler zu manipulieren oder um den Ruf von Gegnern zu schädigen. Da viele Wähler ihre politischen Informationen aus sozialen Netzwerken beziehen, können Gerüchte, Verzerrungen und falsche Informationen sich schnell verbreiten und das Wahlverhalten beeinflussen.

Die zunehmende Bedeutung von Social Media in der politischen Kommunikation hat zudem eine neue Dimension der Wählerbeeinflussung eröffnet. Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram bieten nicht nur die Möglichkeit zur direkten Interaktion zwischen Kandidaten und Wählern, sondern auch eine Vielzahl von Algorithmen, die bestimmen, welche Inhalte den Nutzern angezeigt werden. Diese Algorithmen können gezielt so programmiert werden, dass sie den Nutzern vor allem Inhalte präsentieren, die ihren bestehenden politischen Überzeugungen entsprechen. Dies führt zu sogenannten „Echokammern“, in denen politische Meinungen verstärkt werden, ohne dass eine echte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven stattfindet.

Zudem ist das Phänomen der „politischen Echokammern“ auch eng mit der Fragmentierung der Medienlandschaft verbunden. Immer mehr Wähler konsumieren Nachrichten nur noch über spezialisierte Kanäle, die ihre eigenen politischen Vorlieben bestätigen. Dies verstärkt die Polarisierung und erschwert den Dialog zwischen verschiedenen politischen Lagern. Besonders in Wahlzeiten, wenn die politische Stimmung ohnehin angespannt ist, können solche Informationen die öffentliche Meinung radikal verändern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der politischen Kommunikation ist die Nutzung von Wahlwerbung und politischen Anzeigen. Diese sind nicht nur ein Mittel, um Kandidaten und ihre Botschaften bekannt zu machen, sondern auch ein Werkzeug, um Wähler emotional zu beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass besonders negative Wahlwerbung oft eine stärkere Wirkung auf das Wahlverhalten hat als positive Werbung. Durch die Hervorhebung von Schwächen des politischen Gegners oder durch das Streuen von Ängsten können Wähler dazu gebracht werden, ihre Unterstützung für einen bestimmten Kandidaten zu überdenken.

Insgesamt ist die politische Kommunikation ein komplexes Zusammenspiel aus Medien, Wählern, Kandidaten und politischen Institutionen. Die Art und Weise, wie politische Nachrichten verbreitet werden, beeinflusst nicht nur die Wahrnehmung von Kandidaten, sondern auch die politischen Entscheidungen der Wähler. In einer Zeit, in der die Medienlandschaft zunehmend fragmentiert ist und neue Technologien immer stärkeren Einfluss auf die politische Kommunikation haben, wird es für Wähler zunehmend schwieriger, zwischen wahrer und verzerrter Information zu unterscheiden. Die Fähigkeit, politische Kommunikation zu durchschauen und zu hinterfragen, wird daher zu einer der wichtigsten Kompetenzen für die Wähler im 21. Jahrhundert.