Im Bereich des maschinellen Lernens (ML) spielt die Auswahl und Anpassung von Hyperparametern eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Modellen. Die Optimierung dieser Parameter, wie etwa Lernraten oder die Anzahl der Schichten in einem neuronalen Netzwerk, erfordert oft eine systematische Exploration eines großen Wertebereichs. Hier kommen Techniken wie Grid Search, Random Search und Bayes’sche Optimierung zum Einsatz. Diese Methoden automatisieren den Prozess der Parameteranpassung und erlauben es, verschiedene Konfigurationen zu testen und die Leistung der Modelle anhand eines Validierungsdatensatzes zu bewerten. Ziel ist es, die besten Parameter zu identifizieren, um die Modellleistung zu maximieren und die Generalisierungsfähigkeit zu verbessern.

Eine zentrale Größe in diesem Prozess ist die sogenannte Zielfunktion (oder Verlustfunktion), die das Lernziel eines Modells definiert. Sie misst den Fehler oder die Abweichung zwischen den Vorhersagen des Modells und den tatsächlichen Ergebnissen. Durch die Minimierung (oder Maximierung) der Zielfunktion während des Trainings wird der Fehler schrittweise reduziert. Häufige Beispiele sind die mittlere quadratische Abweichung (MSE) für Regressionsaufgaben oder die Kreuzentropie für Klassifikationsaufgaben. Die Auswahl der richtigen Zielfunktion ist entscheidend, um den Lernprozess effektiv zu steuern und zu optimieren.

Ein weiteres zentrales Konzept im maschinellen Lernen ist der Unterschied zwischen einem Algorithmus und einem Modell. Während der Algorithmus die Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Analyse und Mustererkennung in den Daten darstellt, ist das Modell das Ergebnis dieses Prozesses. Das Modell ist also die Sammlung von Parametern, die während des Trainings gelernt wurden und es dem Modell ermöglichen, Vorhersagen auf Basis neuer, unbekannter Daten zu treffen. Man könnte sagen, der Algorithmus ist das Rezept, und das Modell ist das fertige Gericht, das aus diesem Rezept hervorgeht. Der Lernprozess besteht also darin, eine mathematische Funktion zu entdecken, die Eingabedaten auf Vorhersagen abbildet und dabei die Fehler minimiert.

Die Klassifikation von maschinellen Lernverfahren erfolgt häufig nach der Art des Lernens: Überwachtes Lernen, Unüberwachtes Lernen und Reinforcement Learning (Verstärkendes Lernen). Beim überwachten Lernen wird ein Modell mit einem beschrifteten Datensatz trainiert, bei dem jedem Eingabewert eine richtige Ausgabewerte zugeordnet ist. Der Algorithmus lernt, die Eingaben auf die richtigen Ausgaben abzubilden, indem er seine Parameter anpasst, um den Fehler zwischen den Vorhersagen und den tatsächlichen Ausgaben zu minimieren. Bekannte Algorithmen für überwachte Lernaufgaben sind lineare Regression, logistische Regression und Support Vector Machines. Die Anwendungsmöglichkeiten des überwachten Lernens sind vielfältig und reichen von der E-Mail-Spamerkennung bis zur medizinischen Diagnose.

Im Gegensatz dazu befasst sich das unüberwachte Lernen mit Datensätzen, die keine vordefinierten Labels besitzen. Das Ziel hierbei ist es, versteckte Muster oder Strukturen in den Daten zu identifizieren, ohne dass explizite Zielwerte vorliegen. Typische Algorithmen umfassen K-Means Clustering, hierarchisches Clustering und die Hauptkomponentenanalyse (PCA). Unüberwachtes Lernen findet Anwendung bei der Marktanalyse, Kundensegmentierung und Anomalieerkennung.

Das verstärkende Lernen ist von der Verhaltenspsychologie inspiriert und zielt darauf ab, ein Modell oder Agenten durch Belohnung und Bestrafung dazu zu bringen, bestimmte Handlungen in einer Umgebung zu erlernen, die die kumulierten Belohnungen maximieren. Wichtige Komponenten dieses Lernverfahrens sind die Politik, das Belohnungssignal und die Wertfunktion. Anwendungen finden sich in der Spieleprogrammierung (wie AlphaGo), in der Robotik und beim autonomen Fahren.

Die Unterscheidung zwischen maschinellem Lernen (ML) und Künstlicher Intelligenz (AI) ist ebenfalls von Bedeutung. AI ist das übergeordnete Konzept und umfasst alle Techniken, die Maschinen befähigen, menschenähnliche Intelligenz nachzubilden, einschließlich Denken, Problemlösen und Entscheiden. Maschinelles Lernen stellt eine Unterkategorie von AI dar und konzentriert sich speziell auf die Fähigkeit von Maschinen, aus Daten zu lernen und ihre Leistung im Laufe der Zeit zu verbessern, ohne explizit programmiert zu werden.

Für die Umsetzung von ML-Projekten auf der AWS-Plattform gibt es eine differenzierte Struktur, die als „AWS ML-Stack“ bezeichnet wird. Dieser Stack umfasst Infrastruktur, Frameworks und eine Reihe von Services, die jede Phase des ML-Lebenszyklus unterstützen. Zu den wichtigsten Komponenten gehört Amazon SageMaker, ein vollständig verwalteter Service zur Erstellung, Schulung und Bereitstellung von ML-Modellen, sowie eine Vielzahl von AI-Services, die Entwicklern vorgefertigte Funktionen bieten, um Anwendungen mit KI zu bereichern, ohne dass tiefgehende ML-Kenntnisse erforderlich sind.

Die zunehmende Verbreitung von Deep Learning (DL) als spezialisierter Teilbereich des maschinellen Lernens hat das Potenzial, viele Bereiche der Technologie zu revolutionieren. Inspiriert von der Funktionsweise des menschlichen Gehirns, ermöglichen künstliche neuronale Netzwerke es Maschinen, aus großen Datenmengen zu lernen und komplexe Aufgaben wie Bild- und Sprachverarbeitung zu bewältigen. Obwohl Deep Learning enorme Fortschritte erzielt hat, ist es nicht immer die beste Wahl für jedes Problem. In vielen Fällen können traditionellere ML-Methoden effizienter sein, insbesondere wenn Datenmengen oder Rechenressourcen begrenzt sind.

Wichtig ist, dass sowohl das Verständnis der zugrunde liegenden mathematischen Modelle als auch die praktische Anwendung der Algorithmen entscheidend für den Erfolg von ML-Projekten sind. Ein fundiertes Wissen über die verschiedenen Lernarten und deren Anwendungen hilft dabei, die am besten geeigneten Methoden auszuwählen, um spezifische Probleme zu lösen. Das Erkennen von Mustern in Daten und das Verstehen von deren Bedeutung ist der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz von maschinellem Lernen in der Praxis.

Wie funktionieren Echtzeit-Überwachung und Anomalieerkennung in AWS für Machine Learning Systeme?

AWS bietet verschiedene Dienste für das Management und die Orchestrierung von Machine Learning (ML) Workflows, doch nicht alle verfügen über Echtzeit-Überwachungs- und Anomalieerkennungsfunktionen. So etwa AWS Step Functions, ein Service zur Koordination von serverlosen Workflows, der komplexe Abläufe orchestriert, jedoch keine kontinuierliche Überwachung von Echtzeitdaten auf Anomalien ermöglicht. Ebenso stellt AWS CodePipeline eine Automatisierungslösung für CI/CD-Prozesse dar, jedoch ohne Echtzeit-Überwachung oder Anomalieerkennung für ML-Datenströme.

Für die Bewertung der Leistungsfähigkeit von ML-Modellen sind spezifische Metriken von zentraler Bedeutung. Zu den wichtigsten gehören der mittlere absolute Fehler (MAE), die Wurzel des mittleren quadratischen Fehlers (RMSE) sowie die Receiver Operating Characteristic (ROC)-Kurve. MAE und RMSE finden vor allem bei Regressionsaufgaben Anwendung, indem sie durchschnittliche Fehler bzw. die Quadratwurzel des mittleren quadratischen Fehlers messen. Die ROC-Kurve hingegen visualisiert die Fähigkeit eines Klassifikationsmodells, zwischen positiven und negativen Klassen zu unterscheiden, indem sie die Rate echter positiver gegenüber falschen positiver Ergebnisse darstellt. Andere Metriken, die nicht direkt die Modellqualität bewerten, sind für diese Zwecke ungeeignet.

Die Qualität der Eingangsdaten ist entscheidend für die Verlässlichkeit von Modellergebnissen. Verzerrte, fehlerhafte oder nicht repräsentative Daten führen zu falschen Vorhersagen und können systematische Verzerrungen im Modell verursachen. Solche Fehlerquellen mindern die Genauigkeit und Fairness des Modells und gefährden somit die Praxisrelevanz der Vorhersagen. Die Überwachung der Datenqualität ist daher unerlässlich, obwohl sie nicht direkt mit der Skalierbarkeit, dem Feature Engineering oder der Trainingsgeschwindigkeit zusammenhängt.

Für den Betrieb groß angelegter ML-Systeme ist das Monitoring verschiedener technischer Parameter notwendig. Die Überwachung der Netzwerklatenz gewährleistet eine effiziente Datenübertragung zwischen Systemkomponenten, während Metriken zur Ressourcennutzung (z. B. CPU-, GPU- und Speicherverbrauch) eine Optimierung von Leistung und Skalierbarkeit ermöglichen. Das Erkennen von Systemanomalien hilft, unerwartete Störungen oder Leistungsprobleme frühzeitig zu identifizieren und somit die Zuverlässigkeit des gesamten ML-Systems zu sichern. Aspekte wie Load Balancing, Benutzer-Authentifizierung oder Frontend-Performance sind zwar relevant für die Gesamtsystemfunktion, greifen jedoch nicht direkt in die Infrastrukturüberwachung ein, die für ML-Deployments kritisch ist.

Amazon CloudWatch ist das zentrale Tool zur Echtzeitüberwachung und Observability in AWS-Umgebungen. Es sammelt und verfolgt Metriken, Logs und Events, sodass Probleme schnell erkannt und behoben werden können. Im Gegensatz zu Deployment-Pipelines (z. B. AWS CodePipeline), Serverless-Funktionsmanagement (AWS Lambda) oder Infrastruktur-Provisionierung (AWS CloudFormation) konzentriert sich CloudWatch ausschließlich auf die Überwachung und Sichtbarkeit der Systemzustände.

Kostenoptimierung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Betrieb von ML-Systemen. AWS Cost Explorer bietet detaillierte Analysen zur AWS-Ausgabenstruktur und ermöglicht Prognosen sowie Alarme bei unerwarteten Kostenanstiegen. Dies unterstützt die Vermeidung von Budgetüberschreitungen und eine effiziente Ressourcenplanung. Methoden wie Cross-Region-Replikation oder automatisierte Backup-Lösungen verbessern Verfügbarkeit und Sicherheit, enthalten jedoch keine Funktionen zur Kostenprognose oder -kontrolle.

Langfristig wirtschaftliche ML-Workloads profitieren von AWS Savings Plans, die bei nachhaltiger Nutzung über ein oder drei Jahre deutliche Kosteneinsparungen für verschiedene Compute-Services bieten. Diese Pläne sind speziell für vorhersehbare und kontinuierliche Rechenressourcen geeignet, ohne jedoch API-Kapazitäten oder dedizierte Infrastruktur zu erweitern.

Die Echtzeitüberwachung von Modellen ist unverzichtbar, um die kontinuierliche Genauigkeit sicherzustellen. Veränderungen in der Datenverteilung können zu Modellverschiebungen (Model Drift) führen, die sich negativ auf die Vorhersagegenauigkeit auswirken. Durch proaktive Überwachung lassen sich solche Probleme frühzeitig erkennen und Maßnahmen zur Anpassung des Modells einleiten. Dies sichert die Verlässlichkeit und Stabilität der ML-Modelle im produktiven Einsatz.

Neben der Modellüberwachung unterstützt AWS Step Functions die Automatisierung komplexer ML-Workflows durch Funktionen wie bedingte Verzweigungen, parallele Ausführung und Fehlerbehandlung. Dadurch wird eine koordinierte Ausführung mehrstufiger Prozesse ermöglicht. Andere Dienste wie Amazon GuardDuty, CloudWatch oder EventBridge fokussieren sich auf Sicherheit, Überwachung oder ereignisgesteuerte Kommunikation, erfüllen jedoch nicht die Anforderungen an die Workflow-Orchestrierung vergleichbar mit Step Functions.

IAM-Rollen bieten eine flexible und sichere Methode, temporäre Berechtigungen an verschiedene Entitäten zu vergeben, was besonders in dynamischen ML-Umgebungen wichtig ist, um Zugriffsrechte zeitlich begrenzt und bedarfsgerecht zu steuern. Dies trägt zur Erhöhung der Sicherheit bei und verhindert unnötige permanente Zugriffsrechte.

Zusätzlich zu den technischen Aspekten ist es für den Leser wichtig zu verstehen, dass der Erfolg von ML-Systemen nicht allein von der eingesetzten Technologie abhängt, sondern maßgeblich von der Qualität der Daten und der kontinuierlichen Überwachung der Modelle im produktiven Betrieb. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Datenqualität, Ressourcenmanagement, Sicherheit und Kostenkontrolle integriert, ist essentiell für nachhaltige und zuverlässige ML-Anwendungen. Nur so lassen sich Risiken minimieren und der volle Nutzen von Machine Learning im produktiven Umfeld ausschöpfen.

Wie unterscheiden sich Amazon S3 und Amazon EFS für maschinelles Lernen in AWS?

Amazon S3 ist ein objektspeicherbasiertes System, das den Zugriff auf Daten über eine eindeutige Kennung, die Uniform Resource Identifier (URI), ermöglicht. Die Hauptvorteile von Object Storage liegen in seiner nahezu unbegrenzten Skalierbarkeit und den vergleichsweise niedrigen Kosten bei der Speicherung großer Datenmengen. Besonders geeignet ist es für Data Lakes, Cloud-native Anwendungen, Analytik, Log-Dateien und maschinelles Lernen (ML). Die Daten werden in S3 redundant auf mehreren Geräten, Systemen und sogar in unterschiedlichen Availability Zones und Regionen gespeichert, was eine hohe Datenhaltbarkeit, Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit gewährleistet.

Die native Integration von Amazon S3 mit Amazon SageMaker macht S3 zu einer der kosteneffektivsten und benutzerfreundlichsten Speicheroptionen für ML-Anwendungen in AWS. S3 bietet eine Vielzahl von Speicherklassen, die je nach Zugriffsmuster und Budget ausgewählt werden können. Dies macht es flexibel sowohl für die Speicherung von Trainingsdaten als auch von Modellartefakten. Zudem vereinfacht die enge Verzahnung von S3 mit weiteren AWS-Diensten wie AWS Lambda, Amazon ECS und Amazon EKS den gesamten ML-Workflow – vom Modelltraining bis zur Bereitstellung.

Amazon Athena ermöglicht es, direkt auf in S3 gespeicherte Daten mit SQL zuzugreifen, ohne die Daten zuvor verschieben oder transformieren zu müssen. Diese Fähigkeit ist essenziell für Data Lakes, die als zentrale Speicherorte für unstrukturierte Rohdaten dienen und Analytik, ML oder High Performance Computing (HPC) unterstützen.

Amazon S3 ist besonders geeignet für Anwendungsfälle wie Datensicherung und -wiederherstellung, Archivierung „kalter“ Daten mit Hilfe von Glacier-Speicherklassen sowie für die Vorbereitung großer Datensätze für generative KI-Modelle und große Sprachmodelle (LLMs), die riesige Datenmengen benötigen, um statistische Muster in einem selbstüberwachten Lernprozess zu erfassen.

Amazon Elastic File System (EFS) stellt eine serverlose, elastische Dateispeicherlösung dar, die keine administrative Verwaltung der Infrastruktur erfordert. EFS ermöglicht die Erstellung verteilter Dateisysteme, die an verschiedene AWS-Rechenressourcen wie EC2, EKS, ECS und Lambda angebunden werden können. Die Unterstützung von NFSv4-Protokollen macht EFS kompatibel mit traditionellen Anwendungen, die Dateisystemsemantik und Dateisperrmechanismen benötigen.

Durch die automatische Skalierung von EFS können Workloads mit Anforderungen von mehreren Petabyte und hohen Durchsatzraten bedient werden. Mit der integrierten Lifecycle-Management-Funktion lässt sich zudem der Kostendruck senken, indem selten genutzte Daten automatisch in kostengünstigere Speicherklassen wie „Infrequent Access“ oder „Archive“ verschoben werden.

Für ML-Anwendungen bietet EFS den Vorteil eines Datei-Interfaces mit starker Konsistenz, was für Anwendungen mit Bedarf an schnellem, gemeinsam genutztem Zugriff auf Trainingsdaten relevant ist. Allerdings ist die Einrichtung von EFS in Kombination mit SageMaker komplexer, da eine sichere Verbindung über ein Interface-VPC-Endpunkt notwendig ist, einschließlich der Konfiguration von Sicherheitsgruppen und IAM-Richtlinien.

Im Gegensatz dazu stellt S3 eine objektbasierte Speicherung dar, die besonders kosteneffizient große, unstrukturierte Datenmengen verwalten kann und durch die breite Integration mit AWS-Diensten eine vielseitige Lösung für ML-Workloads darstellt.

Die Entscheidung zwischen Amazon S3 und Amazon EFS sollte daher maßgeblich auf den Anforderungen der jeweiligen Anwendung basieren. EFS eignet sich besser für Workloads, die eine schnelle, konsistente und gemeinsam genutzte Dateisystemumgebung benötigen, während S3 die bevorzugte Lösung für kostengünstige, skalierbare und flexible Objektspeicherung großer Datenmengen ist.

Wichtig ist, dass die Speicherung von Trainingsdaten und Modellartefakten nicht isoliert betrachtet wird. Der Speicher muss nahtlos in den gesamten ML-Lebenszyklus integriert sein, um effiziente Workflows zu ermöglichen. Neben den Kosten und der Skalierbarkeit spielt die Performance, Verfügbarkeit und Sicherheit eine zentrale Rolle. Insbesondere bei der Verwaltung großer Datenmengen und komplexer ML-Modelle sind Konzepte wie Datenversionierung, Zugriffskontrolle, und automatisierte Datenbewegung zwischen Speicherklassen für den langfristigen Erfolg entscheidend.

Die Wahl der Speicherlösung beeinflusst auch die Kostenstruktur, Wartungsaufwände und die Entwicklungszyklen. Cloud-native Lösungen wie S3 und EFS erlauben durch serverlose Architektur und Integration mit anderen Diensten eine hohe Agilität, was in modernen ML-Projekten von großer Bedeutung ist. Der Anwender sollte sich daher intensiv mit den Speicherklassen, ihren Zugriffsmustern und dem Sicherheitskonzept auseinandersetzen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Wie lässt sich die Leistung von Machine-Learning-Modellen zuverlässig bewerten?

Die Bewertung der Leistung von Machine-Learning-Modellen (ML) ist von entscheidender Bedeutung, um deren Fähigkeit zu überprüfen, auf unbekannte Daten zu generalisieren. Eine Vielzahl an Methoden steht zur Verfügung, um dies zu ermöglichen, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen.

Ein gängiges Verfahren zur Bewertung von Modellen ist das sogenannte Random Train-Test Split. Hierbei wird der Datensatz zufällig in zwei Teile unterteilt: einen Trainingsdatensatz und einen Testdatensatz. Das Modell wird dann auf dem Trainingsdatensatz trainiert und auf dem Testdatensatz evaluiert. Diese Methode ist einfach umzusetzen und liefert eine grundlegende Einschätzung der Modellleistung. Ihre Hauptschwäche liegt jedoch in der Variabilität der Ergebnisse, die durch die zufällige Aufteilung des Datensatzes entstehen kann. Ein einmaliger Test auf einem zufälligen Testset kann die wahre Leistungsfähigkeit des Modells nur unzureichend widerspiegeln, da die Aufteilung des Datensatzes stark von der Wahl der Zufallsgenerierung abhängt.

Im Gegensatz dazu bietet K-fold Cross-Validation eine gründlichere und robustere Methode zur Leistungsbewertung. Bei dieser Technik wird der gesamte Datensatz in K gleich große Teile (Folds) unterteilt. Das Modell wird dann K-mal trainiert, wobei jedes Mal ein anderer Teil des Datensatzes als Testset und der Rest als Trainingsset dient. Am Ende werden die Ergebnisse dieser K-Tests gemittelt, was zu einer stabileren und zuverlässigeren Schätzung der Generalisierbarkeit des Modells führt. Diese Methode ist vor allem dann nützlich, wenn es darum geht, ein verlässlicheres und umfassenderes Verständnis der Modellleistung zu erhalten.

Ein weiteres Verfahren ist die Verwendung eines Holdout Sets. Hierbei wird der Datensatz in drei Teile unterteilt: einen Trainings-, einen Validierungs- und einen Testdatensatz. Das Modell wird auf dem Trainingsdatensatz trainiert, auf dem Validierungsdatensatz werden Hyperparameter optimiert, und das Testset dient zur abschließenden Evaluation des Modells. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Bewertungsmetriken nicht durch den Hyperparameter-Tuning-Prozess verzerrt werden. Auch wenn diese Methode klar zwischen Trainings-, Validierungs- und Testphasen unterscheidet, bleibt sie der Zufälligkeit der Datensatzaufteilung ausgesetzt und kann somit nur eingeschränkt aussagekräftig sein.

Die Bootstrap-Methode stellt eine weitere Möglichkeit zur Leistungsbewertung dar, besonders wenn der Datensatz klein ist oder eine detaillierte Analyse der Modellvariabilität erforderlich ist. Hierbei wird der Datensatz mehrfach mit Ersetzungen durchmischt, um sogenannte Bootstrap-Samples zu erstellen. Das Modell wird auf jedem dieser Samples trainiert, und die Leistung wird anhand der Daten bewertet, die nicht Teil des Samples sind (Out-of-Bag-Daten). Diese Technik ermöglicht eine Einschätzung der Leistungsvariabilität und bietet gleichzeitig Konfidenzintervalle der Performance-Metriken, was zu einem besseren Verständnis der Robustheit des Modells führt. Die Bootstrap-Methode liefert tiefere Einblicke in die Unsicherheit der Modellbewertung als die klassischen Cross-Validation-Ansätze.

Abseits der traditionellen Methoden zur Evaluierung von Modellen gibt es auch spezialisierte Bewertungsverfahren, die auf spezifische Modelle und Anwendungsfälle ausgerichtet sind. In modernen Anwendungen, etwa beim Arbeiten mit Foundation Models wie den Modellen von Amazon Bedrock, wird eine Vielzahl von Evaluierungswerkzeugen verwendet, die speziell auf die besonderen Anforderungen dieser Modelle abgestimmt sind. Zu den gängigen Methoden gehören automatische Bewertungen, bei denen vorgegebene Metriken wie Genauigkeit, Robustheit oder Toxizität zur Leistungsbewertung herangezogen werden, sowie menschliche Bewertungen, bei denen spezifische, oft subjektive Kriterien wie Freundlichkeit oder Markenkohärenz bewertet werden. Diese Ansätze ergänzen die klassischen Evaluierungstechniken und bieten eine umfassendere Betrachtung der Modellqualität, vor allem in Bereichen, in denen rein technische Metriken nicht ausreichen.

Eine besonders interessante Technik, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Verwendung von LLM-as-a-Judge (Large Language Models als Richter). Hierbei wird ein großes Sprachmodell genutzt, um die Ergebnisse eines Modells anhand spezifischer Kriterien wie Korrektheit, Vollständigkeit oder Schaden zu bewerten. Diese Methode bietet einen innovativen Weg, um die Qualität von Modelloutputs zu beurteilen, insbesondere in der Verarbeitung natürlicher Sprache.

Ein weiteres Werkzeug, das vor allem in Retrieval-Augmented Generation (RAG)-Workflows von Bedeutung ist, sind die sogenannten Knowledge Base Evaluations. Diese Metriken helfen dabei, die Qualität von abgerufenen und generierten Inhalten zu bewerten, indem sie Kriterien wie Kontextrelevanz, Korrektheit und Vollständigkeit messen. Gerade in komplexen Systemen, die auf externen Wissensdatenbanken basieren, ist eine präzise Bewertung der Abruf- und Generierungsfähigkeiten unerlässlich, um die Qualität und Zuverlässigkeit der gelieferten Informationen zu sichern.

Neben diesen Methoden sollte der Leser stets im Hinterkopf behalten, dass keine einzelne Evaluierungsstrategie die gesamte Modellleistung vollständig abbilden kann. Jede Methode hat ihre Stärken und Schwächen, und die Wahl der richtigen Bewertungsmethode hängt immer von der Art des Modells, der verfügbaren Daten und dem spezifischen Anwendungsfall ab. In vielen Fällen ist eine Kombination von verschiedenen Methoden notwendig, um ein umfassendes Bild der Leistungsfähigkeit eines Modells zu erhalten.