Bitcoin und andere Krypto-Assets haben in ihrer relativ kurzen Geschichte extreme Preisbewegungen erfahren. In der Anfangsphase ihrer Existenz waren sie von bemerkenswerter Volatilität geprägt, was auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen ist. Diese Schwankungen haben innovative Investoren sowohl belohnt als auch vor Herausforderungen gestellt. Das Verhalten dieser Märkte zeigt auf, dass potenziell hohe Renditen stets mit erheblichen Risiken verbunden sind, insbesondere wenn man die Volatilität berücksichtigt.

Zu den Gründen, warum Krypto-Assets zu Beginn ihrer Existenz besonders volatil sind, gehört die geringe Handelsaktivität. In den ersten Phasen ihrer Existenz weisen Krypto-Assets oft dünne Orderbücher auf. Ein Orderbuch ist die Liste von Kauf- und Verkaufsaufträgen, die auf einer Börse platziert werden. Die „Dünne“ eines Orderbuchs bezeichnet dabei das Verhältnis von verfügbaren Kauf- zu Verkaufsaufträgen. Wenn das Orderbuch dünn ist, bedeutet dies, dass der Markt wenig Liquidität aufweist. Dies führt dazu, dass bereits kleinere Aufträge die Preisentwicklung erheblich beeinflussen können. Wenn ein Investor also in einem solchen Markt tätig wird, können die Preisbewegungen schnell und in beide Richtungen ausfallen.

Im Vergleich zu traditionellen Anlagen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffen hat Bitcoin über einen längeren Zeitraum hinweg eine außergewöhnliche Performance gezeigt. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass Bitcoin in der Zeit von 2013 bis 2017 sogar Rohstoffe wie Öl und Gold übertraf. Dies war zu einer Zeit, als die Zinsen auf einem historischen Tiefststand lagen und die meisten anderen Anlageklassen kaum nennenswerte Erträge lieferten. Immobilienmärkte, insbesondere in den USA, entwickelten sich ebenfalls gut, aber keine andere Anlage konnte mit der explosiven Preissteigerung von Bitcoin mithalten.

Trotz dieser außergewöhnlichen Renditen ist Bitcoin nach wie vor mit einer hohen Volatilität verbunden. Dies zeigt sich klar in den täglichen Preisschwankungen von Bitcoin im Vergleich zu etablierten Unternehmen wie AT&T oder Twitter. Bitcoin erlebte in den ersten Jahren seiner Existenz extreme Preisschwankungen von mehr als 50 % an einem einzigen Tag. Über die Jahre hinweg hat sich diese Volatilität jedoch verringert, da Bitcoin zunehmend populär wurde und mehr gehandelt wurde. Dies führte zu einer besseren Liquidität des Marktes, was wiederum die Preisschwankungen glättete.

Interessanterweise blieb die Volatilität von Bitcoin auch dann noch deutlich höher als die von etablierten Unternehmen wie AT&T, deren Aktienkurs sich eher in einem stabilen, ruhigen Tempo bewegte. Diese Unterschiede zeigen deutlich, dass Bitcoin trotz seiner zunehmenden Beliebtheit und Marktakzeptanz eine volatilen Assetklasse bleibt, die Investoren Risiken aussetzt, die bei traditionellen Finanzinstrumenten so nicht zu beobachten sind.

Ein weiterer Aspekt, der Investoren helfen kann, die Volatilität zu bewältigen, ist der sogenannte Dollar-Cost-Averaging-Ansatz. Anstatt eine große Summe Geld auf einmal zu investieren, ermöglicht es diese Methode, über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig kleinere Beträge zu investieren. Auf diese Weise wird der Einstieg in den Markt über längere Zeiträume hinweg hinweg glatter und weniger von den extremen Preisschwankungen eines bestimmten Zeitpunkts beeinflusst. Dies reduziert das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu investieren, und ermöglicht es dem Investor, von einem Durchschnittspreis zu profitieren, selbst wenn der Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt ungewöhnlich hoch oder niedrig ist.

Es ist jedoch entscheidend, dass Investoren verstehen, dass Volatilität nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance darstellen kann. Märkte, die von Natur aus volatil sind, bieten auch mehr Potenzial für Gewinnchancen, wenn sie mit Bedacht und in einem langfristigen Rahmen angegangen werden. Für innovative Investoren, die bereit sind, diese Risiken zu akzeptieren, kann sich der Bitcoin-Markt als äußerst lukrativ erweisen, besonders wenn sie in der Lage sind, die extremen Preisschwankungen zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Letztlich bedeutet die Volatilität der Krypto-Assets, dass Anleger gut informiert und strategisch handeln müssen. Die Einführung von neuen Krypto-Assets in den Markt ist oft von Anfang an von hohen Preisschwankungen begleitet, aber diese können mit zunehmendem Interesse und Liquidität sinken. Wer jedoch langfristig investiert, kann in den meisten Fällen von den positiven Preisentwicklungen profitieren.

Wie werden die Mittel einer ICO verwendet und welche Risiken bestehen?

In der Welt der ICOs (Initial Coin Offerings) gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die gesammelten Mittel verwendet werden können. Häufig behalten die Gründer eines Projekts einen Teil der Mittel für sich selbst, was vergleichbar ist mit der Praxis von Startups, einen Prozentsatz der Unternehmensanteile für das Gründerteam zu reservieren. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Bedingungen fair sind und mit nachvollziehbaren Erklärungen untermauert werden. Transparenz und Fairness spielen eine zentrale Rolle, um das Vertrauen von Investoren zu gewinnen und langfristig eine stabile Grundlage für das Projekt zu schaffen.

In der Regel überweisen Investoren ihre Mittel in Form von Bitcoin oder Ether an eine spezielle Adresse, die vom Entwicklungsteam zur Verfügung gestellt wird. Diese Übertragung ähnelt dem Prozess einer Online-Transaktion, bei der eine Kryptowährung an ein definiertes Ziel gesendet wird, um Anteile an der ICO zu sichern. Die Art der Krypto-Vermögenswerte, die ein Investor im Gegenzug erhält, kann variieren. Es kann sich um eine Kryptowährung, ein Krypto-Commodity oder ein Krypto-Token handeln, abhängig von den Zielen des ICOs. Manche ICOs erfordern die Erstellung einer speziellen Wallet, in der die erhaltenen Token oder Coins gespeichert werden, bevor sie auf einer Börse zum Verkauf angeboten werden. Dieser technische Schritt könnte zusätzliche Anleitungen vom ICO-Anbieter erfordern. Es ist daher ratsam, alle relevanten Informationen zu lesen, bevor man investiert, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Der Wert der erhaltenen Krypto-Assets kann durch den Zeitpunkt des Verkaufs beeinflusst werden, insbesondere wenn nach dem Abschluss eines ICOs eine große Menge an Token auf einer Börse gehandelt wird.

Die Kontrolle über ICOs und deren Bewertung erfolgt häufig durch spezialisierte Online-Plattformen. Seiten wie Smith + Crown, ICO Countdown oder Cyber-Fund bieten detaillierte Listen zu aktuellen, vergangenen und geplanten ICOs. Diese Ressourcen sind besonders wertvoll für Investoren, die sicherstellen möchten, dass sie nicht in betrügerische oder überbewertete Projekte investieren. In der Krypto-Community gibt es zudem spezialisierte Foren wie den CoinFund-Slack, der für Diskussionen und den Austausch von Informationen über kommende ICOs genutzt wird.

Kritik an der ICO-Methode ist weit verbreitet. Einige Experten wie Daniel Krawisz vom Satoshi Institute werfen ICOs vor, in Wirklichkeit „Schlangenöl“ oder „Pump-and-Dump“-Betrügereien zu sein. Andere, wie Pavel Kravchenko von Distributed Lab, stellen infrage, ob wirklich so viele verschiedene Coins benötigt werden und fordern dazu auf, sorgfältig zu prüfen, ob die gleiche Technologie auch ohne den Coin auskommen könnte. Trotz dieser Bedenken bietet die Blockchain-Technologie und die damit verbundenen ICOs Chancen, die, wenn sie richtig genutzt werden, enorme Potenziale für Innovationen bieten können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in Bezug auf ICOs ist die rechtliche Einordnung. Der sogenannte "Howey Test", der auf einem Fall des US-amerikanischen Obersten Gerichtshofs von 1946 basiert, hilft zu bestimmen, ob ein ICO als Wertpapier klassifiziert wird. Der Test berücksichtigt drei Hauptkriterien: Investition von Geld, gemeinsames Unternehmen und die Erwartung von Gewinnen. Wenn ein ICO diese Kriterien erfüllt, könnte es als Wertpapier gelten, was zu erheblichen rechtlichen Konsequenzen führt, da ICOs in diesem Fall strengeren regulatorischen Anforderungen unterliegen.

Die SEC hat in ihrer Stellungnahme von 2017 klargestellt, dass einige Krypto-Assets als Wertpapiere eingestuft werden können, was weitreichende Implikationen für die Struktur und den Ablauf von ICOs hat. Für die Entwickler eines ICOs ist es daher ratsam, sich mit einem Anwalt zusammenzusetzen und rechtliche Bestimmungen zu berücksichtigen, um etwaige regulatorische Konflikte zu vermeiden. Ein Framework-Dokument von Coinbase, Coin Center und anderen relevanten Akteuren bietet eine wertvolle Orientierung, um die Einordnung eines ICOs als Wertpapier vorzunehmen und die damit verbundenen Anforderungen zu verstehen.

Ein weiteres Element, das Investoren beachten sollten, ist die Qualität und Transparenz des ICOs. Es sollte ein detailliertes White Paper veröffentlicht werden, das sowohl technische Details als auch eine klare Finanzplanung enthält. Ebenso wichtig ist die Offenlegung der Verwendung von Tokens, die an das Entwicklungsteam gehen, sowie der Release-Plan für diese Tokens, um eine übermäßige Zentralisierung der Macht zu verhindern. Der ICO sollte nicht primär als Investment, sondern als Produkt mit einer klar definierten Funktion und einem realen Anwendungsfall beworben werden. Auf diese Weise können Investoren besser verstehen, worin der Wert des Projekts tatsächlich liegt, ohne sich in spekulativen Erwartungen zu verlieren.

Ein weiteres bedeutendes Thema betrifft Investoren, die in die Frühphasen von Startups investieren – sogenannte Angel-Investoren. Angel-Investoren spielen eine zentrale Rolle in der Finanzierung von Startups, insbesondere in der Krypto-Welt. Diese Investoren können entweder informelle Kapitalgeber, wie etwa Freunde und Familie, oder formellere Investoren im Rahmen von Risikokapitalgesellschaften sein. In der Frühphase eines Projekts investieren sie, mit der Hoffnung, dass der Wert ihrer Investition durch den späteren Erfolg des Unternehmens wächst, etwa durch eine IPO oder eine Übernahme.

Für Angel-Investoren gibt es mittlerweile auch Online-Plattformen wie BnktotheFuture.com, die eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten in Krypto-Projekte und -Startups bieten. Hier können akkreditierte Investoren in innovative Unternehmen und Blockchain-Technologien investieren, die noch in ihren Anfängen stecken, aber großes Potenzial haben.

Ein erfolgreiches ICO bietet also sowohl Chancen als auch Risiken. Es ist entscheidend, dass Investoren ihre Due Diligence sorgfältig durchführen, transparenten Informationen vertrauen und sich der rechtlichen Rahmenbedingungen bewusst sind, die mit einer solchen Investition einhergehen.