Die klimatischen Bedingungen in städtischen Gebieten, insbesondere in hohen Gebäuden, unterliegen starken Variationen, die mit der Höhe des Gebäudes korrelieren. Um diese Änderungen genau zu verstehen, müssen verschiedene meteorologische Daten betrachtet werden, die sowohl für den Entwurf als auch für die Nutzung von Hochhäusern von großer Bedeutung sind. Dies betrifft vor allem die Außentemperatur, den Luftdruck, die Luftdichte und die Windgeschwindigkeit, die alle mit der Gebäudehöhe variieren.

Das Beispiel der Wetterdaten aus Toronto zeigt, wie sich Temperatur und Windgeschwindigkeit zwischen dem Boden (0 m) und in 600 m Höhe verändern. Eine der grundlegenden Annahmen für die Berechnung von Heiz- und Kühldaten ist, dass die Außentemperatur in Abhängigkeit von der Höhe des Gebäudes sinkt. Eine typische Formel zur Bestimmung der Außentemperatur in unterschiedlichen Höhen lautet:

T=TG0,0033h(fu¨r Geba¨ude unter 600 m)T = T_G - 0,0033h \quad \text{(für Gebäude unter 600 m)}

Dabei steht TT für die Temperatur in der Höhe hh (in Metern) und TGT_G für die Temperatur auf Bodenhöhe. Diese Berechnungen sind von entscheidender Bedeutung für die Planung von Klimaanlagen und Heizsystemen, da die Temperaturunterschiede zwischen Erdgeschoss und oberen Stockwerken signifikant sein können.

Darüber hinaus ist es wichtig zu verstehen, wie sich der Luftdruck mit der Höhe verändert. Der atmosphärische Druck nimmt mit zunehmender Höhe ab, was ebenfalls Auswirkungen auf die Luftdichte und die Windgeschwindigkeit hat. Dies wird durch die folgenden Formeln ausgedrückt:

P=14,696(16,8754×105×Z)5,2559P = 14,696 \left( 1 - 6,8754 \times 10^{ -5} \times Z \right)^{5,2559}

Dabei bezeichnet PP den Luftdruck in der Höhe ZZ (in Fuß). Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die strukturelle Integrität von Hochhäusern, sondern auch auf die Luftdichte, die in höheren Stockwerken abnimmt. Die Dichte der Luft hat wiederum Einfluss auf die Leistung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen.

Die Windgeschwindigkeit in großen Höhen ist ebenfalls von großer Bedeutung, da die Geschwindigkeit des Windes mit zunehmender Höhe zunimmt. In einer typischen städtischen Umgebung wird der Wind in der Regel in einer Höhe von 10 m gemessen. Für eine genaue Analyse muss die Windgeschwindigkeit daher an die Höhe des Gebäudes angepasst werden. Dies erfolgt durch die Anwendung eines Korrekturfaktors, der von den Bodenbedingungen abhängt. Die Formel zur Berechnung der Windgeschwindigkeit in Gebäudehöhen lautet:

Vz=Vm×k×zaV_z = V_m \times k \times z^a

In dieser Formel bezeichnet VzV_z die Windgeschwindigkeit auf Gebäudehöhe, VmV_m die Windgeschwindigkeit in freiem Feld, und zz ist die Gebäudehöhe. kk und aa sind Konstanten, die je nach Geländeart variieren und in einer entsprechenden Tabelle dargestellt sind.

Ein besonders wichtiger Aspekt, der bei der Berechnung der Windgeschwindigkeiten und -drücke berücksichtigt werden muss, ist der sogenannte dynamische Druck, der durch die Windgeschwindigkeit verursacht wird. Der dynamische Winddruck kann mit der folgenden Formel berechnet werden:

Pw=0,5×Vz2P_w = 0,5 \times V_z^2

Dieser Druck hat Auswirkungen auf die Gestaltung der Gebäudehülle, insbesondere auf die Fensterflächen und Fassaden, da unterschiedliche Windströmungen an verschiedenen Stellen des Gebäudes unterschiedliche Druckverhältnisse erzeugen. An den windzugewandten Seiten des Gebäudes entsteht ein positiver Druck, während an den Rückseiten und den Ecken negative Druckzonen entstehen. Diese Unterschiede in den Windkräften müssen bei der strukturellen Planung berücksichtigt werden, um Schäden durch Windlasten zu vermeiden.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Temperaturveränderung während der verschiedenen Jahreszeiten, die bei der Bestimmung von Heiz- und Kühlbedarf eine Rolle spielt. Besonders in großen Städten mit extremen Temperaturen in Sommer und Winter müssen diese saisonalen Schwankungen eingeplant werden. Für die Berechnung von Heiz- und Kühldaten wurden für verschiedene Klimazonen spezifische Temperaturbereiche ermittelt. In diesem Beispiel wurden für den Winter die 99,6%-Range für Temperaturen von etwa -11,4°C und für den Sommer die 0,4%-Range mit 32°C gewählt.

Die Berücksichtigung der Höhe bei der Bestimmung der Außentemperaturen und -drücke ist auch wichtig für die Luftdichte. In höheren Stockwerken ist die Luftdichte geringer, was sich auf die Belüftungssysteme und die Kühlung von Gebäuden auswirken kann. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass bei einem Gebäude von 600 m Höhe die Luftdichte in den oberen Etagen um bis zu 10% niedriger sein kann als am Boden.

Zusätzlich zu den meteorologischen Aspekten müssen auch die dynamischen Effekte des Windes, wie Turbulenzen und die Veränderung des Winddrucks mit der Höhe, beachtet werden. Diese Phänomene haben nicht nur Einfluss auf die strukturelle Integrität des Gebäudes, sondern auch auf die Gestaltung von Fassaden und Fensterflächen. Hierzu wird oft eine Kombination aus numerischen Strömungssimulationen und experimentellen Windkanaltests eingesetzt, um die genauesten Ergebnisse zu erzielen.

Wichtig zu verstehen ist, dass die Veränderung der klimatischen Bedingungen mit der Gebäudehöhe nicht nur technische Herausforderungen bei der Planung von Hochhäusern mit sich bringt, sondern auch die Nutzung des Gebäudes beeinflusst. Klimaanlagen und Heizsysteme müssen so ausgelegt sein, dass sie den unterschiedlichen Bedingungen in den oberen Stockwerken gerecht werden. Dabei kommt es darauf an, eine präzise Analyse der klimatischen Daten durchzuführen, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu maximieren.

Wie funktionieren passive und aktive Strahlungssysteme in Klimaanlagen?

Passive Strahlungssysteme zeichnen sich durch die Wärmeübertragung aus, die durch natürliche Konvektion von Raumluft über eine hydronische Spule erfolgt. Diese natürliche Konvektion entsteht durch Auftriebskräfte. Wenn die kühlere Oberfläche des Wärmeüberträgers mit der wärmeren Raumluft in Kontakt kommt, kühlt die Luft ab, ihre Dichte steigt, und die schwerere Luft sinkt nach unten in den Raum. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Wärme aus dem Raum kontinuierlich abgeführt wird, ohne dass mechanische Lüftung erforderlich ist.

Aktive Strahlungssysteme, im Gegensatz zu den passiven, sind Geräte zur Luftverteilung, die konditionierte Luft in den Raum einführen, um die Temperatur und latente Last zu steuern. Primärluft wird durch eine Reihe von Düsen zugeführt, die eine Induktion der Raumluft durch die in der Einheit montierte Kühlwasser-Spule erzeugen. Diese Spule konditioniert die Luft, bevor sie wieder in den Raum abgegeben wird. Je nach Düsenkonfiguration und -größe induzieren aktive Strahlungssysteme typischerweise zwei bis fünf Teile Raumluft pro Teil Primärluft. Diese zusätzliche Luftströmung ergänzt die Kühlung des Raumes, die durch die Kühlspule bereitgestellt wird.

Bei der Planung eines aktiven Strahlungssystems muss darauf geachtet werden, sowohl die thermischen Lasten des Raumes als auch die latente Wärme zu behandeln und gleichzeitig für eine ausreichende Belüftung zu sorgen. Dies muss in Übereinstimmung mit den relevanten Normen, wie der ANSI/ASHRAE Standard 55-2017, den thermischen Umweltbedingungen für den menschlichen Aufenthalt, erfolgen. Im Allgemeinen bieten aktive Strahlungssysteme den Vorteil, dass sie eine getrennte Handhabung von Belüftung und thermischen Lasten ermöglichen. Sie arbeiten gut mit Systemen für Außenluft und bedarfsgesteuerte Belüftung. Hierbei kann die primäre Luftzufuhr deutlich reduziert werden, was zu einer Energieeinsparung führt.

Ein aktives Strahlungssystem ermöglicht eine signifikante Reduzierung der Primärluftmengen im Vergleich zu herkömmlichen Lüftungssystemen. Dies führt zu einer geringeren benötigten Energie für den Transport von Kühl- und Heizmedien, da Wasser eine höhere spezifische Wärme und Dichte besitzt. Daher erfordert das System weniger Platz für die mechanischen Dienstleistungen, da kleinere Lüftungskanäle und Luftbehandlungsgeräte eingesetzt werden. Diese Reduktion des Platzbedarfs ermöglicht eine Verringerung der Etagenhöhe in mehrstöckigen Gebäuden. Zudem bietet das System durch niedrigere sekundäre Kühlwassertemperaturen erweiterte Möglichkeiten für die Nutzung von Freikühlung, was durch die Integration von geothermischen Systemen oder Trockenkühlern realisiert werden kann.

Ein weiterer Vorteil aktiver Strahlungssysteme ist, dass sie den Betrieb von Kältemaschinen optimieren können. Durch höhere Kühlwassertemperaturen und kaskadierte Verdampferströme zwischen den Primär- und Sekundärkreisläufen können größere Effizienzgewinne erzielt werden. Diese höheren Wassertemperaturen machen aktive Strahlungssysteme zu einer hervorragenden Wahl für geothermische Anwendungen, insbesondere wenn die elektrischen Kosten geeignet sind. Aktivstrahler-Systeme arbeiten in der Regel mit einer konstanten (minimalen) Luftzufuhr, was eine gleichmäßige Temperaturverteilung und einen verbesserten akustischen Komfort im Raum gewährleistet.

Der Wartungsaufwand für aktive Strahlungssysteme ist minimal. In der Regel reicht es, die Kühlspulen regelmäßig zu reinigen, wobei diese Intervalle in der Praxis zwischen drei und fünf Jahren liegen können. Da die meisten Strahlungssysteme keine beweglichen Teile enthalten, sind sie äußerst zuverlässig und kostengünstig im Betrieb.

Ein wichtiger Aspekt der aktiven Strahlungssysteme ist die Temperaturkontrolle des Wassers, das zugeführt wird. Um Kondensation an der Spule und den Leitungen zu vermeiden, müssen die Wassertemperaturen stets über dem Taupunkt des Raums gehalten werden. Bei passiven Strahlungssystemen sollte das Kühlwasser um etwa 1°C (34°F) über dem Taupunkt des Raums bleiben, um eine unerwünschte Kondensation zu verhindern. Sollte die Luftfeuchtigkeit im Raum nicht ausreichend kontrolliert werden können, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, wie etwa die Erhöhung der Wassertemperatur oder der Einsatz von Kondensationsschutztechnologien.

Ein aktives Strahlungssystem kann auch zur Wärmebehandlung eingesetzt werden, um sensible Wärme bereitzustellen, wobei hier darauf geachtet werden muss, dass die Ablufttemperatur nicht mehr als 7°C über dem Raumsollwert liegt. Der Luftstrom muss ebenfalls so gestaltet werden, dass er den Anforderungen der ANSI/ASHRAE Standard 55-2017 entspricht, um eine gleichmäßige Luftverteilung im Raum zu gewährleisten.

Die Gewährleistung des thermischen Komforts der Raumbelegung hat beim Entwurf von aktiven Strahlungssystemen höchste Priorität. Die Normen legen klare Grenzwerte für lokale Lufttemperaturen und Luftgeschwindigkeiten fest, um ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten. Ein konstanter Luftstrom und eine präzise Temperaturregelung verhindern eine unangenehme Klimawirkung auf die Bewohner. Die Strahlungssysteme sind so konzipiert, dass sie eine Mischung aus primärer und sekundärer Luft in den Raum bringen, was zu einer höheren Effizienz und einem besseren thermischen Komfort beiträgt.

Die Wahl eines aktiven Strahlungssystems hängt jedoch auch von der richtigen Auslegung und der Gewährleistung, dass alle Kühl- und Heizparameter entsprechend der spezifischen Raumanforderungen angepasst werden. Dies erfordert ein detailliertes Verständnis der thermischen Lasten, der Luftfeuchtigkeitssteuerung und der Lüftungsanforderungen, um ein nachhaltiges und komfortables Raumklima zu garantieren.