Event Sourcing ist ein architektonisches Muster, das die Speicherung und Verarbeitung von Zustandsänderungen in einer Softwareanwendung auf eine spezifische Weise ermöglicht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, bei denen der aktuelle Zustand eines Systems direkt in einer Datenbank gespeichert wird, setzt Event Sourcing auf eine chronologische Aufzeichnung aller Änderungen, die zu einem bestimmten Zustand geführt haben. Das bedeutet, dass jede Änderung als separates Event gespeichert wird, und der aktuelle Zustand des Systems wird durch die Rekonstruktion aller Events, die zu diesem Zustand geführt haben, abgebildet.

Im traditionellen, nicht-ereignisgesteuerten Ansatz erfolgt die Bearbeitung von Bestellungen etwa so: Bob möchte ein Produkt kaufen. Zunächst wird eine Bestellung in der Datenbank angelegt. Wenn Bob dann die Menge von 5 auf 6 ändern möchte, wird die Bestellung entsprechend geändert, und der neue Zustand wird gespeichert. Dies bedeutet, dass nur der aktuelle Zustand der Bestellung in der Datenbank gespeichert wird, und historische Informationen zu Änderungen gehen verloren.

Im Event Sourcing-Ansatz hingegen wird jedes Ereignis, das eine Änderung an einer Bestellung auslöst, als eigenes Event im Event Store gespeichert. Zunächst, wenn Bob das Produkt kaufen möchte, wird ein "NewOrderEvent" erzeugt und im Event Store mit einer eindeutigen Event-ID gespeichert. Wenn er dann die Menge ändert, wird ein weiteres Ereignis, ein "ModifyOrderEvent", erzeugt und ebenfalls im Event Store abgelegt. Der aktuelle Zustand der Bestellung lässt sich dann rekonstruieren, indem alle Events für diese Bestellung aus dem Event Store abgerufen und in der Reihenfolge ihres Auftretens abgearbeitet werden.

Diese Methode bietet mehrere Vorteile. Zunächst einmal ist der Event Store die Quelle der Wahrheit: Alle Änderungen sind nachvollziehbar, und es ist jederzeit möglich, den Zustand zu einem beliebigen Zeitpunkt in der Vergangenheit zu rekonstruieren. Dies ist besonders vorteilhaft in Systemen, bei denen eine vollständige Historie von Änderungen erforderlich ist, um Fehler zu diagnostizieren oder spezifische Anforderungen zu erfüllen.

Die Event-Sourcing-Architektur eignet sich besonders für Systeme, die eine hohe Verfügbarkeit und Skalierbarkeit erfordern. Sie ist auch sehr nützlich, wenn es wichtig ist, dass alle Änderungen vollständig nachvollzogen werden können, was beispielsweise in Finanz- oder Gesundheitssystemen erforderlich sein könnte. Ein weiteres Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Event Sourcing ist die Kubernetes-Architektur.

Kubernetes, oder k8s, ist ein Container-Orchestrierungssystem, das zur Verwaltung und Bereitstellung von containerisierten Anwendungen verwendet wird. Kubernetes ist eine sehr leistungsfähige Plattform, die auf der Architektur von Google’s internem System, Borg, basiert. Kubernetes-Cluster bestehen aus einer Vielzahl von Knoten, auf denen die containerisierten Anwendungen laufen. Die Control Plane ist dafür verantwortlich, die Knoten und Pods zu verwalten, die die eigentlichen Arbeitslasten der Anwendungen darstellen. Ein Kubernetes-Cluster sorgt nicht nur für eine effektive Verwaltung der Ressourcen, sondern auch für hohe Verfügbarkeit und Fehlerresistenz.

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der IT-Sicherheit ist die Verwendung von Authentifizierungsmechanismen wie dem Google Authenticator. Dieser Mechanismus nutzt eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), um ein zusätzliches Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Google Authenticator generiert alle 30 Sekunden ein neues Einmalpasswort, das aus einem geheimen Schlüssel und einem Zeitstempel abgeleitet wird. Wenn ein Benutzer versucht, sich anzumelden, wird das Passwort, das auf der Client-Seite generiert wird, mit dem auf der Server-Seite generierten Passwort verglichen. Wenn beide übereinstimmen, wird der Benutzer zugelassen.

Es gibt verschiedene Arten von Authentifizierungsmechanismen, von denen jeder spezifische Sicherheitsvorteile bietet. Google Authenticator ist dabei nur eine Möglichkeit, die vor allem durch die schnelle Generierung von Einmalpasswörtern und die damit verbundene Unmöglichkeit für Angreifer, die Passwörter durch Raten zu ermitteln, auffällt. Wichtig ist es, dass der geheime Schlüssel, der bei der Generierung des Passworts verwendet wird, sicher gespeichert und nur über HTTPS übermittelt wird, um sicherzustellen, dass er nicht in die falschen Hände gelangt.

Neben der Event-Sourcing-Architektur und Sicherheitsmechanismen wie der Zwei-Faktor-Authentifizierung gibt es noch viele weitere Technologien, die in modernen Systemen zum Einsatz kommen. Cloud-basierte Lösungen wie IaaS (Infrastructure as a Service), PaaS (Platform as a Service) und Cloud Native Computing sind nur einige Beispiele für die Evolution der Softwareentwicklung und Infrastruktur in den letzten Jahren. Diese Technologien ermöglichen eine flexible und skalierbare Verwaltung von Anwendungen und Daten und tragen dazu bei, dass Unternehmen ihre Ressourcen effizienter und kostengünstiger nutzen können.

Für Entwickler, die moderne Softwarelösungen entwickeln, ist es wichtig, die verschiedenen verfügbaren Architekturen und Technologien zu verstehen. Dabei spielt nicht nur die Wahl der richtigen Infrastruktur eine Rolle, sondern auch das Verständnis, wie diese Technologien zusammenwirken, um eine robuste und skalierbare Lösung zu schaffen. Event Sourcing ist hierbei ein wertvolles Werkzeug, insbesondere für Systeme, die eine hohe Fehlertoleranz und Nachvollziehbarkeit erfordern.

Wie funktioniert das Feintuning von Modellen und was sind die verborgenen Kosten der Cloud-Nutzung?

Im Bereich des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz ist das Feintuning eines vortrainierten Modells ein entscheidender Prozess, um ein funktionales, spezialisertes Modell zu erstellen, das auf konkrete Anforderungen zugeschnitten ist. Dabei handelt es sich um einen mehrstufigen Prozess, der in der Regel aus drei Hauptschritten besteht: Zuerst werden Trainingsdaten gesammelt, um das Modell auf eine spezifische Aufgabe auszurichten, zum Beispiel die Beantwortung von Fragen. Hierbei werden die Eingabedaten (Fragen) zusammen mit den gewünschten Ausgabedaten (Antworten) verwendet, um das Modell zu trainieren. Dieser Prozess ermöglicht es dem Modell, zu lernen, wie es auf eine gestellte Frage mit einer passenden Antwort reagiert.

Der zweite Schritt im Feintuning-Prozess umfasst die Sammlung weiterer Daten, um ein sogenanntes „Reward-Modell“ zu trainieren. Dieses Modell dient dazu, verschiedene Antwortmöglichkeiten zu bewerten und diese nach ihrer Relevanz zu ordnen. Dies ist besonders wichtig, da das Modell nun in der Lage ist, aus einer Reihe möglicher Antworten die am besten passende zu wählen. Schließlich kommt der letzte Schritt, bei dem ein Verstärkungslernen (Reinforcement Learning) zum Einsatz kommt. Hier wird ein spezieller Algorithmus namens PPO (Proximal Policy Optimization) genutzt, um das Modell weiter zu verfeinern, sodass die Antworten nicht nur korrekt, sondern auch präzise und von hoher Qualität sind.

Diese drei Schritte zusammen sorgen dafür, dass das Modell nicht nur grundlegende Funktionen erfüllt, sondern in der Lage ist, auf eine spezifische und oft komplexe Weise mit den Nutzern zu interagieren. Die Feinabstimmung eines Modells auf diese Art und Weise trägt dazu bei, die Effizienz und Genauigkeit der KI bei der Beantwortung von Anfragen zu erhöhen.

Auf der anderen Seite gibt es in der Welt der Cloud-Dienste einige verborgene Kosten, die oft übersehen werden. Während Cloud-Anbieter wie AWS viele Services zu günstigen Preisen anbieten, sind es häufig die unsichtbaren Gebühren, die die Gesamtkosten einer Cloud-Nutzung in die Höhe treiben. Viele Nutzer gehen davon aus, dass sie nur für die genutzten Ressourcen zahlen müssen, ohne die feineren Details der Preisstruktur zu berücksichtigen.

Ein klassisches Beispiel sind die sogenannten „Elastic IP-Adressen“ bei AWS. Während Nutzer zunächst fünf dieser IP-Adressen kostenlos erhalten, führen Überschreitungen der Obergrenze zu zusätzlichen stündlichen Gebühren. Ein weiteres Beispiel sind die Lastenverteiler (Load Balancer), die selbst dann stündlich abgerechnet werden, wenn sie nicht aktiv genutzt werden. Zusätzlich entstehen Kosten, wenn Daten durch den Load Balancer übertragen werden. Ebenso werden beim Speicherdienst EBS (Elastic Block Storage) auch dann Gebühren fällig, wenn Volumes nicht aktiv verwendet werden. Wenn beispielsweise ein EBS-Volume gelöscht wird, bleiben die damit verbundenen Snapshots weiterhin auf der Rechnung, obwohl sie längst nicht mehr benötigt werden.

Auch bei Speicherlösungen wie S3 treten unvorhergesehene Kosten auf, die durch Datenzugriffsanforderungen wie GET und LIST-Anfragen verursacht werden. Diese können unter Umständen die tatsächlichen Speicherkosten übersteigen. Ähnlich verhält es sich mit fehlgeschlagenen Uploads in S3: Die erfolgreich hochgeladenen Teile eines größeren Datenpakets werden trotzdem berechnet, auch wenn der Upload insgesamt nicht abgeschlossen wurde. Und nicht zuletzt gibt es auch bei der Datenübertragung von und zur Cloud erhebliche Kosten. Während die Übertragung von Daten in die Cloud in der Regel kostenlos ist, können die Kosten für den Export von Daten deutlich ansteigen.

Für Nutzer von Cloud-Diensten ist es daher unerlässlich, sich mit den möglichen versteckten Kosten auseinanderzusetzen. Auch wenn ein Dienst wie AWS zunächst als kostengünstig erscheint, können diese verborgenen Faktoren schnell zu unerwarteten Rechnungen führen. Dies ist besonders wichtig zu verstehen, da viele dieser Kosten erst mit der Zeit deutlich werden, wenn die Nutzung der Cloud zunimmt oder komplexere Infrastrukturen aufgebaut werden.

Neben den offensichtlichen Kostensparametern sollten Nutzer also auch die feineren Details der Preisstrukturen der Cloud-Dienste genau unter die Lupe nehmen und sich regelmäßig darüber informieren, wie sich ihre Nutzung auf ihre Rechnungen auswirkt. Gerade im Hinblick auf Elastic IP-Adressen, Speicheroptionen und Datenübertragungen ist eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Konfigurationen sinnvoll, um ungewollte Kosten zu vermeiden. Wer sich der Cloud-Kosten bewusst ist und sich proaktiv mit den verschiedenen Gebührenmodellen auseinandersetzt, kann den Dienst kosteneffizienter nutzen und Überraschungen bei der Abrechnung vermeiden.

Wie gestaltet man effektive und sichere APIs für moderne Anwendungen?

Die Gestaltung von APIs ist ein wesentlicher Bestandteil des Backend-Designs und kann über den Erfolg oder Misserfolg eines Systems entscheiden. Besonders im Zusammenhang mit großen, skalierbaren und verteilten Systemen müssen Entwickler viele Faktoren beachten, um sowohl Effizienz als auch Sicherheit zu gewährleisten. Die richtige API-Gestaltung ist nicht nur für die einfache Kommunikation zwischen Diensten entscheidend, sondern auch für die Wartbarkeit und Erweiterbarkeit der gesamten Architektur.

Im Fall eines typischen Einkaufswagens (Shopping Cart) in einem E-Commerce-System, das über eine API angesprochen wird, gibt es eine Reihe von grundlegenden Designprinzipien, die immer beachtet werden sollten. Zunächst einmal sollte die API klare und präzise Ressourcennamen verwenden, die idealerweise Nomen sind, um eine klare Zuordnung zu ermöglichen. Beispielsweise könnte die URL für das Abrufen eines bestimmten Einkaufswagens wie folgt lauten: GET /carts/123. Diese URL ist intuitiv und beschreibt direkt die angeforderte Ressource.

Die Wahl der richtigen HTTP-Methoden ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Ein POST-Request könnte verwendet werden, um neue Artikel zu einem Einkaufswagen hinzuzufügen, während ein GET-Request dazu dient, die Artikel in einem Einkaufswagen abzurufen. API-Design bedeutet aber nicht nur das Festlegen von URLs. Auch Header-Felder und die korrekte Handhabung von Rate Limiting spielen eine wichtige Rolle. Zum Beispiel sorgt eine korrekte Implementierung von Rate Limiting dafür, dass übermäßige Anfragen, die die API überlasten könnten, in einem frühen Stadium abgefangen werden, bevor sie den Service beeinträchtigen.

Ein weiteres häufiges Thema im API-Design ist die Handhabung von Versionierung und Soft Deletion. Die Verwendung von Versionen in API-Routen, wie etwa GET /carts/v1/123, ist eine bewährte Methode, um die Kompatibilität zwischen verschiedenen Versionen der API zu gewährleisten, während gleichzeitig neue Funktionen implementiert werden können, ohne dass bestehende Kunden sofort betroffen sind. Soft Deletion, also das Markieren von Datensätzen als gelöscht, aber deren Beibehaltung in der Datenbank, ist ein weiterer wichtiger Aspekt, den APIs berücksichtigen sollten. Dies wird durch die Möglichkeit erreicht, gelöschte Elemente abzufragen, etwa mit einem Parameter wie includeDeleted=true in der URL.

Besondere Aufmerksamkeit sollte auch der Sicherstellung von sicherem API-Zugang gewidmet werden. Dies kann durch die Implementierung von Authentifizierungsmechanismen wie einem API-Schlüssel (X-API-KEY) oder fortschrittlicheren Techniken wie HMAC (Hash-based Message Authentication Code) erreicht werden. Diese Methoden gewährleisten, dass nur autorisierte Benutzer auf die API zugreifen können, und dass jede Anfrage, die übermittelt wird, überprüft wird, um Missbrauch zu verhindern.

Zusätzlich zur Sicherheit und Effizienz ist es notwendig, ein effektives Caching zu implementieren, insbesondere bei APIs, die in hochfrequentierten Systemen wie E-Commerce-Websites oder sozialen Netzwerken verwendet werden. Eine ordnungsgemäße Cache-Strategie reduziert die Last auf dem Backend und sorgt dafür, dass häufig angeforderte Daten schnell und ohne zusätzliche Serveranfragen bereitgestellt werden können.

API-Design ist jedoch nicht nur auf technische Aspekte wie die oben genannten Einschränkungen beschränkt. Eine gut gestaltete API ist auch benutzerfreundlich, d.h., sie sollte den Entwicklern, die sie verwenden, eine klare, einfache und vorhersehbare Möglichkeit bieten, mit dem System zu interagieren. Dies bedeutet, dass die API-Dokumentation genauso wichtig ist wie die eigentliche Implementierung. Ein klarer, gut strukturierter Dokumentationsprozess sorgt dafür, dass Entwickler die API schnell verstehen und effizient verwenden können. Bei der Entwicklung einer API ist es daher unerlässlich, den API-Designprozess iterativ zu gestalten, indem regelmäßig Feedback eingeholt wird und die API entsprechend den sich entwickelnden Anforderungen und Best Practices angepasst wird.

Ein oft unterschätzter Bereich bei der API-Entwicklung ist das Testen und die Validierung der API. Unit-Tests, Integrationstests und funktionale Tests sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die API wie erwartet funktioniert, dass die Sicherheit gewährleistet ist und dass mögliche Schwachstellen frühzeitig identifiziert werden. Es ist nicht nur wichtig, die API auf korrekte Funktionsweise zu überprüfen, sondern auch ihre Leistung unter Lastbedingungen zu testen. Bei großen, skalierbaren Systemen ist es erforderlich, zu überprüfen, wie gut die API unter Hochlastbedingungen oder bei hohem Datenverkehr arbeitet.

Die Wahl der richtigen Architektur für die API ist ebenfalls entscheidend. Mikrodienste (Microservices) bieten eine modulare Struktur, die es erlaubt, verschiedene Teile eines Systems unabhängig voneinander zu skalieren und zu entwickeln. Dies führt zu einer höheren Flexibilität und Skalierbarkeit, was besonders in großen verteilten Systemen von Vorteil ist. Eine monolithische Architektur dagegen mag einfacher zu implementieren sein, stellt jedoch in Bezug auf Wartbarkeit und Erweiterbarkeit oft eine Herausforderung dar.

Zusätzlich zu den oben genannten Punkten sind API-Design und -Sicherheit untrennbar mit der Auswahl der richtigen Infrastruktur und Technologie verbunden. Der Einsatz von Docker, Kubernetes und serverlosen Architekturen, wie Amazon Aurora Serverless, erleichtert nicht nur die Bereitstellung und Skalierung von APIs, sondern sorgt auch für eine automatische Anpassung der Ressourcen je nach Bedarf. Dies ist besonders in der heutigen Zeit, in der Anwendungen dynamisch auf Benutzeranfragen reagieren müssen, von großer Bedeutung.

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Wie funktionieren moderne Datenpipelines und was ist bei ihrer Umsetzung zu beachten?

Datenpipelines sind ein wesentlicher Bestandteil der modernen Systemarchitektur und spielen eine entscheidende Rolle bei der effizienten Verwaltung und Verarbeitung von Daten. Eine Datenpipeline kann als eine Art Transportband für Daten beschrieben werden, das mehrere Schritte durchläuft, um die Daten von der Quelle bis zur Endverwertung zu führen. Der Prozess umfasst in der Regel fünf Hauptphasen: Sammeln, Laden, Speichern, Berechnen und Konsumieren.

In der ersten Phase, dem Sammeln, werden Daten aus verschiedenen Quellen erfasst. Diese können von entfernten Geräten, Anwendungen oder Geschäftssystemen stammen. Datenströme oder Datenspeicher stellen die primären Quellen dar, aus denen Daten extrahiert werden. Ein wesentlicher Aspekt dieser Phase ist, dass die Daten nicht nur statisch, sondern auch kontinuierlich und in Echtzeit erhoben werden können, um eine nahezu sofortige Verarbeitung zu ermöglichen.

Die zweite Phase, das Laden (Ingest), ist der Übergang von den gesammelten Daten in das System. Hierbei werden die Daten in Warteschlangen organisiert und in das System eingespeist, damit sie für die Verarbeitung bereitgestellt werden können. Dies erfordert ein hohes Maß an Effizienz und Zuverlässigkeit, da Fehler in diesem Schritt die gesamte Pipeline stören können.

Nach dem Laden werden die Daten in der dritten Phase, dem Speichern, abgelegt. Diese Phase ist kritisch, da es darum geht, große Mengen an Daten so zu organisieren, dass sie sowohl leicht zugänglich als auch sicher sind. Dazu werden oft Datenbanken, Data Warehouses, Data Lakes oder sogar Hybridlösungen wie Data Lakehouses verwendet, um den unterschiedlichen Anforderungen der gespeicherten Daten gerecht zu werden. Die Auswahl der richtigen Speicherlösung kann erheblichen Einfluss auf die Performance und Skalierbarkeit der gesamten Pipeline haben.

Die vierte Phase, das Berechnen (Compute), umfasst die Verarbeitung und Transformation der Daten. In dieser Phase werden die Rohdaten aggregiert, bereinigt und in ein Format umgewandelt, das den internen Standards des Unternehmens entspricht. Hierzu gehören Aufgaben wie Formatkonvertierung, Datenkompression und Partitionierung. Dies wird durch Batch-Verarbeitung oder Streaming-Technologien realisiert. Die Wahl der richtigen Methode hängt dabei vom Typ der Daten und der gewünschten Reaktionszeit ab.

Die letzte Phase, das Konsumieren (Consume), stellt die verarbeiteten Daten zur Nutzung durch verschiedene Stakeholder bereit. Dies geschieht häufig über Analytik- und Visualisierungstools, Dashboards, maschinelles Lernen oder andere Entscheidungshilfen. Die Qualität und Genauigkeit der verarbeiteten Daten in dieser Phase sind entscheidend, um fundierte Entscheidungen zu treffen und das Unternehmen voranzutreiben.

Die Effizienz der einzelnen Phasen ist entscheidend für den Erfolg datengetriebener Operationen in Unternehmen. Insbesondere in einer Ära, in der Daten in nie dagewesenen Mengen anfallen, ist es von großer Bedeutung, dass Unternehmen ihre Datenpipelines so optimieren, dass sie kontinuierlich und zuverlässig arbeiten, ohne die Systemleistung zu beeinträchtigen.

Die Auswahl der richtigen Architektur und Technologien ist dabei von entscheidender Bedeutung. Viele Unternehmen nutzen heute ein hybrides Modell, bei dem Daten sowohl in Echtzeit als auch batchweise verarbeitet werden. Dabei kommen verschiedene Tools und Frameworks zum Einsatz, um sowohl Struktur- als auch Unstrukturierte Daten effektiv zu verwalten.

Es ist ebenso wichtig, dass die Datenpipelines skalierbar sind und mit dem Wachstum des Unternehmens mithalten können. Dies bedeutet, dass die Architektur sowohl die Datenmengen als auch die Komplexität der Verarbeitung mit zunehmendem Bedarf ausweichen muss. Automatisierung und Cloud-basierte Lösungen bieten hier eine enorme Flexibilität.

Ein weiteres entscheidendes Element ist die Sicherheit der Daten, die durch entsprechende Authentifizierung und Autorisierungssysteme wie API-Schlüssel und OAuth2 gewährleistet werden kann. Regelmäßige Überprüfungen und das Einhalten von Sicherheitsstandards, wie sie zum Beispiel von der OWASP für API-Sicherheitsrisiken definiert werden, sind unerlässlich, um den unbefugten Zugriff auf sensible Daten zu verhindern.

Ein umfassendes Verständnis der Architektur von Datenpipelines und der Technologien, die sie unterstützen, ist für Unternehmen unverzichtbar, um die Potenziale von Big Data und maschinellem Lernen voll auszuschöpfen. Auch die Einhaltung von Compliance-Vorgaben und Datenschutzbestimmungen darf nicht vernachlässigt werden.

Wichtiger als die bloße Implementierung der Datenpipeline selbst ist jedoch das fortlaufende Monitoring und die Optimierung der gesamten Pipeline, um Engpässe und Performance-Probleme zu identifizieren, bevor sie zu einem Problem werden. Die ständige Weiterentwicklung und Anpassung an neue Anforderungen und technologische Entwicklungen sind der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.