Zwei-dimensionale halbleitende Materialien (2D-SCMs) haben in den letzten Jahren aufgrund ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften und ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten erhebliches Interesse in der wissenschaftlichen Gemeinschaft erlangt. Im Vergleich zu den herkömmlichen dreidimensionalen Strukturen bestehen 2D-SCMs aus atomdünnen Schichten, die nur wenige Atome dick sind, was ihnen unerwartete Merkmale verleiht. Ein herausragendes Beispiel für diese 2D-SCMs ist Graphen, das aus einer einzigen Schicht von Kohlenstoffatomen besteht, die in einem hexagonalen Gitter angeordnet sind. Graphen zeichnet sich durch außergewöhnliche mechanische Festigkeit, hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit sowie eine große Oberfläche aus. Diese Eigenschaften machen es zu einem idealen Material für eine breite Palette von Anwendungen, darunter Elektronik, Energiespeicherung und Sensoren.

Abgesehen von Graphen umfasst die Familie der 2D-SCMs eine Vielzahl weiterer Materialien, darunter Übergangsmetall-Dichalkogenide (TMDCs), schwarzes Phosphor (BP) und MXenes. TMDCs wie MoS₂ und Wolfram-WSe₂ besitzen aufgrund ihrer schichtartigen Struktur einzigartige optische und elektronische Eigenschaften. Besonders bemerkenswert ist, dass diese Materialien in ihrer Monolayer-Form ein direktes Bandlückenverhalten zeigen, was sie besonders attraktiv für optoelektronische Geräte wie Photovoltaikzellen und Leuchtdioden macht. Die Bandlücke und die mechanische Flexibilität dieser Materialien sind nur einige der Faktoren, die sie zu vielversprechenden Kandidaten für die nächsten Generationen von elektronischen und optoelektronischen Bauelementen machen.

Neben Graphen, TMDCs und BP sind MXene und geschichtete Metalloxide ebenfalls bedeutende 2D-SCMs. Diese Materialien zeichnen sich durch eine hohe spezifische Oberfläche, eine anpassbare Bandlücke und überlegene Ladungsmobilität aus, was sie für eine Vielzahl von Anwendungen begehrt macht. Ihre Vielseitigkeit wird durch kontinuierliche Forschungen weiter optimiert, wobei neue Gerätearchitekturen entwickelt werden, die eine Revolution in der Elektronik, der Energiespeicherung, der Katalyse und der Optoelektronik anstreben.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal von 2D-SCMs ist ihre Anwendbarkeit in der Photovoltaik. Die Effizienz von Solarzellen könnte durch den Einsatz dieser Materialien erheblich gesteigert werden. Insbesondere die Verwendung von Materialien wie MoS₂ und BP in Tandemstrukturen kann die optische Absorption und den Ladungstransport in Solarzellen verbessern. Tandemsolarzellen, die aus mehreren Schichten unterschiedlicher Materialien bestehen, haben das Potenzial, die Effizienz von Photovoltaikanlagen erheblich zu steigern. Die hohe Oberflächenaktivität und die exzellente Ladungsmobilität der 2D-SCMs bieten hier die Möglichkeit, Verluste zu minimieren und die Leistungsfähigkeit der Zellen zu maximieren.

Besondere Aufmerksamkeit wird derzeit der Entwicklung von Materialien wie Perowskit-Solarzellen gewidmet, die durch die Integration von 2D-SCMs weiter verbessert werden können. Perowskite gelten als eines der vielversprechendsten Materialien für die nächste Generation von Solarzellen, da sie eine hohe Lichtabsorption und eine ausgezeichnete Umwandlungseffizienz aufweisen. In Kombination mit 2D-SCMs könnten Perowskit-Zellen ihre Effizienz weiter steigern und in breitere kommerzielle Anwendungen überführt werden.

Neben den optoelektronischen Anwendungen bieten 2D-SCMs auch spannende Perspektiven im Bereich der Energiespeicherung. Materialien wie MXene und BP haben aufgrund ihrer hohen Leitfähigkeit und Flexibilität das Potenzial, als Elektrodenmaterialien in Superkondensatoren oder Batterien verwendet zu werden. Die hohe Oberflächenaktivität dieser Materialien ermöglicht eine erhöhte Speicherung von Energie, während ihre mechanische Flexibilität dazu beiträgt, die Lebensdauer von Energiespeichern zu verlängern.

Für die zukünftige Entwicklung und Implementierung dieser Materialien in der praktischen Anwendung sind jedoch noch zahlreiche Herausforderungen zu überwinden. Dazu gehören die Skalierbarkeit der Herstellung, die Stabilität der Materialien über längere Zeiträume hinweg und die Reduzierung der Produktionskosten. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Potenzial von 2D-SCMs enorm und ihre Rolle in zukünftigen Technologien, insbesondere in der Photovoltaik und der Elektronik, könnte entscheidend sein.

Die rasche Weiterentwicklung der 2D-SCM-Technologien bedeutet, dass in den kommenden Jahren mit erheblichen Fortschritten zu rechnen ist, die nicht nur die Effizienz von Solarzellen steigern, sondern auch den Weg für eine umweltfreundlichere und energieeffizientere Zukunft ebnen könnten.

Wie beeinflusst die Dotierung und Interkalation die elektrischen und strukturellen Eigenschaften von 2D-Materialien?

Die Untersuchung der elektronischen Eigenschaften von 2D-Materialien, insbesondere von Übergangsmetall-Dichalkogeniden (TMDCs) wie MoS2, hat in den letzten Jahren signifikante Fortschritte gemacht. Ein entscheidender Faktor für das Verständnis dieser Materialien ist ihre Fähigkeit, auf externe Eingriffe wie Dotierung und Interkalation zu reagieren. Diese Techniken ermöglichen die gezielte Veränderung der elektrischen Eigenschaften und können sogar Phasenübergänge in den Materialen induzieren. Besonders bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass die Interkalation von Ionen, Atomen oder Molekülen in die Van-der-Waals-Schichten von 2D-Materialien die Leitfähigkeit, die Struktur und andere physikalische Eigenschaften erheblich verändern kann.

Dotierung ist eine der effektivsten Methoden, um die elektrischen Eigenschaften von 2D-Materialien zu beeinflussen. Sie kann entweder durch die Einführung von Elektronendonatoren (n-Typ) oder Elektronenakzeptoren (p-Typ) erfolgen. Bei der Oberflächen-Dotierung wird der Dotierungsmaterial auf die Oberfläche des Materials aufgebracht, wo es mit den Elektronen des Materials interagiert, ohne die Kristallstruktur zu stören. Dieser Prozess kann reversibel gestaltet werden, indem das Dotierungsmaterial ausgetauscht wird. Auf der anderen Seite führt die Substitutions-Dotierung, bei der Atome im Gitter durch andere Atome mit unterschiedlichen Valenzelektronen ersetzt werden, zu einer permanenten Veränderung der Struktur des Materials. Solche Veränderungen können signifikante Auswirkungen auf die elektronische Struktur des Materials haben, insbesondere auf den Dirac-Punkt von Materialien wie MoS2, was die Grundlage für die Entwicklung von High-Tech-Nanoelektronik bildet.

Ein weiterer bedeutender Ansatz zur Steuerung der Eigenschaften von 2D-Materialien ist die elektrochemische Gating-Technologie und Interkalation. Bei der elektrochemischen Gating-Technologie wird eine doppelschichtige Kapazität zwischen einem 2D-Material und einer Elektrolytlösung erzeugt. Dies ermöglicht die Kontrolle über die elektronischen Eigenschaften des Materials, indem Ladungsträger im Material durch die Anwendung eines elektrischen Feldes umverteilt werden. Wenn beispielsweise ein positiver Gate-Spannungsimpuls auf das Material angewendet wird, wandern Anionen im Elektrolyten zur Oberfläche des Materials und kompensieren die im Material gespeicherte Ladung. Dies führt zu einer Erhöhung der Elektronenkonzentration im Material und damit zu einer Verbesserung seiner elektrischen Leitfähigkeit. Auf der anderen Seite können Ionen oder Atome durch elektrochemische Interkalation in das Material eingebracht werden, was nicht nur die elektrische Leistung verändert, sondern auch strukturelle Veränderungen hervorrufen kann.

Die Interkalation selbst ist ein hochgradig kontrollierbarer und reversibler Prozess, bei dem Atome oder Moleküle in die Van-der-Waals-Gaps des Materials eingeführt werden. Diese Technik hat sich insbesondere bei der Untersuchung von Materialien wie Graphen und TMDCs als äußerst nützlich erwiesen. Ein Beispiel für die Anwendung dieser Technik ist das Lithium-Ionen-Interkalationsverfahren, bei dem Lithium-Ionen in dünne MoS2-Schichten eingeführt werden, um die elektronischen Eigenschaften des Materials zu verändern. Die Interkalation führt nicht nur zu einer Veränderung der Ladungsträgerdichte, sondern kann auch zu Phasenübergängen und anderen spektakulären physikalischen Phänomenen führen, wie zum Beispiel der Entstehung von Supraleitung oder der Bildung von Ladungsdichtewellen (CDWs).

Ein entscheidender Vorteil der elektrochemischen Interkalation ist ihre Fähigkeit, die Materialstruktur auf atomarer Ebene zu verändern, was mit herkömmlichen Methoden wie Lösungsmittel- oder Gasinterkalation nicht erreicht werden kann. Diese präzise Kontrolle ermöglicht es, neue und unerforschte Phasen von Materialien zu entdecken, die vorher nicht zugänglich waren. Besonders spannend ist hierbei, dass diese Techniken nicht nur die elektronischen Eigenschaften beeinflussen, sondern auch tiefere, physikalische Phänomene wie Supraleitung oder Magnetismus induzieren können.

Darüber hinaus ist die temperaturabhängige Mobilität der Ladungsträger ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei der Untersuchung von 2D-Materialien berücksichtigt werden muss. Bei tiefen Temperaturen (unter 10 K) zeigen Materialien wie MoS2 eine verstärkte Abhängigkeit der Mobilität von der Trägerdichte. Dieser Effekt kann durch Streuungseffekte von geladenen Unreinheiten erklärt werden, die bei niedrigen Temperaturen dominieren. Bei höheren Trägerdichten wird diese Streuung durch die stärkere Abschirmung der Ladungen vermindert, was zu einer verbesserten Mobilität führt.

Zusätzlich zu den genannten Aspekten ist es entscheidend zu verstehen, dass der Einfluss von Dotierung und Interkalation auf die elektronischen und strukturellen Eigenschaften von 2D-Materialien nicht isoliert betrachtet werden sollte. Es gibt mehrere konkurrierende Mechanismen, die die Eigenschaften von 2D-Materialien beeinflussen können. So können neben den rein elektrochemischen Prozessen auch Wechselwirkungen mit der Umgebung, wie etwa die Adsorption von Molekülen auf der Oberfläche, eine wichtige Rolle spielen. Diese Wechselwirkungen können zusätzliche Streumechanismen einführen, die die experimentellen Ergebnisse erheblich beeinflussen. Zudem sollten Forscher stets die Langzeitstabilität der interkalierten Phasen im Auge behalten, da viele dieser Prozesse reversibel sind und die Materialien ihre Eigenschaften im Laufe der Zeit ändern können.

Wie funktionieren Metalloxid-Halbleiter (MOS) als Photokatalysatoren und in der Photovoltaik?

Photokatalytische Prozesse in Metalloxid-Halbleitern (MOS) beginnen mit der Absorption von Photonen durch den Photokatalysator. Wenn die Energie der einfallenden Photonen größer ist als die Bandlücke des Halbleitermaterials, werden Elektronen aus dem Valenzband (VB) in das Leitungsband (CB) angeregt, wodurch ein Elektron-Loch-Paar entsteht. Diese Ladungsträger können entweder rekombinieren oder sich im Raumladungsgebiet an der Oberfläche trennen. Nur wenn sie es schaffen, zur Oberfläche zu gelangen, können sie chemische Reaktionen einleiten, indem sie Elektronen oder Löcher auf adsorbierte Moleküle übertragen.

Die Elektronen, die in das Leitungsband gelangen, können Reduktionsreaktionen auslösen, vorausgesetzt, das Leitungsband-Niveau des Photokatalysators liegt energetisch über dem Reduktionspotential des Adsorbatmoleküls. Gleichzeitig können die durch Löcher erzeugten Oxidationsmittel, wie Hydroxylradikale (OH•), starke Oxidationsreaktionen initiieren, wenn das Valenzband-Niveau niedriger ist als das Oxidationspotential des Adsorbats. Ein effizienter Photokatalysator zeichnet sich somit durch eine Bandlücke aus, die groß genug ist, um die gewünschte Reaktion zu ermöglichen, sowie durch geeignete Redoxpotenziale und eine möglichst geringe Rekombinationsrate der Elektron-Loch-Paare.

Titanoxid (TiO₂) und Zinkoxid (ZnO) sind die am meisten erforschten MOS-Photokatalysatoren, die sich aufgrund ihrer chemischen Stabilität, Ungiftigkeit und günstigen Bandlagen besonders für photokatalytische Anwendungen eignen. TiO₂ besitzt eine relativ große Bandlücke von etwa 3,2 eV, weshalb es vorwiegend UV-Licht nutzen kann. Um auch sichtbares Licht zu absorbieren und die Photokatalyse unter natürlichen Bedingungen zu verbessern, wird TiO₂ häufig dotiert – zum Beispiel mit Übergangsmetallen wie Eisen (Fe) oder Nichtmetallen wie Kohlenstoff oder Stickstoff. Diese Dotierungen reduzieren die Bandlücke oder verbessern die Effizienz der Ladungsträgertrennung und erhöhen dadurch die Reaktionsgeschwindigkeit und Adsorption organischer Schadstoffe.

ZnO hat eine ähnliche Bandlücke wie TiO₂, zeigt jedoch unter sichtbarem Licht oft bessere Photokatalyseleistung, insbesondere bei intensiver Beleuchtung. Durch geeignete Modifikationen kann ZnO sowohl unter UV- als auch unter sichtbarem Licht effizient arbeiten und ist somit ein vielversprechender Kandidat für Umweltanwendungen wie den Abbau von Farbstoffen in Abwässern.

Neben der Photokatalyse spielen MOS-Materialien auch eine wichtige Rolle in der Photovoltaik, insbesondere in organischen Solarzellen (OSCs) und farbstoffsensibilisierten Solarzellen (DSSCs). MOS-Nanostrukturen ermöglichen eine effiziente Ladungstrennung und -transport zwischen Elektroden und organischen Halbleitermaterialien. Dabei sind die Positionen von Valenz- und Leitungsband entscheidend für die Funktion als p- oder n-Typ-Halbleiter. Die energetische Abstimmung an den Grenzflächen sorgt für selektive Ladungsträgertrennung und verbessert dadurch den Wirkungsgrad der Solarzellen.

In DSSCs wird häufig ein breiter Bandlücken-MOS wie TiO₂ verwendet, der an einen Farbstoff gebunden ist, der das sichtbare Licht absorbiert und die Anregung von Elektronen übernimmt. Die Nanoporosität des MOS sorgt für eine große Oberfläche, die eine hohe Farbstoffbeladung ermöglicht, was die Lichtabsorption und die Solarzellleistung deutlich steigert. In OSCs kommen meist konjugierte Polymere und organische Verbindungen als lichtabsorbierende Schichten zum Einsatz, während MOS-Materialien als Ladungsträgertransport- und Selektionsschichten fungieren.

Die Effektivität von MOS-Photokatalysatoren und ihre Integration in Photovoltaiksysteme hängt nicht nur von den elektrischen und optischen Eigenschaften ab, sondern auch von ihrer Fähigkeit, die Rekombination von Elektron-Loch-Paaren zu minimieren und gleichzeitig eine effiziente Oberflächenreaktion zu gewährleisten. Darüber hinaus ist die Anpassung der Bandstrukturen durch Dotierung oder Oberflächenmodifikation entscheidend, um die Absorption in das sichtbare Spektrum auszudehnen und die praktische Nutzung von Sonnenlicht zu ermöglichen.

Für das umfassende Verständnis dieser Materialien ist es wichtig, auch die dynamischen Prozesse an der Halbleiteroberfläche zu betrachten, insbesondere die Wechselwirkungen mit Adsorbaten und die Rolle von Defektzuständen. Ebenso relevant ist die Kenntnis der Energielevel in Bezug auf die Redoxpotentiale der Reaktionspartner, da nur so gezielt die gewünschte chemische Transformation gesteuert werden kann. Darüber hinaus muss die langfristige Stabilität und Photostabilität der Materialien gewährleistet sein, um ihre Anwendung in der Praxis zu sichern. Die Entwicklung von kostengünstigen, effizienten und umweltverträglichen Photokatalysatoren sowie die Verbesserung der Kopplung von MOS-Materialien mit organischen Komponenten in Solarzellen bleiben zentrale Herausforderungen der aktuellen Forschung.

Wie werden 2D-Halbleiter-Materialien für Memristoren synthetisiert und transferiert?

Die Synthese und der Transfer von 2D-Halbleitermaterialien für Memristoren stellen eine komplexe, aber essentielle Herausforderung in der modernen Materialwissenschaft dar. Memristoren, die auf 2D-Halbleitermaterialien (2D-SCMs) basieren, bieten aufgrund ihrer einzigartigen elektrischen Eigenschaften und ihrer kompakten Struktur viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Halbleitern. Die Verwendung von 2D-SCMs hat jedoch auch ihre eigenen Schwierigkeiten, die sowohl bei der Herstellung der Materialien als auch bei ihrer Übertragung auf geeignete Substrate auftreten.

Die Herstellung von 2D-Flakes auf der Millimeter-Ebene ist technisch anspruchsvoll. Daher ist die Größe von Memristorzellen häufig auf Mikrometer beschränkt. Sowohl Top-down- als auch Bottom-up-Methoden können verwendet werden, um 2D-Flakes zu synthetisieren. Im Folgenden werden einige der aktuellen Fortschritte in der Synthese und dem Transfer von 2D-SCMs-Materialien skizziert.

Mechanische Exfoliation

Die mechanische Exfoliation ist eine der ältesten Methoden zur Gewinnung von 2D-Materialien. Hierbei werden monolagige oder wenige Schichten von 2D-Materialien durch Anwendung mechanischer Kräfte von einem größeren Materialblock getrennt. Diese Methode wurde erstmals von Novoselov und Geim erfolgreich angewendet, als sie Graphen mit einem Stück Klebeband von Graphit abtrennte. Die mechanische Exfoliation ist zwar effektiv, liefert jedoch Materialien mit niedriger Ausbeute und kleinen Flächen. Dennoch können durch diese Methode hochreine 2D-Kristalle unterschiedlicher Schichtzahlen auf einmal gewonnen werden, was sie für die Forschung zur Schichtkorrelation in 2D-Memristoren geeignet macht.

Chemische Dampfabscheidung (CVD)

Die chemische Dampfabscheidung (CVD) ist eine der am weitesten verbreiteten Methoden zur Herstellung von 2D-Materialien mit hoher Qualität und in großen Mengen. Der CVD-Prozess umfasst die Exposition des Substrats gegenüber verschiedenen Vorläuferstoffen, die chemisch reagieren und/oder auf der Oberfläche des Substrats zersetzen, um eine dünne Schicht zu bilden. Viele Memristoren werden auf Basis des CVD-Verfahrens hergestellt, da es eine breite Palette an synthetischen Möglichkeiten bietet. Trotz seiner Vielseitigkeit gibt es bei der CVD-Technologie jedoch mehrere Herausforderungen. Die Verwendung von Festphasen-Vorläufern als Ausgangsmaterialien führt zu komplizierten Sublimations- und Diffusionsprozessen, die schwer zu kontrollieren sind. Dies kann zu ungenauen Ergebnissen und Nebenreaktionen im Wachstumsprozess führen. Ein weiteres Problem ist die hohe Reaktionstemperatur des CVD-Prozesses, die oft nahe 1000°C liegt und daher nicht mit allen Substraten kompatibel ist.

Physikalische Dampfabscheidung (PVD)

Die physikalische Dampfabscheidung (PVD) ist eine Vakuumverfahrenstechnik, die sich von CVD durch den Verzicht auf chemische Reaktionen unterscheidet. Im Vergleich zu CVD arbeitet PVD bei niedrigeren Temperaturen und reduziert so die Kontamination des Materials. Allerdings weisen 2D-Verbindungen, die durch PVD hergestellt werden, in der Regel eine hohe Zahl von Defekten auf und haben schlechte elektronische Eigenschaften. Daher ist PVD hauptsächlich für die Synthese einfacher Substanzen wie BP geeignet.

Flüssigkeitsphasen-Exfoliation (LPE)

Die Flüssigkeitsphasen-Exfoliation (LPE) ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Methode zur großflächigen Exfoliation von 2D-Materialien. Dabei wird eine Lösung verwendet, um das Material durch die schwachen Van-der-Waals-Kräfte zwischen den Schichten zu lösen. LPE ist weithin in der industriellen Produktion von Memristoren anerkannt, da sie qualitativ hochwertige Materialien liefert. Ein Problem dieser Methode besteht jedoch darin, dass Ausbeute und Qualität häufig nicht im Gleichgewicht sind. Traditionelle Lösungsmittel sind relativ umweltfreundlich, aber schwer zu optimieren, um die Ausbeute zu erhöhen. Verbesserte Lösungsmittel führen oft zu Rückständen, die die Materialeigenschaften beeinträchtigen können.

Transfermethoden

Ein weiteres bedeutendes Hindernis bei der Herstellung von 2D-Memristoren ist der Transfer der 2D-SCMs auf das Memristor-Substrat. Da die Memristor-Substrate nicht immer mit den Bedingungen der 2D-Nanosheet-Synthese kompatibel sind, müssen die 2D-SCMs in der Regel auf anderen Substraten wie Saphir synthetisiert und dann auf das Memristor-Substrat übertragen werden. Es gibt zwei Hauptmethoden für diesen Transfer: Trocken- und Nassübertragung.

Die Trockenübertragung umfasst verschiedene Techniken wie die PDMS-unterstützte Übertragung, die Van-der-Waals-Interaktionsübertragung und die Übertragung unter nicht-atmosphärischen Bedingungen. Die PDMS-unterstützte Übertragung ist eine der gebräuchlichsten Methoden im Labor, da sie den intrinsischen Zustand des Materials bewahren kann, ohne Kristallfehler einzuführen. Jedoch kann PDMS nach dem Transfer auf der Oberfläche zurückbleiben, was zu Verunreinigungen führen kann.

Die Nassübertragung ist eine häufig angewandte Methode zur Herstellung von großflächigen 2D-Heterojunktionen. Obwohl diese Methode kostengünstiger und einfacher ist, kann sie zu einer stärkeren Kontamination der Materialoberfläche führen, was die Materialeigenschaften beeinträchtigt. PMMA-unterstützte Übertragung ist eine der gängigsten nassübertragungsmethoden, hat jedoch den Nachteil, dass sie viele Verunreinigungen mit sich bringt, sodass verschiedene Verbesserungen auf dieser Basis entwickelt wurden.

Wichtige Aspekte des Transfers und der Herstellung von Memristoren

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass der Transfer von 2D-Materialien auf die Memristor-Substrate möglichst ohne Defekte oder Verunreinigungen erfolgt. Unregelmäßigkeiten oder Rückstände auf der Oberfläche können die Leistungsfähigkeit der Memristoren erheblich beeinträchtigen. Besonders wichtig ist, dass bei der Herstellung von Memristoren auf 2D-SCMs die genaue Kontrolle der Prozessparameter erforderlich ist, um eine hohe Materialqualität zu gewährleisten. Das Verständnis der Mechanismen der Widerstandsschaltung (RS) in diesen Geräten ist ebenfalls unerlässlich, um die Leistung und Funktionalität von Memristoren zu optimieren. Die verschiedenen Methoden zur Herstellung und zum Transfer von 2D-SCMs haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen, je nach den spezifischen Anforderungen der Anwendung.