Die archäologischen Daten, die zur Rekonstruktion der frühen historischen Besiedlungsgeschichte Indiens beitragen, zeichnen ein Bild einer stabilen ländlichen Entwicklung mit kontinuierlichem Bevölkerungswachstum. Dies zeigt sich besonders deutlich im Ganga-Yamuna-Doab, einer Region, die während der Übergangsphase vom OCP über das PGW bis hin zum NBPW von einem beachtlichen demografischen Anstieg geprägt war. Während der OCP-Phase wurden für das gesamte Gebiet nur etwa 52.000 Einwohner geschätzt, ein Wert, der in der NBPW-Phase auf 426.000 anwuchs und in der Zeit vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 2. Jahrhundert n. Chr. sogar die 900.000 überschritt. Diese Entwicklung deutet auf eine zunehmende urbanisierte Struktur und eine komplexere soziale Organisation hin, die durch die kontinuierliche Zunahme der Siedlungsgröße begünstigt wurde.

In der NBPW-Phase wuchs die durchschnittliche Siedlungsgröße von 1,16 ha im PGW auf 1,41 ha. Die größte Siedlung dieser Phase umfasste eine Fläche von 8,75 ha, während der Großteil der Siedlungen eine Fläche zwischen 0,5 und 5 ha einnahm. Besonders bemerkenswert ist, dass es keine großen städtischen Siedlungen im modernen Sinne gab, sondern eher eine Vielzahl von mittleren und kleinen Siedlungen, die in einer engen Wechselbeziehung zueinander standen.

Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist das Gebiet von Küstlichen Bengalien, das von Rupendra Kumar Chattopadhyay (2018) untersucht wurde. Seine Forschung beleuchtet die Bedeutung der Küstengemeinschaften, nicht nur in Bezug auf den Handel, sondern auch im Hinblick auf ihre Beziehung zu ihrem natürlichen Umfeld und zu den sogenannten Kontaktzonen. Diese Erkenntnis ist zentral, da sie das Bild eines sich entwickelnden und stabilen ländlichen Netzwerks erweitert und uns ein tieferes Verständnis für die dynamische Rolle der Küstenregionen in der frühgeschichtlichen indischen Gesellschaft vermittelt.

In Zentralindien und im Dekkan-Plateau lassen sich ähnliche Entwicklungen feststellen. Hier waren Städte wie Tripuri im Narmadatal und Ujjayini (modernes Ujjain) von zentraler Bedeutung. Ujjayini, die Hauptstadt des Königreichs Avanti, war nicht nur ein politisches Zentrum, sondern auch ein bedeutendes Handelszentrum. Die archäologischen Ausgrabungen in Ujjayini haben vier Besiedlungsphasen aufgedeckt, die von einer frühen Besiedlung mit BRW (Black-and-Red Ware) und einigen PGW-Scherben aus dem Zeitraum 750–500 v. Chr. bis hin zu einer späteren Phase mit fortschrittlicheren Bauwerken und Artefakten reichen, darunter eiserne Geräte, Terrakotta-Ringbrunnen und sogar Münzen.

Ein bedeutender Bestandteil dieser frühen historischen Entwicklung ist die Stadt Vidisha in der Region Malwa. Vidisha war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der durch ihre Lage an Handelsrouten von strategischer Bedeutung war. Besonders hervorzuheben ist der Rampart, der in die 2. Jahrhundert v. Chr. datiert wird und in den frühen NBPW-Schichten Funde wie BRW, Eisenobjekte und Ringbrunnen umfasst. Diese Befunde sind ein Zeugnis für die zunehmende Bedeutung des Handels und der urbanen Infrastruktur, die den Übergang von einer rein ländlichen zu einer zunehmend städtischen Gesellschaft markierten.

Im Süden, insbesondere im Deccan, finden sich auch bedeutende Siedlungen, die eine frühe urbanistische Entwicklung aufwiesen. Paithan, ein bedeutender Marktort, und Nashik sind Beispiele für Städte, die wichtige Handelszentren darstellten und deren Besiedlung sich bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen lässt. Besondere Bedeutung erlangten auch Stätten wie Tagara und Nagal, deren archäologische Funde auf ein gut organisiertes soziales Gefüge und fortschrittliche Handelspraktiken hinweisen. Diese Siedlungen wurden oft durch Wälle und Gräben gesichert, was auf eine frühe Form der Stadtbefestigung und einer zunehmenden Komplexität der Stadtplanung hinweist.

Die Entwicklung in Sri Lanka und Südindien war ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Die Transition von der Protohistorie zur frühen Geschichte, die sich über rund 500 Jahre erstreckte, dokumentiert die Entstehung komplexer städtischer und religiöser Zentren. Besonders hervorzuheben ist die antike Stadt Anuradhapura in Sri Lanka, deren früheste Besiedlung bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. zurückreicht. In dieser Phase wurden neben eisenzeitlichen Artefakten auch frühe Inschriften in Brahmi gefunden, die möglicherweise eine Verbindung zwischen südindischen und sri-lankischen Kulturen nahelegen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die archäologischen Erkenntnisse zu den frühen historischen Phasen Indiens, Sri Lankas und Südasiens im Allgemeinen ein Bild starker regionaler Diversität, aber auch einer zunehmenden Vernetzung von Siedlungen, Handelsrouten und urbanen Entwicklungen zeichnen. Diese Entwicklungen führten zu einem stetigen Wachstum der Bevölkerung und zur Entstehung komplexerer gesellschaftlicher Strukturen. Dabei bleibt es entscheidend, die Wechselwirkungen zwischen den natürlichen Ressourcen, dem Handel und der gesellschaftlichen Organisation zu verstehen, um die Entwicklung der frühen Städte und Siedlungen in Südasien vollständig zu begreifen.

Welche Rolle spielten Frauen im frühen Buddhismus und wie beeinflussten sie die monastischen Gemeinschaften?

Die Rolle von Frauen im frühen Buddhismus, insbesondere ihre Beziehung zu den monastischen Gemeinschaften und ihre Teilnahme am buddhistischen Weg, war komplex und vielfach umstritten. In den frühen Mahayana-Texten, die das Bild von Mönchen und Nonnen im Buddhismus prägten, gibt es zahlreiche Geschichten über die Versuchung und Zerstörung von Mönchen durch Frauen. Trotz der Tatsache, dass der Weg der Entsagung grundsätzlich auch für Frauen offen stand, lag der Fokus der meisten Texte auf Frauen im Haushalt. Es gab eine weit verbreitete Sorge über die Auswirkungen, die es haben könnte, wenn Frauen ihr Heim verließen, um Nonnen zu werden. Besonders hervorzuheben ist die ambivalente Haltung der Mahayana-Texte bezüglich der Fähigkeit von Frauen, den Weg zur Bodhisattva-Erleuchtung zu beschreiten.

Einige Sutras behaupten, dass eine Frau nicht in der Lage sei, den Bodhisattva-Weg zu betreten, solange sie nicht als Mann wiedergeboren wird. Andere jedoch erzählen von wunderbaren Geschlechtsumwandlungen. So berichtet das Saddharmapundarika Sutra von einer achtjährigen Bodhisattva, der Tochter des Naga-Königs Sagara, deren Geschlecht sich änderte, sobald die Prophezeiung über ihre zukünftige Buddhaschaft gemacht wurde. Diese Erzählungen spiegeln die Vorstellung wider, dass Geschlecht und Geschlechtsidentität als illusorisch und unwesentlich betrachtet wurden, doch die meisten Texte prägten eine Sichtweise, die Frauen auf einen alternativen, langwierigen Weg zur Bodhisattva-Erleuchtung verwiesen, oftmals verbunden mit einer zukünftigen Reinkarnation als Mann.

Die verfügbaren Informationen über die Sangha in dieser Zeit betreffen nahezu ausschließlich die männliche Gemeinschaft der Mönche. Belege zur Bhikkhuni-Sangha (Nonnen-Gemeinschaft) sind größtenteils auf Spendenverzeichnisse in Inschriften beschränkt. Diese zeigen, dass Nonnen sowohl einzeln als auch kollektiv Gaben darbrachten. Inschriften, die kollektive Spenden erwähnen, beziehen sich auf Orte, die vermutlich die Zentren der Bhikkhuni-Gemeinschaften markierten. Es ist jedoch auffällig, dass all die großen Klöster, die in Texten und Inschriften erwähnt werden, Zentren des männlichen Mönchtums waren. Während Nonnen (und auch andere Frauen) häufig als Spenderinnen in männlichen Klöstern auftauchen, gibt es keine einzige Inschrift dieser Zeit, die eine Spende an die Bhikkhuni-Sangha dokumentiert. Dies deutet auf eine signifikante Ungleichheit im Patronatsverhältnis hin, die wohl zum Rückgang der weiblichen monastischen Gemeinschaften führte.

Im Zeitraum von ca. 200 v. Chr. bis 300 n. Chr. breiteten sich buddhistische Stupa-Klosteranlagen über das indische Subkontinent aus. Diese architektonischen und skulpturalen Entwicklungen, die später ausführlicher behandelt werden, zeigen den wachsenden Einfluss der monastischen Institutionen auf das soziale und religiöse Leben. Dennoch gibt es eine deutliche Diskrepanz zwischen den in den Texten formulierten Praktiken und den tatsächlichen Handlungen, die durch archäologische und epigraphische Funde dokumentiert werden.

Ein kritischer Punkt in der Forschung ist die Erkenntnis, dass die Texte über buddhistische Praktiken nicht immer die Realität der monastischen und laienhaften Lebensweisen widerspiegeln. Gregory Schopen hebt hervor, dass Textquellen oft den Eindruck erwecken, sie seien weit verbreitet und für alle Gläubigen von Bedeutung. Es ist jedoch gut möglich, dass viele Texte nur einer kleinen, literarisch interessierten Schicht zugänglich waren und nicht den Alltag der Mehrheit der Mönche und Laien bestimmten. Praktiken, die in den Texten nicht erwähnt oder nur vage beschrieben werden, sind durch archäologische Funde klarer geworden. So wissen wir aus Inschriften und Ausgrabungen über Begräbnispraktiken der frühen Buddhisten, die in den Texten keine Beachtung fanden, aber durch die Funde von Stupas und Gräbern belegt sind.

Die Texte selbst besagen, dass Mönche beim Eintritt in die Sangha all ihren Besitz hinter sich lassen sollten, während Inschriften aus dieser Zeit belegen, dass Mönche und Nonnen in erheblichem Umfang Spenden an Stupa-Klosteranlagen tätigten. Dies legt nahe, dass Mitglieder der Sangha auch nach ihrem Eintritt in die Mönchsgemeinschaft weiter über einen gewissen Besitz verfügten, der oft beträchtlich war. Zudem gibt es Hinweise, dass Mönche in die Herstellung von Münzen involviert waren, was in den Texten als Verstoß gegen die Ordensregeln angesehen würde.

Ein weiteres bemerkenswertes Phänomen in den frühen buddhistischen Inschriften ist das Konzept der "Meritentransferenz". Dies bezieht sich auf die Vorstellung, dass die verdienstvollen Ergebnisse der Taten einer Person auf eine andere übertragen werden können. Diese Idee, die in den frühen Texten nicht zu finden ist, wird in den zahlreichen Spendeninschriften der frühen buddhistischen Stätten wie Sanchi und Bharhut dokumentiert. Solche Inschriften belegen auch, dass Spenden nicht nur von Laien, sondern auch von Mönchen und Nonnen gemacht wurden, was auf eine engere Verzahnung von monastischen und laienhaften Praktiken hindeutet.

Zusätzlich zur Spende und der Errichtung von Stupas spielten Mönche und Nonnen eine aktive Rolle im Stupa-Kult, zusammen mit den Laien. Dies verdeutlicht, dass die Grenzen zwischen monastischen und laienhaften Praktiken im frühen Buddhismus weniger strikt waren als früher angenommen.

Buddhismus auf Sri Lanka

Die Einführung des Buddhismus in Sri Lanka, die im 4. und 5. Jahrhundert in den Pali-Chroniken wie der Dipamvamsa und Mahavamsa dokumentiert ist, wird eng mit dem Maurya-Kaiser Ashoka verbunden. Während der Herrschaft von Devanampiya Tissa (ca. 250–210 v. Chr.) auf Sri Lanka spielten Ashokas Kinder Mahinda und Sanghamitta eine zentrale Rolle. Letztere brachte einen Zweig des heiligen Bodhi-Baums auf die Insel. Die ersten buddhistischen Inschriften Sri Lankas stammen aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. und dokumentieren die Spenden der lokalen Gemeinschaften, darunter auch die der Herrscher und lokalen Eliten, die den Sangha unterstützten. Die Verteilung der Patenschaften und die Rivalität zwischen den verschiedenen buddhistischen Gruppen auf Sri Lanka – wie zwischen der Abhayagiri und der Mahavihara – veranschaulichen, wie stark der Buddhismus in das politische und soziale Gefüge der Insel integriert war. Auch Konflikte, die mit den Herrschern in Verbindung standen, wie die zwischen den buddhistischen Gemeinschaften, sind gut dokumentiert und belegen die dynamische Beziehung zwischen Staat und Sangha.