Aktfotografie ist eine der ausdrucksstärksten Disziplinen der Fotografie, die, obwohl sie oft als provokativ angesehen wird, tiefere künstlerische und technische Anforderungen stellt. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf dem nackten Körper, sondern auf der Art und Weise, wie dieser in Szene gesetzt wird, um eine ästhetische oder emotionale Reaktion zu erzeugen. Kunstvolle Aktfotografie verfolgt das Ziel, mehr zu bieten als das bloße Abbild eines Körpers – sie strebt danach, die Persönlichkeit, die Bewegungen und die Texturen des Körpers auf eine Weise zu erfassen, die tief in den Betrachter eindringt und gleichzeitig seine Sinne anspricht.
Ein wichtiger Aspekt der Aktfotografie ist die Vermittlung zusätzlicher Sinne, die über das visuelle Wahrnehmen hinausgehen. Zwar ist die Fotografie ein visuelles Medium, aber wenn wir über den reinen Anblick hinaus zusätzliche Sinneseindrücke integrieren, können wir eine viel stärkere emotionale Reaktion hervorrufen. So erzeugen Texturen, die durch das Bild wahrgenommen werden, ein Gefühl des Tastsinns. Die Verwendung von Pelz beispielsweise ruft sofort das Gefühl hervor, die Hände durch das weiche Material gleiten zu lassen. Dies fügt der Fotografie eine neue Dimension hinzu, die weit über das Visuelle hinausgeht.
Gleichzeitig kann der gezielte Einsatz von Perspektive und Kamerawinkeln eine weitere Dimension hinzufügen. Wenn der Fotograf eine hohe Position einnimmt, kann das Bild ein Gefühl von Vertigo, Höhenangst oder einer schwebenden Unbeständigkeit erzeugen. Diese bewusste Entscheidung, den Betrachtungswinkel zu verändern, lässt den Körper nicht nur als statisches Objekt erscheinen, sondern als etwas Lebendiges, das in Bewegung und in Beziehung zum Raum steht.
In der Kunst des Aktes geht es nicht nur um die Darstellung des Körpers, sondern auch um die Konzeption der Intimität, die der Fotograf mit dem Modell aufbaut. Der Akt, den Körper zu entblößen, ist ein Akt des Vertrauens, und dieser Vertrauensaufbau lässt sich in der endgültigen Aufnahme spüren. Hier sind insbesondere die Pose und die Körpersprache des Modells von Bedeutung. Jede Bewegung, jede Stellung kann eine Geschichte erzählen, von Zartheit bis zu Stärke, von Verletzlichkeit bis zu Entschlossenheit.
Die Frage der Anonymität in der Aktfotografie ist ein weiteres tiefgehendes Thema. Es gibt eine klare Trennung zwischen einem Porträt und einer Aktaufnahme, und diese Trennung entsteht oft dadurch, dass das Gesicht nicht gezeigt wird. Die Entscheidung, das Gesicht des Modells zu verbergen, sei es durch Pose, Crop oder den Einsatz von Accessoires wie Masken, verändert den Charakter der Aufnahme und rückt den Körper in den Mittelpunkt. In der anonymen Aktfotografie wird der Körper nicht als Individuum dargestellt, sondern als Form, als Objekt der Ästhetik und der Komposition. In dieser Art der Darstellung verschwindet das Individuum hinter der ästhetischen Idee, und der Körper wird zu einem universellen Symbol.
Die Komposition eines solchen Bildes ist von großer Bedeutung. Sie kann, durch gezielte Linienführung oder die Anordnung der Formen im Bild, eine bestimmte Stimmung hervorrufen. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von negativen Räumen, die durch dunkle, leere Flächen die Formen des Körpers betonen. Geometrische Formen wie Dreiecke, die im Bild sichtbar sind, verstärken die Kraft der Darstellung, schaffen eine Struktur, die den Blick des Betrachters fesselt und immer wieder zu den entscheidenden Punkten im Bild zurückführt.
Der Akt der Fotografie wird jedoch nicht nur durch das Modell, sondern auch durch die Technik des Fotografen bestimmt. Die Wahl der Beleuchtung, der verwendeten Ausrüstung und die Art und Weise, wie das Bild nachbearbeitet wird, sind entscheidend. Ein Licht, das von der Decke reflektiert wird, erzeugt weiche, diffusen Schatten, die dem Körper eine subtile, fast traumhafte Qualität verleihen. Dies erfordert eine präzise Handhabung des Equipments, eine genau abgestimmte Lichtquelle und eine durchdachte Planung im Vorfeld des Shootings.
Ein wichtiger Aspekt für Fotografen, die in der Aktfotografie tätig werden möchten, ist die Fähigkeit, eine intime, aber nicht voyeuristische Atmosphäre zu schaffen. Es ist eine Herausforderung, den aktiven Dialog zwischen Fotograf und Modell so zu gestalten, dass das Endprodukt sowohl ästhetisch als auch respektvoll ist. Die Beziehung zwischen dem Fotografen und dem Modell ist hierbei von enormer Bedeutung – Vertrauen und Sensibilität sind unerlässlich, um authentische und wirkungsvolle Aufnahmen zu erzielen.
Ein weiteres zu beachtendes Element ist das Verständnis für die kulturelle Bedeutung von Aktfotografie. In vielen Gesellschaften wird der Akt des Nacktseins immer noch mit Tabus behaftet, was zu einer schwierigen, aber faszinierenden Diskussion über Kunst, Sexualität und gesellschaftliche Normen führt. Der Fotograf muss in der Lage sein, diese Themen nicht nur zu verstehen, sondern sie auch in seinen Bildern zu reflektieren. Der Akt wird dadurch zu einem Medium, das sowohl persönliches als auch gesellschaftliches Verständnis fördert.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Kunst der Aktfotografie weit mehr ist als das bloße Fotografieren eines nackten Körpers. Sie ist ein komplexer Prozess, der technisches Wissen, künstlerische Vision und die Fähigkeit zur Empathie erfordert. Der Fotograf muss in der Lage sein, den Körper nicht nur als physische Entität zu sehen, sondern als ein Kunstwerk, das in seinem Kontext und seiner Komposition lebendig wird.
Wie man Bewegung, Texturen und Projektionen in der Fotografie einsetzt, um neue visuelle Ausdrucksformen zu schaffen
In der Fotografie geht es oft nicht nur darum, ein schönes Bild einzufangen, sondern darum, eine Geschichte zu erzählen und Emotionen zu wecken. Eine besonders faszinierende Technik besteht darin, bewusst „falsche“ oder unvollkommene Elemente in das Bild zu integrieren, um eine tiefergehende Bedeutung zu erzeugen. So könnte es paradox erscheinen, ein Bild zu schießen, das absichtlich „falsch“ wirkt. Doch genau diese Fehler oder Verzerrungen können ein Bild besonders kraftvoll und ausdrucksstark machen. Ein Beispiel dafür ist das Bild von Nikki Pixie, das mit dem sogenannten „Multiple-Exposure-Effekt“ bearbeitet wurde. Dabei handelt es sich um eine Technik, bei der mehrere Belichtungen miteinander kombiniert werden, was zu einer surrealen Überlagerung führt. Obwohl das Bild viele konventionelle Kriterien einer guten Fotografie nicht erfüllt – es ist überbelichtet, die Hände sind abgeschnitten und die Farben wirken unnatürlich – ist es gerade diese absichtliche Verzerrung, die den Reiz und die Kraft des Bildes ausmacht. Wenn etwas „ein bisschen falsch“ ist, bleibt es immer noch falsch, doch wenn es „sehr falsch“ ist, wird es paradox zu etwas völlig Neuem und richtigem.
Die Schaffung von Bewegung in der Fotografie ist ebenfalls eine Herausforderung. Anstatt die Bewegung einzufrieren, wie es oft bei Tanzbildern der Fall ist, wurde in einem anderen Beispiel die Bewegungsunschärfe absichtlich hervorgehoben. Die Position der Tänzerin innerhalb des Rahmens und die Wechselwirkung der Lichtquellen – Blitz und kontinuierliches Licht – tragen dazu bei, sowohl den Moment der Stille als auch den Bewegungsfluss zu zeigen. Der Einsatz von Blitz zu Beginn des Bildes sorgt für eine klare Darstellung der Pose, bevor sich die Tänzerin bewegt und die Bewegung verschwommen wird. Diese Technik erzeugt das Gefühl von Zeit, das oft in vielen konventionellen Tanzaufnahmen fehlt, in denen alles erstarrt und eingefroren wirkt.
Ähnlich experimentiert der Fotograf mit Texturen, wie etwa bei einem Projekt, bei dem der menschliche Körper mit Beauty-Schlamm bedeckt wurde, um die Illusion von Stein oder Skulpturen zu erzeugen. Der Schlamm verändert im Verlauf des Trocknens seine Struktur und Form, was zu eindrucksvollen visuellen Effekten führt. Wichtiger Aspekt hierbei ist, dass nicht jeder Schlamm geeignet ist. Normale Erde oder Ton könnten toxische Substanzen enthalten, die eine Gefahr für den Körper darstellen. Daher wird spezieller Beauty-Schlamm verwendet, der sowohl die gewünschte Textur bietet als auch sicher für den Hautkontakt ist. Die Verwendung von Körperteilen als Verborgene oder Verdeckte, etwa durch das Platzieren von Armen und Augen, die das Bild strukturieren, verstärkt die starke visuelle Wirkung und zieht den Blick des Betrachters auf das zentrale Motiv.
Der Umgang mit Wasser ist eine weitere Möglichkeit, um Bewegung und Textur in einem Bild darzustellen. Durch den Einsatz eines einfachen aufblasbaren Pools und einer strategischen Kameraposition werden beeindruckende Bilder von schwebenden Körpern im Wasser geschaffen. Die Herausforderung bei solchen Aufnahmen liegt nicht nur in der Komposition des Bildes, sondern auch im Umgang mit den technischen Aspekten der Wasseraufnahme. Ein hohes Kameraobjektiv ermöglicht es, den Blick des Betrachters zu lenken und gleichzeitig die Ränder des Pools zu vermeiden. Um die Bewegungen im Wasser zu verstärken, ist es notwendig, dass das Modell seine Luft anpasst und die Gliedmaßen anhebt, um den Eindruck von Schweben und Bewegung zu erzeugen.
Schließlich gibt es noch die Technik der Projektion, die in der modernen Fotografie immer seltener verwendet wird. Früher wurde sie oft genutzt, um Hintergründe in Bildern zu schaffen. Heute ist es jedoch aufgrund der Möglichkeiten der digitalen Nachbearbeitung weniger gebräuchlich. In einem der genannten Beispiele wurde ein Projektor genutzt, um geometrische Muster direkt auf den Körper des Models zu projizieren. Der Einsatz eines Projektors ist eine präzise Kunst, da die Entfernung und der Fokus korrekt eingestellt werden müssen, um scharfe, deutliche Projektionen zu erhalten. Dies erfordert eine detaillierte Vorbereitung, um die optimale Belichtung und Schärfe zu erzielen.
Neben diesen Techniken gibt es jedoch noch weitere wichtige Aspekte, die bei der Fotografie von Bewegung, Texturen und Projektionen berücksichtigt werden sollten. Die Wahl des richtigen Lichts und die perfekte Ausleuchtung der Szene sind entscheidend, um das gewünschte visuelle Ergebnis zu erzielen. Auch die Wahl des richtigen Modells spielt eine zentrale Rolle, da die Energie und der Ausdruck des Modells die Dynamik und den Charakter des Bildes beeinflussen. Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung sind unerlässlich, um die komplexen Techniken erfolgreich umzusetzen und ein überzeugendes visuelles Erlebnis zu schaffen.
Wie Licht, Kontrast und Komposition die visuelle Wirkung eines Bildes bestimmen
Das Spiel mit Licht, Kontrast und Komposition hat in der Fotografie eine zentrale Bedeutung. Diese Elemente entscheiden nicht nur über die technische Qualität eines Bildes, sondern vor allem über die emotionale Wirkung, die es auf den Betrachter ausübt. Der gezielte Einsatz von Licht und Schatten, das Arbeiten mit Farben und das Bewusstsein für die räumliche Anordnung der Elemente – all dies schafft Bilder, die nicht nur die Augen fesseln, sondern auch eine tiefere, oft unausgesprochene Geschichte erzählen.
Ein Beispiel für den Einfluss von Licht und Kontrast ist die gezielte Betonung eines bestimmten Bereichs im Bild, etwa des Gesichts eines Modells. Wenn das Gesicht in einem Bild direkt vor einem Hintergrund steht, der in einem sanften Blau gehalten ist, zieht der Kontrast zwischen der Hautfarbe des Modells und dem kühlen Blau des Hintergrunds die Aufmerksamkeit auf sich. Dieser Kontrast wird durch die Helligkeit des weißen Lichts, das das Bild umgibt, noch verstärkt und gibt dem Bild eine harmonische Balance. Die fein abgestimmten Übergänge zwischen den Lichtern und Schatten – oft durch den Einsatz von diffusen Fensterlichtern oder großen Softboxen – schaffen einen weichen, aber präzisen Eindruck. Die Übergänge zwischen den Schatten können so justiert werden, dass sie dem Bild Tiefe verleihen, ohne dass Details in den dunklen Bereichen verloren gehen.
Neben der Lichtführung ist es auch entscheidend, wie die Farben im Bild miteinander interagieren. Die Wahl von nur wenigen, aber sehr kontrastreichen Farben – etwa Blau, Rot und Hauttöne – kann ein Bild auf einfache, aber sehr starke Weise prägen. Der Einsatz von Rot als dominierende Farbe zieht automatisch den Blick des Betrachters an, da Rot als „schwere“ Farbe gilt, die die Augen direkt auf sich lenkt. Diese visuelle Schwere kann durch die Präsenz von Blau, einer „leichteren“ Farbe, ausgeglichen werden. Die Kombination dieser Farben in einem Bild schafft eine ausgewogene Spannung, die den Betrachter sowohl visuell als auch emotional anzieht.
Auch die Komposition spielt eine zentrale Rolle. Bilder, in denen das Subjekt auf einer Seite des Rahmens positioniert ist, erzeugen oft eine gewisse Asymmetrie, die das Bild aus dem Gleichgewicht zu bringen scheint. Diese Unausgewogenheit kann jedoch durch die relative Stärke der Farben im Bild wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Eine kleinere Menge Rot kann beispielsweise die größere Präsenz von Blau „kompensieren“ und somit die visuelle Balance wiederherstellen.
Ein weiteres wichtiges Element in der Fotografie ist die gezielte Kontrolle über den Verlauf von Licht und Schatten, insbesondere in den dunkleren Bereichen. Zu starke Schatten können Details verschlucken und das Bild „flach“ erscheinen lassen. Ein geübter Umgang mit Softboxen oder ähnlichen Lichtquellen erlaubt es dem Fotografen, diese Übergänge genau zu steuern und das Bild in seiner Gesamtheit zu formen. Bei kontrastreichen Bildern, wie sie oft in der Porträtfotografie zu finden sind, ist es essenziell, die Intensität des Lichts zu variieren, um das gewünschte Gleichgewicht zwischen Helligkeit und Dunkelheit zu erreichen. Das gezielte Manipulieren des Lichts kann die Form des Körpers betonen oder auch Details im Hintergrund auf subtile Weise hervorheben.
In der Fotografie geht es nicht nur darum, den richtigen Moment zu erwischen, sondern auch darum, auf die spontane Entfaltung des Bildes zu reagieren. Serendipität, das zufällige Entstehen einer unerwarteten Bildidee, kann ein Bild zu etwas Einzigartigem machen. Manchmal ist es der unerwartete Ausdruck eines Modells oder eine spontane Körperhaltung, die das Bild zu etwas völlig Neuem transformiert. In solchen Momenten wird der Fotograf von seiner Umgebung und dem Modell inspiriert, was zu einem dynamischen, oft intuitiven Prozess führt, bei dem beide Akteure – der Fotograf und das Modell – zusammenarbeiten, um ein einzigartiges visuelles Erlebnis zu schaffen.
Die Bedeutung von Emotionen in der Fotografie darf nicht unterschätzt werden. Bilder, die auf den ersten Blick nur ästhetisch ansprechend wirken, können durch die subtile Darstellung von Gefühlen wie Verzweiflung, Freude oder Entspannung eine tiefere Bedeutung bekommen. Negative Emotionen sind ebenso wertvoll wie positive, da sie eine wichtige Reaktion im Betrachter hervorrufen können. In der Porträtfotografie etwa, wo der Ausdruck des Modells oft das Hauptaugenmerk darstellt, kann ein subtiler Gesichtsausdruck den gesamten Kontext eines Bildes verändern. Hier wird der Fotograf zum „Gefühlsarchitekten“, der mit Licht und Komposition eine emotionale Resonanz erzeugt.
Die Bedeutung der Körperhaltung und der Bewegung in der Fotografie ist ein weiteres faszinierendes Thema. Besonders in der Tanzfotografie, wo die Körperhaltung und Dynamik der Tänzer im Mittelpunkt stehen, spielt der Einsatz von Licht eine entscheidende Rolle. Durch gezieltes Setzen von Lichtquellen, die sowohl die Vorder- als auch die Rückseite des Körpers beleuchten, kann der Fotograf die Körperbewegung und die Muskulatur der Tänzer auf eine Weise herausarbeiten, die sowohl dynamisch als auch ästhetisch ansprechend ist. Die Leichtigkeit der Bewegung wird durch eine gezielte Lichtsetzung verstärkt, die den Körper in seiner vollen Form zur Geltung bringt, ohne ihn zu erdrücken. Gleichzeitig bleibt genug Raum im Bild, um die Weite der Bewegung zu zeigen, sodass der Betrachter die Dynamik und die Energie der Tanzbewegung nachfühlen kann.
Wichtig ist, dass Fotografen stets bereit sein müssen, in jedem Moment zu reagieren und sich auf das Unerwartete einzulassen. Kunst in der Fotografie entsteht nicht nur durch technische Fähigkeiten, sondern auch durch die Bereitschaft, auf den Augenblick zu vertrauen und den kreativen Prozess zuzulassen. Es ist der intuitive Umgang mit Licht, Farbe und Komposition, der das Bild von einem einfachen Foto zu einem emotionalen Kunstwerk macht.
Wie das Zusammenspiel von Posing, Licht und Perspektive das Bild prägt
Fotografie ist mehr als nur das Drücken eines Auslösers; sie ist ein kreativer Prozess, in dem jede Entscheidung – sei es die Beleuchtung, die Pose des Models oder die Wahl des Winkels – eine Bedeutung hat. Wenn man ein Bild erschafft, geht es nicht nur darum, den Moment einzufangen, sondern vielmehr darum, die Stimmung und die Energie der Szene zu formen und zu kontrollieren. Die Zusammenarbeit mit dem Model ist dabei ein zentraler Bestandteil dieses Prozesses. Manchmal fließt alles ganz natürlich und der Moment wird fast von selbst geschaffen, während in anderen Fällen jede Nuance präzise kontrolliert und inszeniert werden muss. Genau in dieser Balance zwischen Kreativität und Kontrolle liegt der wahre Zauber der Fotografie.
Das erste, was beim Fotografieren ins Auge fällt, ist oft das Spiel mit Farben und Licht. So wirken zum Beispiel blaue Farbtöne eher zurückhaltend und schieben sich in den Hintergrund, während wärmere Töne das Bild dominieren und den Eindruck erwecken, dass sie dem Betrachter entgegenkommen. Diese Eigenschaft wird besonders deutlich, wenn man darauf achtet, wie Blau die Hauttöne in einem Bild hervorhebt. Warme Farben hingegen verstärken die Präsenz des Models und tragen zur Dynamik bei, indem sie den Raum visuell ausfüllen. Besonders bei der Arbeit mit glänzenden Oberflächen, wie zum Beispiel bei Gummi, Latex oder Metall, spielt die Beleuchtung eine entscheidende Rolle, um kleine Highlights zu setzen, die die Texturen und Details betonen. Solche Feinheiten können das Bild aus einem unauffälligen Schnappschuss in ein außergewöhnliches Kunstwerk verwandeln.
Die Positionierung des Lichts ist ebenfalls ein essentieller Aspekt. Ein großes weiches Licht von links kann die Haut des Models sanft erhellen, während kleinere Lichtquellen, die an anderen Stellen im Raum positioniert sind, zusätzliche Akzente setzen. Insbesondere bei Oberflächen, die glänzen oder reflektieren, ist es wichtig, die Lichtquellen so zu positionieren, dass sie interessante Reflexionen erzeugen und das Bild visuell ansprechend machen. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Wahl der Lichtquelle auch die Wirkung des Bildes auf die Hautoberfläche beeinflussen kann – ein schmaler Lichtstrahl ist in solchen Fällen oft effektiver, um den glänzenden Effekt der Haut zu verstärken.
Auch die Perspektive, aus der das Bild aufgenommen wird, verändert die Wirkung erheblich. Bei Aufnahmen, bei denen das Model auf dem Boden liegt, bietet sich eine interessante Möglichkeit, die Perspektive zu verändern und die Dynamik des Bildes neu zu gestalten. Wenn die Kamera sich auf Bodenniveau befindet und parallel zum Model ausgerichtet wird, entsteht eine ganz andere Wahrnehmung der Szene als bei einer klassischen Aufnahmeposition von oben. Das Bild wirkt stärker und präsenter, da der Raum um das Model verringert wird und der Fokus klar auf der Pose liegt. Auch hier ist es entscheidend, die richtige Balance zu finden: Ein leicht verändertes Kamerawinkel kann das Bild massiv beeinflussen.
Die Positionierung des Models selbst ist genauso wichtig wie die Wahl der Kamera- und Lichtquelle. Durch gezielte Posen kann die Spannung im Bild erzeugt werden, die den Betrachter fesselt. Besonders kraftvolle Posen entstehen durch die Betonung bestimmter Körperlinien und Bewegungen, wie etwa die Wiederholung von Arm- und Beinwinkeln, die eine harmonische Symmetrie schaffen. Diese subtile, aber wirkungsvolle Komposition zieht das Auge des Betrachters und lässt das Bild lebendig wirken. Eine präzise Ausrichtung der Kamera, die den gleichen Blickwinkel wie bei einer stehenden Aufnahme bewahrt, verstärkt diese Symmetrie und trägt zur natürlichen Wirkung des Bildes bei.
Es gibt jedoch auch Momente, in denen konventionelle Regeln gebrochen werden, um das Bild zu verstärken. Wenn ein Model beispielsweise in eine Richtung blickt, die den Bildrahmen verlässt, entsteht eine interessante Spannung. Zwar könnte man argumentieren, dass dies die Bildkomposition schwächt, weil die Blickrichtung das Auge des Betrachters aus dem Bild zieht, doch dieser Bruch kann auch zu einer tieferen Geschichte führen. Der Blick des Models, der nach außen gerichtet ist, regt die Fantasie des Betrachters an: Was schaut sie an? Diese Art von Fragen, die das Bild aufwirft, trägt zur Komplexität und zur Faszination des Bildes bei.
Bei der Arbeit mit starken geometrischen Hintergründen wie einem Gitter muss entschieden werden, wie dieses Gitter im Bild wirken soll. Wird es direkt auf den Betrachter ausgerichtet oder leicht gekippt? Ein Gitter, das nur halb gewollt platziert ist, wirkt unsauber und unfertig. Vielmehr sollte jeder Aspekt des Bildes – von der Kameraeinstellung über das Licht bis hin zur Pose des Models – eine klare und durchdachte Absicht verfolgen. Dabei ist es wichtig, dass alle Elemente im Bild harmonieren und sich gegenseitig verstärken, anstatt dass sie in Konkurrenz zueinander treten.
Fotografie ist ein kreativer Prozess, der von der Zusammenarbeit zwischen Fotograf und Model lebt. Je besser diese Zusammenarbeit funktioniert, desto mehr werden beide in der Lage sein, aus einem einfachen Setting ein einzigartiges Bild zu erschaffen. Es ist nicht nur der Moment, der zählt, sondern auch die Art und Weise, wie er eingefangen wird. Jede Entscheidung – von der Wahl der Beleuchtung bis hin zur Position des Models und der Kamera – hat ihren Einfluss auf das Endergebnis. Nur durch das Feilen an diesen Details entsteht ein Bild, das sowohl technisch als auch emotional überzeugt.
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