Während der Bundesrechtsstreit wegen Wohnungsdiskriminierung Trump zeigte, dass die Regierung eine potenzielle Bedrohung für sein Geschäft darstellen konnte, begriff er, wie sein Vater zuvor, dass sie zugleich auch ein Tor zu neuem Reichtum sein konnte. Dies wurde besonders deutlich im Jahr 1970, als die Penn Central Transportation Company bankrottging, was den Verkauf ihrer umfangreichen Grundstücke landesweit zur Folge hatte. Besonders ein Grundstück in New York erregte das Interesse von Entwicklern: die West Side Railroad Yards, eine der größten unentwickelten Flächen, die noch in Manhattan verblieben waren. Für Trump war dies ein besonders verlockendes Stück Land.
Nachdem er sich im Immobiliengeschäft etabliert hatte, wurde es zu einem zentralen Ziel, sich von seinem Vater abzuheben, einem „bloßen“ Entwickler von Wohnhäusern für die Mittelschicht in Brooklyn. Leere Grundstücke in unmittelbarer Nähe zu den Wolkenkratzern von Midtown, den Broadway-Theatern und den luxuriösen Riverside Drive Apartments schienen ihm die perfekte Leinwand, um zu zeigen, was er eigenständig erreichen konnte. Trump suchte den Kontakt zu Managern von Penn Central, wartete jedoch ab, bis sich die Machtverhältnisse im City Hall geändert hatten. Im Januar 1974 trat Beame das Amt des Bürgermeisters an, was Trump die Gelegenheit gab, seine Pläne voranzutreiben. Fred Trump wurde in Verträge als Donalds fast stiller Partner aufgenommen, um den städtischen Beamten zu versichern, dass das Projekt nicht scheitern würde.
Donald organisierte ein Treffen mit dem Bürgermeister und dem Leiter der nicht-bahnbezogenen Immobilien von Penn Central in New York. Beame erklärte: „Was auch immer Donald und Fred wollen, sie haben meine vollständige Unterstützung“, und umarmte die Trumps demonstrativ. Doch die eigentlichen Herausforderungen kamen erst, als Trump sich mit David Berger auseinandersetzte, einem Anwalt, der Penn Central-Aktionäre vertrat und gegen den Verkauf an Trump war. Berger informierte Trump von einer Klage, die er gegen Energieunternehmen einreichen wollte, die wegen Preisabsprachen für Heizöl verklagt werden sollten. Trump, der daran interessiert war, Berger zu gewinnen, ergriff schließlich Maßnahmen, um den Widerstand gegen den Grundstücksverkauf zu brechen.
Im November 1974, wenige Tage vor einer entscheidenden Anhörung zu den Penn Central-Grundstücken, besuchte Trump Berger in dessen Haus in Philadelphia. Als Trump nach New York zurückkehrte, hatte Berger seine Opposition gegen den Verkauf aufgegeben. Trump konnte aus dem Konkurs zwei separate Grundstücke von den West Side Rail Yards erwerben. Eines erstreckte sich von der West 30. bis zur West 39. Straße in Midtown, wo Trump ein neues Kongresszentrum errichten wollte. Das andere lag weiter im Norden, von der West 59. bis zur West 72. Straße, wo er riesige Apartmentkomplexe visionierte.
Doch als Trump versuchte, die Zonenbestimmungen zu umgehen und dort tatsächlich zu bauen, stieß er auf erhebliche Hürden. Deshalb wandte sich sein Interesse einem weiteren Objekt im Portfolio von Penn Central zu: dem grandiosen Commodore Hotel, das an den Grand Central Terminal angrenzte. Der Bahnhof war im Laufe des 20. Jahrhunderts das wichtigste Tor von und nach New York, hatte jedoch unter dem Rückgang des Fernreiseverkehrs mit Passagierzügen gelitten. Als Trump sich mit Regierungsvertretern über seine Vision eines neuen Hotels für das heruntergekommene East Side von Midtown unterhielt, behauptete er, bereits ein vorläufiges Interesse der Hyatt-Kette an einer Partnerschaft zu haben.
Doch keine Bank oder Investor war bereit, die enorme Umgestaltung des Commodore Hotels zu finanzieren, ohne die Garantie, dass die Hypothekenzahlungen gedeckt werden könnten. Trump argumentierte, dass die hohen Steuern der Stadt die Rechnung unmöglich machten. Er versuchte zunächst, einen langjährigen Steuererlass für das Gebäude durch die Staatsgesetzgebung zu sichern, indem er auf die politischen Verbindungen seines Vaters zu den Abgeordneten zurückgriff. Doch als diese Bemühungen ins Stocken gerieten, wandte er sich an städtische Beamte und bat um eine Steuerermäßigung, wobei er oft nicht nur seine Unterstützung durch einen potenziellen langfristigen Finanzier übertrieb, sondern auch seine rechtlichen Ansprüche auf das Grundstück selbst falsch darstellte. Trump behauptete im Mai 1975, er habe einen „Kaufvertrag“ für das Hotel, und ein Jahr später erklärte er der New York Times, er habe eine „Option ohne bestimmte Frist“, das Commodore für 10 Millionen Dollar von den Eisenbahngesellschaftern zu kaufen.
Als städtische Beamte ihn aufforderten, die Option zu zeigen, die er angeblich besaß, sandte Trump ein Papier, das nur seine Unterschrift trug. Ein unterschriebener Vertrag für das Hotel kam erst ein Jahr später. Die Vertreter von Penn Central, die daran interessiert waren, die Beziehung zu Trump zu erhalten, gaben gegenüber den Stadtbeamten an, dass sie beabsichtigten, ihm das Commodore zu verkaufen, was den Formalismus des Papierkrams relativierte. Keiner sah es als in ihrem Interesse an, Trumps Anspruch zu hinterfragen.
Im Verlauf der Verhandlungen entwickelte Trump eine Art Freundschaft mit Michael Bailkin, einem Beamten der städtischen Entwicklungsagentur, der auf der anderen Seite der Gespräche stand. In einer Bar an der Third Avenue erzählte Trump ihm gelegentlich von seinem Leben, etwa von den Schwierigkeiten seines Bruders Freddie mit Alkoholismus. In einem Gespräch sagte Bailkin zu Trump: „Du bist eine sehr oberflächliche Person.“ Trump antwortete: „Natürlich. Das ist eine meiner Stärken. Ich tue nie so, als wäre ich etwas anderes.“ Dies war weniger ein Eingeständnis über Trumps emotionale oder intellektuelle Tiefe als vielmehr ein Eingeständnis, dass sein Fokus einzig und allein auf geschäftlichen Angelegenheiten lag und er jedes Mittel nutzen würde, um zu bekommen, was er wollte.
Schließlich gelang es Trump, durch eine Mischung aus Charme und Drohungen die notwendigen Genehmigungen für das Commodore-Projekt zu erlangen. Bailkin, beeindruckt von Trumps Ehrgeiz, setzte sich dafür ein, dass der Steuererlass durch den Genehmigungsprozess des Regierungsapparats ging. In den folgenden Jahren wurde dieser Erfolg ein Markenzeichen von Trumps Geschäftspraktiken und seiner Fähigkeit, politische Hürden zu überwinden, wenn es darum ging, seine Immobilienprojekte voranzutreiben.
Die Erfahrungen, die Trump in dieser frühen Phase seiner Karriere machte, prägten seine spätere Vorgehensweise als Immobilienmogul. Sie lehrten ihn, wie wichtig es war, politische Verbindungen zu pflegen, Beharrlichkeit zu zeigen und geschickt durch bürokratische und gesetzliche Hindernisse zu navigieren. Zudem erkannte er frühzeitig, wie wichtig es war, nicht nur auf die ökonomischen, sondern auch auf die politischen Rahmenbedingungen zu achten, um Großprojekte wie das Commodore Hotel oder spätere Projekte in Manhattan zu realisieren.
Die Dynamik der politischen Macht: Einblicke in die Kontroversen rund um Trump und seine Administration
Die politische Landschaft während der Amtszeit von Donald Trump war von zahlreichen kontroversen Ereignissen geprägt, die nicht nur das nationale, sondern auch das internationale politische Klima beeinflussten. Ein zentrales Element dieser Dynamik war die enge Verknüpfung von persönlichen Interessen, öffentlichen Äußerungen und politischen Entscheidungen. Besonders auffällig war der Umgang des Präsidenten mit Ermittlungen, die sich auf seine Administration bezogen, und die damit verbundenen Versuche, die öffentliche Wahrnehmung zu steuern.
Ein markantes Beispiel ist der sogenannte „Wiretapping“-Vorwurf, den Trump öffentlich gegen seinen Vorgänger Barack Obama erhob. Diese Behauptung, dass Obama seine Telefone abgehört habe, wurde von Trump ohne konkrete Beweise vorgebracht und sorgte für erhebliche öffentliche Verwirrung. In einer Äußerung erklärte Trump, Obama habe seine Kommunikation in Trump Tower überwachen lassen, was später von verschiedenen Seiten als unbegründet und spekulativ zurückgewiesen wurde. Dennoch beschäftigte die Theorie die Medien und die politische Debatte über Wochen hinweg und war ein weiteres Beispiel für die Art und Weise, wie Trump politische Narrative in die Öffentlichkeit brachte – oft ohne klare Beweise.
Neben den öffentlichen Äußerungen war auch die Art und Weise, wie Trump mit den Ermittlungen der Sonderermittler um Robert Mueller umging, von großer Bedeutung. Die Versuche, Ermittlungen gegen enge Vertraute wie Michael Flynn und andere Mitglieder seiner Kampagne zu beenden oder zu beeinflussen, wurden später durch die Veröffentlichung von Memoiren und Aussagen von ehemaligen Mitarbeitern dokumentiert. Besonders auffällig war der Druck, der auf den damaligen FBI-Direktor James Comey ausgeübt wurde, und die anschließende Entlassung Comeys, die in der politischen Landschaft als „Saturday Night Massacre“ bezeichnet wurde, da sie eine klare Parallele zu den Geschehnissen während des Watergate-Skandals zog. Trumps Vorgehen, Comey zu entlassen, während gleichzeitig die Russland-Untersuchung weiterlief, zeigte eine der zentralen Spannungen seiner Präsidentschaft: Der Versuch, Kontrolle über Ermittlungen zu gewinnen, die gegen ihn und seine engsten Mitarbeiter gerichtet waren.
Diese politische Taktik wurde durch die Ernennung von Robert Mueller als Sonderermittler weiter verstärkt. Trump versuchte mehrfach, Mueller zu entlassen, doch die Drohung, dass sein eigener Anwalt das Weiße Haus verlassen würde, falls er dies umsetze, führte zu einer Blockade dieser Initiative. In vielen Bereichen zeigte sich, dass Trump seine politische Strategie nicht nur auf den Ausbau seiner Macht, sondern auch auf die Wahrung seines eigenen Images ausrichtete. Der Versuch, jede Form von Kritik zu entkräften, die gegen seine Person und seine Politik gerichtet war, wurde zu einem zentralen Bestandteil seiner Amtsführung.
Ein weiterer Aspekt der Trumpschen Administration war die Art und Weise, wie politische Entscheidungen häufig in einem Kontext persönlicher und familiärer Interessen getroffen wurden. So fand eine zunehmende Verflechtung zwischen dem politischen Handeln von Trump und seiner Familie statt, insbesondere im Fall von Ivanka Trump und Jared Kushner. Beide nahmen eine prominente Rolle in der Regierung ein, obwohl ihre persönliche und geschäftliche Verwicklung in diverse Projekte und Netzwerke immer wieder Fragen zur Ethik und Transparenz aufwarf. Die enge Verzahnung von Politik und persönlichen Interessen führte zu immer wiederkehrenden Vorwürfen von Interessenkonflikten, die von der Opposition und den Medien stark kritisiert wurden.
Das Phänomen der „Executive Time“ verdeutlicht die Eigenheiten von Trumps Arbeitsweise. Berichte über seine Vorliebe für unstrukturierte Zeiträume, die als „Executive Time“ bezeichnet wurden, werfen ein weiteres Licht auf das Chaos innerhalb seiner Administration. Diese Zeiten, in denen Trump oft keine formellen Aufgaben verfolgte und stattdessen private Gespräche führte oder auf Twitter agierte, spiegeln die Unberechenbarkeit wider, die sein politisches Handeln kennzeichnete. Gleichzeitig stellte sich die Frage, wie solche unproduktiven Phasen die Effektivität der Regierung beeinträchtigten und zu einem Gefühl der Instabilität beitrugen.
Trumps Amtszeit war darüber hinaus von einer aggressiven Medienstrategie geprägt. Der Präsident griff regelmäßig die Presse an, bezeichnete sie als „Fake News“ und versuchte, die öffentliche Wahrnehmung zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Diese Vorgehensweise wurde nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch in seinen öffentlichen Auftritten verstärkt. Ein markantes Beispiel für die mediale Eskalation war die Reaktion auf die Berichterstattung über seine vermeintliche Unterschrift unter einem Gesetzesvorhaben, das er später als ungenau und falsch darstellte. Diese fortwährende Auseinandersetzung mit den Medien trug dazu bei, dass Trumps politische Kommunikation ständig im Zentrum der Aufmerksamkeit stand, was ihm einerseits ermöglichte, seine Anhänger zu mobilisieren, andererseits jedoch immer wieder zu einer Verstärkung von Kritik und Polarisation führte.
Neben der Rolle der Medien und der Einflussnahme auf politische Narrative war Trumps Verhalten in Bezug auf die Sicherheit und die Geheimhaltung von Informationen ein weiterer wichtiger Punkt. Die Zerstörung von Dokumenten, die durch das Aufräumen von Akten und die Zerstörung von Papiermaterialien in seinem Büro bekannt wurde, brachte erneut Fragen zur Transparenz und zum Umgang mit sensiblen Informationen auf. Dies führte zu Bedenken hinsichtlich der Aufrechterhaltung von Sicherheitsprotokollen und der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen. Auch hier zeigte sich ein wiederkehrendes Thema seiner Amtsführung: das ständige Spiel mit den Grenzen der Legalität und der ethischen Normen.
Für den Leser, der sich mit den politischen Prozessen und den Mechanismen der Macht auseinandersetzt, ist es wichtig zu verstehen, dass die Administration von Donald Trump nicht nur durch das, was öffentlich sichtbar war, sondern auch durch das, was hinter den Kulissen geschah, geprägt war. Die komplexe Verwebung von persönlichen, politischen und rechtlichen Interessen macht deutlich, wie die politische Landschaft von Machtstrukturen beeinflusst wird, die weit über die direkte Verwaltung hinausgehen. Trumps Strategie, sich in Medien und Kommunikation als Opfer darzustellen, hatte nicht nur Auswirkungen auf die öffentliche Meinung, sondern auch auf die Art und Weise, wie politische Entscheidungen getroffen und umgesetzt wurden. Es ist entscheidend, diese Dynamiken zu erkennen, um das politische Erbe dieser Ära und ihre langfristigen Folgen zu verstehen.
Wie formte Trump sein mediales Image durch Inszenierung und Täuschung?
Die Erzählung ist geprägt von einer wiederkehrenden Spannung zwischen öffentlicher Geste und privater Realität: lautstarke, medienwirksame Behauptungen—„I sold all my stock…“—kontrastieren mit regulatorischen Einträgen, die das Gegenteil belegen. Diese Diskrepanz ist kein Zufallsprodukt ungenauer Erinnerung, sondern Teil eines methodischen Verhaltensmusters: Aussagen, die in der Spanne zwischen Fakt und Fiktion schweben, fungieren als Propagandamaschine, die Aufmerksamkeit erzeugt und Zweifel in produktive Unschärfe verwandelt. Journalisten, getrieben vom Instinkt, eine Figur des öffentlichen Interesses zu humanisieren oder spektakuläre Narrationen zu bedienen, gaben ihm wiederholt den Vorteil des Zweifels; das Ergebnis war eine Akkumulation von Geschichten, die weniger die Kontinuität und Widersprüche einer Biographie als vielmehr einzelne, glänzende Set-Pieces wiedergaben.
Dieses Set-Piece-Prinzip zeigt sich exemplarisch an den Renovationen des Wollman Rink und an den symbolischen Inspektionen wie jener der Williamsburg Bridge: öffentliche Inszenierungen, sorgfältig gefüttert durch eine PR-Maschinerie, die nicht nur reale Leistungen, sondern vor allem die Anmutung von Tatkraft vermarktet. Hinter der Geste lag häufig Kalkül—öffentliche Darstellung statt tatsächlicher Sachkompetenz—und zugleich die paradoxe Erwartung, dass das mediale Echo die faktische Substanz ersetze. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zerrieben zwischen Ermüdung, moralischem Widerwillen und dem Staunen über die Fähigkeit des Protagonisten, Großprojekte anzukündigen, wurden unfreiwillige Statisten in einer medialen Oper, deren Libretto von Übertreibung lebte.
Die Faszination, die von dieser Person ausging, lässt sich nicht allein als Blutlinie zwischen Charisma und Zynismus beschreiben. Sprachrhythmus, Tonfall, Kombination aus Witz und Spott—die Rhetorik erzeugte polarisiertes Publikum: Befürworter, die Authentizität in der rohen Sprache sahen, und Gegner, die in derselben Sprache Kalkül und Desinformation lasen. Medien jedoch behandelten ihn oft, als beginne jede Geschichte mit ihm neu; frühere Unwahrheiten waren offenbar leicht zu neutralisieren, wenn eine neue, fesselnde Episode bot, die wieder Käufer für die Schlagzeile herstellte. Der GQ-Cover-Mechanismus—ein Porträt, das Risk-taking mit Erfolg assoziiert—illustrierte, wie ein wohlplatzierter Beitrag das Momentum zu einem Angebot wie einem Buchvertrag transformieren konnte.
Die Entstehung von The Art of the Deal ist bezeichnend: nicht als produkt selbstverfasster Reflexion, sondern als kollaborative Konstruktion, die eine Persona formbar und verkaufsfähig machte. Die Arbeit mit einem Co-Autor ermöglichte die Verdichtung eines Alltags in ein Narrativ, das Auslandsgeschäfte, politische Ambitionen und rhetorische Gewandtheit unter einem kommerziellen Banner versammelte. Die Reise nach Moskau und die wiederholten, oft naive Annäherungsversuche an riskante internationale Engagements offenbaren das begrenzte Policy-Verständnis hinter einer großspurigen Bühne. Aussagen über nukleare Abrüstung—gekürzt auf ein wirtschaftslogisches Zwiegespräch von Druck und Gegenpresse—zeigen, wie komplexe geopolitische Fragen rhetorisch vereinfacht und so auf die Trial-and-error-Logik eines Dealmakers reduziert werden.
Wichtig ist dem Leser zu verstehen, dass Narrative-Produktion und die Realpolitik des Handelns getrennte Sphären sind, die jedoch medial zur Überschreibung der jeweils anderen benutzt werden können. Primärdokumente—Finanzmeldungen, SEC-Filings, zeitgenössische Pressekonferenzen—entlarven oft die Kluft zwischen Ankündigung und Ausführung. Zeitgenössische Zeugnisse von Mitarbeitenden eröffnen Einsichten in Dynamiken von Bewunderung, Erschöpfung und moralischer Ambivalenz, die implizit die Produktionsbedingungen solcher Inszenierungen erklären. Die Mechanik der Medienökonomie—Verkaufszahlen, Coverstories, die Logik von Skandalisierung versus Applaus—ist kein bloßer Hintergrund, sondern aktiver Bestandteil der biografischen Wirkung: Aufmerksamkeit wurde als Ressource gehandelt, die Gewinne an Reputation und Opportunität generiert.
Wichtig ist auch, die Rolle von Kooperation und Delegation zu beachten: Narrative wurden nicht allein durch die Hauptperson erzeugt, sondern durch ein Netzwerk aus Beratern, PR-Fachleuten, kooperierenden Journalisten und Autoren, die Interesse an bedeutsamen Geschichten hatten. Ebenso ist zu verstehen, dass rhetorische Effektivität nicht notwendigerweise mit ethischer Integrität kongruent ist; die Fähigkeit, mediale Räume zu besetzen, kann institutionelle Prüfmechanismen außer Kraft setzen oder sie ausbremsen. Schließlich ist bedeutsam, die methodischen Implikationen für eine historische Darstellung zu ziehen: Chronologische Rekonstruktion, kritische Quellenauswahl und die Entwicklung einer intersubjektiven Perspektive auf Zeugenberichte sind unabdingbar, um die performative Dimension von Macht und Mythos von bloßen Anekdoten zu unterscheiden.
Wie Donald Trump mit Kontroversen umgeht und welche politischen Dynamiken daraus entstehen
Donald Trump hatte während seiner Amtszeit nur wenige legislative Erfolge vorzuweisen, mit denen er bei Wählern punkten konnte. Doch seine Gegner lieferten ihm Themen, die er bevorzugt für seine Kampagnen nutzte. Ein zentrales Beispiel dafür war die zweite Vakanz am Obersten Gerichtshof im Sommer, verursacht durch den Rücktritt von Richter Anthony Kennedy. Trump nominierte Brett Kavanaugh, einen jungen Bundesberufungsrichter und ehemaligen Assistenten Kennedys. Während des Bestätigungsverfahrens wurden schwere Anschuldigungen sexuellen Fehlverhaltens gegen Kavanaugh erhoben. Dies führte zu einer Wiederaufnahme der Anhörungen im Senat, in denen Kavanaugh die Vorwürfe wütend bestritt. Für Trump änderten diese Anschuldigungen jedoch nichts an seiner Unterstützung für Kavanaugh. Er identifizierte sich offenbar mit Männern, denen sexuelle Übergriffe vorgeworfen wurden, und wies die Vorwürfe als „Bullshit“ zurück – fast so, wie er zuvor Roy Moore trotz massiver Kritik unterstützte.
Trump war sich der politischen Risiken bewusst, die eine Zurücknahme der Nominierung mit sich bringen würde, sowohl für sich selbst als auch für die Republikanische Partei. Anders als bei anderen Kandidaten, die von Skandalen betroffen waren, setzte er sich vehement für Kavanaugh ein. Er verspottete die Hauptzeugin Christine Blasey Ford, indem er sie als schwache Zeugin darstellte, während der republikanische Mehrheitsführer Mitch McConnell die Senatoren hinter Kavanaugh vereinte und für seine Bestätigung sorgte. Trump nutzte die Vorwürfe auch, um seine Unterstützer zu mobilisieren, indem er appellierte: „Denkt an eure Ehemänner, denkt an eure Söhne.“
Parallel zu diesem Thema versuchte Trump, die Aufmerksamkeit auf die Einwanderung zu lenken – ein bewährtes Mittel, um die eigene Wählerbasis zu aktivieren. Im Vorfeld der Zwischenwahlen warnte er vor einer „Karawane“ von Migranten aus Mittelamerika, die sich auf dem Weg in die USA befand. Mit diesem Vorwand entsandte er 5.000 aktive Soldaten an die Grenze. Doch nachdem die Republikaner bei den Zwischenwahlen die Mehrheit im Repräsentantenhaus verloren hatten, schwand Trumps Interesse an der Thematik wieder.
Am Wahlabend versammelte Trump seine Vertrauten und Unterstützer im Weißen Haus. Die Wahlergebnisse zeigten ein gemischtes Bild: Die Republikaner gewannen Sitze im Senat, verloren jedoch entscheidend im Repräsentantenhaus und in wichtigen Bundesstaaten. Trump, der bei gebildeten, moderaten Wählern und Frauen an Popularität verloren hatte, spielte die Bedeutung der Niederlagen herunter und verspottete republikanische Abgeordnete, die sich von ihm distanzierten. Gleichzeitig festigte die Partei weiter Trumps Einfluss, indem beispielsweise Kevin McCarthy als neuer Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus galt, der sich bemüht, Trumps Gunst zu gewinnen.
Kurz nach den Wahlen reiste Trump nach Frankreich, um den hundertsten Jahrestag des Waffenstillstands des Ersten Weltkriegs zu begehen. Trotz der emotionalen Bedeutung der Veranstaltung blieb Trump dem zentralen Gedenkort fern. Verschiedene Erklärungen, etwa schlechtes Wetter, wurden genannt, doch seine Abwesenheit wurde in den Medien scharf kritisiert. Währenddessen kam es zu Spannungen mit seinem Stabschef John Kelly, und Trump sorgte mit unbedachten Äußerungen, etwa zur Bewunderung Hitlers, für weitere Irritationen.
Diese Ereignisse illustrieren Trumps Umgang mit politischen und persönlichen Kontroversen: Er neigt dazu, Vorwürfe und Kritik vehement abzulehnen, sich mit den Angeklagten zu identifizieren und polarisiert damit sowohl seine Unterstützer als auch seine Gegner. Seine Strategie basiert oft darauf, Konflikte für die eigene Mobilisierung zu nutzen, selbst wenn dies langfristige politische Instabilität oder Kritik nach sich zieht.
Es ist essenziell, die Auswirkungen dieses Verhaltens auf die politische Kultur zu verstehen: Die bewusste Provokation und der Umgang mit Anschuldigungen in einer Ära intensiver Medienpräsenz verändern die Erwartungen an politische Führung. Außerdem beeinflussen solche Dynamiken das öffentliche Vertrauen in Institutionen und den gesellschaftlichen Diskurs. Die Einbettung politischer Entscheidungen in mediale Inszenierungen sowie das wiederholte Aufgreifen und Instrumentalisieren kontroverser Themen sind charakteristische Merkmale der modernen Politik im Zeitalter Trumps.
Wie Giuliani und Trumps Einfluss auf die Außenpolitik die politische Landschaft prägten
Fast unmittelbar nach seinem Beitritt zum juristischen Team von Donald Trump im Frühjahr 2018 fand Rudy Giuliani Wege, seinen Auftraggeber zu beeindrucken. Der ehemalige Bürgermeister, der die letzten drei Jahrzehnten mehr mit Politik als mit Recht verbracht hatte, verfolgte einen aggressiven Ansatz. Er griff die Sonderermittlungen bei jeder Gelegenheit an, lieferte sich Kämpfe mit den Ermittlern und versuchte, Zeugen zu schwächen und zu untergraben, teilweise um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Doch für die meisten, die in Trumps Verwaltung arbeiteten, war Giuliani bestenfalls eine Quelle der Belästigung und schlimmstenfalls ein Grund zur Besorgnis.
Im Jahr 2017 hatte Giuliani sich für einen Gefangenenaustausch eingesetzt, bei dem ein Goldhändler, der des Geldwäsches und der Verletzung von Sanktionen beschuldigt wurde, gegen einen in der Türkei inhaftierten Pastor getauscht werden sollte. Der Mann, der in den USA angeklagt war, Reza Zarrab, war ein Klient von Giuliani und sein Fall weckte das Interesse von türkischen Regierungsbeamten. Trump hatte Geschäftsbeziehungen zur Türkei, wo zwei Türme in Istanbul seinen Namen trugen, und war zudem von der Art und Weise fasziniert, wie die Türkei in Filmen dargestellt wurde. Ein Beispiel war der Film „Midnight Express“, der von einem Amerikaner handelt, der jahrelang in einem türkischen Gefängnis misshandelt wird. Trump sagte dem Außenminister Rex Tillerson, er solle mit Giuliani an dem Fall Zarrab arbeiten, aber Tillerson erklärte, er könne dies nicht tun, weil die laufenden Ermittlungen des Justizministeriums dies verhinderten und es ein schlechtes Präzedenzfall setzen würde. Weitere Versuche, Giulianis Engagements zu begrenzen, waren weniger erfolgreich.
Anfang 2019 begann Giuliani, Trump von angeblich korrupten Machenschaften rund um Vizepräsident Joe Biden, dessen Sohn Hunter, eine Energiegesellschaft und einen korrupten Staatsanwalt in der Ukraine zu berichten. Biden war zu diesem Zeitpunkt der bekannteste Kandidat in einem historisch großen Feld von Demokraten, die versuchten, Trump bei der Wiederwahl herauszufordern. Zwei Kandidaten aus dem progressiven Flügel der Partei, der Senator aus Vermont Bernie Sanders und die Senatorin aus Massachusetts Elizabeth Warren, hatten in den Umfragen zugenommen, da sie Vorschläge wie kostenlose Hochschulausbildung und universelle Krankenversicherung machten. Trump beklagte sich bei seinen Beratern, dass er solche „Geschenke“ genauso anbieten müsse, um dem Wählerpotenzial von Sanders und Warren entgegenzuwirken, und verlangte, dass man ähnliche Pläne für ihn ausarbeite.
Doch zu Beginn des Wahlzyklus schien Trump zu erkennen, dass Biden – der sowohl bei der weißen Arbeiterklasse als auch in der schwarzen demokratischen Basis gut ankam – der gefährlichste Herausforderer bei den Präsidentschaftswahlen sein könnte. So hörte er Giuliani aufmerksam zu, als dieser immer wieder Geschichten über eine ukrainische Gasgesellschaft erzählte, die Hunter Biden bis zu fünfzigtausend Dollar im Monat zahlte, obwohl er wenig bis gar keine relevante Erfahrung hatte. Während Hunter Biden diese Tätigkeit ausübte, drängte die Obama-Regierung den ukrainischen Generalstaatsanwalt Viktor Shokin zu einer härteren Linie gegen Korruption, was zu seiner Entlassung führte. Als Joe Biden als Präsidentschaftskandidat antrat, begann Shokin zu behaupten, er sei von der Untersuchung der Firma, die mit Hunter Biden verbunden war, abgehalten worden und dass die US-Botschafterin ihm eine Liste von Personen übergeben habe, die nicht strafrechtlich verfolgt werden sollten. Giuliani nahm diese Behauptungen auf, obwohl das Außenministerium sie als eine reine Erfindung bezeichnete, und setzte so ein neues Ziel für Trumps aggressivste Anhänger außerhalb des Weißen Hauses: Marie Yovanovitch, eine Karriere-Diplomatin, die noch in Kiew stationiert war. Trump Junior und sein Vater twitterten abschätzig über sie.
Im Verlauf des ersten Halbjahres 2019 traf sich Giuliani, umgeben von zwei Ukrainern und unterstützt von zwei Anwälten, die kurzzeitig Teil von Trumps juristischem Team waren, mit Beamten in Warschau, Paris und Madrid. Sie teilten ihre Informationen mit dem Meinungsautor John Solomon von The Hill, der Geschichten über Giulianis Untersuchung schrieb, die von Trump und seinen Medienverbündeten aufgegriffen und verbreitet wurden. In jenem Jahr wurde klar, dass Beamte im Haushaltsbüro, das früher von Mick Mulvaney geleitet worden war, Hunderte Millionen Dollar an Militärhilfe, die vom Kongress genehmigt worden war, für die Ukraine eingefroren hatten. Offizielle der Verwaltung gaben verschiedene Erklärungen dafür ab, aber eine zentrale war Trumps Besorgnis über Auslandshilfe, einschließlich Militärhilfe. Trumps Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, ein kalifornischer Republikaner, der Trumps außenpolitische Ansichten zuvor als „gefährlich“ bezeichnet hatte, vertrat Trumps Position in Europa. Trump äußerte Interesse daran, amerikanische Truppen aus einem Land abzuziehen, in dem sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stationiert waren. Trumps tiefe Abneigung gegen die deutsche Kanzlerin Angela Merkel war bekannt, und er bezeichnete sie später als „diese Bitch“.
Inmitten dieser geopolitischen Spannungen und inneren Streitigkeiten begann Giuliani, über die Ukraine hinausgehende Aktivitäten zu entfalten, die die Außenpolitik und die internen Machtstrukturen von Trump auf eine neue Stufe hoben. Diese Manöver gingen weit über Trumps bereits etablierte außenpolitische Ziele hinaus und alarmierten verschiedene Figuren im Weißen Haus und im Außenministerium. John Bolton, der hawkische National Security Advisor, bezeichnete Giuliani als „eine Handgranate“, die alles in die Luft sprengen könnte.
Es wurde deutlich, dass Giuliani in seiner Rolle nicht nur als Anwalt, sondern auch als unberechenbarer Akteur innerhalb der Regierung agierte, dessen Einmischung die Politik nicht nur auf internationaler Ebene beeinflusste, sondern auch die ohnehin schon gespannte politische Landschaft im Inland verstärkte.
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