Es gibt Zeiten, in denen wir die Entropie in unseren Plänen oder Entwürfen verringern müssen, wenn diese unklar, chaotisch und verwirrend sind. Genauso gibt es Momente, in denen wir die Entropie erhöhen müssen, da unsere Kreationen zu simpel sind im Vergleich zur Komplexität der Aufgabe, die vor uns liegt.

Kreativität wird häufig als ein rein subjektiver Prozess betrachtet, als etwas, das im Kopf des Einzelnen entsteht. Dabei wird die Bedeutung des Inputs von anderen oft unterschätzt. In Wahrheit ist Kreativität ein sozialer Prozess, der maßgeblich von den Interaktionen mit anderen Menschen abhängt. Diese können nicht nur als Quellen für neues Wissen und neue Perspektiven dienen, sondern auch als Katalysatoren für den kreativen Prozess. Ob es sich nun um Kollegen, potenzielle Nutzer, Kunden oder zufällige Beobachter handelt – all diese Personen tragen dazu bei, kreative Ergebnisse zu erzielen.

Ein kreativer Prozess entsteht daher nicht isoliert im Geist einer Einzelperson, sondern in einem ständigen Austausch mit anderen. Dies verdeutlicht sich besonders in Arbeitsgruppen, die vor Herausforderungen stehen. In einem Forschungskontext, in dem einer der Autoren mit einem technischen Problem konfrontiert war, half eine Online-Community innerhalb kürzester Zeit mit einer Lösung. Statt Tage mit einem Problem zu kämpfen, konnte die Antwort in nur zehn Minuten gefunden werden. Das Internet hat unsere Fähigkeit, auf das Wissen anderer zurückzugreifen, enorm verstärkt. Doch es erfordert auch, dass wir wissen, wo wir suchen müssen, was durch die Zugehörigkeit zu Online-Communities unterstützt werden kann, in denen erfahrene und sachkundige Kollegen anzutreffen sind.

Kreativität als kollektiver Prozess hat jedoch auch eine weitere Dimension. Menschliche Interaktionen bieten nicht nur die Möglichkeit, bestehendes Wissen zu sammeln, sondern auch neues Wissen zu schaffen. Ein einfaches, aber kraftvolles soziales Mechanismus, um neue Einsichten zu generieren, ist das Gespräch. Studien über Konversationen innerhalb von Teams haben gezeigt, dass Kreativität in einem dreistufigen Prozess entsteht: Hilfe suchen, Hilfe geben und das Problem umformulieren. In diesem Prozess stellt jemand ein Problem oder eine Frage und bittet um Hilfe, die von den anderen Teammitgliedern zur Verfügung gestellt wird. Oft hilft die Suche nach einer Antwort, das Problem in einer anderen Form zu betrachten und es so leichter zu lösen.

In einem gut funktionierenden Team kann dieser Prozess zu einem „präzipitierenden Moment“ führen, in dem das Problem so umformuliert wird, dass seine Lösung klarer und leichter wird. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist der Fall von Sony und der Entwicklung des Walkmans. Zunächst hatte das Team Schwierigkeiten, ein tragbares Gerät zu entwickeln, das sowohl Stereo als auch Aufnahmefunktionen integrierte. Durch den Input von Ibuka, dem Vorsitzenden von Sony, wurde die Frage jedoch umformuliert: Was wäre, wenn wir stattdessen einen hervorragenden tragbaren Musikspieler schaffen? Diese neue Perspektive führte zur Entstehung des Walkmans und seiner ergänzenden tragbaren Kopfhörer. Die ursprüngliche Frage „tragbare Aufnahmegeräte“ wurde erfolgreich in „persönliche tragbare Unterhaltung“ umformuliert, was letztlich den Walkman zu einem Kultprodukt machte.

Jedoch kann dieser kreative Prozess auch durch verschiedene Hindernisse blockiert werden. Zum Beispiel könnte das Hilfe-suchen durch Angst vor Inkompetenz oder übermäßigen Stolz behindert werden. Das Geben von Hilfe wiederum könnte durch ein Mangel an Vertrauen oder eine zu wettbewerbsorientierte Arbeitskultur erschwert werden. Außerdem kann eine mangelnde Diversität von Fähigkeiten und Perspektiven das Umformulieren von Problemen verhindern. Um diesen kreativen Prozess zu fördern, sind daher gesunde Teamdynamiken von entscheidender Bedeutung. Doch nicht jedes Team funktioniert als kreativer Katalysator. Ohne die richtigen Voraussetzungen kann ein Team eher der Kreativität schaden, anstatt sie zu fördern.

In Bezug auf den kreativen Prozess innerhalb von Teams sollten bestimmte Voraussetzungen beachtet werden. So müssen Teammitglieder bereit sein, Hilfe zu suchen und zu geben. Das Team muss zudem über die notwendigen Ressourcen verfügen, wie etwa Zeit und eine Diversität an Fähigkeiten, um effektive Umformulierungen zu unterstützen. Diese Bedingungen sind besonders wichtig für die erfolgreiche Anwendung kreativer Techniken wie Brainstorming. Wenn diese Voraussetzungen jedoch fehlen, können Teams sehr schnell dysfunktional werden und die gleiche Kreativität, die sie fördern sollen, zunichte machen.

Ein Team sollte als ein kollektives rechnerisches System betrachtet werden, das verschiedene Inputs aggregiert und in neue Wissensrepräsentationen umwandelt. Doch Teams können aus zwei Gründen scheitern: Entweder setzen die Mitglieder zu früh auf eine suboptimale Lösung oder sie sind aufgrund mangelnder Zusammenarbeit und Kommunikation nicht in der Lage, das volle kreative Potenzial auszuschöpfen. Kreativität in einem Team zu fördern, erfordert also mehr als nur die Anwendung von Methoden. Es erfordert, dass alle Teammitglieder bereit sind, zu interagieren, zu helfen und die Fähigkeit haben, Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Wie Symmetrie und Gruppierung das Benutzererlebnis beeinflussen: Airbnb und die Kunst der Gestaltung

Airbnb hat eine bemerkenswerte Veränderung im traditionellen Gastgeber-Gast-Verhältnis erreicht, indem es die Machtverhältnisse umkehrte: Gäste können jetzt ihre Gastgeber bewerten und Sterne vergeben. Diese Umkehrung des klassischen Systems, das in der Vergangenheit immer zugunsten der Gäste verschoben war, war für Airbnb ein entscheidender Schritt. Warum war diese Entscheidung so wichtig? Die Antwort liegt in der Art und Weise, wie Airbnb das Vertrauen zwischen den Nutzern der Plattform aufbaute und es als Grundpfeiler des Geschäftsmodells etablierte. Das Unternehmen stellte sicher, dass das traditionelle Missverhältnis von „Gast = Gefahr“ durch das Vertrauen und die Symmetrie auf der Plattform aufgehoben wurde. Vertrauen ist die Grundlage von Airbnb, und es wird gleichmäßig zwischen Gastgebern und Gästen geteilt.

Dieser symmetrische Ansatz ist nicht nur für Airbnb von Bedeutung. Auch andere Unternehmen der Sharing Economy, die digitale Plattformen nutzen, um Anbieter mit Kunden zu verbinden – wie zum Beispiel Carsharing-Dienste oder Plattformen für Freiberufler – folgen diesem Modell. Unternehmer können von dieser Philosophie lernen und überlegen, wie sie die Balance in ihrem eigenen Geschäft verbessern können. Ein symmetrisches Design kann an verschiedenen Stellen im Unternehmen hilfreich sein: Wie wird der Raum verteilt? Gibt es ein Ungleichgewicht im Arbeitsablauf? Wie ist die Macht zwischen Anbietern und Kunden verteilt? Gibt es Funktionen, die eine symmetrische Gegenstück benötigen, das der Kunde erwarten würde? Wenn es eine Schaltfläche gibt, um ein Gerät einzuschalten, sollte es auch eine Funktion zum Ausschalten geben; wenn es einen Löschen-Button gibt, sollte auch eine Rückgängig-Funktion vorhanden sein; wenn man etwas speichert, sollte es eine Möglichkeit geben, auf eine vorherige Version zurückzukehren. Diese Symmetrie kann auf vielen Ebenen die Benutzererfahrung verbessern.

Ein weiteres Konzept, das eng mit Symmetrie verbunden ist, ist das der Gruppierung. Menschen tendieren intuitiv dazu, Informationen zu gruppieren, sei es physisch oder konzeptionell. Gestaltpsychologen haben eine Reihe universeller Prinzipien formuliert, die beschreiben, wie wir komplexe Informationen organisieren. Diese Prinzipien, bekannt als Gesetze der Wahrnehmung, umfassen Konzepte wie Nähe, Ähnlichkeit, Geschlossenheit, Kontinuität und Verbundenheit. Diese Gesetze erklären, wie unser Gehirn Informationen sammelt und in übersichtliche Cluster ordnet. Für Produktdesigner ist es daher wichtig, diese Prinzipien zu berücksichtigen, wenn sie die Benutzeroberflächen ihrer Produkte oder Dienstleistungen gestalten.

Ein einfaches Beispiel: Wenn bestimmte Produkte oder Funktionen häufig zusammen verwendet werden, sollten sie räumlich nahe beieinander liegen. Dies folgt der Logik eines Supermarktes: Pasta, Soßen und Gewürze sollten zusammen angezeigt werden, da Kunden sie oft zusammen kaufen. Die gleiche Denkweise kann auf digitale Designs angewendet werden, um eine benutzerfreundliche Struktur zu schaffen. Designer sollten sich fragen, ob diese Prinzipien korrekt angewendet werden und ob es Momente gibt, in denen sie verletzt wurden. Wenn ja, gibt es einen bestimmten Grund für diese Ausnahme oder handelt es sich um einen Designfehler?

Starbucks bietet ein weiteres Beispiel, wie Gruppierung und Symmetrie effektiv genutzt werden können. Als Howard Schultz Starbucks gründete, fokussierte er sich nicht nur auf das Kaffeegeschäft, sondern auf die Schaffung einer „dritten“ sozialen Umgebung. Starbucks wurde nicht nur als Café verstanden, sondern als ein Raum, in dem Menschen verweilen, arbeiten oder sich mit Freunden treffen konnten. Diese geschickte Gruppierung von Kaffeetrinken und sozialen Interaktionen führte zu einem einzigartigen Benutzererlebnis und verschaffte Starbucks einen Wettbewerbsvorteil. Das Design der Räume spielte dabei eine entscheidende Rolle. Die gemütliche Atmosphäre, die warmen Farben und die bequemen Sitzmöglichkeiten trugen dazu bei, dass Kunden auch bereit waren, mehr zu bezahlen. Starbucks verstand es, eine hohe Gewinnspanne durch teurere Getränke zu erzielen, und trotz weniger verkaufter Einheiten durch den Verzicht auf effiziente Nutzung des Platzes, war das Geschäftsmodell äußerst erfolgreich.

Ein interessantes Konzept, das mit der Gruppierung von Informationen zusammenhängt, ist die narrative Gestaltung von Kundenverhalten. Eine Geschichte folgt einer bestimmten Struktur: Sie besteht aus Ereignissen mit einem nachvollziehbaren Ziel, enthält Wendepunkte, Konflikte und eine Lösung. Die Anwendung dieses Modells auf die Benutzererfahrung kann helfen, Geschäftsprobleme zu lösen. Eine fast schon klassische Untersuchung von Christensen zeigt, wie eine Fast-Food-Kette versuchte, den Verkauf von Milchshakes zu steigern. Trotz verschiedener Ansätze wie der Einführung neuer Geschmacksrichtungen oder der Verbesserung der Ernährungswerte zeigte sich, dass das eigentliche Problem in der Art und Weise lag, wie die Kunden den Milchshake konsumierten. Kunden tranken den Milchshake auf dem Weg zur Arbeit, und das entscheidende Merkmal war nicht der Geschmack oder die Kalorien, sondern die Dichte des Shakes – seine Viskosität. Ein zu dünner Shake endet zu schnell und erfüllt nicht den Zweck, der ihn so beliebt machte: eine angenehme Begleitung während der Fahrt.

Dieses Beispiel zeigt, wie eine tiefergehende Analyse des Benutzerverhaltens als Geschichte eine völlig neue Perspektive auf ein bestehendes Produkt eröffnen kann. Durch die Identifizierung der wahren Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Nutzer können Unternehmen gezielt Verbesserungen vornehmen, die nicht nur oberflächlich sind, sondern wirklich auf den Kern des Problems abzielen.

Wie kann man ein Produkt durch Komplexität und Designtransformationen verbessern?

Komplexität kann auf viele Arten und Weisen in ein Produkt integriert werden, aber die Herausforderung liegt darin, wie und wo sie angewendet wird, ohne die Nutzer zu verwirren. Ein übermäßiges Hinzufügen von Elementen kann das Gegenteil von Klarheit bewirken. Nutzer benötigen Ankerpunkte, die ihnen Orientierung bieten. Dies können visuelle oder narrative Schwerpunkte sein, die nicht nur als dominante visuelle Elemente fungieren, sondern vor allem auch als Strukturgeber, die das Verständnis und das Nutzerverhalten lenken. Ein klar definierter Mittelpunkt innerhalb eines Designs schafft eine klare Struktur und kann die Benutzererfahrung verbessern, indem er den Fokus des Nutzers auf wesentliche Aspekte lenkt.

Ein weiteres Mittel zur Steigerung der Wahrnehmung des Produkts besteht darin, durch gezielte Verzerrungen bestimmte Botschaften hervorzuheben. Manchmal ist es durchaus sinnvoll, "laut" zu sein, wenn diese Lautstärke eine Bedeutung hat und nicht bloß eine Zurschaustellung von Ästhetik ist. In einem solchen Fall muss jedoch alles andere im Design neu ausgerichtet werden, um diese Betonung zu unterstützen. Ein Produkt, das zu eindimensional oder langweilig wirkt, kann durch das Umkehren von Erwartungen und das Experimentieren mit neuem Design angereichert werden. Hierbei spielen Spontaneität und kreative Freiheit eine entscheidende Rolle. Das Streben nach Perfektion in einem Design ist zwar verständlich, aber auch fehlerhafte oder unvollständige Iterationen können zu wichtigen, langfristigen Erkenntnissen führen. Kurzfristige Ineffizienzen können letztlich zu großen Fortschritten und Innovationen führen.

Ein kreativer Ansatz, der das Nutzererlebnis wesentlich verbessern kann, ist die gezielte Verwendung von Kontrasten. Menschen verstehen und spielen gerne mit Gegensätzen, und oft entsteht ästhetisches Vergnügen durch die Spannung, die aus diesen Gegensätzen hervorgeht. So wie ein Koch salziges mit süßem oder knuspriges mit samtigem kombiniert, kann auch ein Produkt durch solche Kontraste bereichert werden. Es entsteht eine Spannung, die es uns erlaubt, beide Qualitäten intensiver zu erleben und zu schätzen. Die Kunst besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen diesen Gegensätzen zu schaffen, damit sie sich nicht gegenseitig aufheben, sondern ergänzen und verstärken. Diese Balance muss bewusst gestaltet werden, damit die verschiedenen Elemente sich nicht auflösen, sondern miteinander harmonieren.

Insgesamt kann das Design eines Produkts durch das Einfügen von mehr Komplexität und Vielfalt gestärkt werden, indem man mit Widersprüchlichkeiten und scheinbar unvereinbaren Elementen arbeitet, solange ein übergeordnetes Konzept diese Elemente zu einem kohärenten Ganzen vereint. Eine solche Herangehensweise fordert nicht nur kreative Risikobereitschaft, sondern auch die Bereitschaft, das Produkt ständig weiterzuentwickeln und zu hinterfragen, um kontinuierlich neue Ideen und Lösungen zu entdecken.

Designstrategien, die ein Produkt komplexer machen, sind im Wesentlichen Versuche, ein tiefgehenderes und reichhaltigeres Nutzererlebnis zu schaffen. Dies erfordert eine ständige Reflexion der eigenen Designentscheidungen und der Auswirkungen dieser Entscheidungen auf das Verhalten und die Wahrnehmung der Nutzer. Ein funktionales, simples Produkt kann durch die richtige Art der Komplexifizierung nicht nur funktioneller, sondern auch bedeutungsvoller werden. Wenn der Designer sich und sein Team dazu ermutigt, mit neuen Ideen und Ansätzen zu experimentieren, wird das Produkt zu einem lebendigen, sich ständig weiterentwickelnden Organismus, das den Nutzern mehr bietet als nur die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse.

Die Herausforderung besteht nicht nur darin, das richtige Maß an Komplexität zu finden, sondern auch darin, sicherzustellen, dass diese Komplexität dem Nutzer zugutekommt und nicht in Verwirrung oder Frustration umschlägt. Ein Produkt, das den Nutzer emotional anspricht, kann weit mehr erreichen als ein rein funktionales Design. Komplexität bedeutet nicht nur mehr Details oder zusätzliche Elemente, sondern die Schaffung von Bedeutung und Tiefe, die den Nutzer in die Geschichte des Produkts einbeziehen.

Wie man die finanziellen Strukturen eines Unternehmens richtig plant und bewertet

Die Gestaltung eines Geschäftsmodells (BM) ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Unternehmensgründung. Es geht darum, die grundlegende Logik zu verstehen, wie ein Produkt oder eine Dienstleistung Geld generiert und wie die verschiedenen Geschäftsaktivitäten miteinander verknüpft sind. Dabei ist es unerlässlich, die damit verbundenen Kosten und Einnahmen präzise zu kalkulieren und verschiedene wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. Eine strukturierte und durchdachte Planung ist nicht nur notwendig, um potenzielle Investoren zu überzeugen, sondern auch um den langfristigen Erfolg des Unternehmens sicherzustellen.

Zu den wichtigsten Kostenkategorien, die bei der Erstellung eines Geschäftsmodells berücksichtigt werden müssen, gehören Produktionskosten, Marketingkosten, Entwicklungskosten und Vertriebskosten. Produktionskosten umfassen die direkten Arbeitskosten und Materialaufwendungen, die notwendig sind, um ein Produkt herzustellen oder eine Dienstleistung zu erbringen. Im Restaurantbeispiel bedeutet dies die Kosten für Zutaten sowie die Gehälter der Köche und Kellner. Marketingkosten beinhalten sämtliche Ausgaben, die zur Kundengewinnung erforderlich sind, wie Werbung, Online-Präsenz und Branding. Auch die Kosten für die Entwicklung neuer Produkte, wie etwa die Forschung und das Testen neuer Rezepte, fallen unter die Kategorie Entwicklungskosten. Vertriebskosten entstehen durch die Notwendigkeit, das Produkt zu den Kunden zu bringen, sei es durch Lieferungen oder durch die Bereitstellung von Services im Geschäft.

Ein weiterer zentraler Punkt bei der finanziellen Planung ist die Berechnung der Personalkosten. Die Zahl der erforderlichen Mitarbeiter richtet sich nach dem geplanten Arbeitsaufwand und der Anzahl der Kunden, die zu bestimmten Zeiten bedient werden müssen. Hierbei spielt es eine wichtige Rolle, wie viele Gäste ein Kellner gleichzeitig bedienen kann oder wie viele Köche erforderlich sind, um eine bestimmte Anzahl von Mahlzeiten pro Stunde zuzubereiten. Abhängig von der Anzahl der Kunden und Schichten müssen auch Manager eingestellt werden, um den Betrieb zu überwachen. Zusätzlich zu den direkt in die Servicebereitstellung involvierten Mitarbeitern sind auch indirekte Kosten wie Verwaltungsangestellte, Sicherheitskräfte oder Reinigungspersonal zu berücksichtigen.

Kapital, das zur Gründung eines Unternehmens benötigt wird, umfasst sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Quellen. Finanzielle Quellen wie Bankdarlehen oder Kredite sind zwar essenziell, um die Anfangsinvestitionen zu tätigen, jedoch müssen diese auch über einen längeren Zeitraum hinweg zurückgezahlt werden. Nichtfinanzielle Quellen können in Form von physischen Vermögenswerten wie Gebäuden oder Ausstattungen sowie von immateriellen Vermögenswerten wie geistigem Eigentum bestehen. Kapitalgüter, die über mehrere Jahre genutzt werden, unterliegen bestimmten buchhalterischen Regelungen. So wird beispielsweise die Anschaffung eines Geräts über einen Zeitraum von mehreren Jahren abgeschrieben, sodass die anfänglichen Kosten auf die Jahre verteilt werden, in denen das Gerät genutzt wird.

Die Finanzplanung eines Unternehmens lässt sich in einer vereinfachten Gewinn- und Verlustrechnung (P&L) zusammenfassen. Die P&L beginnt mit den Einnahmen, die das Unternehmen aus seinen verschiedenen Geschäftsfeldern generiert. Von diesen Einnahmen müssen alle betrieblichen und finanziellen Kosten abgezogen werden, um den Gewinn zu berechnen. Dabei lassen sich die Kosten in drei Hauptkategorien unterteilen: Betriebskosten, Finanzkosten und Steuerkosten. Betriebskosten umfassen sämtliche Ausgaben, die mit der Herstellung und dem Verkauf eines Produkts oder einer Dienstleistung verbunden sind. Finanzkosten beziehen sich auf die laufenden Zahlungen von Darlehen und Krediten, während Steuerkosten die Abgaben an die lokalen und nationalen Behörden umfassen.

Ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells ist die Skalierbarkeit. Ein gut gestaltetes Geschäftsmodell muss in der Lage sein, mit dem Unternehmen zu wachsen, ohne dass dabei zu hohe Risiken eingegangen werden. Die Skalierbarkeit hängt nicht nur von der Größe des Marktes ab, sondern auch von der Fähigkeit des Unternehmens, die eigenen Prozesse effizient zu gestalten und zu automatisieren. Gleichzeitig muss das Geschäftsmodell mit den bestehenden Industriestandards und Praktiken übereinstimmen, um erfolgreich zu sein. Eine Differenzierung des Modells kann sinnvoll sein, aber sie bringt auch Risiken mit sich, da jede Veränderung eines bestehenden Modells potenziell zu einem Wettbewerbsvorteil oder Nachteil führen kann.

Die visuelle Darstellung eines Geschäftsmodells als Canvas ist eine ausgezeichnete Methode, um die verschiedenen Aspekte eines Unternehmens zu strukturieren. Es fungiert als ein "Low-Fidelity"-Prototyp des Unternehmens, der durch Feedback und Tests weiter verfeinert werden kann. Ein solcher Ansatz hilft, Unsicherheiten zu verringern und das Geschäftsmodell kontinuierlich zu iterieren und anzupassen. Die Analyse von Einnahme- und Kostenquellen sowie die Identifikation von Risiken und Engpässen sind entscheidend, um eine fundierte finanzielle Analyse zu ermöglichen.

Die grundlegende Frage, die potenzielle Investoren stellen werden, ist, ob das Geschäftsmodell finanziell tragfähig ist und wie es sich langfristig entwickeln kann. Dabei wird nicht nur die Rentabilität des Geschäftsmodells beurteilt, sondern auch, ob das Unternehmen ausreichende Schutzmaßnahmen in Bezug auf geistiges Eigentum trifft. Der Schutz einer Idee vor Nachahmung ist ein weiterer wichtiger Faktor, der nicht außer Acht gelassen werden sollte. Daher muss das Unternehmen sicherstellen, dass seine Produkte oder Dienstleistungen nicht gegen bestehende Patente oder Markenrechte verstoßen und dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um geistiges Eigentum zu schützen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass ein gut durchdachtes Geschäftsmodell mehr ist als nur eine theoretische Übung; es ist ein praktisches Werkzeug, das hilft, die Erfolgschancen eines Unternehmens in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt zu maximieren. Das Verständnis der wirtschaftlichen Grundlogik, der finanziellen Anforderungen und der operativen Herausforderungen eines Geschäftsmodells ist entscheidend, um eine nachhaltige und erfolgreiche Unternehmensstrategie zu entwickeln.