In der heutigen Zeit sind technologische Innovationen nicht nur in städtischen Zentren von Bedeutung, sondern beeinflussen zunehmend auch die ländliche Welt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Landwirt, der mithilfe von Satellitenbildern und KI-gestützten Modellen das Wetter vorhersagen kann, anstatt sich auf alte Methoden wie das „Finger in den Wind halten“ zu verlassen. Diese präzisen Vorhersagen ermöglichen es ihm, den richtigen Zeitpunkt für das Pflanzen oder Ernten zu bestimmen, was nicht nur Zeit und Arbeitsaufwand spart, sondern auch enorme finanzielle Vorteile bringt. Ein Wettersturm, der sich Tage im Voraus ankündigt, kann Millionen an gesparten Saatkosten zur Folge haben, insbesondere in Regionen wie Kansas, wo Überschwemmungen Felder verwüsten können. Die frühzeitige Erkennung von Tornados rettet sogar Menschenleben.

Bald wird es möglich sein, dass Landwirt Johns Familie durch Augmented Reality (AR)-Brillen unterstützt von KI und Computer Vision vor einem aufkommenden Unwetter gewarnt wird. Diese Brillen werden es ihnen ermöglichen, Stürme in 3D zu sehen, anstatt sich auf soziale Medien wie Twitter zu verlassen, wie es heute viele Landwirte tun. Der Staat und private Unternehmen haben Milliarden in die Entwicklung dieser Infrastruktur investiert. Doch das ist nur ein Beispiel für den enormen Aufwand, den die Menschheit betreibt, um ihre Umwelt besser zu verstehen und zu beeinflussen.

Dieser technologische Fortschritt hat seine Wurzeln in der Evolution des Menschen. Ein interessantes Beispiel dafür gibt der Computerwissenschaftler Bill Hill, der die Technologie der Schriftglättung erfand, die wir heute auf allen unseren Geräten verwenden. In einem Gespräch berichtete Hill, dass seine Faszination für Tiere und deren Spuren im Wald während seiner Kindheit in Schottland ihm half, ein tiefes Verständnis für Muster und visuelle Wahrnehmung zu entwickeln. Dies war eine Fähigkeit, die über Jahrtausende hinweg überlebenswichtig war. Die Fähigkeit, Muster zu erkennen, etwa in grünen Grasflächen oder im Wald, half unseren Vorfahren, Gefahren wie versteckte Raubtiere zu identifizieren und zu überleben. Dieses Wissen nutzte Hill, um eine Technologie zu entwickeln, die es uns heute ermöglicht, auf unseren Bildschirmen Schriftarten besser zu lesen.

Auch wenn wir heute keine Raubtiere mehr fürchten müssen, stehen wir vor neuen Herausforderungen, die uns dazu anregen, unsere Technologien weiter zu verbessern. Heute sind es nicht mehr die wilden Tiere, die uns bedrohen, sondern oft die unsichtbaren Gefahren wie Marktkräfte oder gesundheitliche Einschränkungen, die unser Leben beeinflussen. Dies erinnert uns daran, dass der Mensch schon immer bestrebt war, Werkzeuge zu entwickeln, um seine Welt besser zu verstehen und zu meistern. Dies gilt auch für scheinbar einfache Aktivitäten wie das Angeln, das durch neue Technologien transformiert wird.

Ein weiteres Beispiel ist der leidenschaftliche Fliegenfischer Ryan Thousand aus Vail, Colorado, der mithilfe moderner Technologie versucht, sein Hobby noch effektiver und umweltfreundlicher zu gestalten. Er trägt smarte Stiefel, die Daten über den Wasserfluss und die Temperatur sammeln, und nutzt diese Daten, um 3D-Modelle der Gewässer zu erstellen, in denen er angelt. Die gesammelten Daten fließen nicht nur in eine private Datenbank, sondern auch an staatliche Stellen, die sie nutzen, um die Umweltbedingungen in den Regionen zu überwachen. Thousand glaubt, dass in naher Zukunft jeder Angler mit AR-Brillen wie Microsofts HoloLens ausgestattet sein wird, um in Echtzeit Informationen über die Strömungsverhältnisse und ideale Angelstellen zu erhalten. Diese Entwicklungen könnten nicht nur das Angeln revolutionieren, sondern auch den Umgang der Menschen mit ihrer Umwelt grundlegend verändern.

Der technologische Fortschritt geht jedoch über das Angeln und die Landwirtschaft hinaus. Der Bereich der „Spatial Computing“-Technologie, der durch die Einführung von 5G und zukünftigen Technologien wie 6G vorangetrieben wird, eröffnet neue Möglichkeiten. Diese Technologien ermöglichen es, erweiterte Realitäten zu schaffen und die physische Welt mit digitalen Daten zu überlagern. Dies wird vor allem für Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) von Bedeutung sein. Durch die verbesserte Rechenleistung und geringere Latenzzeiten, die durch das fortschrittliche 5G-Netzwerk ermöglicht werden, wird es möglich sein, KI-Modelle effizienter und kostengünstiger zu berechnen, sowohl lokal als auch in der Cloud. Das wird eine Schlüsseltechnologie für viele Branchen sein, die auf schnelle Datenverarbeitung angewiesen sind, um ihre Arbeit zu verbessern und neue Innovationen zu entwickeln.

Die Fortschritte in der drahtlosen Kommunikation und im Bereich der Künstlichen Intelligenz zeigen deutlich, wie die Menschheit immer stärker auf Technologie angewiesen ist, um ihre Umwelt zu verstehen und zu gestalten. Wie wir gesehen haben, sind es nicht nur Unternehmen oder große Forschungsinstitute, die diese Technologien entwickeln. Oft sind es auch Einzelpersonen wie Ryan Thousand, die ihre Leidenschaft mit technologischem Fortschritt verbinden, um die Welt um sich herum besser zu verstehen und zu schützen. Diese Veränderungen sind tiefgreifend und werden in den kommenden Jahren viele Lebensbereiche beeinflussen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass all diese Entwicklungen nicht nur technische Neuerungen darstellen, sondern auch ethische, gesellschaftliche und ökologische Fragestellungen aufwerfen. Wie werden wir als Gesellschaft mit der Fülle an Daten umgehen, die diese Technologien produzieren? Wie können wir sicherstellen, dass diese Technologien nicht nur den Wohlstand einer kleinen Elite fördern, sondern allen zugutekommen? Und wie können wir den Umgang mit den natürlichen Ressourcen, die diese Technologien benötigen, nachhaltig gestalten? Diese Fragen werden entscheidend dafür sein, wie wir als Menschheit mit den Herausforderungen der Zukunft umgehen werden.

Welche Technologien sind für die Zukunft der Spatial Computing entscheidend?

Die Entwicklungen im Bereich der Spatial Computing-Technologien haben in den letzten Jahren einen rasanten Fortschritt gemacht, wobei unterschiedliche Geräte und Ansätze auf den Markt kommen. Diese Technologien werden die Art und Weise verändern, wie wir mit unserer physischen Umgebung und der digitalen Welt interagieren. Besonders in der Arbeitswelt, bei Militär- und Polizeieinsätzen sowie in der Industrie zeichnen sich klare Anwendungen ab. Doch welche Technologien sind dabei am vielversprechendsten? Und welche Herausforderungen gilt es zu überwinden, um eine breitere Akzeptanz zu erreichen?

Ein zentraler Ansatz für Spatial Computing sind Geräte wie die Microsoft HoloLens. Diese Brillen nutzen optische Systeme, die Licht über Glas mit winzigen Strukturen oder Spiegeln leiten und projizieren, um virtuelle Bilder direkt ins Auge des Trägers zu übertragen. Besonders für Berufsgruppen, die mit Maschinen arbeiten oder für Einsätze in Militär und Polizei sind solche Geräte von Vorteil, da sie eine klare Sicht auf die reale Welt ermöglichen. Die Herausforderung jedoch liegt in der praktischen Nutzung: Die Geräte sind oft schwer und groß und bieten nur eine begrenzte Akkulaufzeit, was sie für den Dauereinsatz wenig praktikabel macht.

Kleinere Geräte, wie die Meta Ray-Ban Wayfarer, bieten eine kompakte Lösung, jedoch mit Einschränkungen bei der Darstellung von Text und der Weitwinkelansicht. Solche Geräte sind gut für einfache Aufgaben wie das Anzeigen von Benachrichtigungen oder die Durchführung von Inventuren, können jedoch keine komplexen Augmented-Reality-Anwendungen bieten, die für eine immersive Nutzererfahrung erforderlich sind. Die Einschränkungen liegen vor allem in der geringen Bildschirmgröße und der unzureichenden Rechenleistung, um anspruchsvolle Anwendungen zu unterstützen.

Im Gegensatz dazu arbeiten Unternehmen wie Kopin, Lumus und DigiLens an größeren, leistungsstärkeren Geräten mit hochauflösenden Displays. Diese Geräte werden durch neue Technologien wie Mikrodioden-LEDs revolutioniert, die eine deutlich bessere Leistung und geringeren Energieverbrauch versprechen. Insbesondere Unternehmen wie Sony und Mojo Vision entwickeln Displays, die die Brillen kleiner und gleichzeitig leistungsfähiger machen. Eine weitere Neuerung in diesem Bereich ist das sogenannte "foveated rendering", eine Technik, bei der nur der Bereich, auf den der Träger schaut, in hoher Auflösung dargestellt wird. Dies reduziert den Rechenaufwand erheblich und ermöglicht eine höhere Auflösung ohne zusätzliche Belastung für die Rechenleistung.

Ein weiteres Problem, das die derzeitigen Technologien plagt, ist die Schwierigkeit, virtuelle Objekte nahe an das Auge zu bringen. Der Prozess des "Accommodation" (wie sich die Augenmuskeln anpassen) und der "Vergenz" (wie sich die Augen beim Fokussieren auf ein nahes Objekt bewegen) kann mit den aktuellen optischen Systemen nicht richtig unterstützt werden. Eine vielversprechende Lösung könnte ein Laserbildschirm sein, der direkt auf der Netzhaut projiziert wird. Diese Technologie, die vor zwanzig Jahren von Tom Furness entwickelt wurde, könnte es ermöglichen, Bilder mit sehr geringer Leistung zu erzeugen und dabei unglaublich scharfe Bilder zu liefern. Sie hat bereits erste Erfolge erzielt, indem sie es einigen sehbehinderten Menschen ermöglichte, mit Hilfe eines Lasers, der in das Auge projiziert wird, Sehkraft zu erhalten.

Die Herausforderungen der Spatial Computing-Technologien sind jedoch nicht nur auf die Optik und die Displays beschränkt. Ein zentraler Faktor für die Zukunft dieser Geräte ist die Datenkommunikation. Die Brillen und Headsets der Zukunft benötigen eine enorme Datenmenge, um hochauflösende Inhalte in Echtzeit zu übertragen. Dies erfordert eine schnelle und stabile Internetverbindung. Hier kommt 5G ins Spiel, das sowohl eine hohe Bandbreite als auch eine niedrige Latenz bietet. Für Anwendungen wie Augmented Reality oder Virtual Reality ist eine schnelle Reaktionszeit unerlässlich, um eine flüssige und realistische Nutzererfahrung zu gewährleisten. Ohne diese Fortschritte in der Netzwerktechnologie wären viele der derzeit diskutierten Geräte schlichtweg nicht praktikabel.

Die kommenden Jahre versprechen eine spannende Entwicklung in diesem Bereich, und es ist wahrscheinlich, dass wir in naher Zukunft immer mehr Geräte sehen werden, die durch eine Kombination aus Miniaturisierung und leistungsstarker Kommunikationstechnologie den Weg für eine echte Integration von virtuellen und physischen Welten ebnen. Aber auch wenn die Technologie weiter fortschreitet, bleibt die Herausforderung, die Benutzererfahrung zu optimieren und die Geräte so zu gestalten, dass sie sowohl funktional als auch bequem sind. Insbesondere müssen diese Geräte für eine breite Zielgruppe zugänglich und praktisch im Alltag einsetzbar werden.

Der Fortschritt in der Spatial Computing-Technologie ist unaufhaltsam, aber es bleibt abzuwarten, welche Lösungen sich als am effektivsten und akzeptiertesten durchsetzen werden. Es ist daher wichtig, dass Entwickler, Unternehmen und Konsumenten gleichermaßen aufmerksam bleiben und die Entwicklung dieser Technologien aktiv verfolgen.

Die Entstehung der AR-Cloud: Wie die virtuelle Welt unser reales Leben durchdringt

In der nahen Zukunft könnte das, was heute noch als Science-Fiction erscheint, Realität werden: eine neue Art von Unterhaltung, die nicht mehr auf Film oder Bildschirm basiert, sondern auf einer virtuellen Welt, die in Echtzeit direkt auf unsere Umgebung gestreamt wird. Diese neue Art der Unterhaltung basiert auf der sogenannten AR-Cloud, einer Technologie, die es ermöglicht, digitale und physische Welten nahtlos zu verbinden. In dieser Vision ist der Mensch nicht nur ein passiver Zuschauer, sondern wird aktiv in die virtuelle Welt integriert, die ihm die Informationen und Erlebnisse bietet, die er im jeweiligen Moment benötigt.

Die AR-Cloud ist ein 3D-Datensatz, der alle Informationen über die Welt um uns herum in einer Art digitalen Karte speichert. Diese Karte wird ständig aktualisiert und ermöglicht es, die physische Umgebung mit virtuellen Elementen anzureichern. Eine solche digitale Karte wird nicht nur für Navigation genutzt, sondern kann auch für die Darstellung von Echtzeit-Daten oder für virtuelle Erlebnisse verwendet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Nutzer durch ein Einkaufszentrum geht, eine neue Skistation betritt oder einfach nur nach Hause fährt – die AR-Cloud liefert stets die relevanten Informationen in Form von Augmented Reality (AR), die direkt in die Wahrnehmung des Nutzers integriert werden.

Die grundlegende Technik hinter dieser digitalen Karte wird heute bereits in vielen Bereichen eingesetzt, jedoch noch nicht in der Form, wie sie in der Zukunft erwartet wird. Viele Unternehmen, wie Apple und Google, haben damit begonnen, 3D-Elemente in ihre Kartenanwendungen zu integrieren. Doch diese Karten sind bisher nur rudimentär und decken noch nicht alle Bereiche der Welt ab. Die Daten, die zur Erstellung dieser Karten verwendet werden, kommen oft von Fahrzeugen, die mit speziellen Kameras ausgestattet sind und dabei automatisch detaillierte 3D-Modelle der Straßen und der Umgebung erstellen. Diese hochauflösenden Karten werden von AI-Systemen verarbeitet, die die aufgenommenen Bilder und Daten in ein Format umwandeln, das für die AR-Cloud genutzt werden kann.

Ein bemerkenswerter Schritt in diese Richtung ist die Technologie von 6D.ai, einem Unternehmen, das von Niantic übernommen wurde. Es hat eine Software entwickelt, die es Nutzern ermöglicht, mithilfe ihrer Smartphones eine präzise 3D-Karte ihrer Umgebung zu erstellen. Diese Karten bestehen aus Polygonen, den kleinen Dreiecken, die die dreidimensionale Welt in eine für Computer handhabbare Form übersetzen. Die Technologie erfasst die gesamte Umgebung und erstellt so ein digitales Abbild der realen Welt, auf dem dann virtuelle Elemente angezeigt werden können. Stellen Sie sich vor, Sie spielen ein Spiel, bei dem Bälle in Ihrem Raum hin- und herfliegen – was in Wirklichkeit nicht der Fall ist, sondern die virtuelle Welt auf den realen Raum projiziert wird.

Dies ist nur der Anfang einer weit größeren Entwicklung. Während diese Technologie derzeit vor allem für spezialisierte Anwendungen wie Spiele oder virtuellen Einkauf genutzt wird, gibt es bereits Bestrebungen, diese AR-Cloud auf eine breite Masse zu übertragen. Bald werden Menschen in der Lage sein, ihre Umgebung in Echtzeit mit allen Arten von Informationen zu ergänzen – von Navigation über virtuelle Assistenten bis hin zu erweiterten Unterhaltungsmöglichkeiten. Diese neuen Möglichkeiten werden nicht nur die Art und Weise, wie wir die Welt erleben, revolutionieren, sondern auch die Art und Weise, wie wir mit ihr interagieren.

Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur vollständigen AR-Cloud ist die Infrastruktur, die diese riesigen Datenmengen bewältigen muss. Aktuelle Mobilfunktechnologien wie LTE bieten nur begrenzte Bandbreite und reichen nicht aus, um die ständig wachsenden Datenmengen in Echtzeit zu übertragen. Daher wird die Einführung von 5G oder sogar noch schnelleren Netzwerken notwendig sein, um die Anforderungen an die Datentransmission in einer Welt der AR-Cloud zu erfüllen.

Doch nicht nur die Technik muss weiterentwickelt werden, auch die Art und Weise, wie wir diese neue Welt nutzen, wird sich ändern. Momentan ist es noch unklar, wie verschiedene Anbieter von 3D-Karten und AR-Infrastrukturen miteinander kompatibel sein werden. Heute verwenden Apple, Google, Mapbox und andere Unternehmen unterschiedliche Datenformate, die nicht miteinander interagieren können. In einer vollständig vernetzten Welt müsste es jedoch Standards geben, die es ermöglichen, dass die Karten und Daten aller Anbieter miteinander kommunizieren und den Nutzern eine nahtlose Erfahrung bieten.

In den nächsten Jahren wird die AR-Cloud zu einer grundlegenden Technologie werden, die unseren Alltag prägt. Unsere Interaktion mit der Welt wird zunehmend von dieser digitalen Schicht durchzogen sein, die uns nicht nur mit nützlichen Informationen versorgt, sondern auch neue Formen der Unterhaltung und des Spiels ermöglicht. In einer Welt, die ständig digitaler wird, wird es wichtig sein, diese Veränderungen zu verstehen und die Möglichkeiten, die sie bieten, optimal zu nutzen.

Wichtig ist jedoch, dass diese Entwicklungen nicht nur neue Chancen bieten, sondern auch neue Herausforderungen mit sich bringen. Datenschutz, Sicherheit und die ethischen Implikationen einer solchen allumfassenden digitalen Welt werden Themen sein, die noch intensiv diskutiert werden müssen. Es ist auch entscheidend, dass die Infrastruktur und die Technologien so gestaltet werden, dass sie für alle zugänglich sind und keine neuen digitalen Ungleichgewichte schaffen.

Wie verändert Spatial Computing die Arbeitswelt und die Aus- und Weiterbildung?

In der heutigen Produktionswelt ist die Einführung von neuen Technologien ein stetiger Begleiter, der insbesondere die Art und Weise, wie Arbeiter ausgebildet werden, revolutioniert. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang immer häufiger fällt, ist der „digitale Zwilling“. Dabei handelt es sich um eine virtuelle Version des gesamten Fabrikgeländes, die es ermöglicht, die Arbeitsumgebung in einem VR- oder AR-Headset zu erleben. Dieses Konzept hat die Ausbildung und das Lernen auf der Fabrikfläche grundlegend verändert und wird auch in den kommenden Jahren noch eine bedeutende Rolle spielen.

Die Art der Ausbildung in vielen Betrieben ist nicht mehr nur auf traditionelle Schulungen oder handlungsorientierte Trainings beschränkt. Ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung ist, dass viele ältere Arbeiter aus der Industrie ausscheiden und dadurch wertvolles Wissen verloren geht. Um dieses Wissen zu bewahren, werden immer häufiger digitale Zwillinge und räumliche Computingsysteme eingesetzt. Ältere Mitarbeiter können ihre Erfahrungen in Form von Videos festhalten und diese auf den digitalen Zwillingen der Maschinen ablegen, mit denen sie zuvor gearbeitet haben. Solche Inhalte sind für nachfolgende Generationen von Mitarbeitern jederzeit zugänglich und bieten eine effiziente Möglichkeit, das gesammelte Wissen ohne langwierige Rechercheprozesse zu nutzen.

Ein praktisches Beispiel für die Nutzung von Technologien wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) ist der Einsatz von Geräten wie denen von RealWear. Diese tragbaren Geräte verbessern die Arbeit vor Ort, indem sie Echtzeitinformationen und visuelle Unterstützung liefern. Stellen Sie sich vor, Sie sind mit der Installation von Klimaanlagen an einem Fahrzeug beschäftigt und stoßen auf ein unerwartetes Problem. Anstatt eine Pause einzulegen, um ein Handbuch zu konsultieren oder auf die Hilfe eines Vorgesetzten zu warten, können Sie in Echtzeit über die Gerätekamera eine Videoverbindung zu einem Experten herstellen und gemeinsam eine Lösung finden. Diese Echtzeit-Remote-Unterstützung ermöglicht es, wertvolle Zeit zu sparen und die Produktivität zu steigern, ohne den Arbeitsablauf zu unterbrechen.

Neben der Verbesserung der Ausbildung vor Ort wird durch den Einsatz von VR und AR auch die Schulung in Bereichen revolutioniert, in denen realistische Trainingssimulationen zuvor kaum möglich waren. In Bereichen wie der Entschärfung von Bomben oder der Ausbildung von Soldaten, bei denen reale Übungen gefährlich oder zu teuer wären, bieten VR-basierte Trainingsmethoden eine sichere und kostengünstige Alternative. Nellis Air Force Base in Nevada verwendet solche Simulationen zur Bombenentschärfung – eine weit weniger risikobehaftete Art, die nötigen Fähigkeiten zu erlernen, als dies bei echten Geräten der Fall wäre. Diese Trainingsmethoden ermöglichen es zudem, weltweit Wissen in Echtzeit zu verbreiten, was sowohl für das Militär als auch für zivilen Rettungsdienste von unschätzbarem Wert sein kann.

Ein weiterer Vorteil von VR- und AR-Training liegt in der Möglichkeit, neue Berufsfelder schnell zu erlernen oder bestehende Prozesse zu adaptieren. Die Polizei von New York City nutzt VR beispielsweise, um ihre Beamten auf stressige und kritische Situationen wie Terroranschläge oder Geiselnahmen vorzubereiten. Durch das Eintauchen in diese Szenarien können die Polizeibeamten realistische Erfahrungen sammeln, ohne sich den Gefahren dieser Ereignisse wirklich aussetzen zu müssen.

Die Vorteile der VR-Ausbildung gehen jedoch über diese praxisorientierten Bereiche hinaus. Insbesondere in der Arbeitswelt sehen wir eine zunehmende Verlagerung hin zu remote Arbeitsmodellen. Mit den VR- und AR-Technologien wird es möglich, bestimmte Tätigkeiten und Koordinationen auch aus der Ferne durchzuführen. Dies hat nicht nur das Potenzial, die Logistik in vielen Produktionsbereichen zu optimieren, sondern kann auch einen positiven Einfluss auf Umweltprobleme wie den Verkehr und den CO2-Ausstoß haben, indem weniger Pendlerverkehr notwendig wird.

Die zunehmende Nutzung von VR und AR hat auch Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Empathie in der Ausbildung entwickelt wird. In vielen Unternehmen wird diese Technologie verwendet, um Mitarbeitenden zu helfen, sich in die Perspektive anderer zu versetzen. Beispielsweise kann ein Arbeiter in einem VR-Szenario erleben, wie es sich anfühlt, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu erfahren. Dies fördert das Verständnis und die Sensibilität und ist ein wertvolles Instrument in der Ausbildung zu sozialen Themen und zum Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz.

Die Industrieunternehmen von heute beginnen, VR-Technologien zu nutzen, um ihren Mitarbeitern eine praxisnahe Ausbildung zu ermöglichen, bevor sie tatsächlich an die Maschinen auf dem Produktionsgelände gehen. BMW verwendet VR, um Mitarbeitern den Umgang mit neuen Produkten und Maschinen zu vermitteln, bevor sie mit der Arbeit auf dem realen Produktionsboden beginnen. Das verbessert nicht nur die Effizienz, sondern hilft auch, Fehlerquoten zu reduzieren und die Arbeitsqualität zu steigern. Ähnlich wie bei der Anwendung der VR-Trainings in der Polizei oder dem Militär werden auch in der Industrie Simulationen genutzt, um die Sicherheit und Produktivität zu erhöhen.

Ein weiteres Beispiel für die Nutzung von VR ist die Ausbildung im medizinischen Bereich. Chirurgen können neue Verfahren in einer virtuellen Umgebung üben, ohne dabei das Risiko einzugehen, Fehler an einem echten Patienten zu machen. In Verbindung mit Systemen wie Osso VR, die speziell auf chirurgische Techniken ausgerichtet sind, können die Chirurgen ihre Fähigkeiten verbessern, bevor sie mit echten Patienten arbeiten.

Die zunehmende Verfügbarkeit von VR- und AR-Technologien hat den Vorteil, dass immer mehr Menschen in den Genuss dieser modernen Trainingsmethoden kommen können. Schon heute nutzen viele Arbeiter und Unternehmen kostengünstige VR-Systeme wie die Meta Quest 3, die auch für kleinere Unternehmen erschwinglich sind. Dadurch wird die Möglichkeit, auf effektive Weise zu lernen und sich fortzubilden, einer breiten Masse zugänglich gemacht.

In Zukunft wird der Einsatz von VR und AR in der Ausbildung weiter zunehmen und in immer mehr Branchen Einzug halten. Diese Technologien haben das Potenzial, Arbeitsprozesse effizienter und sicherer zu gestalten und die Art und Weise, wie wir lernen und arbeiten, nachhaltig zu verändern.

Wie das „Immer Vorhergesagte“ System unsere Zukunft verändert

Die Zukunft des Lebens in einer Welt, die von Vorhersagesystemen und räumlicher Computerei geprägt ist, wird sich durch eine nie dagewesene Effizienz, Sicherheit und Erschwinglichkeit auszeichnen. Diese Systeme, die es in der kommenden Dekade zu integrieren gilt, werden nicht nur den Alltag verändern, sondern auch die Art und Weise, wie wir mit der Welt und den Technologien um uns interagieren.

Ein einfaches Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie machen eine lange Reise. Das System weiß davon bereits im Voraus – möglicherweise, weil Sie diesen Trip in Ihrem Kalender eingetragen haben oder es über soziale Medien geteilt haben. In einer fortschrittlicheren Version könnte das System sogar erkennen, dass Sie sich auf einer langen Strecke befinden, sobald Sie eine bestimmte Geozone verlassen, vielleicht sogar ohne dass Sie ein Wort darüber gesagt haben. Der „Master in the Sky“, ein Cloud-gestütztes System, würde Sie dann den schnellsten Weg vorschlagen und Sie in eine Konvoi-Route einbinden, um die Energiekosten zu senken – was vor allem bei elektrischen Fahrzeugen, wie sie zunehmend von Unternehmen wie UPS eingesetzt werden, von Bedeutung wird. UPS begann bereits 2020 damit, 10.000 elektrische Lieferwagen zu kaufen und autonomes Fahren von Waymo zu integrieren. Diese Systeme könnten irgendwann völlig automatisiert arbeiten, sodass Reisen schneller, sicherer und effizienter werden.

Neben der Optimierung von Routen und Fahrzeugen wird auch die Interaktion mit den Geräten selbst verändert. Die heute gängige Praxis, während der Fahrt eine Adresse in ein Navigationsgerät einzugeben, wird durch das automatische Erkennen von Zielen und die Integration intelligenter Funktionen überflüssig. Diese kleinen Anpassungen mögen uns unbedeutend erscheinen, doch im Zusammenspiel vieler solcher automatisierten Features wird unser Leben erheblich vereinfacht. Und obwohl diese Fortschritte klein erscheinen mögen, werden sie langfristig die Art und Weise, wie wir unsere Geräte bedienen und unsere Reisen planen, revolutionieren.

In der Welt der räumlichen Computertechnik wird die Verarbeitung von Informationen durch das ständige Sammeln und Auswerten von Nutzerdaten weiter voranschreiten. Bereits jetzt nutzen Plattformen wie Netflix, YouTube, und Spotify Systeme, die Ihre Entscheidungen und Vorlieben analysieren, um Ihnen passende Vorschläge zu unterbreiten. Doch in einer Welt der „Spatial Computing“ wird diese Datenanalyse weit über die Auswahl von Filmen und Musik hinausgehen. Geräte wie die Qualcomm XR2, die auf zukünftigen AR-Brillen basieren, sind mit mehreren Kameras ausgestattet, um nicht nur die Umgebung, sondern auch die Emotionen und Blickrichtungen des Nutzers zu erfassen. Diese Funktionen werden es ermöglichen, nicht nur Ihre aktuellen Präferenzen, sondern auch Ihre künftigen Reaktionen vorauszusehen.

Stellen Sie sich vor, Sie betreten eine interaktive Welt in einem Spiel oder einem Film, in dem Ihre Entscheidungen und Blickrichtungen den Verlauf der Handlung beeinflussen. Ein gutes Beispiel dafür ist „Black Mirror: Bandersnatch“, wo der Zuschauer aktiv die Entscheidungen der Charaktere beeinflussen kann. Zukünftige Spiele und Filme, die auf Spatial Computing setzen, könnten Ihnen eine noch stärkere Immersion bieten, indem sie die reale Welt mit der virtuellen verschmelzen. In einer solchen Umgebung könnten Sie sich in einem Film oder Spiel bewegen, wo Ihre Interaktionen mit der Welt um Sie herum, wie das Berühren von Objekten oder das Wenden Ihres Blicks, die Entwicklung der Geschichte beeinflussen.

Ein wegweisendes Beispiel für diese Entwicklung ist das Projekt „Wolves in the Walls“ von Fable Simulation, das die Grenzen der Interaktivität in der Unterhaltungsindustrie sprengt. Hier interagieren die Nutzer mit einer virtuellen Figur, die in Echtzeit reagiert und Gespräche führt. Solche Systeme werden zunehmend in der Lage sein, Ihre Präferenzen zu erlernen und Ihre Erlebnisse basierend auf Ihren Entscheidungen und Interaktionen zu verändern. Die Frage, welche Musik Sie hören oder welche Entscheidung Sie treffen, könnte die Zukunft der Unterhaltung für immer beeinflussen und Sie tiefer in eine personalisierte, maßgeschneiderte Erlebnismatrix hineinziehen.

Allerdings birgt diese ständige Sammlung von Daten und Vorhersagen auch potenzielle Risiken. Wenn exponentielle Lernmaschinen genügend Daten über Ihre Vorlieben und Gewohnheiten sammeln, könnten sie nicht nur Ihre Unterhaltungserfahrungen beeinflussen, sondern auch tiefere Einsichten in Ihre Persönlichkeit und Ihre versteckten Wünsche erlangen. In einem noch weiter entwickelten Szenario könnte ein solches System in der Lage sein, zu verstehen, welche politischen Überzeugungen Sie möglicherweise haben oder entwickeln könnten, noch bevor Sie sich diese selbst eingestehen. Dies könnte, wenn es nicht mit ethischen Grenzen konzipiert wird, nicht nur eine neue Form der Manipulation darstellen, sondern auch das Potenzial haben, gesellschaftliche Spaltungen zu vertiefen oder sogar extremistische Ideologien zu fördern.

Ein weiteres faszinierendes Element dieser Entwicklung ist die Integration von Virtual Reality und Augmented Reality in alltägliche Aktivitäten. Die Fortschritte in der drahtlosen Kommunikation, wie etwa 5G-Netzwerke, werden es möglich machen, dass solche Systeme in Echtzeit und mit minimaler Verzögerung auf die Nutzerinteraktionen reagieren. Die Verschmelzung von realer und virtueller Welt wird eine neue Form der Medienwahrnehmung schaffen, bei der die reale Umgebung von zusätzlichen virtuellen Schichten und Informationen durchzogen wird. Meta, ein führendes Unternehmen in diesem Bereich, hat bereits Zukunftsvisionen entworfen, in denen Nutzer über Augmented Reality-Brillen erkennen können, wer ihre Freunde auf der Straße sind oder wie sie in neuen Arten von Spielen interagieren können. Diese Technologien werden die Art und Weise, wie wir uns mit unserer Umgebung und anderen Menschen verbinden, grundlegend verändern.

Die Entwicklung von „Spatial Computing“ und die damit verbundenen Technologien stellen uns vor neue Herausforderungen und Chancen. Die Art und Weise, wie wir Informationen konsumieren, wie wir mit Technologie interagieren und wie wir unsere Umgebung wahrnehmen, wird durch diese Technologien revolutioniert. Der Übergang in eine immer stärker vernetzte, vorhersagbare Welt bringt eine Vielzahl von Implikationen mit sich – von den ethischen Fragestellungen bis hin zu den praktischen Vorteilen, die diese Technologien uns bieten können.