Die Polymere Polyvinylidenfluorid (PVDF) haben sich aufgrund ihrer mechanischen Festigkeit, chemischen Beständigkeit und thermischen Stabilität in verschiedenen Bereichen der Membrantechnologie etabliert. Besonders im Bereich der Wasserbehandlung und Trennung von Flüssigkeiten finden PVDF-Membranen vielseitige Anwendungen. Eine der größten Herausforderungen bei der Verwendung von PVDF-Membranen ist jedoch ihre starke Hydrophobie, die zu einer Blockierung der Membranen durch organische Substanzen wie Proteine führt, was die Effizienz des Trennprozesses beeinträchtigt und die Lebensdauer der Membran verringert. Daher ist die Verbesserung der Hydrophilie von PVDF-Membranen ein zentrales Thema in der Forschung und Entwicklung, um ihre Leistung und Haltbarkeit zu erhöhen.
Eine Möglichkeit, die Hydrophilie von PVDF zu verbessern, ist die Hydrophil-Modifikation der Membranoberfläche. Dies kann durch verschiedene Verfahren erreicht werden, die die Oberflächenstruktur verändern und ihre Affinität zu Wasser erhöhen. Ein vielversprechender Ansatz ist die Oberflächenmodifikation durch die Einführung hydrophiler Substanzen oder die Veränderung der Membranstruktur. Eine solche Methode ist die Einbringung von Polymeren wie Polyethylenimin (PEI), Chitosan (CTS) und Polypropylenglykol (PG) in die Membranmatrix. Diese Substanzen reagieren auf der Membranoberfläche und bilden ein stark hydrophiles Netzwerk, das die Wasseraufnahmefähigkeit erheblich steigert. Dies verbessert nicht nur die Hydrophilie der Membran, sondern auch ihre Antifouling-Eigenschaften, da die Membran nun weniger anfällig für Ablagerungen von Proteinen und anderen Verunreinigungen ist.
Ein weiteres Verfahren zur Verbesserung der Hydrophilie ist die Verwendung von Hydrogelen, die auf der Oberfläche von PVDF-Membranen aufgebracht werden. Diese Hydrogelschichten können auf unterschiedliche Weise gebildet werden, beispielsweise durch chemische Vernetzung von funktionellen Gruppen, die eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit besitzen. Solche Membranen bieten eine verbesserte Leistung in der Wasserfiltration und werden zunehmend in der Praxis eingesetzt, um die Effizienz der Membranen zu steigern.
Die Hydrophil-Modifikation hat nicht nur Auswirkungen auf die Wasseraufnahmefähigkeit der Membran, sondern auch auf die Anti-Verschmutzungs-Eigenschaften. Hydrophile Membranen weisen eine geringere Neigung zur Bildung von Belägen auf ihrer Oberfläche auf, da sie in der Lage sind, Wasser effizienter zu transportieren, ohne dass sich schädliche Substanzen anlagern. Dies reduziert die Notwendigkeit häufiger Reinigungszyklen und verlängert die Lebensdauer der Membran erheblich. Ein Beispiel für den Erfolg einer solchen Modifikation ist die Entwicklung von PVDF-PG/PEI/CTS-Membranen, die durch den Einsatz von Tris-HCl-Pufferlösungen zur Ausbildung eines hervorragenden hydrophilen Netzwerks auf der Membranoberfläche eine signifikante Verbesserung der Trennleistung und der Anti-Verschmutzungs-Fähigkeit zeigen.
Neben der Hydrophilie spielt auch die Hydrophobie eine wichtige Rolle bei der Modifikation von PVDF-Membranen. Eine geeignete hydrophobe Behandlung der Membranoberfläche kann die Anti-Wettfähigkeit verbessern und so verhindern, dass Flüssigkeiten ungewollt in die Membran eindringen. Dies ist besonders nützlich bei Anwendungen, bei denen die Membran in Kontakt mit verschiedenen Flüssigkeiten oder Lösungen steht, wie es bei der Membrananwendung in der Entsalzung von Wasser oder bei der Abgasbehandlung der Fall ist.
Durch den gezielten Einsatz von Nanopartikeln wie Siliziumdioxid (SiO2) oder Titandioxid (TiO2) auf der Membranoberfläche kann deren hydrophobe Eigenschaft weiter verstärkt werden. Die Beschichtung der Membranen mit diesen Nanopartikeln erfolgt häufig durch Dip-Coating oder chemische Ablagerungsverfahren, die es ermöglichen, die Oberflächenrauigkeit und damit die hydrophoben Eigenschaften der Membran zu erhöhen. Solche Membranen haben die Fähigkeit, Flüssigkeiten effizient zu trennen, indem sie die Wechselwirkung zwischen der Membran und den Trennkomponenten minimieren, was die Lebensdauer der Membran und ihre Effektivität in anspruchsvollen Anwendungen steigert.
Zusätzlich zu den traditionellen Modifikationen gibt es auch neuere Techniken wie die Gefrier-Gelierung, die eine hervorragende Porenstruktur in Membranen erzeugt, indem die Lösung gefroren und die Lösungsmittelphase entfernt wird. Durch diese Methode können hochporöse Membranen mit einer kontrollierten Porengröße und -verteilung hergestellt werden, die in vielen Filtrationsprozessen von Vorteil sind. Diese Technologie ermöglicht es, Membranen mit einer hohen Leistung und Effizienz zu produzieren, da die schnelle Kristallisation und Phasenübergänge eine regelmäßige und durchdringende Makroporenstruktur erzeugen.
Die kontinuierliche Forschung und Entwicklung in diesem Bereich führt zu innovativen Lösungen, die sowohl die Hydrophilie als auch die Hydrophobie von PVDF-Membranen verbessern und so deren Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Industrien, von der Wasseraufbereitung bis hin zur Gas- und Flüssigkeitstrennung, erweitern. Besonders hervorzuheben ist die Notwendigkeit, die Membranen für spezifische Anwendungen anzupassen, um die gewünschten Eigenschaften wie erhöhte Hydrophilie, reduzierte Fouling-Effekte und verbesserte Filtrationseigenschaften zu erzielen.
Wie PTFE-Membranen in modernen Trennprozessen zur Abwasserbehandlung und Luftreinigung eingesetzt werden
Die Poly(tetrafluorethylen) (PTFE) Membranen haben sich als äußerst vielseitig und effektiv in einer Vielzahl von Anwendungen etabliert. Sie zeichnen sich nicht nur durch hervorragende physikalische Eigenschaften wie thermische Stabilität und Hydrophobie aus, sondern haben sich auch als ideale Lösung für die Trennung von Flüssigkeiten und Gasen in verschiedensten industriellen Prozessen bewährt. Besonders ihre Anwendung in der Abwasserbehandlung und der CO2-Abscheidung gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Ein besonders relevantes Beispiel für den Einsatz von PTFE-Membranen stellt die Membrandestillation dar. Diese Technologie, die vor allem in der Behandlung von Industrieabwässern Anwendung findet, hat sich als sehr effizient erwiesen. Während traditionelle druckgetriebene Membranprozesse wie Umkehrosmose (RO) oder Nanofiltration (NF) zwar eine effektive Trennung ermöglichen, sind sie jedoch kostspielig und energieintensiv. Im Vergleich dazu bietet die thermisch getriebene Membrandestillation den Vorteil einer hohen Effizienz bei der Wärmerückgewinnung. Hierbei wird die Wärme genutzt, um den Materialaustausch zwischen der Membran und den beiden Seiten des Systems zu fördern, wodurch der Wasserstrom durch die Membran von der Speise- zur Permeatseite transportiert wird. PTFE-Membranen sind besonders gut für diese Anwendung geeignet, da sie eine hohe thermische Stabilität (Schmelzpunkt etwa 327 °C) und eine niedrige Oberflächenspannung (ca. 20 mNm−1) besitzen, was ihre Eignung für die Membrandestillation unter extremen Bedingungen unterstreicht.
Ein weiteres bedeutendes Anwendungsfeld für PTFE-Membranen ist die Trennung von Öl-Wasser-Emulsionen. In der industriellen Abwasserbehandlung ist dies eine der häufigsten Herausforderungen. Traditionelle Trennmethoden wie die Schwerkrafttrennung oder biologische Abbauprozesse sind häufig ineffizient und können sogar zur Sekundärverschmutzung führen. PTFE-Membranen hingegen zeichnen sich durch ihre hohe Hydrophobie aus, wodurch sie in der Lage sind, Öltröpfchen effektiv von Wasser zu trennen. Hierbei kann die Oberfläche der PTFE-Membranen mit speziellen Schichten modifiziert werden, die sowohl hydrophile als auch antipollutions Eigenschaften besitzen, um die Fouling-Effekte durch ölhaltige Verunreinigungen zu minimieren. Forscher haben gezeigt, dass durch eine Modifikation der PTFE-Membranen mit polydopamin (PDA) eine nahezu vollständige Rückhaltung von Öl erreicht werden kann, wodurch diese Membranen zu einer sehr effektiven Lösung für die Öl-Wasser-Trennung werden.
Neben der Wasseraufbereitung wird PTFE-Membranen auch eine wichtige Rolle in der Absorption von Gasen zugeschrieben. Membranabsorption ist eine relativ neue Technologie, die chemische Absorptionsmethoden mit den Vorteilen der Membrantechnologie kombiniert. Besonders in der Luftreinigung und der Abtrennung von flüchtigen Substanzen hat sich diese Methode bewährt. In Anwendungen wie der Entfernung von Ammoniak aus Abwasser oder der CO2-Abscheidung hat sich die Membranabsorption als effiziente Lösung etabliert. Bei der Abtrennung von Ammoniak aus Abwässern können PTFE-Membranen als Barriere für wasserlösliche Stoffe dienen, während Gase wie Ammoniak effektiv entfernt werden. Ebenso finden PTFE-Membranen Anwendung bei der CO2-Abscheidung, wobei sie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen.
Wichtig ist, dass PTFE-Membranen durch ihre dichte, nicht erweiterbare Struktur und ihre hohe chemische Beständigkeit gegenüber vielen aggressiven Substanzen eine lange Lebensdauer in verschiedenen Anwendungen garantieren. Sie sind besonders resistent gegen Kontaminationen, was sie zu einer bevorzugten Wahl in Bereichen macht, die eine hohe Hygiene und stabile Betriebseigenschaften erfordern, wie etwa in der Medizintechnik oder der Lebensmittelindustrie.
Es ist jedoch auch zu beachten, dass bei der Nutzung von PTFE-Membranen in langfristigen Anwendungen, insbesondere in solchen mit hoher Belastung, wie sie in industriellen Abwassersystemen auftreten können, die Möglichkeit von Materialermüdung und -verunreinigung nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Insbesondere bei der Membranabsorption, wenn kontinuierlich Gase oder flüchtige Substanzen behandelt werden, kann es zu einer Verschlechterung der Membranstruktur kommen, was die Effizienz verringert. Daher sind regelmäßige Wartungsmaßnahmen sowie die Entwicklung noch stabilerer Membranen unerlässlich.
Zusätzlich zu den beschriebenen Anwendungen bietet PTFE eine vielversprechende Grundlage für neue Technologien, insbesondere in Bereichen, die eine hohe Beständigkeit gegenüber extremen chemischen und physikalischen Bedingungen erfordern. Die Kombination von PTFE mit anderen Materialien, wie zum Beispiel Aramidfasern, kann zu noch leistungsfähigeren Kompositmaterialien führen, die den Anforderungen spezifischer Anwendungen gerecht werden. Diese Weiterentwicklungen werden wahrscheinlich die zukünftige Entwicklung von PTFE-basierten Membranen in der industriellen und umwelttechnischen Anwendung weiter vorantreiben.
Warum Fluorpolymere für Membranapplikationen von Bedeutung sind
In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung von Fluorpolymeren in der Membrantechnologie deutlich verstärkt, da diese Materialien außergewöhnliche Eigenschaften wie hohe chemische Beständigkeit, geringe Oberflächenenergie und ausgezeichnete thermische Stabilität bieten. Insbesondere in Anwendungen wie der Membran-Kontaktierung (MC) und druckgetriebenen Filtrationsprozessen wie Umkehrosmose (RO), Membrandestillation (MD) oder Mikrofiltration (MF) werden Fluorpolymere zunehmend eingesetzt, um die Effizienz und Langlebigkeit der Membranen zu verbessern. Dabei spielen insbesondere Membranen aus Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polytetrafluorethylen (PTFE) und Ethylen-Chlortrifluorethylen (ECTFE) eine herausragende Rolle.
Fluorpolymere zeichnen sich durch eine hohe Kristallinität aus, was sich positiv auf die mechanische Festigkeit der Membranen auswirkt und gleichzeitig ihre Beständigkeit gegenüber chemischen Angreifern erhöht. Diese Materialien haben im Vergleich zu anderen Polymeren eine deutlich niedrigere Oberflächenenergie, was sie für die Verwendung in hydrophoben Membranen prädestiniert. Besonders bei Membranprozessen, bei denen es auf eine hohe Beständigkeit gegen aggressive Chemikalien und hohe Temperaturen ankommt, sind Fluorpolymere von unschätzbarem Wert.
Ein besonders interessanter Aspekt der Membranherstellung ist die Wahl des Prozesses zur Phasentrennung, der in zwei Hauptkategorien unterteilt werden kann: NIPS (Non-Solvent Induced Phase Separation) und VIPS (Vapor Induced Phase Separation). Beide Methoden werden verwendet, um eine bestimmte Morphologie der Membran zu erzielen, wobei VIPS aufgrund der Verwendung von Gas als Nicht-Lösungsmittel eine bessere Kontrolle über die Morphologie und eine geringere Bildung von Defekten ermöglicht. Dieser Prozess hat sich bei der Herstellung von PVDF-Membranen als besonders vorteilhaft erwiesen, da die resultierenden Membranen eine enge Porenverteilung und eine hohe mechanische Festigkeit aufweisen.
PTFE, besser bekannt als Teflon®, ist ein weiteres weit verbreitetes Fluorpolymer, das in Membranen für anspruchsvolle Anwendungen eingesetzt wird. PTFE zeichnet sich durch seine hohe Kristallinität aus, die es besonders widerstandsfähig gegenüber mechanischen und thermischen Belastungen macht. Doch obwohl PTFE-Membranen viele Vorteile bieten, haben traditionelle Herstellungsmethoden wie Phasenumkehr oder Schmelzdehnung bei der Herstellung von PTFE-Membranen Einschränkungen in Bezug auf Porosität und Permeabilität. Hier kommt die Technologie des Elektrospinnens ins Spiel, die es ermöglicht, PTFE-Membranen mit hoher Porosität und spezifischer Oberfläche herzustellen, indem Nanofasern auf einem geerdeten Sammler erzeugt werden. Diese Methode gewinnt zunehmend an Bedeutung und erweitert die Anwendungsmöglichkeiten von PTFE in Membranverfahren.
Ein weiteres bemerkenswertes Fluorpolymer ist ECTFE (Ethylen-Chlortrifluorethylen), das aufgrund seiner außergewöhnlichen chemischen Beständigkeit und Hydrophobie häufig in Membrananwendungen zum Einsatz kommt, die besonders aggressive Chemikalien oder hohe Temperaturen erfordern. ECTFE ist in den meisten Lösungsmitteln unlöslich, was die Herstellung von Membranen mittels konventioneller Techniken wie NIPS erschwert. Stattdessen wird ECTFE häufig durch den TIPS-Prozess (Thermal Induced Phase Separation) hergestellt, bei dem der Kunststoff in speziellen Lösungsmitteln bei hohen Temperaturen gelöst wird. Die Wahl des richtigen Lösungsmittels, das sowohl effektiv als auch umweltfreundlich ist, stellt eine der Herausforderungen bei der ECTFE-Membranproduktion dar.
Neben diesen weit verbreiteten Fluorpolymeren gibt es auch spezielle Varianten wie Hyflon, Teflon AF und Cytop, die jeweils besondere Eigenschaften aufweisen, die sie für spezifische Anwendungen geeignet machen. Diese Materialien werden beispielsweise für Beschichtungen auf Membranen verwendet, um deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Hyflon beispielsweise ist ein Copolymer, das in verschiedenen Varianten erhältlich ist, je nachdem, welche Eigenschaften – wie z.B. die Verhinderung der Bildung kristalliner Phasen – gewünscht werden. Solche Membranen werden häufig als Beschichtungen für Kompositmembranen eingesetzt, wobei die Herstellung durch Spin-Coating oder Dip-Coating erfolgt.
Fluorpolymere spielen jedoch nicht nur bei der Herstellung von Membranen, sondern auch in Membran-Kontaktorsystemen (MCs) eine wichtige Rolle. Membran-Kontaktoren sind Systeme, die mikroporöse, hydrophobe Membranen verwenden, um den Massen- und Energieaustausch zwischen zwei Phasen zu ermöglichen, ohne als selektive Barrieren zu wirken. Diese Membranen kommen in verschiedenen Anwendungen zum Einsatz, darunter in Membrandestillation (MD), Membranextraktion (MCr), Membran-Konditionierung (MCOs) und Membran-Druck-Verfahren (MDrs). Besonders hervorzuheben sind hier die Membran-Kontaktoren in der Membrandestillation (MD), die durch ihre geringe Temperatur- und Druckanforderung sowie durch ihre Fähigkeit, Salze zu konzentrieren, ein vielversprechendes Verfahren zur Meerwasserentsalzung darstellen.
Es ist auch wichtig zu betonen, dass Membranen aus Fluorpolymeren nicht nur in der Wasseraufbereitung und Entsalzung Anwendung finden, sondern zunehmend auch in der chemischen Industrie, der Pharmazie und der Lebensmittelindustrie verwendet werden. Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber aggressiven Chemikalien, hohen Temperaturen und mechanischen Belastungen macht sie zu einem bevorzugten Material für spezialisierte Trennverfahren.
Die stetige Weiterentwicklung der Fluorpolymertechnologie, insbesondere im Hinblick auf die Auswahl umweltfreundlicher Lösungsmittel und die Verbesserung der Herstellungsverfahren, wird es ermöglichen, Membranen mit noch besseren Leistungsmerkmalen und einer längeren Lebensdauer zu produzieren. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Forscher und Ingenieure weiterhin neue, nachhaltigere Materialien entwickeln und innovative Herstellungsverfahren erforschen, um die Effizienz und Kosteneffektivität von Membranprozessen weiter zu steigern.
Wie funktioniert die Vakuum-Membrandestillation und welche Herausforderungen sind damit verbunden?
Die Vakuum-Membrandestillation (VMD) ist ein innovatives Verfahren zur Wasseraufbereitung und Destillation, das sich zunehmend als vielversprechend für die Behandlung von Abwässern und die Entsalzung von Meerwasser etabliert hat. Im Vergleich zu anderen Membranverfahren zeichnet sich die VMD durch den Einsatz eines Vakuums aus, das den Dampfdruck über die Membran herabsetzt und somit den Siedepunkt des Wassers senkt. Dies ermöglicht es, bei niedrigen Temperaturen effizienter zu destillieren, wodurch der Energieverbrauch gesenkt und der Prozess nachhaltiger wird. Dieser Prozess eignet sich besonders für die Aufbereitung von salzhaltigem Wasser, aber auch für die Extraktion von Mineralien oder die Abwasserreinigung.
Die Funktionsweise der Vakuum-Membrandestillation basiert auf der physikalischen Trennung von Dampf und Flüssigkeit. Dabei wird das zu behandelnde Wasser auf eine Seite der Membran geleitet, während auf der anderen Seite ein Vakuum herrscht. Das Wasser verdampft aufgrund des niedrigen Drucks, der durch das Vakuum erzeugt wird, und der Dampf passiert die Membran, um auf der gegenüberliegenden Seite wieder zu kondensieren. Das Ergebnis ist reines Wasser, das von gelösten Salzen und anderen Verunreinigungen befreit ist. Die Membranen, die in der VMD verwendet werden, müssen besonders hydrophob sein, um zu verhindern, dass Wasser durch die Poren der Membran gelangt und die Trennung beeinträchtigt wird.
Die Auswahl der Membranmaterialien für die Vakuum-Membrandestillation spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz und Beständigkeit des Verfahrens. Verschiedene Materialien wie Polytetrafluorethylen (PTFE) und Polyvinylidenfluorid (PVDF) werden aufgrund ihrer hervorragenden Hydrophobizität und thermischen Stabilität bevorzugt. In neueren Entwicklungen werden oft Composite-Membranen verwendet, die die Vorteile verschiedener Materialien kombinieren und die Widerstandsfähigkeit gegen Verunreinigungen und den Verschleiß durch langzeitige Nutzung erhöhen. Diese Membranen sind in der Lage, die sogenannten „Wetting“-Effekte zu minimieren, bei denen Wasser in die Poren der Membran eindringt und die Leistung des Systems verringert.
Ein häufiges Problem, das bei der Anwendung der Membrandestillation auftritt, ist die sogenannte Fouling, bei der sich feste Stoffe oder organische Verbindungen auf der Membranoberfläche ablagern. Diese Ablagerungen verringern die Durchlässigkeit der Membran und erhöhen den Energieverbrauch des Prozesses. Um dem entgegenzuwirken, sind Forschungen und Entwicklungen auf dem Gebiet der Membranmodifikation von großer Bedeutung. Beispielsweise wird die Oberflächenbehandlung von Membranen mit speziellen Polymerbeschichtungen oder Nanomaterialien untersucht, um deren Hydrophobizität zu erhöhen und so die Fouling-Resistenz zu verbessern.
Die Wechselwirkungen zwischen den physikalischen Eigenschaften der Membran und den Betriebsbedingungen sind von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Vakuum-Membrandestillation. Hierbei spielt der Temperaturgradient eine Schlüsselrolle, da die Leistung der Membran durch eine nicht gleichmäßige Temperaturverteilung beeinträchtigt werden kann. Diese sogenannte „Temperaturpolarisation“ tritt auf, wenn die Temperatur an der Membranoberfläche stark von der Temperatur im Inneren des Systems abweicht, was zu einem verminderten Dampfdruck und damit zu einer geringeren Effizienz führt.
Zur weiteren Verbesserung der VMD-Technologie werden auch alternative Membranmaterialien und -strukturen wie Nanofasern und multifunktionale Verbundmembranen erforscht. Diese Materialien versprechen eine noch höhere Leistung in Bezug auf Filtrationskapazität, Temperaturbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Fouling. In den letzten Jahren hat die Entwicklung von Superhydrophoben Membranen großes Interesse geweckt, da diese nicht nur die Fouling-Problematik mindern, sondern auch die Lebensdauer der Membranen signifikant verlängern können.
Neben den technischen Aspekten der Membranmaterialien sind auch wirtschaftliche und ökologische Überlegungen für die Anwendung der Vakuum-Membrandestillation entscheidend. Die Effizienz des Verfahrens wird stark durch den Energieverbrauch beeinflusst, weshalb die Entwicklung energieeffizienter Systeme von großer Bedeutung ist. Zudem ist die Integration der VMD-Technologie in bestehende Abwasserbehandlungsanlagen und die Möglichkeit der Rückgewinnung von Ressourcen wie Salz oder Mineralien ebenfalls wichtige Themen für zukünftige Forschungsarbeiten.
In Bezug auf die praktische Anwendung ist es wichtig, sich nicht nur auf die Technologie an sich zu konzentrieren, sondern auch auf die langfristige Betriebsstabilität und die Möglichkeit der Skalierung. Der Übergang von Labor- zu Pilot- und Industriebetrieb erfordert eine umfassende Analyse der Membranleistung über längere Zeiträume hinweg, um die Auswirkungen von Alterung und Fouling in realen Betriebsbedingungen zu verstehen und zu mitigieren.
Die Vakuum-Membrandestillation bietet aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Effizienz ein großes Potenzial für die Wasseraufbereitung und andere industrielle Anwendungen. Trotz ihrer vielen Vorteile ist es wichtig, sich der Herausforderungen bewusst zu sein, die mit der Implementierung dieser Technologie verbunden sind, insbesondere in Bezug auf die Langzeitstabilität der Membranen und die Minimierung von Fouling und Wetting. Die Weiterentwicklung von Membranmaterialien, Systemdesigns und Betriebsstrategien wird die Zukunft der VMD-Technologie prägen und ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen wie der Entsalzung, Abwasseraufbereitung und Mineralrückgewinnung weiter vorantreiben.

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