Ripple stellte einen neuartigen Ansatz innerhalb der Blockchain-Technologie dar, indem es auf ein mining-freies Konsensverfahren setzte, das nahezu sofortige Transaktionsbestätigungen ermöglichte. Dieses Verfahren basierte auf vertrauenswürdigen Subnetzwerken, die ein breiteres, dezentrales Validatorennetzwerk synchron hielten. Im Gegensatz zum Bitcoin-Proof-of-Work-Mechanismus, der davon ausgeht, dass jeder Teilnehmer potenziell böswillig sein könnte, erforderte Ripple ein gewisses Maß an Vertrauen innerhalb dieser Subnetzwerke. Die sogenannten „Gateways“ fungierten als Endpunkte für Benutzer, die Einlagen entgegennehmen und Verbindlichkeiten in verschiedenen Asset-Paaren, darunter auch Fiat-Währungen, ausgleichen konnten. Damit entstand eine Art globales, multi-assetbasiertes Vertrauensnetzwerk, das den Zahlungsverkehr effizienter gestaltete. Für Fälle, in denen keine direkte Vertrauensverbindung bestand, konnte Ripple auf seine native Kryptowährung XRP zurückgreifen, die als Brücke diente.
Die Verteilung von XRP sorgte allerdings für erhebliche Kritik. Da keine Mining-Prozedur existierte, wurden 100 Milliarden XRP-Einheiten bei Ripple Labs zentral hinterlegt. Trotz der Absicht, diese zu verteilen, lag ein Großteil weiterhin unter der Kontrolle des Unternehmens, was innerhalb der Krypto-Community zu Misstrauen führte. Diese Dynamik illustriert, wie essenziell die Verteilungsmechanismen einer Kryptowährung für ihre Akzeptanz und nachhaltige Entwicklung sind. Die zunehmende Fokussierung von Ripple auf die Zusammenarbeit mit Banken und die Optimierung grenzüberschreitender Zahlungen spiegelte die Stärken des Systems wider, das zwar zentralisierte Vertrauenselemente behielt, jedoch eine schnelle und effiziente Zahlungsabwicklung ermöglichte.
Dogecoin hingegen verkörperte eine vollkommen andere Philosophie. Entstanden als humorvolle Reaktion auf die damals populäre Internet-Meme-Kultur, zeichnete sich Dogecoin durch eine stark abweichende Monetarisierungsstrategie aus. Im Gegensatz zu Bitcoin und Litecoin, deren Währungen deflationär begrenzt sind, plante Dogecoin eine Inflation durch eine jährliche Ausgabe von etwa fünf Milliarden Coins. Diese ausgeprägte Inflation führte zu einem geringen Einzelwert, was Dogecoin ideal für Mikrotransaktionen und das Versenden kleiner Wertschätzungen im Internet machte. Die Community um Dogecoin zeichnete sich durch eine bemerkenswerte Begeisterung und Spendenaktionen für wohltätige Zwecke aus, wodurch der Coin eine einzigartige soziale Dynamik entwickelte. Dogecoins Aufstieg zeigte eindrücklich, wie stark Marketing und Gemeinschaftsbindung auch im Bereich der Kryptowährungen wirken können, selbst wenn die technische Basis weniger innovativ oder die ursprüngliche Idee scherzhaft war.
Auroracoin repräsentierte wiederum eine spezifische nationale Initiative, die versuchte, eine Kryptowährung als staatliches Pendant zu etablieren. Mit dem Ziel, eine breite Nutzung in Island zu forcieren, wurde eine „Air-Drop“-Verteilung gewählt, bei der 50 Prozent der Auroracoin-Menge kostenlos an Einwohner verteilt wurden. Dieses Modell zielte darauf ab, durch eine initiale Massenverteilung die Akzeptanz und Nutzung der Kryptowährung zu fördern, wodurch ein direktes öffentliches Interesse erzeugt werden sollte. Diese Methode unterschied sich deutlich von klassischen ICOs oder Mining-Modellen und stellte eine innovative Antwort auf die Herausforderungen der initialen Verteilung und Nutzergewinnung dar.
Zusammenfassend ist wichtig zu verstehen, dass die Vielfalt der Ansätze bei Blockchain-Technologien nicht nur technologische, sondern auch soziale, wirtschaftliche und politische Aspekte umfasst. Die Vertrauensmodelle, Verteilungsmethoden und Zielgruppen der jeweiligen Projekte prägen maßgeblich deren Entwicklung und Akzeptanz. Die Art und Weise, wie eine Kryptowährung initial ausgegeben und kontrolliert wird, beeinflusst nicht nur den Marktwert, sondern auch die Glaubwürdigkeit innerhalb der Gemeinschaft und deren Bereitschaft, die Technologie zu adaptieren. Darüber hinaus sind technologische Innovationen stets mit dem Anspruch verbunden, praktische Anwendungsfälle zu erfüllen, sei es im Bereich schneller grenzüberschreitender Zahlungen, der Förderung sozialer Netzwerke oder der Schaffung nationaler Währungen. Das Verständnis dieser Faktoren ermöglicht eine differenzierte Bewertung von Kryptowährungen und ihrer Bedeutung im Kontext des sich ständig wandelnden digitalen Finanzökosystems.
Warum Krypto-Assets in einem Investmentportfolio berücksichtigt werden sollten: Chancen und Herausforderungen
Die Welt der Krypto-Assets hat sich seit der Entstehung von Bitcoin und Ethereum stark weiterentwickelt. Viele neue Plattformen und Projekte haben das Potenzial, die Finanzwelt zu verändern, indem sie auf Blockchain-Technologie basieren und neue Formen von dezentralen Anwendungen (dApps) ermöglichen. Diese Technologien versprechen, verschiedene Sektoren zu revolutionieren, von der Datenverarbeitung bis hin zu Finanztransaktionen. Eine der interessantesten Entwicklungen in diesem Bereich ist die Entstehung von Krypto-Kommoditäten und Krypto-Token, die das Rückgrat der modernen dezentralen Systeme bilden.
Ein Beispiel für solch ein Projekt ist Augur, eine dezentrale Plattform für Prognosen und Marktplätze, die mit Hilfe von Krypto-Token ein transparentes und fälschungssicheres System für die Vorhersage von Ereignissen bietet. Augur hat ein festes Angebot von 11 Millionen REP (Reputation) Token und konnte damit mehr als 5 Millionen US-Dollar für die Schaffung der Plattform aufbringen. Persönlichkeiten wie Brian Armstrong, CEO von Coinbase, einem der größten Unternehmen im Sektor der Krypto-Assets, bezeichneten es als ein „faszinierendes Projekt mit riesigem Potenzial.“ Auch Vitalik Buterin, der Gründer von Ethereum, erkannte das Potenzial von Augur und bezeichnete es als „Uber für Wissen.“ Projekte wie Augur sind klare Anwendungsbeispiele für Krypto-Token und könnten eine wegweisende Rolle in der Zukunft der digitalen Wirtschaft spielen.
Parallel zu Ethereum gibt es eine Vielzahl ähnlicher Plattformen, die sich auf die Schaffung eines dezentralen Weltcomputers konzentrieren. Dfinity, Lisk, Rootstock, Tezos und Waves sind nur einige von ihnen. Diese Plattformen bieten verschiedene Variationen der dezentralen Weltcomputer-Idee, jede mit ihren eigenen spezifischen Funktionen und Mechanismen. Rootstock beispielsweise möchte auf Bitcoin laufen und wird mit einer eigenen nativen Währung, dem RSK-Token, arbeiten. Rootstock, das von Sergio Lerner geleitet wird, zielt darauf ab, Ethereum auf Bitcoin zu bringen und die Interoperabilität zwischen den beiden Netzwerken zu fördern.
Die Vielfalt an dezentralen Plattformen und ihre unterschiedlichen Protokolle eröffnen spannende Möglichkeiten für die Entwicklung von dezentralen Anwendungen. Doch nicht nur die Entwickler stehen vor neuen Herausforderungen. Auch Investoren, die sich in dieser schnell wachsenden Branche engagieren möchten, müssen die Dynamik zwischen den verschiedenen Plattformen und den potenziellen Risiken verstehen. Es gibt durchaus das Szenario, in dem mehrere Plattformen koexistieren, was die Resilienz von dezentralen Anwendungen (dApps) erhöht. Sollte eine Plattform mit größeren Problemen kämpfen, könnten dApps ihre Zustände auf eine andere, ähnliche Plattform übertragen, was die Sicherheit und Verfügbarkeit der Anwendungen stärkt.
Ein weiteres interessantes Konzept ist die Verwendung mehrerer Krypto-Kommoditäten durch eine einzelne dApp. Eine dApp könnte beispielsweise ein dezentrales Cloud-Speichersystem wie Filecoin nutzen, um große Mengen an Daten zu speichern, während gleichzeitig eine andere Krypto-Kommodität für anonymisierte Bandbreite und Ethereum zur Verarbeitung von Operationen verwendet wird. Diese Interoperabilität zeigt das Potenzial von Krypto-Assets, eine Vielzahl von Aufgaben zu erfüllen und verschiedene Ressourcen auf verschiedenen Plattformen zu kombinieren.
Für Investoren ist es wichtig, den Fokus nicht nur auf die Plattformen selbst zu legen, sondern auch auf die Entwickler-Community und die Unterstützung durch Miner. Diese beiden Faktoren sind entscheidend für das langfristige Wachstum und die Stabilität der Plattformen. Entwickler sind verantwortlich für die kontinuierliche Verbesserung und das Beheben von Bugs, während Miner die notwendige Rechenleistung und Ressourcen zur Sicherung der Plattform bereitstellen. In dezentralen Systemen, die in einer sich ständig verändernden Umgebung agieren, müssen diese Komponenten schnell und sicher arbeiten, um das Vertrauen der Entwickler zu gewinnen und langfristig stabile Anwendungen zu ermöglichen.
Zusätzlich zu den technischen Aspekten ist es für Investoren auch wichtig, die fundamentalen Prinzipien der modernen Portfolio-Theorie zu verstehen. Bei der Aufnahme von Krypto-Assets in ein Portfolio sollten klassische Investitionskriterien wie Risikomanagement, Diversifikation und langfristige Ziele beachtet werden. Auch wenn Krypto-Assets in einer sich ständig entwickelnden Branche operieren, gelten die Grundsätze einer soliden Vermögensaufteilung weiterhin. Die Entscheidung, Krypto-Assets in ein Portfolio aufzunehmen, sollte nicht leichtfertig getroffen werden, sondern erfordert eine sorgfältige Analyse der Risikobereitschaft und des Zeithorizonts des Anlegers.
Abschließend lässt sich sagen, dass Krypto-Assets ein enormes Potenzial haben, die Finanzlandschaft zu verändern und neue Möglichkeiten für innovative Anwendungen zu schaffen. Doch wie bei jeder neuen Technologie gibt es auch Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Die Entwicklung der richtigen Infrastruktur, die Förderung der Entwickler-Community und die Sicherstellung einer stabilen Miner-Unterstützung sind entscheidend für den Erfolg dieser Plattformen. Investoren müssen sich der Risiken bewusst sein, gleichzeitig aber die Chancen erkennen, die sich aus der Entwicklung neuer dezentraler Technologien ergeben.
Wie kann man den fundamentalen Wert von Bitcoin bewerten und welche Faktoren sind dabei zu beachten?
Die Bewertung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen ist eine komplexe, aber zunehmend wichtige Aufgabe für Investoren, die versuchen, den fairen Preis eines Kryptoassets zu ermitteln. Der grundlegende Wert von Bitcoin kann nicht nur anhand von Marktanteilen oder einfachen Modellen bestimmt werden. Es erfordert ein tiefes Verständnis des zukünftigen Angebots und der potenziellen Nachfrage.
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Bitcoin nicht wie traditionelle Finanzwerte funktioniert. Während die Marktkapitalisierung von Bitcoin in der Vergangenheit oft durch Annahmen über die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Coins berechnet wurde, ist es bei Bitcoin entscheidend, die begrenzte Menge zu berücksichtigen – insgesamt 21 Millionen Coins. In den kommenden zehn Jahren werden jedoch nur etwa 95 Prozent dieser 21 Millionen Coins im Umlauf sein. Dies unterstreicht die Bedeutung der künftigen Versorgung des Marktes, um den fundamentalen Wert von Bitcoin zu analysieren. Obwohl diese Modelle leicht manipuliert werden können, um den Eindruck zu erwecken, dass ein Asset unter- oder überbewertet ist, liefern sie dennoch nützliche Orientierungshilfen für Investoren.
Ein weiteres wichtiges Element ist die zukünftige Nachfrage. Um den Preis von Bitcoin zu bewerten, ist es notwendig, verschiedene Anwendungsfälle zu betrachten: Online-Zahlungen, Mikrozahlungen, Überweisungen, der Zugang für Unbanked (Menschen ohne Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen) und andere. Diese Sektoren haben das Potenzial, das Wachstum von Bitcoin erheblich zu beeinflussen. Prognosen für diese Anwendungsfälle zeigen, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren signifikant steigen könnte. Die Geschwindigkeit, mit der Bitcoin als Zahlungsmittel genutzt wird, ist dabei ein entscheidender Faktor für die künftige Marktstabilität und den Preis. Wenn die Nachfrage in Bereichen wie Online-Zahlungen oder internationalen Überweisungen wächst, könnte der Preis von Bitcoin entsprechend ansteigen.
Allerdings sollte man sich nicht nur auf eine lineare Prognose von Angebot und Nachfrage verlassen. Der Markt für Kryptowährungen ist hochgradig volatil und wird von vielen externen Faktoren beeinflusst, wie etwa regulatorischen Änderungen, technologischen Entwicklungen oder sogar der öffentlichen Wahrnehmung. Die Berichte von Analysten, wie die von Gil Luria oder Spencer Bogart, bieten wertvolle Einsichten, aber diese dürfen nicht als absolute Wahrheiten betrachtet werden. Sie sollten vielmehr als Richtwerte genutzt werden, die in Kombination mit anderen Faktoren und einer fundierten Analyse des Marktes betrachtet werden.
Die genaue Schätzung des Bitcoin-Werts ist jedoch keine leichte Aufgabe. Modelle, die auf zukünftigen Wachstumsraten und monetären Basen basieren, können Aufschluss darüber geben, wie viel Bitcoin benötigt wird, um die angestrebten Wirtschaftsaktivitäten zu unterstützen. Diese Modelle beinhalten die Berechnung des „Bitcoin Monetary Base Required“, der Menge an Bitcoin, die für bestimmte Anwendungen erforderlich ist, basierend auf den Wachstumsprognosen für diese Sektoren. Solche Berechnungen können den Marktpreis von Bitcoin bis 2025 unter Berücksichtigung eines Abzinsungssatzes und eines erwarteten Nachfragewachstums anzeigen.
Es ist jedoch auch wichtig, den soziotechnischen Aspekt von Kryptowährungen zu berücksichtigen. Neben der technischen Infrastruktur und den ökonomischen Modellen spielen auch die Entwickler und die Gemeinschaft, die hinter einem Kryptoasset stehen, eine wichtige Rolle. Kryptoassets wie Bitcoin basieren auf Peer-to-Peer-Technologien, was bedeutet, dass die Netzwerke und die Gemeinschaften, die diese Technologien unterstützen, wesentlichen Einfluss auf die Zukunft eines Kryptoassets haben können. Die Kommunikation und Interaktion innerhalb von Gruppen, wie etwa auf Reddit, Twitter oder Slack, gibt wertvolle Hinweise auf den Fortschritt und die Stabilität eines Projekts. Auch Meetup-Gruppen und persönliche Treffen sind oft ein unterschätztes, aber nützliches Informationswerkzeug für Investoren.
Das Vertrauen in die Entwicklergemeinschaft und ihre Bereitschaft, kontinuierlich an Verbesserungen und Innovationen zu arbeiten, ist von zentraler Bedeutung. Wenn ein Entwicklerteam bereits Erfahrung mit Kryptoassets hat und sein Konzept weiterentwickelt, kann dies ein Indikator für eine langfristige Vision und Stabilität sein. Ein Beispiel hierfür ist Vitalik Buterin, der nach seiner Arbeit an Bitcoin Ethereum gründete – ein Projekt, das viele neue Konzepte und Ideen einbrachte.
Genauso wichtig ist es, auf potenzielle Risiken im Entwicklerteam zu achten. Wenn es Fragen zur Glaubwürdigkeit oder zum Verlauf früherer Projekte gibt, können solche Hinweise auf zukünftige Probleme oder Betrug hindeuten. Solche Risiken dürfen nicht unterschätzt werden, da sie den langfristigen Erfolg eines Kryptoassets gefährden können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bewertung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen weit über einfache Marktanalysen hinausgeht. Es erfordert ein tiefes Verständnis der zugrunde liegenden ökonomischen Modelle, der zukünftigen Angebot- und Nachfragetrends sowie der Rolle der Entwickler und der Gemeinschaft. Der Markt für Kryptoassets wird weiterhin von Unsicherheit und Volatilität geprägt sein, weshalb Investoren immer mit Vorsicht und einem klaren Blick auf die langfristigen Entwicklungen handeln sollten.
Wie Crowdfunding und ICOs die Finanzierung von Startups revolutionieren
Im Gegensatz zu den zahlreichen unpersönlichen Kaltakquise-Anrufen, die Venture-Capitalists regelmäßig erhalten, ist der Zugang zu Kapital für junge Unternehmen oftmals ein zäher Prozess, der sowohl Geduld als auch strategische Vernetzung erfordert. Bekannte Kontakte spielen dabei eine zentrale Rolle, doch der Einstieg in diese Netzwerke ist nicht einfach. Wer „jemanden kennt, der jemanden kennt“, hat bereits ein beträchtliches Maß an Insiderwissen, was eine gewisse Catch-22-Situation erzeugt: Um zu einem dieser Netzwerke zu gelangen, muss man sich bereits in der Welt des Kapitals auskennen.
Die traditionelle Finanzierungsquelle über den Börsengang, der Initial Public Offering (IPO), ist für die meisten Startups kaum erreichbar. Ein IPO ist ein langwieriger und teurer Prozess, bei dem das Unternehmen zahlreiche Schritte unternehmen muss, um die Zulassung durch die Securities and Exchange Commission (SEC) zu erhalten, Investoren auf Roadshows zu gewinnen, teure Investmentbanker zu bezahlen, um den Aktienpreis festzulegen und so weiter. Der Börsengang ist daher nur für die größten und erfolgreichsten Unternehmen geeignet, die auf dem Weg dorthin bereits ein hohes Maß an Stabilität erreicht haben und auf die größere Kapitalbasis der öffentlichen Märkte zugreifen möchten. Darüber hinaus ermöglicht der Börsengang den frühen Investoren, ihre Anteile in den liquideren öffentlichen Märkten zu veräußern und somit von der Wertsteigerung ihrer Beteiligung zu profitieren.
Ohne Zugang zu Wagniskapital oder den öffentlichen Märkten müssen viele Startups auf private Finanzierungsmethoden wie Familie, Freunde, Kredite oder auch Kreditkartenschulden zurückgreifen. In diesem Zusammenhang hat die Internetblase der frühen 2000er Jahre nicht nur eine Welle von Unternehmern hervorgebracht, sondern auch dazu geführt, dass Regulierungen zunehmend auf die Innovationskraft der Unternehmer eingehen. Die Anpassung der Vorschriften hat es innovativen Investoren und Unternehmern ermöglicht, neue Ideen und Geschäftsmodelle miteinander zu verbinden, ohne dass die traditionellen Finanzierungsquellen als einzige Option bestehen.
Während der Finanzkrise von 2008 fielen sowohl die Schuldenmärkte als auch die Aktienmärkte zusammen, was zu enormen Verlusten für individuelle Anleger führte. Dies führte zu neuen Regulierungen, die Banken und ihre Rolle in der Krise stärker kontrollierten und somit die Fähigkeit von Startups, Zugang zu Kapitalmärkten zu erhalten, erheblich einschränkten. Diese Vorschriften erschwerten den Weg zu einem Börsengang erheblich und verlängerten die Zeit, die Unternehmen benötigten, um diesen zu erreichen. Einige Führungspersönlichkeiten erkannten jedoch schnell, dass Innovation nicht erstickt, sondern vielmehr gefördert werden musste. Sie hinterfragten die bestehenden Vorschriften und nutzten erfolgreiche Beispiele von Internetunternehmen wie Apple, Microsoft oder Dell, um zu verdeutlichen, wie Innovation die Stärke einer Nation fördern kann. Eine der Erkenntnisse war klar: Wird der Zugang zur Finanzierung von Unternehmen weiter erschwert, droht das Land, an Dynamik zu verlieren.
Gleichzeitig nahmen immer mehr Unternehmer die Möglichkeit wahr, auf die traditionellen Finanzierungsquellen zu verzichten und stattdessen die neu aufkommende Welt des Crowdfundings zu nutzen. Crowdfunding hat sich als mächtige Kraft etabliert, die Unternehmer direkt mit Investoren verbindet. Dies war besonders für kleinere Unternehmen und weniger bekannte Projekte von Vorteil, die über die traditionellen Finanzierungswege oftmals keine Möglichkeit zur Kapitalaufnahme hatten.
Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter und Indiegogo ermöglichten es Unternehmern, ihre Ideen und Geschäftsmodelle einem breiten Publikum von potenziellen Investoren vorzustellen. Im Gegenzug für ihre Investitionen erhielten die Unterstützer entweder eine Beteiligung am Produkt oder eine Belohnung in Form des fertigen Produkts, sobald das Projekt erfolgreich abgeschlossen war. Diese Plattformen gingen jedoch nicht ohne Herausforderungen an den Start. Um Betrugsversuchen vorzubeugen, implementierten sie Maßnahmen wie die Hinterlegung der Gelder auf einem Treuhandkonto, das sicherstellt, dass das Projekt nur dann weiterfinanziert wird, wenn eine bestimmte Mindestmenge an Investitionen erreicht wurde.
Ein wesentlicher Vorteil des Crowdfundings war, dass es nicht nur den Unternehmern ermöglichte, ihre Projekte zu realisieren, sondern auch Investoren aller Arten und Größen die Möglichkeit gab, sich an der Finanzierung von Startups zu beteiligen. Vor dieser Entwicklung konnten nur akkreditierte Investoren, die über ein bestimmtes Mindestmaß an Vermögen oder Einkommen verfügten, in frühe Finanzierungsrunden eines Unternehmens investieren. Mit Crowdfunding war es nun möglich, dass auch die breite Masse der Investoren in Startups investierte und somit von den potenziell hohen Renditen profitierte, die mit den frühen Phasen eines Unternehmens verbunden sind.
Die US-amerikanische Regierung reagierte auf diese Entwicklung mit der Verabschiedung des „Jumpstart Our Business Startups“ (JOBS) Act am 5. April 2012. Dieser Gesetzesentwurf öffnete das Feld des Crowdfundings für eine breite Investorenbasis und ermöglichte es auch nicht-akkreditierten Investoren, in Startups zu investieren. Besonders wichtig war hierbei die Einführung von sogenannten „Portalen“, also Online-Plattformen, auf denen Investoren potenzielle Investitionsmöglichkeiten finden können. Diese Portale müssen von der SEC und FINRA zugelassen werden und bieten den Investoren eine strukturierte, überwachte Umgebung, um sicher und rechtmäßig in Startups zu investieren.
Mit der Umsetzung von Titel III des JOBS Act im Mai 2016 bekamen nicht-akkreditierte Investoren erstmals in 80 Jahren die Möglichkeit, direkt in private Unternehmen zu investieren und damit Anteile zu erwerben. Zwar gibt es noch immer einige Beschränkungen bezüglich der Höhe der Investitionen, der Dauer von Fundraising-Kampagnen und der Notwendigkeit, diese über genehmigte Intermediäre wie Broker-Dealer oder spezialisierte Finanzportale abzuwickeln, jedoch öffnete dieser Schritt die Türen für eine neue Ära der Unternehmensfinanzierung.
Parallel zu dieser Entwicklung entstand eine neue Möglichkeit der Kapitalaufnahme für Startups, die sogenannte ICOs (Initial Coin Offerings). Diese innovative Methode nutzt die Blockchain-Technologie, um Kapital zu sammeln, und wird zunehmend von Projekten im Bereich der Kryptoassets genutzt. ICOs ermöglichen es, Tokens an Investoren zu verkaufen, die später einen gewissen Nutzen innerhalb des Ökosystems des jeweiligen Projekts erhalten können.
Es ist unerlässlich, zu verstehen, dass der Unterschied zwischen einem klassischen Startup und einem Krypto-Startup weit über die Art der Finanzierung hinausgeht. Während traditionelle Startups auf bewährte, wenn auch restriktive Finanzierungsmodelle angewiesen sind, bieten Blockchain-basierte Projekte eine völlig neue Dimension der Investitionsmöglichkeiten. Dies betrifft nicht nur die Art und Weise, wie Kapital aufgebracht wird, sondern auch die Dynamik der gesamten Unternehmensführung und die Rechte der Investoren.
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