Lafcadio Hearn, der vor allem für seine literarischen Werke bekannt wurde, hatte in seinen frühen Jahren als Journalist in New Orleans eine eher bescheidene und schwierige Zeit. Als er 1877 nach New Orleans kam, war er hungrig, schwach und von vielen Missverständnissen geprägt. Es war eine Zeit, in der sein Aussehen und seine politischen Überzeugungen ihm eher zum Nachteil gereichten. Hearn, der aus Cincinnati gekommen war, suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, sich als Schriftsteller oder Journalist zu etablieren. Doch der Weg dorthin war steinig.

Sein erster Arbeitgeber in der Stadt, Colonel John W. Fairfax, ein ehemaliger Konföderiertenoffizier und Zeitungsverleger, erinnert sich an die erste Begegnung mit Hearn. Fairfax beschreibt ihn als einen jungen Mann mit einem auffälligen, ausdrucksstarken Auge, das sofort ins Auge fiel. „Das war das einzige, was man auf den ersten Blick bemerkte. Ein riesiges, hervorstehendes Auge“, sagte Fairfax. Doch abgesehen von diesem auffälligen Merkmal war Hearn schlecht gekleidet und sein Auftreten ließ auf die Härte seines Lebens hindeuten. Fairfax gab ihm eine Chance, trotz der Gerüchte über seine radikaleren politischen Ansichten, die ihm in der Stadt nicht zugute kamen.

Die ersten Tage in Fairfax' Büro waren von einem Gefühl der Unsicherheit geprägt. Hearn war schüchtern und sprach wenig. Oft verkrümelte er sich in eine Ecke und vermied es, mehr zu tun als das Nötigste. Doch Fairfax, der sich für ihn einsetzte, lud ihn zu Abendessen ein. In der Nähe der Familie wurde Hearn schließlich offener. Fairfax erinnert sich an die erste Mahlzeit, bei der Hearn fast nichts aß und dabei nur sein Brot bröselte. Doch nach und nach begann er, sich zu öffnen, wurde weniger schüchtern und entwickelte sich zu einem charmanten Gesprächspartner.

Hearn schrieb für die „Daily City Item“, aber seine Beiträge waren oft nebensächlich. Die politischen Leitartikel, die für die Zeitung notwendig waren, wurden von Fairfax selbst oder von Mark F. Bigney, dem Chefredakteur der Zeitung, verfasst. Die einzigen regelmäßigeren Beiträge von Hearn waren einige Kolumnen und „Fantastics“, eine Art humorvolle und satirische Einschübe. Doch was Hearn in dieser Zeit wirklich auszeichnete, waren seine Karikaturen, die er mit einer Mischung aus Leidenschaft und Improvisation anfertigte.

Die Karikaturen, die Hearn für die Zeitung zeichnete, waren in vielerlei Hinsicht einzigartig. Sie waren eine der ersten Serien von Zeitungszeichnungen in der Region und spiegelten sowohl lokale als auch nationale Themen wider. Die Werke, die oft grotesk und humorvoll waren, wurden auf alten Holzblöcken geschnitzt, die für Werbeanzeigen verwendet worden waren. Diese skurrilen, oft bizarren Darstellungen fanden ihren Platz in der Stadt und behandelten unter anderem die damaligen politischen Kämpfe, lokale Skandale und alltägliche Eigenheiten der Gesellschaft. Ein wiederkehrendes Thema in seinen Karikaturen war die Darstellung der „Magazine Market“-Bande, einer Gruppe von Rowdys, die die Nachbarschaft terrorisierten. Hearn verspottete diese Gruppe ebenso wie die Polizei, die untätig blieb. Durch seine spöttische Darstellung wurde die Gesellschaft auf das Problem aufmerksam, was letztlich dazu führte, dass die Polizei die Bande auflöste.

Auch wenn Hearn seine Karriere als Karikaturist in New Orleans begann, war dies keineswegs das, was ihn dauerhaft prägte. Die politische Haltung, die in seinen frühen Arbeiten zu finden war, spiegelte eine tiefe Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Verhältnissen wider. Hearn, der in einem Amerika aufwuchs, das von tiefen politischen und sozialen Spannungen geprägt war, verarbeitete diese Erfahrungen in seiner Kunst. Und auch wenn er später die Arbeit als Journalist und Karikaturist hinter sich ließ, hatten diese Jahre in New Orleans einen bleibenden Einfluss auf ihn. Sie waren der Grundstein für seine späteren literarischen Werke, die eine einzigartige Mischung aus journalistischer Schärfe und literarischer Feinfühligkeit aufwiesen.

Was jedoch bei der Betrachtung von Hearns frühen Jahren als Journalist und Karikaturist in New Orleans von Bedeutung ist, ist das Verständnis für die schwierigen Umstände, unter denen er arbeitete. Viele seiner Arbeiten, besonders die frühen Karikaturen, die er unter schwierigen Bedingungen anfertigte, bieten einen wertvollen Einblick in die sozialen und politischen Spannungen jener Zeit. Es ist wichtig zu wissen, dass Hearn in einer Gesellschaft arbeitete, die nach dem Bürgerkrieg tief gespalten war. Auch wenn die politischen Themen in seinen Karikaturen häufig lokal waren, reflektierten sie doch die größere politische Landschaft Amerikas, die von stark polarisierten politischen Ansichten geprägt war. Das Verständnis dieser Zeit und der Herausforderungen, mit denen Hearn konfrontiert war, ist entscheidend, um die Entwicklung seines späteren literarischen Werkes zu verstehen.

Warum kann ein Haus mehr über seine Besitzer erzählen als über seine Mieter?

Der Raum, den wir betreten, ist kein bloßer Ort des Wohnens. Er ist eine Bühne, auf der Macht, Stolz und Angst sichtbar werden. In diesem Haus empfängt eine Frau – eine Kreolin von unergründlicher Stärke – den Fremden, der ihre Räume sehen will. Doch bevor er auch nur einen Schritt tun darf, umgibt sie ihn mit einem unsichtbaren Netz aus Regeln und Andeutungen. Sie besteht darauf, dass ihre Schlüssel niemals allein in fremde Hände geraten. Ihr Diener wird ihn begleiten, wird alles überwachen, wird die Schlüssel zurückbringen. Das Haus ist nicht nur Stein und Holz, es ist für sie ein unantastbarer Organismus, ein Bezirk ihrer Würde und ihrer Erfahrung.

Es ist nicht nur Vorsicht, sondern eine Art stille Verachtung, die in ihrer Stimme mitschwingt. Sie nennt das Volk, das sie nicht in ihren Mauern dulden will, „canaille“ – Gesindel – und wiederholt dieses Wort, als müsste sie es aus ihrem eigenen Mund treiben. In dieser Wiederholung liegt etwas Bekenntnishaftes, etwas Theatralisches, das den Fremden schockiert und zugleich fesselt. Ihre Gesten sind wie Tanzfiguren: schneidend, entschlossen, und doch von einer Anmut, die ihn beinahe vergessen lässt, dass er hier belehrt, geprüft und eingeschüchtert wird.

Der Fremde, der zunächst nur ein Interessent ist, findet sich bald in einer Art Ritual wieder. Er hört nicht bloß eine Preisangabe für die Miete, er hört eine Predigt über Verantwortung, Ehre und Zugehörigkeit. Er erlebt einen Auftritt, der mehr an eine Bühne erinnert als an eine einfache Wohnungsbesichtigung. Am Ende zahlt er im Voraus, liefert Empfehlungen, und trägt fortan drei unausgesprochene Regeln in sich, eingebrannt wie ein Schwur: Schlüssel, Vertrauen, und das unsichtbare Band zwischen Besitzer und Raum.

Doch das Haus birgt nicht nur diese lebendige Energie seiner Besitzerin. Es ist durchzogen von einer anderen, schwer greifbaren Schicht – der Erinnerung, den Stimmen der Vergangenheit, dem Flüstern von „Geistern“. In der Nacht, wenn die Treppen knarren und Schritte von niemandem heraufsteigen, erzählt man sich von Gestalten, die längst vergangen sind, aber dennoch verweilen. Ein alter Mann, der einst hier wohnte, sprach von Erscheinungen, von Menschen in Kleidern aus vergangenen Jahrhunderten, die schweigend in sein Zimmer traten, ohne Schatten zu werfen. Er verschloss die Tür, doch sie kamen dennoch. Uhren blieben stehen, und er sprach von toten Frauen in seinem Bett, als wäre das Haus selbst ein Organismus, der Erinnerungen ausspuckt.

Dieses Ineinandergreifen von Macht und Ohnmacht, von Gegenwart und Vergangenheit, verwandelt das Gebäude in ein Geflecht aus Psychologie und Mythos. Der Mieter wird nicht nur Bewohner eines Raumes, er tritt in eine Erzählung ein, die größer ist als er selbst. Wer diese Räume betritt, muss verstehen: Das Haus ist kein leerer Behälter, sondern eine Bühne, auf der Geschichte, Stolz, Angst und Projektionen lebendig bleiben. Es ist ein Spiegel seiner Bewohner – und manchmal auch seiner Opfer.

Wichtig ist für den Leser zu begreifen, dass die dargestellte Szene mehr ist als nur ein exotisches Kolorit. Sie zeigt das Zusammenspiel von sozialem Status, kultureller Identität und persönlicher Macht. Die Frau verteidigt nicht bloß ihr Eigentum, sie verteidigt ein Weltbild. Ebenso sind die Geistergeschichten nicht bloß Anekdoten, sondern Ausdruck einer psychischen Landschaft, in der Erinnerung, Schuld und Fremdheit Gestalt annehmen. Wer dieses Zusammenspiel versteht, sieht hinter den Figuren nicht nur Charaktere, sondern ganze Gesellschaften, die sich in Gesten, Worten und Räumen verdichten.

Wie die Welt der Mieter und Vermieter im Kreolischen Leben funktioniert: Ein Einblick in das tägliche Leben

Im Leben eines Mieters, der in einer fremden Umgebung lebt, ist es nicht selten, dass man auf unerwartete und manchmal unangenehme Situationen trifft. Ein solcher Mieter, der in einem bescheidenen Raum lebt, wurde immer wieder mit Forderungen konfrontiert, die über die üblichen Mietzahlungen hinausgingen. Es war eine Art stiller Verpflichtung, die, ohne dass es klare Vereinbarungen gab, seine finanzielle Belastung kontinuierlich vergrößerte.

Die ursprüngliche Mieterin, eine Frau afrikanischer Abstammung, verschaffte sich in der Anfangszeit durch charmantes Lächeln und eine Vielzahl lustiger und scheinbar harmloser Bitten das Vertrauen des Mieters. Sie fragte nach Kleinigkeiten, die sie regelmäßig ausborgte: „Ein Piastre hier, ein halbes Dollar dort“, so schien es. Der Mieter, der stets hilfsbereit war und niemals „Nein“ sagen konnte, sah es als selbstverständlich an, ihr zu helfen. Doch die Situation nahm eine Wendung, als er eines Tages feststellte, dass sie zwei Monate lang keine Miete gezahlt hatte. Sie hatte das Geld offenbar für andere Dinge verwendet, und so wuchs der Schuldenberg, der nun auf den Schultern des Mieters lag.

In der Zwischenzeit war die anfängliche „Harmonie“ zwischen ihnen gestört. Die kleine Gruppe von Tieren, insbesondere die Papageien, hatte sich zu einer Quelle des Unbehagens entwickelt. Die Vögel, die wie kleine Dämonen aus dem Dschungel wirkten, ließen dem Mieter keine Ruhe und stahlen ihm fast seinen letzten Funken Geduld. Als er jedoch eines Abends spät nach Hause kam, fand er das Haus bis auf seine persönlichen Sachen leer vor. Das gesamte Mobiliar war verschwunden, und die Räume waren von jeglichen Annehmlichkeiten befreit worden.

Es stellte sich heraus, dass die Mieterin ihre Schulden nicht beglichen hatte und der Vermieter die Möbel einkassiert hatte. Nun fand sich der Mieter auf dem nackten Boden liegend, ohne Bett und ohne die gewohnte Einrichtung. Ein schmerzlicher Verlust, doch was folgte, war eine neue Wendung der Ereignisse. Eine andere Frau trat am nächsten Morgen in das Haus ein – ebenfalls eine Frau afrikanischer Herkunft, jedoch mit einer besseren Einrichtung und einer weniger chaotischen Art, das Leben zu gestalten. Sie bot dem Mieter ein neues Zimmer an, und das zu einem Preis, der ihm akzeptabel erschien.

Wieder stellte sich heraus, dass es üblich war, im Voraus zu bezahlen. Der Mieter, der keine andere Wahl hatte und keine Zeit für eine weitere Wohnungssuche fand, stimmte zu. Doch auch hier zeigte sich eine gewisse Vernachlässigung, die diesmal weniger auf die Zwangslage zurückzuführen war, sondern auf das unzuverlässige Verhalten der neuen Vermieterin. Manchmal wurde das Zimmer ordentlich gereinigt, an anderen Tagen jedoch gar nicht. Was noch beunruhigender war, war die Tatsache, dass fremde Männer das Zimmer betreten durften und sich auf dem Bett des Mieters ausruhten, während dieser unterwegs war.

Ein solches Leben war von Unsicherheiten geprägt, und der Mieter fand sich immer wieder in einer Zwickmühle, gefangen zwischen der Verpflichtung, im Voraus zu zahlen, und der Ungewissheit, was als nächstes passieren würde. Diese wechselhafte Situation machte klar, dass in der Welt der Mietverhältnisse im Kreolischen eine besondere Art von Zwang und Abhängigkeit herrschte. Der Mieter hatte kaum Kontrolle, obwohl er mit den besten Absichten in das neue Heim eingezogen war.

Wichtig zu verstehen ist, dass in dieser Art von Welt die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen oft nicht die gleiche Stabilität und Sicherheit bieten wie in westlicheren Systemen. Der Mieter konnte nur schwer zwischen den Ansprüchen der Vermieter und seiner eigenen Notwendigkeit nach einem sicheren und ruhigen Leben balancieren. Der Vertrag, so er überhaupt existierte, war oft eher eine informelle Übereinkunft, die mehr auf gegenseitigem Vertrauen und den persönlichen Bedürfnissen der Beteiligten beruhte als auf formalen Vereinbarungen. Das führt unweigerlich zu einer instabilen Lebensweise, in der der Mieter, egal wie sehr er sich anstrengt, nie vollständig das Gefühl der Sicherheit und des Eigentums erreichen kann.

Was hierbei besonders hervorzuheben ist, ist die Diskrepanz zwischen der Erwartung an die zu zahlende Miete und der tatsächlichen Dienstleistung, die der Mieter erhält. Die ständige Verschiebung von Verpflichtungen und der Missbrauch von Vertrauensverhältnissen führte zu einer Atmosphäre der Unsicherheit, die den Mieter dazu zwang, immer wieder nach Lösungen zu suchen, um in dieser fragilen Realität überleben zu können. Diese Dynamik spiegelt sich nicht nur im täglichen Leben des Mieters wider, sondern auch in einem größeren sozialen Kontext, in dem Armut und gesellschaftliche Benachteiligung miteinander verflochten sind und häufig zu ähnlichen Erfahrungen führen.