Donald Trump, der sich oft als Opfer eines politischen Wandels darstellte, traf im Sommer 2020 wichtige Entscheidungen, die seine Wahlkampagne und seine politische Position grundlegend beeinflussten. Trotz der Pandemie, die viele Staaten dazu zwang, ihre Wahlprozesse anzupassen, blieb Trump in seiner Haltung unbeirrbar. Während der Corona-Krise forderten einige seiner Berater, sein öffentliches Verhalten zu ändern und einfühlsamer auf die menschlichen Auswirkungen der Krise einzugehen. Doch Trump, der sich in dieser Zeit zunehmend als Opfer einer ihm feindlich gesinnten politischen Ordnung sah, weigerte sich, auf die Ratschläge seiner Berater einzugehen. Er blieb bei seiner Linie, auch wenn dies nicht nur seine Wahlchancen, sondern auch das politische Klima verschärfte.
Die Angst vor einer Veränderung des Wahlprozesses durch die Erweiterung der Briefwahl stachelte seine Feindseligkeit gegenüber den Demokraten weiter an. Trump deutete sogar an, dass er die Wahl verschieben müsse, da er das Gefühl hatte, in den ersten Jahren seiner Präsidentschaft „betrogen“ worden zu sein. Diese Haltung spiegelte seine tief verwurzelte Paranoia wider, dass ihm die politische Elite durch manipulative Strategien den Sieg stehlen würde. Die Verlagerung seines Fokus auf vermeintliche Wahlmanipulationen war ein Element, das nicht nur seine politische Karriere, sondern auch die Wahrnehmung seiner Unterstützer prägte.
Ein weiterer Wendepunkt in dieser Zeit war die Diskussion um seine Wahlkampfstrategie. Nach einer Reihe von Problemen und internen Konflikten, die während der Führung von Brad Parscale entstanden, wurde dieser im Juli 2020 entlassen und durch Bill Stepien ersetzt. Trump nahm drastische Änderungen vor, um seine Kampagne zu retten. Ein weiterer starker Einfluss in diesem Prozess war Jared Kushner, der versuchte, das Wahlkampfteam zu kontrollieren, indem er Personen aus dem Umfeld von Trump entfernte und eigene strategische Entscheidungen traf. Der Wechsel von Parscale zu Stepien, begleitet von einem umstrittenen Sparkurs, zeigte deutlich Trumps eigene Unfähigkeit, Verantwortung zu delegieren und seine Kampagne in einem funktionierenden Team zu führen.
Das Gefühl, vom politischen Establishment, sowohl von den Demokraten als auch von ehemaligen Verbündeten, im Stich gelassen zu werden, wuchs. Der Streit mit Gouverneur Ron DeSantis über den Ort der Republikanischen Konvention in Florida und die Bedenken hinsichtlich der Pandemie zeigten Trumps Zerrissenheit zwischen politischer Selbstbehauptung und den praktischen Anforderungen einer landesweiten Wahl. Das geplante Event in Jacksonville wurde schließlich abgesagt, und man einigte sich darauf, die Konvention in Washington, D.C., zu veranstalten, was den tiefen Graben zwischen Trumps Politik und den traditionellen Republikanern weiter verdeutlichte.
Die politische Rhetorik von Trump veränderte sich im Laufe des Sommers nicht. Statt sich auf eine breitere Unterstützung zu stützen oder seine Haltung zu mäßigen, blieb er fest in seiner Überzeugung, dass die politische Linke eine neue Form von Faschismus heraufbeschwor, indem sie Versuche unternahm, seine Unterstützer und Kritiker zu unterdrücken. Dies wurde an seinem Umgang mit Medien und Kritikern sichtbar, und auch die Verstrickung in die Kontroversen rund um den Fall Epstein und Ghislaine Maxwell spitzte den ohnehin angespannten Zustand weiter zu. Trump, der sich regelmäßig von der Presse und politischen Gegnern angegriffen sah, versuchte, durch symbolische Maßnahmen wie die Errichtung eines "Nationalen Gartens amerikanischer Helden" das Bild von sich selbst als unerschütterlichen Kämpfer gegen die politische Elite zu stärken.
Trotz der Skandale und der internen Konflikte blieb Trump entschlossen, sein Image zu kontrollieren und seine politische Macht zu sichern. Die politischen Auseinandersetzungen innerhalb seiner Kampagne und die Meinungsverschiedenheiten über die richtige Wahlstrategie machten deutlich, dass der Kurs von Trump in hohem Maße von persönlicher Wut und Entschlossenheit geprägt war. Der immer wieder geäußerte Vorwurf des Wahlbetrugs und der damit verbundenen politischen Krisen führte zu einer Entfremdung innerhalb seiner Partei, wodurch er noch isolierter wirkte.
Inmitten all dieser Entwicklungen setzte Trump jedoch darauf, die Unterstützung seiner Basis zu sichern. Der Fokus auf ikonische Symbole der amerikanischen Geschichte, wie die geplante Statueensammlung von 244 historischen Persönlichkeiten im National Garden, war nicht nur ein Versuch, patriotische Gefühle zu wecken, sondern auch ein Mittel, die Wahrnehmung seiner politischen Agenda in der Öffentlichkeit zu steuern. Trumps politische Rhetorik und seine Handlungen aus dieser Zeit lassen sich als eine Mischung aus politischem Kalkül und persönlichem Kampfgeist verstehen, der selbst die innerparteilichen Spannungen nicht zum Erliegen brachte.
Wie die Präsidentschaft von Trump die politische Landschaft prägte: Ein Blick auf die Machtstrukturen und ihre Auswirkungen
Die Präsidentschaft von Donald Trump hat die amerikanische Politik nachhaltig verändert, indem sie bestehende Normen herausforderte und unkonventionelle Entscheidungen hervorbrachte. Eine der markantesten Eigenschaften seiner Amtszeit war die Art und Weise, wie er politische Loyalität einforderte und die Struktur der Regierung manipulierte, um seine eigenen Interessen zu wahren. Trump setzte auf eine Strategie, die sowohl innerhalb seiner Partei als auch in seiner Regierung tiefgreifende Spaltungen erzeugte.
Trump verstand es, Loyalisten in Schlüsselpositionen zu platzieren, was die Machtstruktur seiner Verwaltung stärkte. Diese Personen, die meist aus seinem unmittelbaren Umfeld stammten, hatten nur einen Zweck: die politische Agenda des Präsidenten zu fördern und seine Position zu sichern. Mit diesen Maßnahmen gelang es Trump, die Kontrolle über das Weiße Haus und die republikanische Partei weitgehend zu behalten, auch in Zeiten wachsender Widerstände und Skandale. Es war eine Strategie, die sowohl in der Innenpolitik als auch auf der internationalen Bühne Folgen hatte.
Die Unbeständigkeit und das ständige Wechseln von Personal, insbesondere auf hohen Ebenen, verstärkten die Unsicherheit. Bereits zu Beginn seiner Amtszeit war Trump dafür bekannt, dass er Mitarbeiter entließ oder versetzte, die nicht mehr in seine Vision passten. Dieser hohe Personalumsatz führte zu einer fortwährenden Instabilität, die nicht nur die Effektivität seiner Regierung untergrub, sondern auch das Vertrauen in die Institutionen der US-amerikanischen Demokratie erschütterte. Es wurde zunehmend deutlich, dass politische Entscheidungen oft im Alleingang getroffen wurden, ohne eine breite Konsultation der Experten oder anderer Regierungszweige. Die Unklarheit in der Regierungsführung förderte zudem die Möglichkeit von Fehleinschätzungen und unkoordinierten Reaktionen, wie etwa im Umgang mit Naturkatastrophen oder internationalen Konflikten.
Ein weiterer prägender Moment war die Politik gegenüber internationalen Beziehungen. Trumps oft widersprüchliche Haltung, die in unvorhersehbaren Entscheidungen gipfelte, zeigte sich unter anderem in der Verlagerung der US-Politik gegenüber dem Iran und der Türkei. Die Entscheidung, Truppen aus Syrien abzuziehen und der Türkei freie Hand zu lassen, wurde international als gefährlicher Alleingang wahrgenommen, der die Glaubwürdigkeit der USA als verlässlicher Partner untergrub. Ähnlich verhielt es sich mit der Frage Russlands: Trump zeigte sich stets bereit, Russland wieder in internationale Gremien wie den G7-Kreis aufzunehmen, was bei seinen Verbündeten Besorgnis auslöste und zu politischen Spannungen führte.
Innerhalb der USA stieß Trumps Vorgehensweise auf erheblichen Widerstand. Das Impeachment-Verfahren, das ihm aufgrund des Vorwurfs der Machtmissbrauchs und der Behinderung des Kongresses drohte, spiegelt eine der tiefsten Krisen wider, die die amerikanische Demokratie in jüngerer Zeit durchgemacht hat. Trotz dieses Verfahrens konnte Trump seine Macht beibehalten, was auf die starke Loyalität seiner Anhänger und die Schwächen im politischen System hinwies. Doch es zeigte auch die gefährlichen Dynamiken auf, die durch Trumps Autoritarismus und den ständigen Konflikt mit dem Establishment entstanden.
Die politische Landschaft unter Trump zeichnete sich durch eine Art von Politik aus, die auf Populismus, Symbolik und Polarisation setzte. In dieser Atmosphäre wurden populistische Themen verstärkt aufgegriffen und genutzt, um die Öffentlichkeit zu mobilisieren. Trump setzte auf eine direkte Ansprache an die Bevölkerung, oft über die sozialen Medien, wodurch er eine direkte und ungehinderte Kommunikation pflegte, die nicht nur seine Anhänger, sondern auch seine Gegner polarisierte. Diese Strategie ermöglichte es ihm, ständig im Gespräch zu bleiben und die Kontrolle über die politische Agenda zu behalten.
Wichtig zu verstehen ist, dass Trumps Politik nicht nur die institutionellen Strukturen der USA beeinflusste, sondern auch das Weltbild vieler Amerikaner veränderte. Die Polarisierung, die durch seine Rhetorik und Handlungen verstärkt wurde, spaltete die Gesellschaft in immer stärkerem Maße. Es entstand eine Atmosphäre der ständigen Konfrontation, in der Kompromisse und Dialog zunehmend als schwächeln betrachtet wurden. Diese Entwicklung hatte langfristige Auswirkungen auf die politische Kultur der USA und führte zu einer Entfremdung vieler Wähler von den traditionellen politischen Institutionen.
Ein weiterer Punkt, der bei der Analyse der Trump-Ära von Bedeutung ist, ist die Frage der Medienlandschaft. Trumps ständige Angriffe auf die Mainstream-Medien, die er wiederholt als „Fake News“ bezeichnete, trugen dazu bei, das Vertrauen in die Medien zu untergraben. Diese Feindseligkeit führte zu einer zunehmend polarisierten Wahrnehmung der Realität, in der die Wahrheit oft von der eigenen politischen Ausrichtung bestimmt wurde. Dieser Prozess verstärkte die gesellschaftliche Kluft und beeinflusste die politische Entscheidungsfindung auf allen Ebenen.
Die Präsidentschaft von Trump war also nicht nur eine politische, sondern auch eine kulturelle Revolution, die die USA auf eine harte Probe stellte. Sie brachte Fragen über die Zukunft der Demokratie, die Rolle der Medien und die Bedeutung der politischen Loyalität auf. Es ist entscheidend, die Auswirkungen dieser Veränderungen zu verstehen, um die politische Landschaft der Gegenwart und Zukunft besser einordnen zu können.
Wie Donald Trump seine Loyalität und seinen Ruf in der Geschäftswelt pflegte
Allen Weisselberg, Trumps langjähriger Finanzchef, begann als Buchhalter für Fred Trump und war für viele der Trump-Insider eine Art Überwachungsperson des Sohnes. Abe Wallach, ein Analyst der Immobilienbranche, den Trump zuvor wegen 250 Millionen Dollar verklagt hatte, wurde engagiert, um Finanzierungen und Refinanzierungen für Immobilien zu finden, die halfen, das Trump-Portfolio wieder aufzubauen. Marcus wurde hinzugezogen, um verschiedene Probleme, einschließlich der Pressearbeit, zu managen. Dino Bradlee, der Sohn des berühmten Washington-Post-Redakteurs Ben Bradlee, verhandelte Immobilienprojekte wie das historische Anwesen Seven Springs nördlich von New York, das 1995 von Trump gekauft wurde. Trump setzte weiterhin auf Matt Calamari, einen ehemaligen Leibwächter, um diverse Aufgaben zu übernehmen. Trump selbst vertraute zunehmend auf Fields, einen Unterhaltungsexperten, der Maples in „The Will Rogers Follies“ unterbrachte und fortan ihre Karriere leitete. Diese Beziehungen und die ständige Suche nach Loyalität waren zentrale Elemente in Trumps Geschäftsstrategie.
Trump legte großen Wert auf Loyalität und betrachtete sie als entscheidend für seinen Erfolg. In einem Artikel der New York Times Magazine von 1995, der den Reichen gewidmet war, schrieb er über das Thema: „Es ist fast unmöglich, Loyalität zu erkennen, ohne wirklich getestet zu werden“, und bezog sich auf Mitarbeiter, die er für loyal hielt, aber letztlich enttäuschten. Einer der Mitarbeiter, eine Frau, die er von einem schlecht bezahlten Job in eine hochbezahlte Executive-Position befördert hatte, entpuppte sich als undankbar. Trump erzählte, dass er sie aufgrund ihres scheinbaren Engagements und ihrer Kompetenz eingestellt hatte. Doch als er sie eines Leaks bezichtigte, brach sie schließlich unter Druck zusammen und gab zu, Informationen weitergegeben zu haben. Diese Erfahrung brachte Trump dazu, misstrauisch gegenüber Menschen zu werden, denen er einst blind vertraut hatte.
Dieser Fokus auf Loyalität und der daraus resultierende Verrat durch vermeintlich treue Mitarbeiter war nicht nur ein zentrales Thema in Trumps persönlichen Beziehungen, sondern auch in seiner geschäftlichen Praxis. Auch nach seinen größten Rückschlägen in den frühen 90er Jahren, als sein Imperium fast zusammenbrach, hielt Trump an seiner Vision von Loyalität fest, die er im Rückblick als einen Test der wahren Treue betrachtete.
Inmitten dieser intensiven Geschäftsaktivitäten zeigte Trump auch eine fast kindliche Seite, wenn es um Werbung und öffentliche Wahrnehmung ging. In einer Anekdote von 1995 berichtet Trump, dass er an einem Pizza-Hut-Werbespot teilnahm, in dem er zusammen mit Ivana in Abendgarderobe eine Pizza aß. Diese Entscheidung wurde von Marcus, einem seiner engsten Berater, als riskant angesehen, da sie die „ruhige Periode“ verletzen könnte, die für Unternehmen im Vorfeld eines Börsengangs vorgeschrieben ist. Trump jedoch interessierte sich wenig für solche geschäftlichen Normen. In seiner Welt zählten in erster Linie die Einnahmen und die Sichtbarkeit. Der Werbespot, der die Trennung zwischen Trump und Ivana thematisierte, stieß auch auf Widerstand in Trumps Ehe mit Marla. Es war klar, dass Trump, obwohl er oft versuchte, humorvoll zu wirken, nicht in der Lage war, sich selbst als Ziel von Scherzen zu sehen.
Die späten 90er Jahre waren für Trump eine Zeit der finanziellen Unsicherheit und des Versuchs, wieder auf die Beine zu kommen. Mit dem Börsengang von Trump Hotels and Casino Resorts am 7. Juni 1995, bei dem etwa 60 Prozent der Unternehmensanteile verkauft wurden, konnte Trump eine finanzielle Krise abwenden. Der Aktienverkauf generierte genug Kapital, um die drängendsten Liquiditätsprobleme zu lösen und gab ihm Spielraum, neue Projekte zu erkunden.
Trump betrachtete diese Erholungsphase als eine Art Wiedergeburt. Im Rückblick auf seine frühen Rückschläge war er nicht nur darauf bedacht, neue Einnahmequellen zu erschließen, sondern auch seinen Status als einflussreiche Figur in der Öffentlichkeit zu sichern. Während er von seinen geschäftlichen Niederlagen sprach, war es ihm wichtig, immer wieder zu betonen, dass er zurückgekehrt war, stärker als zuvor, und dass er nie seine Loyalität zu denjenigen vergessen hatte, die ihm in den schweren Zeiten zur Seite standen.
Es ist entscheidend zu verstehen, dass Trump nicht nur als Geschäftsmann, sondern auch als öffentliche Persönlichkeit stets versuchte, sich in einem bestimmten Licht zu präsentieren. Loyalität, sowohl in seinen geschäftlichen als auch persönlichen Beziehungen, war ein Schlüsselelement seines Selbstbildes und seiner Strategie, auch in schwierigen Zeiten an der Spitze zu bleiben. In der Trump-Welt galt oft das Gesetz des Erfolgs: Nur wer treu und unerschütterlich zu ihm stand, hatte einen Platz an seiner Seite.
Wie die Entlassung von James Comey die Präsidentschaft von Donald Trump prägte
Die Entscheidung von Präsident Donald Trump, FBI-Direktor James Comey zu entlassen, führte zu einer Reihe von Ereignissen, die die ersten Jahre seiner Präsidentschaft maßgeblich beeinflussten. Was zunächst wie eine taktische Entscheidung im Hinblick auf die Russland-Untersuchungen erschien, entwickelte sich zu einer der umstrittensten und folgenreichsten Handlungen seiner Amtszeit. Trump selbst war davon überzeugt, dass die Demokraten, die Comey während der Wahl 2016 heftig kritisiert hatten, seinen Schritt unterstützen würden. Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn und enger Berater, erklärte, dass die Demokraten nichts anderes als negative Äußerungen über Comey gemacht hätten, und daher unmöglich gegen die Entlassung argumentieren könnten. Diese Einschätzung erwies sich jedoch als völlig falsch.
Als Trump schließlich Chuck Schumer, den demokratischen Führer im Senat, anrief, um ihn über die Entlassung zu informieren, stieß er auf einen scharfen Widerstand. Schumer bezeichnete den Schritt als „horrible idea“ und warnte Trump vor den langfristigen Konsequenzen. Die Entlassung von Comey war, vor allem in den Augen der politischen Veteranen in Washington, eine alarmierende Handlung. Sie erinnerte an das berüchtigte „Saturday Night Massacre“ von 1973, als Präsident Richard Nixon den Sonderermittler für die Watergate-Affäre entließ – eine Entscheidung, die letztlich zu Nixons Amtsenthebung beitrug.
Trump zeigte sich zunächst überrascht über die heftige Reaktion von Schumer und versuchte, seine Entscheidung zu rechtfertigen. Öffentlich behauptete das Weiße Haus zunächst, dass die Entlassung auf Empfehlung von Deputy Attorney General Rod Rosenstein erfolgt sei. Doch in einem Gespräch mit dem russischen Außenminister und dem Botschafter teilte Trump mit, er habe „den Verrückten Comey“ entlassen, was ihn von einem „großen Druck“ befreit habe. Diese Äußerung weckte sofort den Verdacht, dass die Entlassung von Comey in direktem Zusammenhang mit der Russland-Untersuchung stand.
Im Laufe der Woche erklärte Trump in einem Interview mit NBC-Reporter Lester Holt, dass er Comey entlassen habe, weil er der Meinung war, dass die Russland-Affäre eine „ausgedachte Geschichte“ sei, die von den Demokraten als Entschuldigung für ihre Wahlniederlage inszeniert wurde. Diese ungeschickte und teils unzusammenhängende Erklärung trug jedoch nicht dazu bei, die Situation zu entschärfen. Vielmehr sorgte die Entlassung für einen politischen Sturm, der die Regierung Trump für die kommenden Jahre prägen sollte.
Kurz nach Comeys Entlassung wurde bekannt, dass dieser geheime Protokolle über seine Treffen mit Trump geführt hatte. Darunter war auch eine Notiz, in der Trump angeblich verlangt hatte, die Untersuchung des ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaters Michael Flynn zu beenden. Diese Entdeckung verstärkte die Annahme, dass Trump versuchte, die Ermittlungen zu behindern. Infolgedessen ernannte Rosenstein einen Sonderermittler, um nicht nur den Vorwurf einer Verschwörung zwischen der Trump-Kampagne und Russland zu untersuchen, sondern auch die Möglichkeit einer strafbaren Behinderung der Justiz durch die Entlassung Comeys.
Die Wahl von Robert Mueller als Sonderermittler stieß auf Widerstand von Trumps Seite. Zunächst hatte Trump Mueller als potenziellen FBI-Direktor in Betracht gezogen, bevor dieser sich aus der Auswahl zurückzog. Doch als Mueller als Sonderermittler ernannt wurde, begannen Trump und seine Berater, seine Unabhängigkeit infrage zu stellen. Trump versuchte, den Sonderermittler zu entlassen, indem er seinen damaligen Rechtsberater Don McGahn anwies, dies umzusetzen. McGahn weigerte sich jedoch, was dazu führte, dass Trump in Erwägung zog, auch McGahn zu entlassen.
Trumps Frustration über die Ermittlungen und die Russland-Affäre wurden mit der Zeit immer deutlicher. Besonders die Rolle von Jeff Sessions, dem damaligen Generalstaatsanwalt, brachte Trump zunehmend in Rage. Sessions hatte sich zu Beginn der Ermittlungen wegen seiner Verbindungen zur Trump-Kampagne von der Leitung der Untersuchung zurückgezogen, was Trump als Verrat empfand. Der Druck auf Sessions wurde so groß, dass dieser fast seine Rücktrittserklärung einreichte, was Trump jedoch ablehnte.
Die Entlassung von Comey setzte eine Kettenreaktion in Gang, die die öffentliche Wahrnehmung von Trumps Präsidentschaft tiefgreifend veränderte. Nicht nur die Demokraten, sondern auch viele Republikaner begannen, Trumps Umgang mit der Justiz und den Ermittlungen in Frage zu stellen. Gleichzeitig wuchs der politische Druck auf Trump, sich den Ermittlungen zu stellen, und seine wiederholten Versuche, die Untersuchung zu behindern, wurden zu einem immer größeren Risiko für seine politische Zukunft.
Trump war nicht in der Lage, die Russland-Untersuchungen zu ignorieren oder zu separieren. Sie nahmen einen immer größeren Raum in seinem politischen Leben ein und beeinflussten seine Amtsführung erheblich. Besonders seine wachsende Feindschaft gegenüber dem FBI und den Ermittlungen führte zu einem Klima der Unsicherheit und Paranoia innerhalb des Weißen Hauses.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Entlassung von Comey nicht nur politisch problematisch war, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich zog. Die Frage, ob Trump durch sein Verhalten versuchte, die Ermittlungen zu behindern, führte letztlich zu einer Vielzahl von rechtlichen und politischen Auseinandersetzungen, die seinen Präsidentenstatus noch lange begleiteten.
Die Entlassung von Comey und die darauf folgenden Ereignisse zeigten auf, wie sehr Trumps Präsidentschaft von seiner Fähigkeit abhängt, politische Krisen zu managen. Diese Krise, die durch seine impulsiven Entscheidungen und das Fehlen einer klaren Strategie für die Russland-Untersuchungen ausgelöst wurde, sollte einen Schatten auf seine gesamte Amtszeit werfen.

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