Die Standardisierung von Feldern wie beispielsweise „source.ip“ im Elastic Common Schema (ECS) ermöglicht eine einheitliche Datenverarbeitung über verschiedene Tools hinweg. Dies bedeutet, dass bei der Analyse und Verarbeitung von Sicherheitsdaten nicht mehr verschiedene Bezeichnungen für identische Datentypen beachtet werden müssen. Stattdessen wird ein gemeinsames Vokabular verwendet, das die Integration und Automatisierung von Datenpipelines erheblich vereinfacht. Dadurch können Dateningenieure und Analysten effizienter arbeiten, da die Notwendigkeit entfällt, spezifische Feldnamen jedes einzelnen Werkzeugs zu lernen und zu berücksichtigen.
Für praktische Übungen und um die vorgestellten Tools nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich, eine Umgebung mit mehreren virtuellen Maschinen (VMs) aufzubauen. Typischerweise kommen dabei Linux-Distributionen wie Ubuntu oder Red Hat Enterprise Linux zum Einsatz. Mindestens zwei VMs sollten konfiguriert werden: Eine als Hauptarbeitsplatz und eine weitere als Datenquelle oder Ziel für die Übertragung von Sicherheitsdaten. Ein Setup mit drei oder mehr VMs ermöglicht zusätzlich das Testen von Cluster- oder Multi-Node-Szenarien, was für produktive Umgebungen relevant ist. Die Ressourcenanforderungen sind dabei moderat: 4 GB RAM, zwei CPUs und 50 GB SSD-Speicher sind ausreichend für die Testumgebung, sollten aber in der Produktion deutlich höher angesetzt werden.
Für Windows-Nutzer, die Linux-VMs betreiben, sind Werkzeuge wie WinSCP und PuTTY empfehlenswert. WinSCP erleichtert die Dateiübertragung zwischen dem Windows-Host und den Linux-Gästen, während PuTTY als leistungsfähiger SSH-Client direkten Zugriff auf die Kommandozeile der VMs ermöglicht. Auch wenn Windows mittlerweile über einen integrierten SSH-Client verfügt, bietet PuTTY erweiterte Funktionen, die gerade in komplexeren Szenarien von Vorteil sind.
Ein weiteres nützliches Tool ist „jq“, ein Kommandozeilenwerkzeug zur lesbaren Anzeige und Bearbeitung von JSON-Daten. Da Sicherheitsdaten häufig in JSON-Format vorliegen, hilft jq beim schnellen Verständnis und der manuellen Prüfung von Daten. Die Installation ist unkompliziert, und der Umgang mit jq ist auch für Einsteiger leicht erlernbar.
Zum Bearbeiten von Konfigurationsdateien, die in der Arbeit mit Sicherheitswerkzeugen unvermeidlich sind, empfiehlt sich ein leistungsfähiger Texteditor mit Syntax-Hervorhebung und erweiterten Suchfunktionen. Visual Studio Code und Notepad++ sind in diesem Kontext etablierte Optionen unter Windows.
Der Aufbau der eigenen Laborumgebung und das Verständnis dieser grundlegenden Tools und Standards sind essenziell, um die vielschichtigen Prozesse des Sammelns, Verarbeitens und Speicherns von Sicherheitsdaten zu meistern. Nur mit einer stabilen und einheitlichen Basis lassen sich komplexe Datenpipelines zuverlässig entwickeln und betreiben.
Neben der technischen Vorbereitung ist es wichtig, die Bedeutung von Standardisierung und Virtualisierung in einem größeren Kontext zu sehen: Die Vereinheitlichung von Datenfeldern ermöglicht nicht nur eine reibungslosere Integration, sondern fördert auch die Automatisierung, Skalierbarkeit und Wartbarkeit von Sicherheitslösungen. Die Verwendung von VMs schafft eine flexible und kontrollierbare Umgebung, die es erlaubt, verschiedene Szenarien gefahrlos zu testen und schnell auf Veränderungen zu reagieren.
Ebenso sollte die Sicherheit der Infrastruktur nicht unterschätzt werden. Selbst in einer Laborumgebung empfiehlt sich der Einsatz von Netzwerkisolierungsmethoden wie NAT, um die virtuellen Maschinen vor ungewolltem Zugriff zu schützen. Die regelmäßige Sicherung des Systemzustands mittels Snapshots stellt sicher, dass Konfigurationen reproduzierbar und Fehler leicht korrigierbar sind.
Das Wissen um diese Grundlagen bildet die unverzichtbare Grundlage für alle weiteren Schritte im Bereich Cybersecurity-Datenengineering, von der Implementierung sicherer Verbindungen bis hin zur Verarbeitung und Analyse komplexer Datenströme.
Wie man mit Logstash Filter und Ruby-Skripting arbeitet, um Benutzerinformationen zu verarbeiten und Daten zu transformieren
Die Verarbeitung und Transformation von Daten in Logstash ist eine zentrale Aufgabe, um Protokolle und Ereignisdaten zu strukturieren und nutzbar zu machen. Ein besonders vielseitiges Werkzeug in Logstash ist der mutate filter, der mit einer Vielzahl von Funktionen ausgestattet ist, um Felder zu ändern, hinzuzufügen, zu löschen und zu manipulieren. Beim Umgang mit Filtern wie mutate ist es wichtig, die Reihenfolge der Operationen zu verstehen, um unerwartete Ergebnisse zu vermeiden.
Ein häufiger Anwendungsfall ist das Extrahieren von Informationen aus einem Benutzername-Feld, das durch einen Backslash getrennte Daten enthält, wie etwa "StLouisOffice\James". In diesem Beispiel wird der mutate filter verwendet, um den Namen und die Domäne des Benutzers in separate Felder zu extrahieren.
Zuerst wird geprüft, ob der Benutzername einen Backslash enthält. Dies erfolgt mit dem Operator =~ und einem regulären Ausdruck. Wenn der Benutzername ein solches Zeichen enthält, wird der Wert des Feldes UserName in ein temporäres Feld namens utemp kopiert. Es folgt eine Reihe von Operationen, bei denen der Backslash durch einen Vorwärtsschrägstrich ersetzt wird (mittels gsub), um eine konsistentere Datenstruktur zu erhalten. Danach wird das utemp-Feld an der Stelle des Schrägstrichs in ein Array gesplittet. Dieses Array wird dann verwendet, um die Domäne und den Namen des Benutzers in zwei separate Felder zu extrahieren. Zuletzt wird das temporäre Feld gelöscht.
Falls der Benutzername keinen Backslash enthält, wird er direkt in das Feld user.name kopiert. Eine abschließende Funktion in der Logstash-Konfiguration ist die Verwendung von lowercase, um die Zeichen in den Feldern user.domain und user.name in Kleinbuchstaben zu konvertieren, was eine Vereinheitlichung der Daten gewährleistet.
Wichtig ist, dass beim Arbeiten mit mehreren mutate-Operationen die Reihenfolge eine entscheidende Rolle spielt. Während Logstash die Konfiguration von oben nach unten abarbeitet, verhalten sich einzelne mutate-Filter je nach ihrer Platzierung unterschiedlich. Eine häufige Quelle von Missverständnissen liegt in der Verarbeitung der copy-Operation, die immer am Ende der jeweiligen Blockoperation durchgeführt wird. Daher ist es ratsam, sich mit der "Processing Order"-Dokumentation von Elastic vertraut zu machen, um ein besseres Verständnis für das Verhalten der Filter zu entwickeln.
Eine weitere hilfreiche Funktion in Logstash ist der gsub-Filter, mit dem komplexe Ersetzungen vorgenommen werden können. Anders als bei anderen Filtern, die auf einem Schlüssel-Wert-Paar basieren, benötigt der gsub-Filter drei Argumente: das zu ersetzende Muster, das Ersetzungszeichen und das Feld, auf das die Ersetzung angewendet wird. Dadurch wird eine flexible Handhabung von komplexen Datenstrukturen ermöglicht.
Neben der Verwendung von vorgefertigten Filtern bietet Logstash auch die Möglichkeit, benutzerdefinierte Filter mit Ruby zu schreiben. Ruby, eine objektorientierte Programmiersprache, wird in Logstash verwendet, um tiefere Eingriffe in die Datenverarbeitung vorzunehmen. So können beispielsweise Array-Vergleiche durchgeführt werden, was mit den Standard-Logstash-Filtern nicht direkt möglich ist. In einem Beispiel wird ein Ruby-Filter eingesetzt, um zwei IP-Adressfelder miteinander zu vergleichen und bei Übereinstimmungen ein tags-Feld hinzuzufügen.
Die Nutzung von Ruby in Logstash erfordert die Verwendung der Event-API. Mit event.get("[field]") wird der Wert eines Feldes abgerufen, und mit event.set("[field]","value") wird der Wert eines Feldes gesetzt. Dies ist besonders hilfreich, wenn die vordefinierten Filter nicht ausreichen oder eine komplexe Datenmanipulation erforderlich ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Ruby-Skripten zusätzliche Rechenleistung beansprucht. Daher sollte bei komplexen Skripten immer ein filter ID verwendet werden, um eine einfache Fehlerbehebung und Performance-Analyse zu gewährleisten.
Ein weiteres praktisches Beispiel für den Einsatz von Ruby in Logstash ist das Hinzufügen eines agent.forwarder-Feldes zu einem Ereignis, das den Hostnamen des aktuellen Logstash-Servers enthält. Dies kann nützlich sein, um den Pfad eines Ereignisses über verschiedene Server hinweg nachzuvollziehen und etwaige Probleme in der Infrastruktur zu erkennen. Der init-Block im Ruby-Filter lädt zu Beginn der Verarbeitung eine Systemklasse, um den Hostnamen zu ermitteln und als Variable zu speichern. Diese Variable wird dann in jedem Logstash-Ereignis verwendet, um das agent.forwarder-Feld zu setzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Logstash durch die Kombination von mutate-Filtern und Ruby-Skripting eine sehr flexible und mächtige Plattform für die Datenverarbeitung bietet. Der Einsatz von Ruby bietet dabei noch mehr Kontrolle und ermöglicht es, auch komplexe Datenoperationen durchzuführen, die mit den Standardfiltern nicht direkt möglich wären. Es ist jedoch wichtig, stets auf die Reihenfolge der Filter und den zusätzlichen Ressourcenaufwand bei der Verwendung von Ruby zu achten, um die Performance zu optimieren.

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