Die frühe Metallbearbeitung und die Verwendung von Eisen und Kupfer stellen einen bedeutenden Wendepunkt in der prähistorischen Entwicklung des nördlichen Indiens dar. Besonders im Zeitraum des "Period II" in Agiabir sind interessante Funde von Eisen- und Kupferobjekten zu verzeichnen, die als wesentliche Zeugnisse dieser Epoche dienen. In vielen dieser frühen archäologischen Schichten, die als "pre-NBP" (vor der Eisenzeit) beschrieben werden, sticht besonders der Fund von Eisen- und Kupfergegenständen hervor, die auf fortgeschrittene Metalltechniken hinweisen. Zahlreiche Fundstätten, insbesondere in den nördlichen Randbereichen der Vindhyas in Uttar Pradesh, wie Kakoria, Jang Mahal und Kotia, sind durch ihre megalithischen Denkmäler bekannt, die einen einzigartigen Einblick in diese frühe kulturelle Phase bieten.
Megalithische Strukturen wie Cairns und Steinkreise sind typisch für diese Region. In den meisten dieser Gräber fehlen menschliche Skelettreste, was darauf hinweist, dass diese Denkmäler möglicherweise als Gedenkstätten für Verstorbene dienten. In Kotia wurden jedoch einige Gräber entdeckt, in denen neben wenigen menschlichen Knochen auch die Überreste von domestizierten Tieren wie Schafen, Schweinen und Rindern zu finden waren. Die Schnittrückstände an den Tieren deuten darauf hin, dass diese zum Zeitpunkt der Bestattung getötet wurden, was möglicherweise einen rituellen Aspekt in den Bestattungspraktiken dieser Zeit unterstreicht.
Die Siedlung von Kakoria, die sowohl am Fluss Chandraprabha als auch am Fuße eines Hügels liegt, liefert zahlreiche Hinweise auf die Alltagskultur dieser frühen Zeit. Die Keramikfunde aus Kakoria und anderen Grabstätten umfassten hauptsächlich BRW (Black and Red Ware), schwarze und rote glatte Keramik sowie andere typische Gefäßformen wie Teller, Schalen, perforierte Gefäße und pedestalisierte Tassen. Zusätzlich wurden zahlreiche Mikrolithen aus Achat, Chalzedon und Feuerstein gefunden, die auf die Werkzeugherstellung dieser Zeit hinweisen. Auch Schmuckstücke wie Perlen aus Terrakotta und Halbedelsteinen, Schleudersteine, Mahlsteine und einige Kupferobjekte wurden entdeckt. Diese Funde vermitteln ein Bild von einer hochentwickelten Gesellschaft, die sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Metallbearbeitung fortgeschritten war.
Interessanterweise sind viele der Megalithen in Süduttar Pradesh vor der Eisenzeit datierbar, wobei Kotia eine Ausnahme bildet. Dort wurde eine Reihe von Eisenwerkzeugen entdeckt, darunter ein Speerspitze, zwei Sichelmesser, ein Pfeilspitze und ein Beil, die auf eine fortgeschrittene Metallurgie hindeuten. Die Keramik aus Kotia umfasste neben BRW auch eine grobe schwarze oder graue Keramik mit dickem Gefüge. In den Grabstätten fanden sich Knochenfragmente von domestizierten Tieren wie Ochsen, Schafen und Schweinen, einige davon mit Schnittmarken. Die Datierung dieser Funde reicht von etwa dem 2. Jahrtausend v. Chr. bis ins 7. Jahrhundert n. Chr. Die Datierung der Megalithen von Jang Mahal ist auf die Anfangszeit des 1. Jahrtausends v. Chr. datiert, während Kotia etwa zwischen 800 v. Chr. und 300 v. Chr. liegt.
Im Osten Indiens, in Gebieten wie Chirand und Senuar, zeigen die Funde aus der frühen Phase eine interessante kulturelle Kontinuität. Diese Siedlungen, die im 2. Jahrtausend v. Chr. weiterhin bewohnt waren, belegen den Übergang von der Neolithischen zur Chalcolithischen Zeit. Die Keramik aus Chirand war von BRW geprägt, und Kupfer begann in Period II aufzutreten, wobei spätere Schichten viele Eisenobjekte aufwiesen. Die frühesten Kalibrierungsergebnisse für diese Phase datieren auf einen Zeitraum zwischen 1936 und 1683 v. Chr.
Senuar und Barudih bieten ebenso interessante Hinweise. Barudih zeigt, dass Eisen bereits in einer neolithischen Schicht auftauchte, während in Senuar und anderen Orten der Region eine Vielzahl von Tierarten und Pflanzensamen gefunden wurde, die auf eine fortschreitende landwirtschaftliche Praxis hinweisen. Neben domestizierten Nutzpflanzen wie Weizen, Kondon-Milch und Erbsen wurden auch Tierknochen entdeckt, die eine zunehmende Nutzung von Tieren im Alltagsleben zeigen.
Im Westen Bengalen, in der Region um Pandu Rajar Dhibi, zeigen die Funde aus der Chalcolithischen Periode II, dass Metallbearbeitung und landwirtschaftliche Tätigkeiten eng miteinander verbunden waren. Hier wurden Kupfer- und Eisenobjekte wie Speerspitzen und Geräte für die Metallverarbeitung gefunden, während die Tierwelt des Gebiets durch eine Vielzahl von domestizierten und wildlebenden Tieren, wie Ziegen, Rehen und Fischen, dokumentiert wurde. Das Ausmaß der Besiedlung und die Vielfalt der Artefakte belegen die fortschreitende Komplexität der Gesellschaft in dieser Region. Ebenso zeigten Ausgrabungen in der Damodar-Talregion und in der Kopai-Talregion die vielfältigen gesellschaftlichen Praktiken und kulturellen Entwicklungen, die mit der Übergangszeit von der Bronze- zur Eisenzeit verbunden sind.
Ein wesentlicher Aspekt dieser frühen Metallbearbeitung und der Verwendung von Eisen ist die damit verbundene soziale und kulturelle Veränderung. Metallische Werkzeuge und Waffen begannen nicht nur, die Lebensweise der Menschen zu verändern, sondern auch ihre sozialen Strukturen und den Handel mit benachbarten Gemeinschaften. In vielen dieser Gebirgskulturen scheint Metallbearbeitung ein integraler Bestandteil des wirtschaftlichen und rituellen Lebens gewesen zu sein. In Verbindung mit den landwirtschaftlichen Praktiken könnte dies zu einer merklichen Stabilisierung und Erweiterung von Siedlungen geführt haben.
Das Verständnis der Entwicklungen dieser Zeit ist entscheidend für die Rekonstruktion der sozialen und kulturellen Landschaft im antiken Indien. Besonders die Verbindung von rituellen Praktiken, Bestattungstraditionen und Metallverarbeitung stellt eine Schlüsselkomponente in der Entwicklung der frühen indischen Zivilisation dar. Auch wenn Eisen in vielen dieser frühen Siedlungen nur langsam Einzug hielt, trugen die frühen metallurgischen Techniken zu einem bedeutenden Wandel bei, der die Grundlage für die spätere Entwicklung der indischen Gesellschaft legte.
Was kennzeichnet die frühe mittelalterliche Phase in Indien und welche Entwicklungen sind entscheidend für das Verständnis dieser Ära?
Die frühmittelalterliche Phase Indiens, die etwa von 600 bis 1200/1300 n. Chr. datiert wird, ist eine Zeit tiefgreifender Veränderungen in politischer, sozialer und kultureller Hinsicht. Trotz der weit verbreiteten Annahme, dass diese Periode von Krise und Dekadenz geprägt war, zeigen sowohl schriftliche als auch archäologische Quellen ein viel komplexeres Bild. Die politischen Strukturen, die Verwaltung, die Agrarverhältnisse und das religiöse Leben erfahren bedeutende Veränderungen, die nicht nur auf die Landnahme und die Kriege der verschiedenen Dynastien zurückzuführen sind, sondern auch auf die zunehmende Institutionalisierung von Kulturen und Religionen.
Die Inschriften dieser Zeit, besonders die der königlichen Landgeschenke, spiegeln Veränderungen in der Agrarstruktur wider. Diese Umwälzungen intensiveren sich in den späteren Jahrhunderten, was auf eine Veränderung der sozialen und wirtschaftlichen Hierarchien hindeutet. Interessanterweise zeigen die Belege keine Hinweise auf einen Niedergang urbaner Zentren, des Handwerks oder des Handels. Vielmehr belegen sie eine fortgesetzte Blüte in den Bereichen der Kunst und Architektur. Die Entwicklung komplexer religiöser Pantheons und die institutionelle Verankerung religiöser Einrichtungen, besonders im Hinduismus und Buddhismus, sind durch beeindruckende Skulpturen und Bauwerke dokumentiert, die die Bedeutung religiöser Patronage während dieser Zeit unterstreichen.
Die Fortschritte in den Wissenschaften, insbesondere in den Bereichen Astronomie, Mathematik und Medizin, trugen ebenfalls dazu bei, dass Indien in dieser Epoche eine wichtige Rolle im Wissens- und Kulturaustausch spielte. Die mathematischen Konzepte und medizinischen Praktiken, die in dieser Zeit entwickelt wurden, beeinflussten nicht nur die indische Kultur, sondern auch benachbarte Regionen und Kulturen. Es ist daher entscheidend zu verstehen, dass diese Periode keineswegs nur durch Kriege und politische Unruhen definiert wurde, sondern auch durch bedeutende intellektuelle und wissenschaftliche Entwicklungen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der frühen Mittelalterzeit war die Rolle der urbanen Eliten, die als Schirmherren der Künste und Wissenschaften fungierten. Sie förderten die Entstehung von Sanskritliteratur und steinernen Skulpturen, die sowohl ästhetische Höchstleistungen als auch tiefgreifende kulturelle und religiöse Bedeutungen transportierten. Diese Entwicklungen wurden oft durch die Unterstützung der Herrscher, die als Garant für religiöse und kulturelle Institutionen auftraten, begünstigt.
Die militärische Expansion und die Gründung von Reichen, die über das indische Subkontinent hinausreichten, wie die Chola-Dynastie, sind ein weiteres markantes Merkmal dieser Zeit. Insbesondere die maritime Expansion, wie sie durch die Eroberung Kadaram (im heutigen Malaysia) und die Einnahme von Srivijaya im frühen 11. Jahrhundert durch Rajendra Chola dokumentiert ist, verdeutlicht das zunehmende Streben nach Kontrolle über die Handelsrouten des Indischen Ozeans. Dies war ein Schritt, der nicht nur die politische Landkarte veränderte, sondern auch den internationalen Handel und kulturellen Austausch beeinflusste.
In dieser Phase kam es zu einer stärkeren Differenzierung in der politischen Struktur, was zu einer tieferen Herausbildung von regionalen Machtzentren führte. Historische Quellen, sowohl literarische als auch epigraphische, belegen die Entstehung von politisch stabilen, aber regional unterschiedlichen Herrschaftsformen, die oft durch ein komplexes Netz aus Landgeschenken und religiösen Institutionen gestützt wurden.
Zudem ist es wichtig zu erkennen, dass der Begriff „frühmittelalterlich“ in der indischen Geschichtsschreibung nicht einheitlich verwendet wird. Während manche Historiker diese Periode als eine der Schwächung und des Verfalls sehen, betonen andere die Fortführung und Weiterentwicklung von gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen, die bereits in früheren Epochen begannen. Der Übergang von der klassischen Zeit in das frühe Mittelalter ist daher von vielfältigen, nicht immer sofort erkennbaren Kontinuitäten und Veränderungen geprägt.
Die Gesellschaft dieser Zeit war nach wie vor stark agrarisch geprägt, wobei die Verteilung von Land und die sozialen Strukturen von entscheidender Bedeutung für die Stabilität und das Wachstum des Reiches waren. Landwirtschaftliche Produktion und Handel, insbesondere mit entfernten Regionen wie dem Südostasien, blieben die tragenden Säulen der ökonomischen Basis, wobei religiöse und politische Eliten eine entscheidende Rolle in der Organisation dieser Prozesse spielten.
Wichtig ist, dass der oft propagierte „Niedergang“ in dieser Periode nicht als unvermeidliche Krise betrachtet werden sollte. Vielmehr stellt sich heraus, dass diese Epoche durch bemerkenswerte Anpassungs- und Transformationsprozesse gekennzeichnet ist. Die Herausforderungen dieser Zeit führten zur Entstehung neuer politischer, sozialer und kultureller Realitäten, die den Weg für die spätere mittelalterliche Entwicklung Indiens bereiteten.
Die Entwicklung der frühen Siedlungskultur in Mehrgarh: Archäologische Erkenntnisse und ihre Bedeutung für die Frühgeschichte
Die Region Baluchistan war schon in frühen Zeiten ein bedeutendes Zentrum für die Besiedlung und den Austausch von Menschen und Tieren. Ausgrabungen in Mehrgarh, einer wichtigen archäologischen Stätte in Pakistan, lieferten beeindruckende Beweise für eine kontinuierliche Besiedlung über mehrere Jahrtausende hinweg und eine bemerkenswerte kulturelle Kontinuität und Veränderung. Die Ausgrabungen decken eine Reihe von Siedlungsschichten auf, die sich über eine Fläche von etwa 200 Hektar erstrecken. Die ersten sechs Phasen der Besiedlung, insbesondere die Perioden I und II, sind für unser Verständnis der frühen Menschheitsgeschichte von besonderer Bedeutung.
Mehrgarh I, das die frühesten Phasen der neolithischen Siedlung umfasst, zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Ackerbaukultur aus, obwohl die Menschen in dieser Zeit noch keine Keramik verwendeten. Die Häuser waren aus handgefertigten Lehmziegeln gebaut, mit kleinen, rechteckigen Räumen, die teilweise in kleine Einheiten unterteilt waren, die möglicherweise als Vorratsräume dienten. Die Funde aus dieser Zeit belegen die Nutzung von Werkzeuge aus Stein, Knochen und anderen Materialien. Besonders auffällig sind die zahlreichen Mikrolithen, die möglicherweise für die Getreideernte genutzt wurden, sowie die Verarbeitung von Pflanzenmaterialien. In den frühen Phasen des neolithischen Zeitalters finden sich auch primitive Handwerkzeuge wie Mahlsteine und Skulpturen, die eine frühe Form der Kunst und Symbolik darstellen.
Ein besonders bemerkenswerter Fund aus dieser Periode ist die Entdeckung von Bestattungen in den offenen Bereichen zwischen den Häusern. Die Körper wurden in gekrümmter Position in ovalen Gruben abgelegt, oft mit rotem Ocker bedeckt, was auf eine mögliche religiöse oder symbolische Bedeutung hinweist. In einigen Gräbern wurden Jungziegen nahe den Füßen der Verstorbenen abgelegt, was auf frühe Vorstellungen von Fruchtbarkeit und Totenkulten hindeutet. Die Beigaben in den Gräbern, darunter Muschelschmuck, Steinperlen und Kupferperlen, belegen, dass die Menschen von Mehrgarh bereits in einen frühen Handel und Austausch eingebunden waren.
In der zweiten Phase, der Periode II, die etwa 6000 bis 4500 v. Chr. datiert wird, nimmt die Siedlung eine größere Dimension an, und die Baustruktur wird komplexer. Es entstehen größere Häuser mit mehreren Kammern und Vorratsräumen, die vermutlich für die Lagerung von Getreide genutzt wurden. Auch die Werkzeuge aus Periode I finden sich in dieser Phase wieder, jedoch kommen neue Aspekte der Handwerkskunst hinzu, wie die Herstellung von Keramik. In dieser Zeit tauchen auch erste Keramiken auf, die aus handgefertigten und später auch mit der Töpferscheibe hergestellten Stücken bestehen.
Die Veränderungen in den Bestattungspraktiken und der zunehmende Fund von Schmuck aus exotischen Materialien, darunter Lapis Lazuli und Türkis, deuten darauf hin, dass die Menschen von Mehrgarh nicht nur als Bauern, sondern auch als Händler und Handwerker tätig waren. In der dritten Phase, Mehrgarh III, die sich mit dem Übergang zur Kupferzeit befasst, zeigen sich erste Anzeichen für eine fortschreitende Spezialisierung von Handwerk und Technologie. Es entstehen Werkstätten für die Herstellung von Keramik, und die Metallverarbeitung nimmt eine immer bedeutendere Rolle ein.
In dieser Zeit kommt es auch zu einem Anstieg der Fertigung von Kunstgegenständen wie Perlen, Amuletten und Skulpturen, was eine zunehmende Bedeutung von Symbolik und Kultur für die Menschen von Mehrgarh zeigt. Die Veränderungen in den Bestattungspraktiken, wie die Verwendung von Ziegeln zur Errichtung von Grubenwänden und die Ablage von Grabbeigaben, die mit der Herstellung und dem Handel von Luxusgütern in Verbindung stehen, belegen einen fortschreitenden Wandel in der Gesellschaft. Auch die Präsenz von Kupfer und Bronze in den Gräbern dieser Zeit zeigt, dass Metallbearbeitung eine immer größere Bedeutung erlangte.
Die bedeutendsten Funde der frühen Phasen der Besiedlung von Mehrgarh bieten nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Entstehung von Landwirtschaft und Viehzucht in dieser Region, sondern belegen auch den Übergang von einer Gesellschaft der Jäger und Sammler hin zu einer komplexeren, sesshaften Kultur. Besonders die Vielfalt an Pflanzen- und Getreidearten, darunter verschiedene Sorten von Gerste, unterstreicht die Bedeutung der Landwirtschaft als Grundlage der Ernährung und als Grundlage für die spätere gesellschaftliche Entwicklung. Es zeigt sich, dass Mehrgarh eine der frühesten Bezeugungen der Domestikation von Pflanzen und Tieren aufweist und eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Landwirtschaft im südasiatischen Raum spielt.
Für den Leser ist es besonders wichtig, die Auswirkungen dieser frühen Entwicklungen auf die spätere Kulturgeschichte zu erkennen. Die frühzeitige Einführung von Ackerbau und Viehzucht in Mehrgarh legte den Grundstein für die Entwicklung komplexer Gesellschaften im Indus-Tal und darüber hinaus. Ebenso ist es bedeutsam, die Vernetzung dieser frühen Kulturen mit anderen Regionen, etwa durch den Handel von exotischen Materialien wie Lapis Lazuli und Türkis, zu betrachten. Diese frühen Handelsnetzwerke könnten nicht nur den Austausch von Gütern ermöglicht haben, sondern auch zur Verbreitung von Technologien und kulturellen Praktiken beigetragen haben, was die Entwicklung von Mehrgarh und anderen zeitgenössischen Siedlungen beeinflusste.
Die Ausgrabungen in Mehrgarh zeigen eine lange und komplexe Geschichte menschlicher Entwicklung und bieten wertvolle Einblicke in die Entstehung der ersten zivilisierten Gesellschaften. Diese frühen Stätten sind nicht nur für die Archäologie von Bedeutung, sondern auch für das Verständnis der Entwicklung von Landwirtschaft, Handwerk und Handelsnetzwerken in der antiken Welt. Die Entdeckung von Mehrgarh und die fortlaufenden Forschungen ermöglichen es uns, die frühen Wurzeln der menschlichen Zivilisation besser zu verstehen und die Ursprünge von Landwirtschaft und sozialen Strukturen in Südostasien nachzuvollziehen.
Wann und wo wurde der Reis zuerst domestiziert? Eine archäologische Spurensuche in Nordindien
Die nordindischen Regionen entlang der Ausläufer der Vindhyas und des mittleren Ganga-Beckens offenbaren eine der frühesten und gleichzeitig kontinuierlichsten Entwicklungen landwirtschaftlicher Gesellschaften auf dem Subkontinent. Im Zentrum dieser Entwicklung steht die Domestikation von Reis – ein Prozess, der nicht nur wirtschaftliche, sondern auch tiefgreifende kulturelle Transformationen einleitete. Die neolithischen Fundstätten wie Koldihwa, Mahagara, Damdama, Kunjhun und insbesondere Lahuradeva liefern in ihrer Gesamtheit ein dichtes Netz an Belegen für die frühe Kultivierung von Oryza sativa, der kultivierten Reispflanze, innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets.
Die neolithische Kultur in diesem Raum entwickelte sich aus einer bereits fest etablierten mesolithischen Tradition. Mikrolithische Klingen, schwere Steingeräte, sowie Jagd- und Sammelstrategien blieben weiterhin Bestandteil des Alltags, jedoch zeichnete sich ein Wandel ab: die kontrollierte Nutzung und Zucht von Haustieren wie Rind, Ziege und Schaf sowie der Anbau von Getreide, insbesondere Reis. Die Entdeckung von Wildreis in mesolithischen Schichten von Chopani Mando sowie domestiziertem Reis aus derselben Epoche in Damdama unterstreicht die frühe Kenntnis über die Nutzung dieses Getreides. Dass in dieser Region auch heute noch wilder Reis vorkommt, spricht für deren ökologische Eignung und liefert einen Schlüssel zum Verständnis der frühen Domestikation.
An den Ufern des Belan, in Koldihwa und Mahagara, bezeugen neolithische Schichten Reishülsenabdrücke in gebranntem Ton sowie andere pflanzliche und tierische Reste. Die Datierungen aus Koldihwa, teils auf das 8. bis 6. Jahrtausend v. Chr. zurückgehend, machen den Ort zu einem der frühesten bekannten Zentren agrarischer Transformation weltweit. In Mahagara stieß man auf eine Siedlung mit mindestens 20 Hütten, gefertigt aus Flechtwerk und Lehm. Die Entdeckung eines Viehpferchs mit Spuren von rund 40–60 Rindern sowie Hufabdrücken von Schafen und Ziegen, die sich zwischen den Hütten bewegten, lässt auf ein organisiertes System der Tierhaltung schließen. Funde von Pfeilspitzen, Terrakottaperlen, Knochenwerkzeugen und verschiedenen Tongefäßen – darunter auch mit Rußspuren – zeigen ein vielfältiges ökonomisches System, das Jagd, Viehzucht und Getreideanbau miteinander verband.
Die Fundstätte Kunjhun im Son-Tal verweist auf eine spezialisierte Produktionsstätte für Steingeräte. Auch hier wurden sowohl wilder als auch domestizierter Reis nachgewiesen. Die gezielte Erhitzung von Steinmaterial zur verbesserten Bearbeitung weist auf technologische Innovationen innerhalb der steinzeitlichen Produktion hin.
Besondere Aufmerksamkeit verdient jedoch Lahuradeva im östlichen Uttar Pradesh. Die stratigrafisch fein differenzierte Besiedlung, beginnend mit einer frühen neolithischen Phase (Periode IA), zeigt eine kontinuierliche Entwicklung über mehrere Jahrtausende. AMS-Datierungen geben für domestizierten Reis einen Terminus ante quem von etwa 6500 v. Chr. an. Die botanischen Funde umfassen nicht nur Reis, sondern auch Hirsearten, Amarantgewächse und andere Wildpflanzen. Auch hier zeigt sich ein zunächst ausgewogenes Verhältnis zwischen Wildpflanzennutzung und beginnendem Ackerbau. Die Tierwelt war ebenfalls präsent: Wildrinder, Antilopen, Hirsche, Wildschweine – vi

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