Während der ersten Monate der Pandemie war die Reaktion der US-amerikanischen Regierung von einer Vielzahl unterschiedlicher Führungsansätze geprägt. Zunächst trat Vizepräsident Mike Pence in den Vordergrund, um als ein stabilisierendes, seriöses und einfühlsames Gesicht der Krise aufzutreten. Gemeinsam mit Dr. Anthony Fauci und anderen Experten leitete er die täglichen Briefings der Coronavirus Task Force im Weißen Haus. Diese Briefings boten den Amerikanern eine gewisse visuelle Sicherheit und wurden zu einem wesentlichen Bestandteil der Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Pence zeigte dabei nicht nur Verantwortung und Entschlossenheit, sondern auch Mitgefühl, was ihm breite Anerkennung in den Medien einbrachte.
Doch auch lokale Politiker, vor allem aus den Bundesstaaten, die besonders von der Ausbreitung des Virus betroffen waren, traten zunehmend ins Rampenlicht. So spielte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom eine bedeutende Rolle. Trotz seiner politischen Zugehörigkeit zur Demokratischen Partei pflegte er eine pragmatische Zusammenarbeit mit Präsident Trump. In einem besonders bemerkenswerten Moment bot Trump an, eines der Krankenhaus-Schiffe der Marine in Kalifornien zu stationieren, als Zeichen der Wertschätzung für Newsoms Unterstützung. Doch Newsom, in seiner Antwort äußerst vorsichtig und zurückhaltend, schlug vor, das Schiff dorthin zu senden, wo es am meisten gebraucht wurde, anstatt es nur zu erhalten, weil es ihm angeboten wurde. Trump war von dieser Reaktion überrascht und zeigte dies offen, da er es gewohnt war, dass politische Gegner, selbst in Krisenzeiten, versuchen würden, einen Vorteil aus der Situation zu ziehen.
In der Folge nahm Trump selbst zunehmend an den Briefings teil. Dies war zum Teil eine Reaktion auf die Aufmerksamkeit, die Pence in den Medien erhielt, sowie auf die Tatsache, dass Trump selbst ohne die gewohnten Wahlkampfveranstaltungen oder Fundraising-Events mit wenig öffentlicher Präsenz konfrontiert war. Anfangs trat er lediglich als stiller Teilnehmer auf, doch bald ergriff er das Wort und nahm einen führenden Platz ein. Die täglichen Briefings, zunächst als wissenschaftlich orientierte Veranstaltungen gestartet, wurden zunehmend von Trump dominiert, der es gewohnt war, die Kontrolle über die öffentliche Diskussion zu übernehmen. Zwar gab es in den ersten Wochen Ansätze eines traditionellen Führungsstils, als Trump beispielsweise im März 2020 zur Einhaltung von Lockdown-Maßnahmen aufrief und die Nation auf schwierige Wochen vorbereitete. Doch auch hier zeigte sich seine Unsicherheit und Unentschlossenheit, da er sich sowohl von Experten als auch von seiner eigenen Partei unter Druck setzen ließ.
Die Nominierung von Mark Meadows als neuen Stabschef im März 2020 war ein weiterer Wendepunkt. Meadows, ein Vertreter des konservativen Flügels der Republikanischen Partei, zeigte sofort eine ambitionierte Haltung, als er versuchte, Trumps interne Verwaltung zu stabilisieren und die verschiedenen Probleme der Regierung zu lösen. Seine Strategie war es, Trump von anderen Beratern und politischen Kräften fernzuhalten, während er selbst versuchte, das Vertrauen des Präsidenten zu gewinnen. Doch seine Aggressivität in der Durchsetzung dieser Agenda brachte auch Spannungen mit sich. Ein Beispiel für diese Spannungen war die Art und Weise, wie Meadows Entscheidungen traf und Aufgaben übernahm, die traditionell dem Vizepräsidenten übertragen wurden. Diese Interaktionen sorgten für eine zunehmende Entfremdung zwischen Trump und Pence und stellten das fragile politische Gleichgewicht innerhalb der Regierung auf die Probe.
Die persönliche Dynamik von Mark Meadows spiegelte sich auch in seinem Verhalten wider. Er zeigte sich häufig emotional und unberechenbar, was sich in dramatischen Auseinandersetzungen und Verhaltensweisen äußerte, die das Bild einer stabilen Führung untergruben. Ein Vorfall, der schnell in den Gängen des Weißen Hauses verbreitet wurde, betraf seine Reaktion auf eine Angestellte, die er während eines Streits um ihre Arbeitstransparenz in Tränen versetzte. Dieser Vorfall unterstrich, wie wenig Kontrolle Meadows über seine Emotionen hatte und wie unklar seine Führungsstrategie in der Praxis war.
Ein weiterer Aspekt, der während dieser Zeit auffiel, war Trumps Versuch, die Medienberichterstattung über seine Handhabung der Pandemie zu beeinflussen. Anstatt sich mit den in den Medien geäußerten Kritiken auseinanderzusetzen, reagierte Trump mit einer Video-Ansprache, die von seinem Social-Media-Team produziert wurde und Kritiker des Virus herunterspielte, um die öffentliche Wahrnehmung seiner Politik zu manipulieren. Dies zeigte, wie sehr Trump auf Medienpräsenz und öffentliche Meinung angewiesen war, um seine Führung in Krisenzeiten zu legitimieren. Statt sich jedoch mit den sachlichen Argumenten auseinanderzusetzen, wurde die Diskreditierung von Journalisten und Medien zu einer zentralen Strategie.
In diesen schwierigen Zeiten zeigte sich, dass wahre Führung in einer Krise nicht nur durch Worte und Versprechungen bestimmt wird, sondern auch durch die Fähigkeit, schnell und angemessen auf sich verändernde Umstände zu reagieren. Während einige Politiker, wie Pence und Newsom, ihre Verantwortung ernst nahmen und versuchten, eine ausgewogene, nüchterne Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu pflegen, geriet die Trump-Administration zunehmend in eine Erzählung von Chaos und Ineffektivität. Entscheidend für die Wahrnehmung der Führung durch die Öffentlichkeit ist die Fähigkeit, klare Entscheidungen zu treffen, selbst wenn diese unangenehm sind, und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, auch in Zeiten der Unsicherheit.
Wie Donald Trump seine Projekte vorantrieb: Von Golfplätzen bis zu Casinogeschäften
Trump war stets ein Meister darin, mit seinem Namen Aufmerksamkeit zu erregen und Projekte zu starten, die weit über die üblichen Geschäftspraktiken hinausgingen. Ein herausragendes Beispiel dafür war der Bau seines Golfplatzes im Westchester County, der trotz vieler Herausforderungen und Kontroversen schließlich seine Türen öffnete. Trump ging mit der Überzeugung an das Projekt, dass der Name „Trump“ ihm sowohl als Vorteil als auch als Belastung dienen würde. Er wusste, dass sein Ruf und sein Stil polarisieren, doch er entschied sich, das zu seinem Vorteil zu nutzen. Auch wenn einige seiner Planungen aufgrund von Widerstand aus der lokalen Bevölkerung und Politik zurückgeschraubt werden mussten, schaffte er es, das Golfgelände mit seinen markanten Akzenten zu einem der bekanntesten im Land zu machen. Ein besonders auffälliges Merkmal war ein Wasserfall, der am dreizehnten Loch direkt aus einer 101 Fuß hohen Granitklippe stürzte – ein eindeutiges Trump-Markenzeichen: Übertreibung und Visibilität.
Diese Tendenz zur Selbstvermarktung zeigte sich auch in einer Anekdote, die den Ton seiner Selbstinszenierung widerspiegelt. Als der Herausgeber des Golf Magazine, George Peper, mit seinem Sohn das Golfgelände besuchte, dominierte der Teenager das Spiel, was Trump nicht entging. Nach einem weiteren Gespräch über die Möglichkeit, ein PGA-Event zu erhalten, warf Trump selbstkritisch ein: „Wissen Sie, Donald Trump zu sein, ist ein zweischneidiges Schwert.“ Doch die Antwort auf seine Frage war klar: Das Prestige, das mit der PGA-Tour verbunden ist, war damals für ihn aufgrund seines angestaubten Rufs als Unternehmer und seiner persönlichen Skandale unerreichbar.
Während Trump seine Golfplatzpläne weiterhin verfolgte, kämpfte er auch in der Welt der Casinos, insbesondere in Atlantic City, wo er sich einem scharfen Wettbewerb gegen Unternehmer wie Steve Wynn ausgesetzt sah. Wynn hatte den Schritt gewagt, auch in Las Vegas zu investieren, was ihm langfristig einen klaren Vorteil verschaffte. Trump, auf der anderen Seite, versuchte immer wieder, mit aggressiven Marketingstrategien und unkonventionellen Methoden seine Projekte am Leben zu erhalten. Doch seine Herangehensweise war nicht immer von Erfolg gekrönt. In einer der vielen Auseinandersetzungen, die er in Atlantic City führte, stieß Trump auf starken Widerstand, als er versuchte, das Grundstück einer älteren Witwe durch Enteignung zu erwerben, um dort einen Parkplatz für sein Casino zu bauen. Der Fall endete in einem öffentlichen Streit und mit einem überraschenden Sieg für die Witwe, Vera Coking, die es schaffte, Trump in den Gerichten zu schlagen.
Doch dies war nicht das einzige Problem, mit dem Trump zu kämpfen hatte. Seine Casino-Geschäfte litten unter einer ständigen finanziellen Instabilität, die Trump mit einer Strategie der verzerrten Darstellung versuchte zu überdecken. Eine besonders auffällige Episode ereignete sich 1999, als Trump versuchte, die Zahlen der Trump Hotels and Casino Resorts in einem besonders positiven Licht darzustellen. Er veränderte die Formulierungen in einem Pressebericht, um das Ergebnis rosiger erscheinen zu lassen, als es tatsächlich war. Dies führte zu einer massiven Schwankung des Aktienkurses und einer darauf folgenden Untersuchung durch die SEC. Doch wie immer schaffte es Trump, aus der Situation herauszukommen, ohne wirklich Verantwortung zu übernehmen. Der Fall endete schließlich in einer Einigung mit der SEC, ohne dass es eine offizielle Anerkennung von Unregelmäßigkeiten gab.
Trump hatte nie das Gefühl, dass seine Aktivitäten im Casino-Bereich mit denen im Immobiliensektor vergleichbar waren. In der Immobilienbranche war es üblich, die Realität zugunsten einer glänzenden Erzählung zu verzerren, was ihn als Unternehmer erfolgreich machte. Doch im Casino-Geschäft, das von strengeren Auflagen und Regularien geprägt war, stießen seine Methoden an ihre Grenzen. Das Verständnis für die verschiedenen Anforderungen und Standards der jeweiligen Industrien schien Trump oft zu entgehen. Er war darauf fixiert, ein Bild von sich zu zeichnen, das nicht immer mit der Realität übereinstimmte, was seine Beziehungen zu Investoren und Aufsichtsbehörden zunehmend erschwerte.
Was für den Leser besonders hervorzuheben ist, ist die Art und Weise, wie Trump stets versuchte, jede Herausforderung als Möglichkeit zu sehen, sich selbst und seine Marke weiter zu profilieren. Selbst bei Misserfolgen und Rückschlägen versuchte er, durch markante Aktionen und provokante Statements die Aufmerksamkeit zu behalten. In vielen Fällen setzte Trump auf eine Mischung aus aggressivem Marketing, medienwirksamen Inszenierungen und einer unverblümten Art, sich in den Vordergrund zu stellen. Für Trump war das Geschäft nicht nur eine Frage der Finanzen, sondern auch eine Frage der Wahrnehmung. Und diese Wahrnehmung war für ihn oftmals wichtiger als die tatsächlichen Ergebnisse.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den der Leser verstehen sollte, ist die Tatsache, dass Trump in vielen seiner Unternehmungen oft eher den Eindruck einer persönlichen Marke als die Realität von soliden Geschäftsstrategien zu verkaufen versuchte. Trotz der wiederholten Rückschläge und Herausforderungen gelang es ihm immer wieder, sich als erfolgreichen Unternehmer darzustellen – nicht aufgrund seiner finanziellen Bilanz oder langfristigen Stabilität, sondern wegen der starken Medientauglichkeit seiner Aktionen und der Fähigkeit, sich als Sieger zu präsentieren.

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