Im Osten Indiens wurden verschiedene Maße für Landflächen verwendet, wie der Adhavapa (3/8 bis 1/2 Acre), der Dronavapa (1½ bis 2 Acres) und der Kulyavapa (12 bis 16 Acres). Diese Maße entsprachen den Flächen, die nötig waren, um jeweils ein Adhaka, Drona oder Kulya an Getreide zu säen. Ein weiteres Maß war der Pataka, der vermutlich 60 bis 80 Acres entsprach. Weitere Begriffe wie Pravartavapa, Padavarta (über 1 Fuß) und Bhumi zeigen, dass es keine einheitliche Norm für Flächenmaße gab und unterschiedliche Maße in verschiedenen Regionen verwendet wurden.

Die Brihaspati- und Narada-Smritis betonten, dass die Grenzen des Landes klar markiert werden sollten. Inschriften belegen, dass diese Grenzen tatsächlich bestimmt wurden, um Streitigkeiten zu vermeiden. Hierzu wurden Gräben oder Säulen verwendet oder natürliche Merkmale wie Bäume, Teiche und Ameisenhügel zur Markierung herangezogen. Die Brihaspati Smriti (19.20–22) empfiehlt, dass Dinge wie trockener Kuhdung, Knochen, Holzkohle, Getreidehalme, Töpferfragmente, Ziegel, Kuhschwänze, Steine, Baumwollsamen und Asche in Töpfen vergraben werden, um die Grenzen zu kennzeichnen. Diese Markierungen sollten den Kindern und jungen Menschen gezeigt werden, die wiederum diese den folgenden Generationen weitergeben sollten. Auf diese Weise würden die Grenzen des Landes von Generation zu Generation bekannt und übertragen werden.

Inschriften erwähnen zahlreiche Fachbegriffe im Zusammenhang mit dem Landrecht, insbesondere die Rechte, die den Empfängern von geschenktem Land eingeräumt wurden. Ein Geschenk, das gemäß dem Nivi-Dharma gemacht wurde, scheint das Recht auf dauerhaften Genuss des Landes zu bedeuten. Begriffe wie Akshaya-Nivi und Aprada-Dharma scheinen anzuzeigen, dass das Geschenk nicht verkauft, verschenkt oder auf andere Weise veräußert werden konnte. Im Gegensatz dazu bedeutet Nivi-Dharma-Kshaya offenbar, dass der Empfänger volle Rechte über das Land erhielt, einschließlich der Befugnis zur Übertragung und zum Verkauf. Ein weiterer wichtiger Fachbegriff ist Bhumichhidranyaya, der als nicht landwirtschaftlich genutztes Land oder als Land, das für die Kultivierung geeignet ist, interpretiert wurde. Es gibt jedoch auch die Interpretation, dass dieser Begriff das alte Brauchtum bezeichnete, dass jemand, der ungenutztes Land erstmals kultivierte, das Recht auf eine steuerfreie Nutzung dieses Landes erhielt. Diese Praxis könnte sich im Laufe der Zeit zu einer Bezeichnung für unbrauchbares Land entwickelt haben.

Die häufige Erwähnung dieses Begriffs in Landgeschenks-Inschriften deutet darauf hin, dass er möglicherweise eine umfassendere Bedeutung hatte, die auf die umfassenden und dauerhaften Rechte hinwies, die den Empfängern des Landes gewährt wurden. Es gibt keine weltlichen Kaufurkunden aus dieser Zeit, was darauf hindeutet, dass solche Aufzeichnungen möglicherweise auf vergänglichem Material erstellt wurden und daher nicht in Stein oder Metall eingraviert wurden. Allerdings bezeugen elf Inschriften aus dem östlichen Indien den Kauf von Land für religiöse Spenden, was auf die Beteiligung lokaler Regierungen an diesen Prozessen hinweist. Der Kaufprozess war standardisiert: Der potenzielle Käufer stellte einen Antrag bei der Bezirksbehörde und dem Stadtrat, in dem er Details zu dem Land, das er kaufen wollte, angab, sowie die Gründe für den Kauf und die Bereitschaft, den üblichen Preis zu zahlen. Der Antrag wurde geprüft, und das Land wurde von der Behörde inspiziert und vermessen. Nach der Genehmigung durch den Stadtrat wurde der Kauf in Anwesenheit der königlichen Beamten, des Dorfvorstehers und anderer wichtiger Personen verkündet.

In einem Beispiel aus der Damodarpur-Kupferplatte von 443–444 n. Chr. wird der Kauf von einem Kulyavapa Land in der Region Pundravardhana zum Preis von drei Dinar pro Kulyavapa beschrieben. Ein weiteres Beispiel, das Paharpur-Kupferplatte von 479 n. Chr., berichtet über den Kauf von anderthalb Kulyavapa Land im selben Gebiet zu einem Preis von zwei Dinar pro Kulyavapa. Diese Beispiele verdeutlichen, dass Landkäufe in der Region einem standardisierten Verfahren unterlagen, das sowohl die Preisgestaltung als auch die Rolle der lokalen Regierung und religiöser Institutionen umfasste.

Die Praxis von königlichen Landgeschenken an Brahmanen ist in den späteren Veden dokumentiert. Während in frühen Texten eine gewisse Ambivalenz gegenüber dieser Praxis herrschte, unterstützten spätere Schriften wie das Mahabharata nachdrücklich die Idee, dass Könige Land an Brahmanen schenken sollten. Der Danadharma-Abschnitt des Mahabharata (33.17) betont, dass Brahmanen in der Lage sind, Könige zu machen und zu stürzen, und dass ein König nur dann seine Position behalten könne, solange er ihre Gunst genieße. Das Geschenk von Land wurde als das wertvollste angesehen, da es die Quelle für Schmuck, Tiere und Getreide darstellt. Die Dharmashastra und die Puranas priesen das Landgeschenk an Brahmanen und versprachen denen, die solche Geschenke machten, Ruhm und Glück sowohl im diesseitigen als auch im jenseitigen Leben.

Die frühesten schriftlichen Aufzeichnungen über königliche Landgeschenke und Landgeschenke, die mit Steuerbefreiungen und Privilegien verbunden sind, stammen aus den Inschriften der Satavahanas und der Shaka Kshatrapas im westlichen Dekkan. Diese Inschriften beinhalten verschiedene Fachbegriffe, die mit der Praxis des Landgeschenks verbunden sind. Ab dem 4. Jahrhundert nahm die Zahl der königlichen Landgeschenke deutlich zu, und ab dem 5. bis 6. Jahrhundert wurden diese Geschenke in nahezu ganz Indien von den Königen gemacht. Diese Geschenke wurden in der Regel auf Kupferplatten eingraviert, und die Geschenke an Brahmanen wurden häufig als Agraharas, Brahmadeyas oder Shasanas bezeichnet.

Es gibt jedoch auch Belege für königliche Landgeschenke an buddhistische und jainistische Klöster sowie an Tempel der Vaishnava- und Shaiva-Traditionen. Trotzdem waren bis zum 10. Jahrhundert die meisten königlichen Landgeschenke weiterhin an Brahmanen gerichtet. Die Gupta-Dynastie war in dieser Praxis nicht besonders aktiv, mit nur einer authentischen Inschrift von Skandagupta, die ein Landgeschenk an einen Vishnu-Tempel dokumentiert. Weitere Inschriften, wie die Gaya- und Nalanda-Kupferplatten von Samudragupta, sind vermutlich Fälschungen.

Insgesamt zeigt sich, dass das System der Landvergabe und -nutzung in Indien im frühen Mittelalter sowohl durch religiöse als auch durch staatliche Strukturen geprägt war. Land war nicht nur eine wirtschaftliche Ressource, sondern auch ein wichtiges Symbol für Macht und religiöse Gunst, was sich in den zahlreichen Landgeschenken und den damit verbundenen steuerlichen und rechtlichen Regelungen widerspiegelt.

Wie die Bhakti-Tradition das religiöse und soziale Leben im südindischen Mittelalter beeinflusste

Die Bhakti-Tradition im südindischen Mittelalter war eine kraftvolle religiöse Bewegung, die den direkten Kontakt zwischen dem Bhakta (dem gläubigen Anhänger) und dem Gott betonte, und dabei oftmals die strengen sozialen Hierarchien der damaligen Zeit in Frage stellte. Ein zentrales Element dieser Bewegung war der Ausdruck von Hingabe und Loyalität, der von den Gläubigen auf eine Weise praktiziert wurde, die das traditionelle Kastensystem herausforderte. Trotz der Tatsache, dass die Führung der Bhakti-Bewegung größtenteils von den Eliten dominiert wurde, insbesondere den Brahmanen, gelang es ihr, ein religiöses Umfeld zu schaffen, in dem traditionelle soziale Unterschiede zumindest in Bezug auf die Beziehung zwischen dem Bhakta und seinem Gott überwunden werden konnten.

Die frühen Bhakti-Lieder und Gedichte wurden oft nicht in den Tempeln gesungen und waren nicht nach festgelegten Musiktraditionen komponiert. Ein besonders markantes Beispiel hierfür sind die Lieder der Karaikkal, deren dunkle und abweisende Töne möglicherweise als unangemessen für den Tempelgebrauch angesehen wurden. Dennoch sind Abbildungen dieser Nayanmar-Heiligen erst nach dem 12. Jahrhundert in den Tempeln erschienen. Der sozialreligiöse Einfluss dieser Lieder war jedoch keineswegs gering. Sie machten auf die existentielle Bedeutung der Verehrung von Gott durch Bhakti aufmerksam und unterstützten die Vorstellung einer religiösen Gemeinschaft – die Bhakta-Kulam, in der Unterschiede zwischen den sozialen Schichten nicht mehr so stark betont wurden.

Obwohl einige Historiker die Bhakti-Bewegung als eine Ideologie verstanden, die in die feudale Struktur Südindiens eingebettet war, ist diese Interpretation problematisch. D. D. Kosambi argumentierte, dass Bhakti aufgrund ihrer Betonung von Hingabe und Loyalität besonders geeignet war, die Bedürfnisse des feudalen Staates zu erfüllen. Spätere Historiker erweiterten diese Sicht, indem sie darauf hinwiesen, dass die Entstehung von Tempeln als Landbesitzer die feudale Struktur unterstützte. Doch die Bhakti-Bewegung, als eine in Tempeln verankerte Bewegung, lässt sich nicht nur als Spiegelbild des feudalen Systems begreifen. Sie stellte vielmehr auch eine Herausforderung dar, da sie zumindest teilweise soziale Hierarchien infrage stellte und den Zugang zu heiligen Räumen für breitere Schichten der Gesellschaft öffnete.

Ein herausragendes Beispiel für die philosophischen und religiösen Entwicklungen in der südindischen Bhakti ist die Philosophie der Shrivaishnava-Acharyas. Diese Philosophen versuchten, die tief emotionale Bhakti der Alvars mit den Lehren der Pancharatra-Agamas und der Vishishtadvaita-Philosophie (qualifizierter Non-Dualismus) zu verbinden. Der größte der Shrivaishnava-Acharyas, Ramanuja, legte besonderen Wert auf die Idee der „Prapatti“ – der vollständigen Hingabe an Gott. Im Gegensatz zum Konzept eines abstrakten Brahman betonte Ramanuja die persönliche Beziehung zwischen Gott und dem Bhakta, wobei Brahman als qualifiziertes Wesen verstanden wurde, das durch Bhakti verehrt werden kann.

In ähnlicher Weise betonten andere Philosophen wie Madhva und Nathamuni die Bedeutung der Hingabe und der Verehrung, wobei sie jeweils eigene, tiefgründige Interpretationen der Beziehung zwischen Gott und dem Individuum entwickelten. Madhvas Philosophie war von einer strengen Unterscheidung zwischen Gott und der individuellen Seele geprägt. Die Seele konnte durch Hingabe an Gott ihre Mängel überwinden, wobei das Verhältnis zwischen dem Individuum und Gott dem eines Dieners zu seinem Herrn entsprach.

Ein wichtiger Aspekt der Bhakti-Bewegung war ihre Fähigkeit, verschiedene soziale Gruppen in den religiösen Diskurs einzubeziehen. Die Virashaiva-Bewegung, die besonders im 12. Jahrhundert in Nordwest-Karnataka populär wurde, lehnte das Kastensystem und die brahmanische Vorherrschaft ab. Ihre Anhänger, darunter auch viele Handwerker, Händler und Bauern, betonten die Bedeutung der persönlichen Hingabe an Shiva und setzten sich für eine Gemeinschaft ein, die für alle zugänglich war. Diese Bewegung, die auch Frauen wie Akka Mahadevi hervorbrachte, ist ein Beispiel für die Kraft der Bhakti, soziale Barrieren zu überwinden.

Die Vachanas von Basavanna, einem der bekanntesten Heiligen dieser Tradition, sind tief in der Philosophie der Bhakti verwurzelt und drücken eine persönliche Beziehung zu Shiva aus, die die formalen religiösen Praktiken ablehnt. In einem seiner Vachanas spricht Basavanna davon, wie die Tempel, die von den Reichen gebaut werden, nicht notwendig sind, um die Göttlichkeit zu erfahren. Er betont, dass der Körper des Bhaktas selbst der Tempel ist, und dass Hingabe an Shiva nicht an Rituale gebunden ist.

Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass die Bhakti-Bewegung nicht nur eine religiöse, sondern auch eine soziale Reformation darstellte. Auch wenn die Bhakti-Bewegung in gewisser Weise die bestehenden sozialen Strukturen respektierte, erweiterte sie doch den Zugang zu heiligen Praktiken und machte den Kontakt mit Gott für alle zugänglich. Durch ihre Betonung der Liebe und Hingabe, unabhängig von sozialem Status, trug Bhakti dazu bei, den festen Glauben an die Unterscheidung zwischen den Kasten zu hinterfragen und eine inklusivere religiöse Praxis zu fördern.

Zudem sollte der Leser verstehen, dass die Bhakti-Bewegung mehr war als eine religiöse Reformbewegung – sie war auch ein kultureller Ausdruck der Sehnsucht nach persönlicher Spiritualität und unmittelbarer Gotteserfahrung, die nicht durch Kasten oder soziale Positionen eingeschränkt wurde. Der Zugang zu religiösen Praktiken wurde demokratisiert, was einen tiefgreifenden Einfluss auf die gesellschaftliche Struktur jener Zeit hatte. So wurde Bhakti nicht nur als spirituelle Praxis, sondern auch als ein Werkzeug des sozialen Wandels wahrgenommen.

Wie konnte die Harappan-Zivilisation ihre landwirtschaftliche Vielfalt aufrechterhalten und was war der Beitrag der Umwelt?

Die Harappan-Zivilisation, eine der größten und fortschrittlichsten Kulturen des alten Industals, breitete sich über ein riesiges Gebiet aus, das eine bemerkenswerte ökologische Vielfalt umfasste: von alluvialen Ebenen über Gebirgsketten bis hin zu Küstenregionen. Diese geographische Vielfalt bildete die Grundlage für die Entwicklung einer stabilen und vielfältigen Subsistenzwirtschaft, die nicht nur auf Landwirtschaft, sondern auch auf Tierhaltung, Jagd und der Nutzung von Fluss- und Meeresressourcen beruhte. Ein entscheidender Aspekt dieser Zivilisation war die Fähigkeit, Überschüsse an Nahrungsmitteln zu erzeugen, was als eine der Grundlagen urbaner Entwicklung und Zivilisation gilt.

Die landwirtschaftliche Basis der Harappans beruhte vor allem auf dem Anbau von Getreidearten wie Weizen und Gerste, die in vielen Teilen des Harappan-Gebiets weit verbreitet waren. In Mohenjodaro und Harappa wurden beispielsweise Weizenreste gefunden, während in Kalibangan und Harappa auch Gerste nachgewiesen werden konnte. Weitere landwirtschaftliche Produkte, wie Sesam, Datteln und Wassermelonen, belegen die hohe Vielfalt der angebauten Pflanzen. Auch Reis und verschiedene Arten von Hülsenfrüchten gehörten zu den Grundnahrungsmitteln. Diese Vielfalt könnte nicht nur den täglichen Bedarf gedeckt haben, sondern auch als Risikomanagement in einem sich wandelnden Klima gedient haben, da die Harappans in der Lage waren, von einer Vielzahl von Nahrungsquellen zu leben.

Es wird spekuliert, dass die Harappans, wie es in modernen Anbausystemen der Region üblich ist, auch Bewässerungstechniken wie den Bau von Dämmen und Kanälen zur Wasserlenkung verwendeten, insbesondere in Gebieten mit saisonalen Überschwemmungen. Während es an konkreten Beweisen für groß angelegte Bewässerungsprojekte fehlt, deuten archäologische Funde auf kleinere, aber effektive Netzwerke von Kanälen hin, die in der Nähe von Städten wie Shortughai und Allahdino existierten. Diese Kanäle könnten dazu beigetragen haben, die landwirtschaftliche Produktion zu stabilisieren, insbesondere in einem Gebiet, das starken saisonalen Schwankungen unterlag.

Neben landwirtschaftlichen Praktiken spielte auch die Tierhaltung eine wesentliche Rolle. Die Harappans hielten Vieh wie Schafe, Ziegen und Rinder, was zu ihrer Ernährung und als Handelsgut beitrug. Tiere wie Wildschweine, Rehe und sogar Elefanten wurden gejagt, was auf eine reichhaltige tierische Proteinquelle hinweist. Dies könnte darauf hindeuten, dass es eine enge Wechselbeziehung zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Jagd gab, um eine ganzheitliche Ernährung zu gewährleisten. Das Vorhandensein von Fischresten und Meerestieren in den Küstenregionen lässt darauf schließen, dass auch die Ressourcennutzung von Flüssen und Meeren eine bedeutende Rolle in der Ernährung der Küstengemeinden spielte.

Was die Umweltbedingungen betrifft, so ist die Frage nach dem Klima der Harappan-Zeit nach wie vor umstritten. Einige Archäologen wie Mortimer Wheeler und Stuart Piggott nahmen ein feuchteres Klima an, da sie Anzeichen für große Waldgebiete und stärkere Regenfälle in jener Zeit fanden. Auf der anderen Seite argumentieren moderne Studien, dass die klimatischen Bedingungen während der Harappan-Zeit eher stabil und trocken waren. Es ist jedoch bekannt, dass die Harappans in Regionen lebten, in denen saisonale Überschwemmungen durch den Indus Fluss die landwirtschaftliche Nutzung begünstigten. Diese Überschwemmungen, zusammen mit der natürlichen Fruchtbarkeit des Tals, hätten ein ideales Umfeld für die Landwirtschaft geschaffen.

Die Funde von Terra-Cotta-Modellen von Pflügen und landwirtschaftlichen Werkzeugen bestätigen, dass die Harappans auch technische Innovationen zur Unterstützung ihrer Landwirtschaft entwickelten. Der Gebrauch des Pflugs, der vor allem in der Region Punjab nachgewiesen wurde, war ein zentrales Element der Landwirtschaft und half, die Böden für die Aussaat vorzubereiten. Dabei könnte die Landwirtschaft sowohl auf Regenwasser als auch auf Bewässerung angewiesen gewesen sein. Auch wenn direkte Beweise für ausgeklügelte Bewässerungssysteme schwer zu finden sind, deuten Funde auf ein gut organisiertes System zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion hin.

Neben der landwirtschaftlichen Produktion war die Harappan-Gesellschaft ein Zentrum des Handels und kulturellen Austauschs. Die Entdeckung von zahlreichen Ornamenten aus Edelmetallen und Steinen, wie sie bei den Ausgrabungen in Allahdino gefunden wurden, belegt, dass Teile der Gesellschaft materiellen Wohlstand genossen. Diese Funde umfassen unter anderem Ketten aus Karneol, Silberperlen und Bronze, die den Luxus und den Handel dieser Zeit widerspiegeln.

Für die Harappan-Zivilisation war es daher von entscheidender Bedeutung, ein funktionierendes System der Nahrungsmittelproduktion zu schaffen, das sowohl von den natürlichen Ressourcen als auch von innovativen Technologien abhängt. Die Vielfalt der Pflanzen, Tiere und landwirtschaftlichen Techniken zeigt, dass diese Zivilisation nicht nur die Herausforderungen ihrer Umwelt verstand, sondern auch in der Lage war, diese geschickt zu nutzen. Dennoch bleibt die Frage nach den genauen klimatischen Bedingungen der Harappan-Zeit offen und ist ein weiterhin intensives Forschungsfeld, das mehr Licht auf das tägliche Leben dieser faszinierenden Zivilisation werfen könnte.