Die Nutzung von Elektrofahrzeugen (EVs) und Hybridfahrzeugen ist stark von der Infrastruktur abhängig, die ihnen zur Verfügung steht. Besonders im urbanen Raum und auf längeren Strecken zeigt sich, wie entscheidend das Vorhandensein einer leistungsfähigen Stromversorgung und ein gut ausgebautes Netz an Lade- und Tankstellen sind. Während konventionelle Fahrzeuge durch ein dichtes Netz von Tankstellen unterstützt werden, müssen Elektroautos mit einem begrenzten Angebot an Ladepunkten zurechtkommen. Auch wenn die Batterie-Technologie heutzutage zunehmend schnelle Ladezeiten erlaubt, sind die Ladezeiten an vielen Stationen aufgrund der begrenzten Ladeleistung von oft nur wenigen kW problematisch.
Ein bedeutendes Thema, das immer wieder diskutiert wird, ist die Standardisierung der Ladeschnittstellen für Elektrofahrzeuge. Die Herausforderung liegt in der Vereinheitlichung der Technologie, sodass Fahrzeuge, Ladeeinrichtungen und Software miteinander kompatibel sind. Ein konkretes Beispiel für eine solche Initiative ist die "Charging Interface Initiative" (CharIN) e.V., die darauf abzielt, eine interoperable Infrastruktur zu schaffen. Derzeit stehen diese Bemühungen jedoch noch am Anfang, da viele politische und wirtschaftliche Hürden die Umsetzung verzögern. Dies zeigt sich auch an der Tatsache, dass es noch keine einheitlichen Standards für Ladesysteme gibt, was zu Problemen bei der Nutzung führt.
Darüber hinaus könnte die Einführung von Wasserstofffahrzeugen durch den Aufbau eines landesweiten Wasserstoffnetzes eine Lösung für den Energiemangel darstellen, insbesondere im Schwerlastverkehr und im Bereich der Bauindustrie, wo die Energiedichte von Batterien oft nicht ausreicht. Dennoch sind die Kosten für den Aufbau von Wasserstoff-Tankstellen enorm, und es bleibt fraglich, ob sich dieses Modell durchsetzen kann. Ein Blick auf Österreich verdeutlicht die Problematik: Im Jahr 2016 gab es dort lediglich fünf Wasserstofftankstellen, während herkömmliche Tankstellen zahlreich vertreten sind.
Eine weitere, durchaus interessante Technologie, die jedoch bislang keine breitere Marktakzeptanz gefunden hat, ist das "Luftauto" – ein Fahrzeug, das durch komprimierte Luft betrieben wird. Zwar handelt es sich um ein emissionsfreies Fahrzeug, aber der Mangel an öffentlichen Tankstellen und die begrenzte Verfügbarkeit von Luft als Energiequelle erschweren die Massenproduktion und den Verkauf.
Die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte, die in den letzten Jahren immer wieder vorgestellt wurden, spiegeln das ungelöste "Henne-Ei-Problem" wider: Wenn die Infrastruktur nicht vorhanden ist, kann auch das Fahrzeug nicht auf breiter Basis eingesetzt werden. Dieses Problem betrifft nicht nur Elektrofahrzeuge, sondern auch Wasserstoffautos und Luftautos, die aufgrund der fehlenden Tankstelleninfrastruktur noch weit entfernt von einer breiten Nutzung sind.
Die geografische Lage und die Infrastruktur eines Landes haben also einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise, wie sich alternative Antriebsformen durchsetzen können. In den USA beispielsweise wird das "SUV" mehr und mehr als urbane Alltagslösung genutzt, obwohl diese Fahrzeuge ursprünglich für den Offroad-Einsatz oder den Transport von schweren Lasten konzipiert wurden. Diese Fehlausrichtung ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich das Verhalten der Fahrzeugnutzer von den ursprünglichen Designzielen der Fahrzeuge entfernen kann.
Die Entwicklung neuer Fahrzeugtechnologien und die Verbesserung der Infrastruktur zur Unterstützung alternativer Antriebe müssen Hand in Hand gehen, um die Akzeptanz und die Nutzung dieser Technologien auf breiter Basis zu ermöglichen. Der Erfolg eines alternativen Antriebs ist nicht nur eine Frage der technischen Machbarkeit, sondern vor allem auch der praktischen Verfügbarkeit der dazugehörigen Infrastruktur.
Wichtig ist, dass die Einführung von Elektrofahrzeugen und alternativen Antriebsformen nicht nur eine Frage der technologischen Innovation ist, sondern auch der sozialen Akzeptanz und der Anpassung der Infrastruktur an neue Bedürfnisse. Die Akzeptanz bei den Nutzern hängt nicht nur von der Reichweite und Ladezeit eines Fahrzeugs ab, sondern auch von der praktischen Verfügbarkeit von Lade- und Tankstellen, der Kompatibilität der Ladesysteme und der Unterstützung durch die Politik. Langfristig gesehen ist es notwendig, ein integriertes Konzept zu entwickeln, das alle Aspekte der Energieversorgung, Infrastrukturentwicklung und Fahrzeugproduktion berücksichtigt, um die Verkehrswende wirklich voranzutreiben.
Welche Auswirkungen haben Unwuchten und thermische Belastungen auf Lager in Schwungradspeichern?
Bei der Untersuchung von Lagern in Schwungradspeichersystemen (FESS) sind verschiedene Kräfte und physikalische Phänomene zu berücksichtigen, die sowohl mechanische als auch thermische Belastungen umfassen. Diese Belastungen haben direkte Auswirkungen auf die Leistung und die Lebensdauer der Lager, weshalb ihre genaue Analyse unerlässlich ist.
Ein zentrales Problem, das bei der Konstruktion von Schwungradspeichern auftritt, ist die Unwucht des Rotors, die durch eine produktionsbedingte Exzentrizität des Rotors verursacht wird. Diese Unwucht erzeugt Massenkräfte, die durch dynamisches Auswuchten verringert werden können. Aufgrund der begrenzten Genauigkeit von Auswuchtmaschinen bleibt jedoch ein gewisser Restunwucht unvermeidbar, der zusätzliche Belastungen auf das Lager ausübt. Diese Restunwucht muss durch spezifische Lösungen, wie etwa eine Anpassung der Lagerkonstruktion, berücksichtigt werden. Eine mögliche Lösung ist die Verwendung eines resilienten Lagerhousings, das bei hohen Drehzahlen die radiale Lagerbelastung durch die Unwucht verringert, indem es eine superkritische Rotorbewegung ermöglicht. Passive Maßnahmen, wie flexible und dämpfende Strukturen, haben sich hierbei als äußerst wirksam erwiesen und bieten eine kostengünstigere Alternative zu komplexen aktiven Systemen, wie schnellen Aktuatoren zur Lagerverfolgung.
Ein weiteres Problem stellen die freien Trägheitskräfte des Rotors dar. Diese entstehen durch die lineare Beschleunigung des Fahrzeugs und werden auf die Lager übertragen. Um diese Kräfte zu eliminieren, bleibt die einzige Möglichkeit, die Masse des Rotors zu reduzieren, was eine Erhöhung der Geschwindigkeit bei gleichem Energieinhalt des FESS zur Folge hat. Diese Lösung stellt jedoch eine Herausforderung dar, da die Reduzierung der Rotormasse die Systemdynamik und die Effizienz der Energieübertragung beeinflussen kann.
In FESS-Anwendungen, bei denen der Rotor eine vertikale Achse hat, wie es bei den meisten Systemen der Fall ist, spielt die Schwertekraft des Rotors eine bedeutende Rolle. Hier kann die Gewichtskraft durch den Einsatz magnetischer Aufhängungen verringert werden. Diese Technologie reduziert die axiale Lagerbelastung und damit das Verlustmoment, was die Effizienz des gesamten Systems verbessert. Eine detaillierte Beschreibung dieser Lösung findet sich in Abschnitt 10.3.1 des Werks.
Neben diesen mechanischen Belastungen sind es insbesondere die thermischen Belastungen, die eine große Rolle spielen. Die Lager eines FESS sind nicht nur mechanischen Kräften ausgesetzt, sondern auch erheblichen Temperaturbelastungen. Insbesondere Rollenlager erleben eine Temperaturerhöhung durch die innere Reibung (z. B. Rollreibung der Wälzkörper, Käfigreibung, Dissipation durch das Verschieben des Schmierstoffs) und durch externe Quellen wie den Rotor. Der Rotor eines FESS kann durch elektrische Verluste, wie Wirbelströme und Hystereseverluste, oder durch aerodynamische Reibung bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten signifikant erwärmt werden. Um einer unzulässig hohen Betriebstemperatur entgegenzuwirken, werden Lagergehäuse üblicherweise mit Wasserkühlung ausgestattet. Im Vakuum des Gehäuses kann die Kühlung des Rotors jedoch nur über die Wälzlager erfolgen. Daher ist die Wärmeleitfähigkeit der Lager von zentraler Bedeutung. Es muss beachtet werden, dass diese physikalische Eigenschaft von vielen Betriebsparametern abhängt und oft nicht vom Hersteller spezifiziert wird, was zu einer unzureichenden Kenntnis über das Verhalten der Lager unter realen Betriebsbedingungen führt.
Die bestimmung der Wärmeleitfähigkeit von Wälzlagern erfolgt experimentell, da theoretische Modelle, die auf einem Wärmeleitfähigkeitsmodell basieren, wesentliche Faktoren wie den Einfluss des Schmierstoffs nicht berücksichtigen. Ein zuverlässiges Verfahren zur Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit ist das Messen von Temperaturgradienten, bei dem der Wärmefluss von einer beheizten Welle über das Wälzlager zu einem gekühlten Lagergehäuse geleitet wird. Diese Methode ermöglicht es, die thermischen Eigenschaften der Lager unter verschiedenen Betriebsbedingungen zu bestimmen und so die optimalen Parameter für den Betrieb in einem FESS festzulegen.
Die experimentellen Tests zur Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit werden häufig auf speziellen Prüfständen durchgeführt, wie dem in Graz entwickelten Teststand, der es ermöglicht, die Temperaturverhältnisse genau zu messen und die Wärmeleitfähigkeit zu berechnen. Bei Messungen an einem Spindellager des Typs 71908 CEGA/HCP4A wurden erhebliche Einflüsse von Geschwindigkeit und Vorspannung auf die Wärmeleitfähigkeit festgestellt. Diese Ergebnisse bestätigen, dass analytische Berechnungen oft die realen thermischen Eigenschaften unterschätzen, was in vielen Fällen auf die Vernachlässigung des Einflusses des Schmierstoffs zurückzuführen ist.
Für das Verständnis des thermischen Verhaltens von Lagern in Schwungradspeichern ist es entscheidend zu erkennen, dass die Kombination von mechanischen und thermischen Belastungen die Lebensdauer und Leistung der Lager direkt beeinflusst. Die präzise Kontrolle dieser Belastungen ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch ein entscheidender Faktor für die Energieeffizienz und Zuverlässigkeit von FESS.

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