Die Stabilität von Preisanpassungsprozessen in einer Marktwirtschaft ist ein zentrales Thema der wirtschaftlichen Theorie, insbesondere in der Mikroökonomie und den Modellen der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie. Ein grundlegendes Problem dabei ist die Frage, unter welchen Bedingungen ein Preismechanismus, der durch Anpassungsprozesse gekennzeichnet ist, eine stabile Konvergenz zu einem Walras’schen Gleichgewicht erreichen kann. Dies bedeutet, dass der Preismechanismus nicht nur die Marktpreise anpassen muss, sondern auch die Stabilität dieser Anpassung sicherstellen muss, um langfristig das Marktgleichgewicht zu erreichen.
Einige Studien, wie die von Saari und Simon (1978), zeigen, dass der Informationsbedarf eines Preismechanismus in vielen Fällen nicht signifikant reduziert werden kann, wenn die Effektivität des Prozesses erhalten bleiben soll. Saari merkt an, dass das Informationsvolumen eines vollständigen Globalen Newton-Verfahrens (GNM) im Allgemeinen nicht umgangen werden kann, wenn eine stabile Anpassung der Preise gewünscht ist. Insbesondere stellt sich heraus, dass, wenn ein Preismechanismus „wenig Information“ benötigt, dies zu Problemen führen kann, da in solchen Fällen häufig der Mechanismus nicht effektiv funktioniert. Diese Erkenntnis verweist darauf, dass ein preislicher Anpassungsmechanismus immer die notwendigen Informationen über die Nachfrage und das Angebot in der Wirtschaft berücksichtigen muss, um wirklich stabil zu sein.
Ein weiterer wichtiger Punkt wurde von Jordan (1983) aufgegriffen, der die notwendigen Bedingungen für die lokale Stabilität eines Preisfindungsmechanismus untersuchte. Dabei entwickelte er eine spezielle Variante des Newton-Verfahrens, das er als „orthogonales Newton-Verfahren“ bezeichnete, welches minimal in Bezug auf den Informationsaufwand ist, um eine lokale Stabilität bei Walras’schen Gleichgewichten zu erreichen. Trotzdem stellt sich auch hier die Frage, ob ein solcher Mechanismus als „Marktanpassungsprozess“ interpretiert werden kann. Jordan kam zu dem Schluss, dass es keine stabilen Marktanpassungsprozesse gibt, die unter der Voraussetzung existieren, dass der Preis eines Gutes bei Marktgleichgewicht unverändert bleibt. Diese Einsicht ist besonders wichtig, da sie darauf hinweist, dass ein effektiver Preismechanismus immer mit einer gewissen Preisveränderung verbunden sein muss, um das Marktgleichgewicht zu erreichen.
Ein weiteres bemerkenswertes Resultat stammt von Kamiya (1990), der das von Smale (1976) entwickelte GNM mit dem Walras’schen Tâtonnement-Mechanismus kombinierte. Kamiya bewies, dass ein solcher Mechanismus, wenn er die richtigen Randbedingungen erfüllt, für nahezu jede Anfangspreisgestaltung konvergiert und sich dem Walras’schen Gleichgewicht annähert. Das Besondere an Kamiyas Ansatz ist, dass der Mechanismus bei weit entfernten Preisen einem Walras’schen Tâtonnement ähnelt, jedoch mit zunehmender Annäherung an das Gleichgewicht immer mehr wie ein Global–Newton-Verfahren wird. Dies verdeutlicht, dass die Konvergenz eines Preismechanismus nicht nur vom Anfangspunkt abhängt, sondern auch von den Randbedingungen der überschüssigen Nachfragefunktionen, die im System berücksichtigt werden.
In der Praxis ist der Informationsbedarf eines Preisanpassungsmechanismus ein entscheidender Faktor. Die Modelle von van der Laan und Talman (1987) sowie von Joosten und Talman (1998) verdeutlichen, dass die Theorie des Walras’schen Tâtonnements in der realen Welt nur dann umsetzbar ist, wenn der Mechanismus über ausreichende Informationen verfügt, um die Überschüsse und die Gradienten der Nachfragefunktionen korrekt zu berücksichtigen. Diese Algorithmen erfordern also nicht nur detaillierte Daten über die Marktbedingungen, sondern auch die Fähigkeit, diese Daten kontinuierlich zu aktualisieren und in die Preisanpassung einzubeziehen. Obwohl diese Verfahren theoretisch eine Lösung darstellen, stellt sich heraus, dass sie in der Praxis sehr informatorisch aufwendig sind und damit von realistischen Märkten nur schwer vollständig übernommen werden können.
Zusätzlich muss beachtet werden, dass es keine universellen Mechanismen gibt, die in allen wirtschaftlichen Situationen stabil sind. Die Bedingungen für die Stabilität hängen von der spezifischen Struktur der Marktökonomie ab, insbesondere von der Anzahl der beteiligten Güter, der Art des Marktes und der Informationsverfügbarkeit. Das Fehlen eines stabilen Mechanismus in den meisten Fällen bedeutet nicht, dass keine Anpassungsprozesse existieren, sondern vielmehr, dass die Komplexität der Wirtschaft und die Vielzahl an Faktoren, die die Preisfindung beeinflussen, eine vollständige Stabilität erschweren. In einer realen Marktumgebung ist es oft notwendig, auf weniger anspruchsvolle und flexiblere Mechanismen zurückzugreifen, die möglicherweise nicht immer das perfekte Walras’sche Gleichgewicht erreichen, aber dennoch eine ausreichende Annäherung bieten.
Wie die Annahmen der Wirtschaftstheorie das Gleichgewicht beeinflussen
In der Mikroökonomie spielen die Annahmen über die Produktions- und Konsumptionsmengen eine wesentliche Rolle für das Verständnis von Marktgleichgewichten und ökonomischen Prozessen. Insbesondere die Modelle von Arrow und Debreu (1954) bieten eine Grundlage für die Untersuchung von Marktgleichgewichten in einer Wirtschaft mit privatem Eigentum. Dabei wird eine Reihe spezifischer Annahmen über die Produktionsmöglichkeiten der Unternehmen und die Präferenzen sowie Konsumptionsmöglichkeiten der Konsumenten getroffen.
Die Annahme der Abgeschlossenheit (adpf. 2) der Produktionsmenge besagt, dass, wenn Vektoren, die beliebig nahe an einem Produktionsvektor liegen, auch zur Produktionsmenge gehören, dann gehört auch zu . Dies stellt sicher, dass der Produktionsprozess keine sprunghaften Veränderungen aufweist, wenn Inputmengen leicht variiert werden. Eine weitere wichtige Annahme ist, dass immer 0 zu gehört (adpf. 3), was bedeutet, dass ein Unternehmen die Möglichkeit hat, keine Inputs zu kaufen und keine Outputs zu produzieren – es kann somit jederzeit aufhören zu existieren, was einen gewissen Grad an Flexibilität garantiert.
Ein weiteres zentrales Konzept ist das Prinzip des "keine freien Mittagessen" (adpf. 4A). Diese Annahme besagt, dass es nicht möglich ist, ein Produktionsniveau zu erreichen, bei dem alle Komponenten positiv sind, ohne dass mindestens eine Komponente negativ ist. Es ist also ausgeschlossen, Output zu erzeugen, ohne dass es auch Input gibt. Diese Grundregel unterstreicht, dass alle wirtschaftlichen Aktivitäten mit realen Ressourcen verbunden sind.
Zusätzlich wird die Möglichkeit einer freien Entsorgung von Inputs (adpf. 5) durch Unternehmen angenommen, was bedeutet, dass ein Unternehmen die Freiheit hat, eine beliebige Menge an Inputs zu reduzieren, ohne die Produktionsmöglichkeiten zu beeinträchtigen. Dies ist eine wichtige Annahme für die Modellierung von Produktionsprozessen in einer Wettbewerbswirtschaft, in der Unternehmen in der Lage sein müssen, ihre Produktionsmengen flexibel anzupassen.
Die Annahme der Konvexität (adpf. 7) der Produktionsmengen impliziert, dass Unternehmen in einem wirtschaftlichen Modell immer die Möglichkeit haben, Skaleneffekte zu nutzen, die zu konstanten oder sogar sinkenden Produktionskosten führen können. Dies bedeutet, dass Unternehmen, wenn sie ihre Produktion reduzieren, keine Zunahme der Produktionskosten erleben, sondern im Gegenteil sogar von Skaleneffekten profitieren können. In Kombination mit der Annahme der nicht zunehmenden Erträge bei steigender Produktionsmenge, erklärt diese Konvexität die Fähigkeit von Unternehmen, ihre Produktionsstrategien effizient zu gestalten.
Für Konsumenten gelten eine Reihe ähnlicher Annahmen. Die Präferenzen der Konsumenten werden als binäre Relationen (adpc. 1) angenommen, wobei jeder Konsument in der Lage ist, Paarvergleiche zwischen Konsumbündeln zu ziehen. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Konsumptionsset eines Konsumenten immer eine nicht-leere Teilmenge des Raumes ist, was bedeutet, dass der Konsument in der Lage ist, eine Wahl zu treffen, wenn keine Budgetrestriktionen bestehen. Dabei wird auch berücksichtigt, dass Konsumgüter nicht negativ konsumiert werden können, mit Ausnahme von Arbeitskraftgütern, deren Konsum als negative Rate der Arbeitskraftversorgung betrachtet wird.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Abgeschlossenheit (adpc. 7) des Konsumptionssets . Dies bedeutet, dass, wenn ein Konsumbündel beliebig nahe an einem anderen Konsumbündel liegt, auch dieses Bündel Teil des Konsumptionssets ist. Diese Annahme ist entscheidend, um die Kontinuität und Kohärenz der Entscheidungen der Konsumenten sicherzustellen und stellt sicher, dass die Konsumenten nicht plötzlich mit einer Option konfrontiert werden, die aus dem Rahmen ihrer bevorzugten Konsumbündel herausfällt.
Ein weiteres Schlüsselmerkmal ist die Konvexität (adpc. 11) des Konsumptionssets. Dies bedeutet, dass, wenn zwei Konsumbündel einem Konsumenten zur Verfügung stehen, auch jede lineare Kombination dieser Bündel als Teil des Sets betrachtet wird. Diese Annahme unterstützt die Vorstellung, dass Konsumenten die Möglichkeit haben, ihre Präferenzen flexibel auszudrücken und verschiedene Kombinationen von Gütern in Betracht zu ziehen.
Die Annahme der Nicht-Sättigung (adpc. 13) im Konsum setzt ebenfalls eine grundlegende Voraussetzung für das Modell. Diese besagt, dass es kein Konsumbündel gibt, das der Konsument immer bevorzugen würde, was die Theorie der unendlichen Bedürfnisse unterstützt. Der Konsument hat immer die Möglichkeit, seinen Nutzen durch den Konsum weiterer Güter zu steigern.
Für den Nachweis der Existenz eines freien Walras-Gleichgewichts ist die Kohärenz der Annahmen entscheidend. In der Theorie von Arrow und Debreu (1954) führt die Annahme, dass alle Wahlsets der Akteure (Produzenten, Konsumenten und der Walrasianische Auktionator) nicht leer, kompakt und konvex sind, sowie dass die Nutzenfunktionen der Konsumenten kontinuierlich und quasi-konvex sind, zu einem stabilen Gleichgewicht. Es wird davon ausgegangen, dass der Konsument immer genug Ressourcen hat, um zu überleben und auch am Markt teilzunehmen, was die Bedeutung der Anfangsausstattung () unterstreicht.
Die Konsistenz der Annahmen in Bezug auf die Wahlmengen der Konsumenten und die Verfügbarkeit von Ressourcen ist dabei nicht nur ein technisches Detail, sondern auch eine fundamentale Voraussetzung für das Verständnis von Gleichgewichtslösungen in einer marktwirtschaftlichen Ökonomie. Wenn ein Konsument nicht genügend Wohlstand oder Ressourcen hat, um ein Konsumbündel zu erreichen, das für das Überleben erforderlich ist, könnte dies zu Unregelmäßigkeiten in der Nachfrage und damit zu Marktstörungen führen. Die Annahme, dass jede Person mit einer positiven Menge an jedem Gut ausgestattet ist, stellt sicher, dass Märkte nicht zusammenbrechen und dass es immer ein Gleichgewicht gibt, in dem alle Marktteilnehmer überleben können.
Insgesamt zeigt die Theorie von Arrow und Debreu, dass unter den gegebenen Annahmen ein marktwirtschaftliches Gleichgewicht existiert, in dem Angebot und Nachfrage in einer Art und Weise zusammenkommen, die den gesamten ökonomischen Raum effizient und stabil macht.
Kann es eine "Tea Party" auf der linken Seite der amerikanischen Politik geben?
Wie verändert sich die Entropie bei der Mischung von Gasen?
Wie funktionieren SVM und k-NN, und welche Herausforderungen müssen bei ihrer Anwendung beachtet werden?
Thema 4: Struktur des Periodensystems von D. I. Mendelejew und Arten der Periodizität chemischer Eigenschaften der Elemente
Sicher unterwegs mit Kindern: Wichtige Verkehrstipps für Eltern
Material- und Technische Ausstattung für den Literaturunterricht: Übersicht und Ressourcen
Prävention von Verkehrsunfällen bei Kindern Vortrag bei einem Elternabend, März 2015

Deutsch
Francais
Nederlands
Svenska
Norsk
Dansk
Suomi
Espanol
Italiano
Portugues
Magyar
Polski
Cestina
Русский