Die zweidimensionalen (2D) Halbleitermaterialien zeichnen sich durch ihre atomar dünnen Schichten aus, was ihnen einzigartige elektronische Eigenschaften verleiht, die sich grundlegend von ihren dreidimensionalen Gegenstücken unterscheiden. Die starke Quanteneinschränkung in mindestens einer Dimension führt zur Diskretisierung der elektronischen Energielevels, wodurch sich das Verhalten von Ladungsträgern fundamental ändert. Die reduzierte Dicke dieser Materialien verstärkt quantenmechanische Effekte wie das Tunneleffekt-Phänomen, bei dem Elektronen Barrieren überwinden können, die nach klassischer Physik unüberwindbar wären. Die Wellenfunktion der Elektronen durchdringt das klassisch verbotene Gebiet und ermöglicht so das Auftreten von Elektronen auf der anderen Seite der Barriere ohne klassische Überquerung. Diese Delokalisierung wirkt sich signifikant auf die Leitfähigkeit, den Energietransport und weitere elektronische Eigenschaften aus.

Ein weiterer wesentlicher quantenmechanischer Effekt ist die Quantenkapazität, bei der die Beziehung zwischen Ladungsdichte und Spannung durch die diskreten Energiezustände bestimmt wird. Insbesondere in 2D-Materialien kann die elektronische Bandstruktur zu charakteristischen Merkmalen wie Dirac-Kegeln führen, die eine lineare Energie-Impuls-Beziehung für Ladungsträger erzeugen. Diese relativistische Dynamik der Elektronen und Löcher führt zu außergewöhnlich hoher Beweglichkeit der Ladungsträger und damit zu bemerkenswerter elektrischer Leitfähigkeit.

Im Bereich der Halbleiterperowskite sind besonders die hochschichtigen quasi-2D Zinn-Halogenid-Perowskite von Interesse. Durch gezielte chemische Modifikationen, beispielsweise den Ersatz von Formamidiniumiodid durch gemischte organische Ammonium-Verbindungen, entstehen geschichtete Strukturen mit verbesserten Kristallgittern. Diese quasi-2D Perowskite zeigen eine bemerkenswerte Delokalisierung der Exzitonen, bei der Elektron und Loch über mehrere atomare Plätze verteilt sind. Diese Delokalisierung verlängert die Exzitonenlebensdauer um das Fünffache und steigert die Effizienz von Solarzellen und Leuchtdioden (LEDs) erheblich. Die Verbesserung der optoelektronischen Eigenschaften wird damit direkt auf die Struktur-Eigenschafts-Beziehung zurückgeführt, die sich aus der molekularen Ordnung und der quantenmechanischen Wechselwirkung ergibt.

Auch bei der nanoskaligen Modifikation von Graphen, insbesondere bei teilweise oxidiertem Graphen, zeigt sich die Bedeutung von π-Elektronendelokalisierung. Die gezielte Sättigung bestimmter sp²-Kohlenstoffatome beeinflusst den Bandabstand und die thermodynamische Stabilität. So eröffnen Grundbausteine wie >C=C< Einheiten und aromatische Sechserringe den größtmöglichen Bandabstand. Eine Ausweitung der π-Konjugation führt zu einer Verringerung des Bandabstands und gleichzeitig zu einer höheren Stabilität des Materials. Die Wechselwirkung zwischen sp²- und sp³-Bereichen innerhalb des Materials bestimmt maßgeblich die elektronische Struktur und somit auch die Materialeigenschaften. Hierbei spielen topologische Aspekte der π-Delokalisierung eine komplexe, aber zentrale Rolle für die gezielte Bandlückensteuerung.

Darüber hinaus beeinflusst die Stapelung und molekulare Orbitalverschiebung in 2D-Halbleitermaterialien maßgeblich ihre thermodynamische Stabilität und elektronischen Eigenschaften. Beispielsweise zeigt AB-gestapeltes bilayer Graphen (BLG) eine höhere Stabilität im Vergleich zu AA-gestapeltem BLG, was auf den geringeren Schichtabstand und die daraus resultierenden Wechselwirkungen zurückzuführen ist. In heterostrukturellen Kombinationen wie MoSSe oder WSSe verzögert die schwache Kopplung zwischen Leitungs- und Valenzband das Rekombinationsverhalten, wodurch sich die Lebensdauer von angeregten Zuständen verlängert. Dies ist besonders relevant für Anwendungen in der Photokatalyse und optoelektronischen Bauelementen.

Die vielfältigen quantenmechanischen und strukturellen Phänomene in 2D-Halbleitermaterialien eröffnen somit neue Wege für die Entwicklung effizienter elektronischer und photonic Geräte. Das Verständnis der molekularen und topologischen Einflüsse auf Bandstrukturen, Ladungsträgerdynamik und optische Eigenschaften ist entscheidend, um die Leistungsfähigkeit zukünftiger Halbleiterbauelemente systematisch zu verbessern.

Es ist wichtig, die wechselseitige Abhängigkeit von Struktur, Elektronendelokalisierung und quantenmechanischen Effekten in 2D-Materialien nicht isoliert, sondern als integrales System zu betrachten. Die gezielte Manipulation auf atomarer und molekularer Ebene ermöglicht es, die elektronische Bandstruktur präzise zu steuern und somit maßgeschneiderte Materialeigenschaften für spezifische Anwendungen zu erzielen. Neben den klassischen Eigenschaften wie Leitfähigkeit und Bandlücke sind dabei auch dynamische Eigenschaften wie Exzitonenlebensdauer und Rekombinationszeiten von großer Bedeutung für die praktische Nutzbarkeit. Insbesondere die Rolle der Quanteneinschränkung und der elektronischen Kopplungen in Stapel- und Heterostrukturen erfordert ein tiefgreifendes Verständnis der Quantenmechanik sowie der chemischen und physikalischen Materialcharakterisierung, um das volle Potenzial dieser innovativen Materialien auszuschöpfen.

Wie beeinflussen Defekte und Schichtkopplung die mechanischen Eigenschaften von 2D-halbleitenden Materialien?

Die mechanischen Eigenschaften von 2D-halbleitenden Materialien (2D-SCMs) sind von großem Interesse, insbesondere im Hinblick auf ihre Verwendung in flexiblen Elektronikgeräten und resonanten Nanomaschinen. Während viele der optischen und elektrischen Eigenschaften dieser Materialien intensiv untersucht wurden, ist das Verständnis ihrer mechanischen Eigenschaften, insbesondere in Bezug auf heterostrukturierte 2D-Materialien, noch immer unvollständig.

Ein wichtiges Merkmal von 2D-Materialien ist ihre dünne Schichtdicke und atomare Ebenheit, was sie zu vielversprechenden Kandidaten für verschiedene Anwendungen in der Nanotechnologie macht. Dabei spielen die Wechselwirkungen zwischen den Schichten eine zentrale Rolle. Bei heterostrukturierten 2D-Materialien, die aus verschiedenen monolayerartigen Schichten bestehen, können diese Wechselwirkungen sowohl die mechanischen als auch die elektronischen Eigenschaften erheblich beeinflussen. Obwohl viel über die elektronischen Eigenschaften von 2D-SCMs bekannt ist, gibt es noch viele Fragen zu den mechanischen Eigenschaften, insbesondere wenn Defekte oder Interaktionen zwischen verschiedenen 2D-Schichten auftreten.

Untersuchungen haben gezeigt, dass der Modulus von CVD-gezüchtetem MoS2 etwa 5 % niedriger ist als bei exfoliertem MoS2. Dies deutet darauf hin, dass die mechanischen Eigenschaften des Materials sich bei der Einführung von Punktdefekten nicht signifikant verändern, was wichtige Implikationen für die Stabilität und Flexibilität dieser Materialien hat. Besonders in Bezug auf heterostrukturierte Materialien aus verschiedenen 2D-Monolayern, bei denen lange Reichweiten-Wechselwirkungen zwischen den Schichten existieren, ist es schwierig, ein vollständiges Bild der mechanischen Eigenschaften zu gewinnen.

Eine Methode zur Untersuchung der Interaktion zwischen Schichten in solchen heterostrukturierten Materialien ist die Analyse der Raman-Verschiebung in Graphen-basierten Systemen. Diese Methode ermöglicht es, den Schubmodul und die Wechselwirkungsstärke zwischen den Schichten indirekt zu berechnen. Allerdings zeigt sich, dass diese Techniken nicht für 2D-Heterostrukturen geeignet sind, da die Bildung von zweidimensionalen heterogenen Schichten schwieriger ist als die von homogenen Strukturen. Die Messung der Scherbelastung mit AFM (Atomkraftmikroskopie) und die Berechnung der Interlayer-Kopplungsenergie bieten ebenfalls wertvolle Einblicke, sind jedoch nicht in der Lage, alle Wechselwirkungen exakt zu quantifizieren.

Ein innovativerer Ansatz zur Untersuchung der mechanischen Eigenschaften von 2D-Heterostrukturen wurde durch Liu und seine Kollegen entwickelt, die den elastischen Modulus von Bilayer-Materialien mit Nanoindentationstechniken untersuchten. Sie fanden heraus, dass der E2D-Wert (Zweidimensionaler Modulus) von Bilayers niedriger war als die einfache Addition der Moduli der einzelnen Monolayer, was auf das Gleiten der Monolayer hinweist, das durch die Wechselwirkung zwischen den Schichten beeinflusst wird. Für heterostrukturierte Materialien wie MoS2-WS2 betrug der Interaktionskoeffizient beispielsweise 0,80, während er bei MoS2-Graphen 0,69 lag, was auf eine schwächere Schichtkopplung in diesen Systemen hindeutet.

Die Untersuchung von 2D-SCMs als mechanische Resonatoren bietet eine weitere vielversprechende Anwendung. 2D-Materialien wie Graphen und MoS2 zeigen aufgrund ihrer hohen Oberflächenqualität und großen spezifischen Oberfläche sowie ihrer hohen Elastizität und geringen Masse großes Potenzial für den Einsatz in resonanten Systemen. Solche Resonatoren sind elektromechanische Geräte, die auf äußere Kräfte reagieren und als Sensoren für Masse, Kraft und ähnliche Parameter eingesetzt werden können. In diesem Zusammenhang hat die Entwicklung eines Graphen-basierten Resonators durch Bunch und Kollegen das Potenzial von 2D-Materialien für diese Art von Anwendungen hervorgehoben. MoS2 zeigt ähnliche Eigenschaften und könnte ebenfalls für solche Anwendungen in mechanischen Resonatoren verwendet werden.

Die mechanischen Eigenschaften von 2D-SCMs haben jedoch auch Grenzen, die ihre Anwendung in flexiblen Elektroniksystemen und anderen innovativen Technologien einschränken könnten. Eine zentrale Herausforderung bleibt die Stabilität der 2D-Materialien, insbesondere wenn Defekte auftreten oder Schichtkopplungen in heterostrukturierten Systemen nicht optimal sind. Solche Defekte könnten sowohl die mechanischen als auch die elektronischen Eigenschaften der Materialien verbessern oder verschlechtern, je nachdem, wie sie die Interaktionen zwischen den Schichten beeinflussen.

Ein wichtiger Punkt, den es zu beachten gilt, ist, dass die Nutzung von 2D-SCMs in flexiblen und dehnbaren Elektronikanwendungen nicht nur von den reinen mechanischen Eigenschaften abhängt, sondern auch von ihrer Fähigkeit, unter physikalischen Belastungen stabil zu bleiben und ihre Funktionalität über längere Zeiträume hinweg zu bewahren. Ein weiteres Schlüsselelement ist die Bedeutung der Defektkontrolle und -optimierung, um die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu maximieren, ohne die strukturelle Integrität der Schichtmaterialien zu beeinträchtigen.

Wie unterscheiden sich zweidimensionale Halbleitermaterialien und welche Bedeutung haben ihre Kristallstrukturen?

Die Entdeckung von Graphen im Jahr 2004 markierte den Beginn einer intensiven Erforschung zweidimensionaler Halbleitermaterialien (2D SCMs). Trotz der herausragenden Eigenschaften von Graphen ist sein fehlender Bandabstand ein entscheidendes Hindernis für viele Anwendungen, weshalb alternative 2D Halbleiter zunehmend in den Fokus rücken. Diese Materialien zeichnen sich dadurch aus, dass sie bereits in monolagiger Form hervorragende elektronische Eigenschaften zeigen und eine vielfältige Bandlückenbreite aufweisen, die von wenigen Millielektronenvolt bis zu mehreren Elektronenvolt reicht. Dies eröffnet maßgeschneiderte Einsatzmöglichkeiten in verschiedensten Technologien.

2D SCMs werden nicht nur aus einzelnen Elementen wie Bor, Silizium, Germanium oder Phosphor gewonnen, sondern auch aus komplexeren Verbindungen wie Übergangsmetall-Dichalkogeniden (TMDCs). Diese Materialien lassen sich zudem zu Heterostrukturen kombinieren, bei denen durch Stapelung verschiedener Monolagen neue synergistische Effekte und elektronische Eigenschaften entstehen. Die Bindung zwischen den Schichten erfolgt über van-der-Waals-Kräfte, was eine nahezu perfekte Anpassung ohne Gitterfehlanpassung ermöglicht. Dadurch kann die elektronische Struktur und somit das Verhalten der Materialien durch Variieren der Schichtfolge und deren relative Position zueinander gezielt eingestellt werden.

Die Reduktion auf zweidimensionale Strukturen führt zu einer Quantenkonfinierung der Elektronen, die die physikalischen Eigenschaften grundlegend verändert und oft verstärkt. Dies betrifft insbesondere die elektronische Bandstruktur, die durch die geringe Dimensionalität deutlich modifiziert wird. Die Kontrolle und das Verständnis dieser Eigenschaften sind essenziell, um 2D SCMs effektiv in modernen elektronischen und photonischen Bauelementen einzusetzen.

Ein besonderer Fokus liegt auf den TMDCs mit der allgemeinen Formel MX₂, wobei M für einen Übergangsmetall-Atom wie Molybdän (Mo), Wolfram (W), Rhenium (Re) oder Niob (Nb) steht und X ein Chalkogenatom wie Schwefel (S), Selen (Se) oder Tellur (Te) bezeichnet. Diese Materialien können unterschiedliche elektronische Phasen annehmen, von Halbleitern über Metalle bis hin zu Supraleitern. Dabei hängt die elektronische Struktur maßgeblich von der Anzahl der d-Elektronen des Übergangsmetalls und der jeweiligen Kristallphase ab.

TMDCs bilden verschiedene Kristallstrukturen aus, die sich in der Stapelfolge und Koordination unterscheiden. Die bekanntesten Phasen sind die hexagonale 2H-Phase, die rhomboedrische 3R-Phase und die tetragonale 1T-Phase sowie deren modifizierte Varianten. Während die 2H-Phase typischerweise semikonduktive Eigenschaften besitzt, zeigen andere Phasen metallisches Verhalten. Diese Vielgestaltigkeit ermöglicht es, durch gezielte Synthese und Phasensteuerung Materialien mit spezifischen Eigenschaften zu erzeugen.

Das Stapeln mehrerer Schichten verschiedenartiger 2D Materialien führt zu komplexen Heterostrukturen, bei denen Ladungsverschiebungen und strukturelle Modifikationen zwischen den einzelnen Schichten auftreten können. Diese Wechselwirkungen sind nicht auf benachbarte Lagen beschränkt, sondern können sich über mehrere Schichten hinweg auswirken, wodurch neuartige elektronische und optische Effekte entstehen.

Die wachsende Zahl an synthetisierten 2D Materialien und deren Kombinationen eröffnet ein immenses Spektrum an möglichen Anwendungen, von hochleistungsfähigen elektronischen Bauteilen über Sensoren bis hin zu Energieumwandlungs- und Speichersystemen. Die Herausforderung liegt darin, das Zusammenspiel zwischen Kristallstruktur, elektronischer Struktur und physikalischen Eigenschaften tiefgehend zu verstehen und gezielt zu steuern.

Wichtig ist zudem das Bewusstsein, dass die einzigartigen Eigenschaften der 2D SCMs aus der atomaren Dünne resultieren, welche eine fundamentale Abweichung zu ihren dreidimensionalen Gegenstücken darstellt. Diese Konfinierung beeinflusst nicht nur elektronische, sondern auch thermische und chemische Eigenschaften, was neue Möglichkeiten und Herausforderungen für deren Integration in Technologieplattformen bedeutet.

Wie 2D-Materialien die Leistung von Elektroden in Energiespeichergeräten verbessern

Die Entwicklung von 2D-Materialien hat die Technologie von Energiespeichersystemen in den letzten Jahren revolutioniert. Besonders hervorzuheben sind ihre Anwendungen in Superkondensatoren und Batterien, die für die Speicherung und den Transport von Energie von zentraler Bedeutung sind. 2D-Materialien wie MXene, MoS2 und Übergangsmetallnitrate haben bemerkenswerte Eigenschaften gezeigt, die ihre Verwendung in Elektrodenmaterialien für Superkondensatoren und Batterien erheblich verbessern. Diese Materialien zeichnen sich durch ihre hohe Oberfläche, exzellente elektrische Leitfähigkeit und außergewöhnliche mechanische Festigkeit aus, was sie zu idealen Kandidaten für die Herstellung von Elektroden für leistungsstarke Energiespeichergeräte macht.

Ein herausragendes Beispiel für den Fortschritt in dieser Technologie ist die Entwicklung von Metallnitriden als Anoden- und Kathodenmaterialien für Superkondensatoren. Fe2N und TiN wurden hier als Anoden- bzw. Kathodenmaterialien eingesetzt. Das Ergebnis war eine spezifische Kapazität von 58 F/g bei einer Stromdichte von 4 A/g, die auch nach 20.000 Ladezyklen stabil blieb. Solche Superkondensatoren wiesen eine hohe volumetrische Energiedichte von 0,55 mWh/cm³ auf, bei einer Leistungsdichte von etwa 220 mWh/cm³ bei 8 A/g. Diese Ergebnisse verdeutlichen das Potenzial von 2D-Materialien, die Leistung und Lebensdauer von Energiespeichergeräten signifikant zu verbessern.

In den letzten zehn Jahren wurden Superkondensatoren durch die Kombination verschiedener Materialien und innovativer Ansätze weiterentwickelt, um exzellente elektrochemische Eigenschaften zu erzielen. Besonders die Integration neuartiger 2D-Materialien in Elektroden hat zu einer deutlichen Verbesserung der kapazitiven Eigenschaften, der Leistungsdichte und der Energiedichte geführt. Diese Fortschritte ermöglichen es, die Anforderungen an immer leistungsstärkere und langlebigere Energiespeicher zu erfüllen.

Ein weiteres bedeutendes Beispiel sind 2D-Halbleiter, die in Batterien verwendet werden. Lithium-Ionen-Batterien (LIBs) haben sich aufgrund ihrer hohen Leistungsdichte und langen Lebensdauer als die am weitesten verbreiteten Energiespeicher auf dem Markt etabliert. Dennoch gibt es weiterhin Herausforderungen bei der Entwicklung von LIBs mit höherer Kapazität, längerer Lebensdauer und schnellerer Ladegeschwindigkeit. In einer Studie von Zhu et al. wurde schwarzes Phosphor (BP) als Anodenmaterial für LIBs eingesetzt. BP bietet eine größere Interkalationskapazität als Graphen, was die Ionenleitfähigkeit verbessert und eine ultrafast Diffusion von Lithium-Ionen ermöglicht. Die theoretische spezifische Kapazität von BP liegt bei 2596 mAh/g, was es zu einem vielversprechenden Material für die nächste Generation von Lithium-Ionen-Batterien macht.

Neben LIBs gewinnen auch Natrium-Ionen-Batterien (SIBs) zunehmend an Bedeutung, da Natrium günstiger und in größerem Maße verfügbar ist als Lithium. Untersuchungen haben gezeigt, dass 2D-Materialien wie MoS2 und MoSe2 als Anodenmaterialien in SIBs die Leistung erheblich steigern können. Besonders das Zusammenspiel von 2D-Materialien mit Übergangsmetallsulfiden hat zu beeindruckenden Ergebnissen in Bezug auf die Lebensdauer und Ladegeschwindigkeit geführt.

Auch Magnesium-Ionen-Batterien (MIBs) sind ein weiteres aufstrebendes Gebiet. 2D-Materialien wie T-Graphen zeigen großes Potenzial als Anodenmaterialien, da sie eine hohe theoretische Kapazität und eine niedrige Diffusionsbarriere für Magnesium-Ionen bieten. Die Verbesserung der Effizienz von MIBs könnte die Abhängigkeit von LIBs als dominierende Energiespeichertechnologie verringern und zu einer breiteren Nutzung von Magnesium als kostengünstigem und nachhaltigem Speichermaterial führen.

MXene, eine besonders vielversprechende Klasse von 2D-Materialien, wird zunehmend in verschiedenen Batterieanwendungen eingesetzt. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen mechanischen Festigkeit, Hydrophilie und Dispersionseigenschaften eignen sich MXene ideal für die Herstellung von Filmen und Membranen, die als aktive Anodenmaterialien in Lithium-Ionen- und Natrium-Ionen-Batterien dienen. MXene bietet die Möglichkeit, die Morphologie und die Nano-Kanäle gezielt zu steuern, was herausragende ionische Speicher- und Elektronentransporteigenschaften ermöglicht. Diese Eigenschaften machen MXene zu einem unverzichtbaren Material für flexible, tragbare und hochintegrierte Geräte.

Eine bemerkenswerte Studie von Xu et al. zeigte, dass durch die Synthese von einlagigen MXenes und netzförmigen Elektroden, die durch Hetero-Junctions aus MoSe2/Ti3AlC2 gebildet wurden, außergewöhnliche elektrochemische Leistungen erzielt wurden. Solche netzartigen Elektroden zeigen eine hohe reversible Kapazität und eine hervorragende Ratefähigkeit, was sie zu einer vielversprechenden Wahl für Natrium-Ionen-Batterien macht.

Die Forschung an SIBs und anderen Batterien auf der Basis von 2D-Materialien wird kontinuierlich weiter vorangetrieben, da Wissenschaftler nach Wegen suchen, die Effizienz, Kapazität und Lebensdauer dieser Geräte weiter zu verbessern. Fortschritte in der Materialforschung, wie die Entwicklung von hetero-strukturierten Verbundmaterialien und neuen Synthesemethoden, tragen dazu bei, die Leistung und Stabilität von Batterien erheblich zu steigern.

Wichtig ist, dass die Herstellung und Skalierung dieser fortschrittlichen Materialien mit praktischen Herausforderungen verbunden sind. Der Übergang von Laborergebnissen zu großtechnischer Produktion erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Materialwissenschaftlern, Ingenieuren und Herstellern, um die vielversprechenden Eigenschaften der 2D-Materialien für den Einsatz in kommerziellen Energiespeichersystemen zu realisieren. Hierbei sind sowohl ökonomische als auch ökologische Aspekte zu berücksichtigen, da der Materialaufwand und die Umweltbelastung der Produktionsprozesse eine wichtige Rolle spielen.