In der Mathematik ist es häufig von Interesse, das Verhalten von Funktionsfolgen und Funktionsreihen zu untersuchen. Eine Funktionsfolge ist eine unendliche Reihe von Funktionen, die jeweils eine bestimmte Regel zur Bestimmung der Funktionswerte an einem gegebenen Punkt befolgt. Eine solche Folge kann sich in einem bestimmten Bereich konvergieren, wobei wir unter der Konvergenz das Verhalten verstehen, dass die Funktionswerte der Folgenglieder für jedes xx in einem gegebenen Definitionsbereich gegen einen festen Funktionswert streben.

Ein einfaches Beispiel für eine Funktionsfolge ist die Folge {gn}\{g_n\}, wobei jedes Glied dieser Folge durch gn(x)=xng_n(x) = x^n gegeben ist, und nn eine nicht-negative ganze Zahl ist. Diese Folge definiert eine Reihe von Funktionen auf dem Intervall (1,1)(-1, 1), wobei die Funktionen in der Folge sukzessive höhere Potenzen von xx darstellen: g0(x)=1g_0(x) = 1, g1(x)=xg_1(x) = x, g2(x)=x2g_2(x) = x^2, und so weiter. Wenn man die einzelnen Glieder dieser Folge grafisch betrachtet, wird man feststellen, dass sie mit zunehmendem nn für Werte von xx im Bereich (1,1)(-1, 1) immer weiter gegen 0 konvergieren, insbesondere bei x<1|x| < 1.

Ein weiteres Beispiel ist die Funktionsfolge {fn}\{f_n\}, bei der jedes Glied durch fn(x)=xn+1f_n(x) = x^{n+1} definiert ist. Wenn man untersucht, wie sich die Werte dieser Funktionen bei x=1x = 1 oder x=0x = 0 verhalten, stellt man fest, dass sich die Funktionswerte für x[0,1]x \in [0, 1] zunehmend an den Funktionswert 00 anpassen, während bei x=1x = 1 die Funktionswerte immer konstant 11 bleiben. Dies ist eine typische Form der punktweisen Konvergenz, wobei die Funktion für alle x[0,1)x \in [0, 1) gegen 0 konvergiert, aber bei x=1x = 1 der Funktionswert 1 bleibt.

Die Konvergenz einer Funktionsfolge ist dabei punktweise, wenn für jeden Punkt xx im Definitionsbereich der Folge die Funktionswerte der Folge {fn(x)}\{f_n(x)\} gegen einen festen Wert konvergieren. Dies bedeutet, dass für jedes xAx \in A, wobei AA der Definitionsbereich ist, die Folge fn(x)f_n(x) für jede natürliche Zahl nn gegen einen Wert g(x)g(x) konvergiert. Dieser Grenzwert wird als die Grenzfunktion gg bezeichnet.

Wichtiger ist dabei, dass eine Funktionsreihe, die aus einer unendlichen Folge von Funktionen besteht, auch unter bestimmten Bedingungen punktweise konvergieren kann. Eine Funktionsreihe ist eine Summe von Funktionen, die ebenfalls eine punktweise Konvergenz aufweisen kann, wenn die Folge der partiellen Summen für jeden Punkt xx gegen einen festen Wert strebt. Ein typisches Beispiel für eine solche Serie ist die Reihe der Funktionen n=0gn(x)\sum_{n=0}^{\infty} g_n(x), wobei jedes gn(x)=xng_n(x) = x^n ist. In diesem Fall ist die Funktionsreihe die unendliche Summe der Potenzen von xx, die auf dem Intervall (1,1)(-1, 1) konvergiert, wobei der Grenzwert der Serie die geometrische Reihe darstellt.

Ein zentrales Konzept, das hier wichtig wird, ist die Definition der partiellen Summe einer Funktionsreihe. Für eine Funktionsreihe n=1fn\sum_{n=1}^{\infty} f_n ist die nn-te partielle Summe die Funktion, die sich aus der Summe der ersten nn Glieder ergibt. Diese partielle Summe kann für jedes xx einen Wert annehmen, der im Verlauf von nn gegen den Grenzwert der Reihe strebt, falls die Serie punktweise konvergiert.

In der Theorie der Reihen von Funktionen wird häufig zwischen der Konvergenz von Funktionsfolgen und der Konvergenz von Funktionsreihen unterschieden. Eine Funktionsreihe konvergiert punktweise, wenn die Folge der partiellen Summen für jedes xx gegen einen festen Wert konvergiert. Dies bedeutet konkret, dass die Reihe der Funktionen, die für jedes nn durch die Funktion fn(x)f_n(x) gegeben ist, in Bezug auf den Punkt xx eine limitierte, also festgelegte Grenze hat.

Wesentlich ist dabei auch, dass jede Funktionsreihe, die punktweise konvergiert, auf jeder Teilmenge des Definitionsbereichs eine Grenzfunktion hat, die durch die Summe der einzelnen Funktionen aus der Reihe beschrieben wird. Zum Beispiel wird in einem typischen Fall einer alternierenden Reihe, wie sie in den Beispielen mit der Reihe n=1(1)n+1xn\sum_{n=1}^{\infty} (-1)^{n+1} \frac{x}{n} vorkommt, die Grenzfunktion eine lineare Funktion sein.

Zusätzlich ist zu beachten, dass das Konzept der punktweisen Konvergenz nicht immer mit einer gleichmäßigen Konvergenz gleichzusetzen ist. Punktweise Konvergenz bedeutet lediglich, dass für jedes xx die Funktionsfolge konvergiert, jedoch gibt es keine Garantie, dass diese Konvergenz gleichmäßig über den gesamten Definitionsbereich hinweg erfolgt. Die gleichmäßige Konvergenz erfordert, dass die maximale Abweichung der Funktionen von ihrer Grenzfunktion in einem gegebenen Bereich mit wachsendem nn ebenfalls gegen null geht, was eine strengere Bedingung darstellt.

In vielen praktischen Anwendungen wird das Konzept der punktweisen Konvergenz genutzt, um Funktionen zu approximieren, etwa in der numerischen Analyse, bei der Berechnung von Grenzwerten von Reihen oder bei der Untersuchung von Funktionen, die durch eine unendliche Reihe dargestellt werden.

Wie wird π durch ein Integral definiert?

Die Zahl π, eine der fundamentalen Konstanten der Mathematik, ist nicht nur eine einfache Zahl, sondern ein Konzept, das tief mit der Geometrie und den analytischen Methoden verbunden ist. Eine der elegantesten Methoden, π zu definieren, ist über das Integral, das die Fläche eines Kreises beschreibt. Um dies zu verdeutlichen, betrachten wir einen Kreis mit dem Radius 1, den sogenannten Einheitskreis, dessen Gleichung durch x2+y2=1x^2 + y^2 = 1 gegeben ist. Für die obere Hälfte dieses Kreises gilt y=1x2y = \sqrt{1 - x^2}, was die Punkte auf der oberen Halbkugel des Kreises beschreibt.