Die Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit moderner Fenstertechnologien sind entscheidend für ihre breite Anwendung und Akzeptanz, besonders in Bezug auf energieeffiziente Gebäude. Der Abrieb der verschiedenen Materialien, die zur Herstellung von Fenstern verwendet werden, kann ihre Lebensdauer erheblich verkürzen. Dabei ist es von großer Bedeutung, die Prozesse der Fertigung und Materialverarbeitung zu berücksichtigen. Ein besonders kritischer Punkt stellt die Art des Dichtstoffs sowie das Verfahren zum Abdichten der Glasskanten dar, da eine Degradation des Dichtstoffs das Eindringen von Wasser in das Glas begünstigt und somit Kondensationsprobleme verursachen kann. In diesem Zusammenhang hat die Forschungsgruppe von Tenent am National Renewable Energy Laboratory (NREL) beträchtliche Anstrengungen unternommen, um geeignete Methoden zur Haltbarkeitstestung vieler bestehender Fenstertechnologien zu entwickeln, einschließlich dynamischer und photovoltaischer Verglasungen. Ebenso wurde die Haltbarkeit aufkommender Technologien wie Vakuumisolierglas (VIG), Aerogele und dünnglasbasierte Mehrscheiben-Konfigurationen untersucht. Es wurde festgestellt, dass bestehende Haltbarkeitstests oft nicht auf diese neuen Technologien anwendbar sind, da sie potenziell neue Fehlermuster aufweisen, die alternative Bewertungsmethoden und Lösungen erfordern.
Im gleichen Rahmen widmeten sich die Forscher am NREL der Entwicklung neuer multifunktionaler, thermochromer und photovoltaischer Fenster, die auf Perowskitmaterialien basieren. Diese Fenster sind nicht nur in der Lage, Sonnenlicht in Elektrizität umzuwandeln, sondern reagieren auch auf Wärme, indem sie ihren Zustand von transparent zu getönt ändern. Auf diese Weise bieten sie einen doppelten Nutzen: Sie reduzieren den Wärmegewinn im Inneren eines Gebäudes und erzeugen gleichzeitig Strom, was zu einer verbesserten Energieeffizienz und zusätzlicher Energieproduktion führt. Besonders interessant ist die Entdeckung, dass der ideale Übergangspunkt für diese Technologie bei Temperaturen zwischen 20 und 27,5 °C (68–81,5 °F) liegt, um die Effizienz im Vergleich zu herkömmlichen Doppelverglasungen in allen Klimazonen zu steigern. Wenn die Temperatur jedoch zu hoch ist, funktioniert das System nicht optimal und rechtfertigt den Einsatz im Vergleich zu statischen Fenstern nicht mehr.
Die Forschungsgruppe von Pooi See Lee an der Nanyang Technological University in Singapur hat sich intensiv mit der Synthese innovativer organischer Nanomaterialien befasst. Diese Materialien, wie hochleistungsfähige Leiter, Polyelektrolyte und elektrochrome (EC) Materialien, wurden für die Herstellung neuer multifunktionaler Energiespeicher und EC-Geräte eingesetzt, mit bemerkenswerten Ergebnissen auch für flexible, dehnbare und verformbare EC-Systeme. Besonders bemerkenswert war die Entwicklung eines selbstbetriebenen, dehnbaren EC-Displays, das mit einem Zink/Carbon-Elektrodenmaterial und einer WO3-basierten EC-Einheit kombiniert wurde. Dieses Display zeigt die "Ein/Aus"-Zustände (färbend/bleichend) ohne externe Stromquelle, was es besonders für zukünftige tragbare und dehnbare elektronische Displays geeignet macht. Solche Displays könnten zukünftig nicht nur in der Gebäudeautomation, sondern auch in tragbaren elektronischen Geräten, wie Smartwatches oder elektronischer Haut, eine wichtige Rolle spielen.
Das Konzept von Zink-basierten EC-Geräten (Zink-Elektrochromatische Geräte, ZECD) wurde ebenfalls weiterentwickelt, um den Energieverbrauch zu senken und gleichzeitig eine schnelle spontane Schaltreaktion zu ermöglichen. Diese Geräte kombinieren die Funktionen von Energieaufnahme und -speicherung mit elektrochromischen Eigenschaften, was sie zu vielversprechenden Kandidaten für die nächste Generation von Fenstersystemen und Displays macht. Die Zink-basierten Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit einer geringeren Ladespannung auskommen als herkömmliche EC-Batterien auf Lithium- oder Aluminium-Basis. Interessanterweise erfolgt die Aufladung in diesen EC-Batterien nicht, wenn sie sich in einem eingefärbten Zustand befinden, sondern wenn sie gebleicht sind, was eine hohe Farbstoffeffizienz und Kapazität ermöglicht. Dies stellt einen bemerkenswerten Fortschritt im Vergleich zu traditionellen EC-Systemen dar, bei denen eine solche Effizienz in der Regel mit Kompromissen in der Speicherkapazität einhergeht.
Die beeindruckenden Fortschritte, die in den letzten zwanzig Jahren in den Bereichen Smart Glass und optoelektronische Geräte erzielt wurden, lassen darauf schließen, dass es auch in den kommenden Jahren zu weiteren Innovationen kommen wird. Diese Entwicklungen könnten einen paradigmatischen Wandel im Design und in den Fertigungsprozessen von Fenstern und anderen Geräten mit optoelektronischen Eigenschaften bewirken. In der Ära der Künstlichen Intelligenz (KI) wird die rasante Entwicklung von Technologien zu bahnbrechenden Lösungen führen, die sowohl wirtschaftlich vorteilhaft als auch sozial prägend sind. Technologien wie Sprachassistenten, Gesichtserkennung und autonom fahrende Fahrzeuge revolutionieren bereits verschiedene Lebensbereiche und werden zunehmend alltäglich und erschwinglich. Diese Fortschritte ermöglichen nicht nur eine Steigerung der Lebensqualität, sondern auch die Schaffung neuer Märkte und Arbeitsplätze.
Eine zentrale Rolle bei diesen Entwicklungen spielt die Kombination von KI und Big Data. KI benötigt große Datenmengen, um zu lernen und Entscheidungen zu verbessern, während Big Data auf KI angewiesen ist, um diese Daten präziser zu analysieren. Für Smart Windows bedeutet dies, dass KI-basierte Systeme in der Lage sein werden, Fenster noch intelligenter zu machen, indem sie ihre Funktionalität in Echtzeit an die jeweiligen Umgebungsbedingungen anpassen. Die Integration solcher Technologien in den Bau- und Energiesektor wird die Effizienz von Gebäuden auf eine neue Ebene heben, indem Fenster nicht nur den Energieverbrauch minimieren, sondern gleichzeitig als Energiequellen dienen.
Wie Elektrochromische Fenster zur Energieeffizienz von Gebäuden beitragen
Die Entwicklung elektrochromischer Fenster stellt einen wesentlichen Schritt in der Optimierung der Energieeffizienz von Gebäuden dar. Elektrochromische Fenster sind Fenster, deren Transparenz und optische Eigenschaften durch Anlegen einer elektrischen Spannung verändert werden können. Diese Technologie hat das Potenzial, die Nutzung natürlicher Lichtverhältnisse zu maximieren, die Energieverbrauchskosten zu senken und gleichzeitig den Komfort der Innenräume zu erhöhen.
Ein großer Vorteil elektrochromischer Fenster liegt in ihrer Fähigkeit, sich dynamisch an wechselnde äußere Licht- und Temperaturverhältnisse anzupassen. Sie können die Sonnenstrahlung in Echtzeit regulieren und so verhindern, dass überschüssige Wärme in das Gebäude eindringt oder dass zu viel Licht in den Raum gelangt, was zu einer Überhitzung führt. Dies reduziert die Notwendigkeit für Klimaanlagen und Beleuchtung, was wiederum zu erheblichen Energieeinsparungen führt.
Die Integration elektrochromischer Fenster in den Bau von Gebäuden fördert nicht nur den Umweltschutz, sondern auch die Schaffung eines komfortableren Innenraums. In Büros, Wohnungen und anderen Gebäuden, in denen der Lichtdurchlass und die Temperaturkontrolle wichtig sind, können elektrochromische Fenster einen spürbaren Unterschied machen. Ihre Fähigkeit, den Innenraum ohne den Einsatz mechanischer Systeme zu regulieren, schafft ein Umfeld, das sowohl energieeffizient als auch angenehm für die Bewohner ist.
Die Technologie hat sich seit ihrer ersten Einführung kontinuierlich weiterentwickelt, wobei insbesondere die Materialwahl und die Herstellungsmethoden einen entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit haben. Elektrochromische Schichten aus verschiedenen Materialien, wie zum Beispiel indiumzinnoxid (ITO), Prussianblau und Wolframoxid (WO3), bieten unterschiedliche Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz und Haltbarkeit. Einige der neuesten Fortschritte umfassen die Verwendung flexibler Substrate und die Entwicklung von einkristallinen oder nanostrukturierten Materialien, die nicht nur die Lebensdauer verlängern, sondern auch die Produktionskosten senken.
Zusätzlich zu den praktischen Vorteilen im Hinblick auf Energieeinsparung und Umweltschutz bieten elektrochromische Fenster auch eine Verbesserung der visuellen und thermischen Komfortparameter in Gebäuden. Besonders in klimatischen Zonen, in denen Temperaturen und Sonneneinstrahlung schwanken, können diese Fenster die Notwendigkeit für zusätzliche Klimatisierungssysteme drastisch verringern. Ein gut gesteuertes System von elektrochromischen Fenstern könnte zu einer bedeutenden Reduktion des Heiz- und Kühlbedarfs eines Gebäudes führen.
Das wirtschaftliche Potenzial dieser Technologie wird zunehmend erkannt, insbesondere im Hinblick auf den langfristigen Betrieb von Gebäuden. Investitionen in elektrochromische Fenster können in vielen Fällen durch die Einsparungen bei den Betriebskosten ausgeglichen werden. Es ist jedoch zu beachten, dass die anfänglichen Investitionskosten noch relativ hoch sein können, was die breite Einführung in bestimmten Märkten erschwert.
Eine wichtige Perspektive bei der Betrachtung von elektrochromischen Fenstern ist ihre Rolle in der Gesamtstrategie für nachhaltige Gebäudeplanung. Diese Fenster bieten nicht nur unmittelbare Vorteile in der Energieeffizienz, sondern tragen auch zur Verbesserung der Luftqualität und der Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. In Kombination mit anderen nachhaltigen Gebäudetechnologien, wie etwa Solarzellen oder Wärmepumpen, können elektrochromische Fenster zu einem integralen Bestandteil eines wirklich nachhaltigen Bauprojekts werden.
Im Kontext des ökologischen Designs ist es auch wichtig, die Rolle dieser Fenster bei der Gestaltung von Gebäuden mit einer möglichst geringen Umweltbelastung zu berücksichtigen. Die Materialwahl und die Produktionsmethoden für elektrochromische Fenster müssen sorgfältig abgewogen werden, um sicherzustellen, dass ihre Herstellung und Nutzung die Umwelt nicht übermäßig belasten. Dies schließt eine eingehende Betrachtung der Lebenszyklusanalysen und der Entsorgungsmöglichkeiten für diese Fenstertechnologie ein.
Die nächste Herausforderung für die Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet wird die Verbesserung der Haltbarkeit und Leistung unter extremen Bedingungen sein. Aktuelle Entwicklungen zielen darauf ab, die Lebensdauer der elektrochromischen Schichten zu verlängern und ihre Leistung unter verschiedenen klimatischen Bedingungen zu optimieren. Die Integration dieser Fenster in den Massenmarkt hängt von der kontinuierlichen Senkung der Produktionskosten und der Verbesserung der technologischen Effizienz ab.
Die Technologie hat sich jedoch nicht nur in Bezug auf die Materialwissenschaft und die Effizienz verbessert. Der Markt für elektrochromische Fenster wächst und wird durch die zunehmende Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen im Bauwesen angeheizt. Insbesondere die großen Baumaschinenunternehmen und die Hersteller von Fenstergläsern erkennen das Potenzial dieser Fenster für den Einsatz in modernen Gebäuden und Bürokomplexen.
Letztlich sind elektrochromische Fenster ein vielversprechendes Beispiel für die Art von innovativen Lösungen, die für den Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft erforderlich sind. Die Schaffung intelligenter und energieeffizienter Gebäude erfordert die Integration verschiedenster Technologien, und elektrochromische Fenster sind ein entscheidendes Element in diesem Zusammenhang.
Wie die Wahl des Elektrolyten die Leistung von elektrochromen Geräten beeinflusst
Die Entwicklung elektrochromer Geräte hat in den letzten Jahren beträchtliche Fortschritte gemacht, insbesondere durch den Einsatz polymerelektrolytischer Materialien. Diese Geräte basieren oft auf anorganischen Elektrolyten, aber die Verwendung von Polymer-Elektrolyten, wie Nafion, hat neue Möglichkeiten eröffnet. Nafion ist besonders geeignet, weil es exzellente Eigenschaften für den Ionentransport und die chemisch-physikalische Stabilität aufweist, was es zu einem idealen Kandidaten für elektrochrome (EC) und optoelektronische Anwendungen macht. Die Herausforderung liegt jedoch nicht nur in der Wahl des richtigen Elektrolyten, sondern auch in der Gestaltung der Schnittstellen zwischen den Materialien, da diese entscheidend für die Leistung und Haltbarkeit der Geräte sind.
Ein wesentlicher Vorteil von Nafion ist seine Vielseitigkeit in der Gerätefertigung. Während viele Polymer-Elektrolyte während des Prozesses zur Zersetzung neigen, hat sich Nafion als stabiler erwiesen, was die Herstellung von funktionellen und langlebigen Geräten ermöglicht. In den ersten Versuchen mit Nafion als Elektrolyt wurden hybride Geräte mit einer einfachen Struktur (Glas-ITO/WO3/Nafion/ITO) getestet. Diese Geräte zeigten beeindruckende Ergebnisse hinsichtlich der Färbungsspannungen (6–12 V) und der Transmissionsmodulation (bis zu 49% bei 650 nm), obwohl die Schaltgeschwindigkeit noch relativ langsam war (30–90 Sekunden). Eine Herausforderung war jedoch die schlechte Kompatibilität der Schnittstelle zwischen dem Elektrolyten und den Elektroden, was die Gesamtleistung des Gerätes beeinträchtigte.
Um dieses Problem zu beheben, wurde eine neue Struktur entwickelt, bei der WO3 direkt auf das Nafion-Substrat gewachsen wurde. Dieser Prozess führte zur Bildung von Säulenstrukturen aus WO3, die eine verbesserte Wechselwirkung mit dem Nafion-Elektrolyten aufwiesen. Diese nanostrukturierte WO3/Nafion-Schnittstelle reduzierte den Widerstand beim Ladungstransfer und ermöglichte eine Skalierung der Geräte auf flexible, großflächige Substrate. Im Vergleich zum ursprünglichen Design, bei dem WO3 auf Glas-ITO abgeschieden wurde, zeigte das neue Gerät (mit einer Struktur aus Glas-ITO/Nafion-H+/WO3/ITO) erhebliche Verbesserungen in der Leistung. Die Färbungsspannungen konnten auf Werte zwischen 0,5 und 3 V reduziert werden, die Transmissionsmodulation erhöhte sich auf etwa 70%, und die Schaltgeschwindigkeit verbesserte sich drastisch auf nur 5 bis 10 Sekunden.
Ein wichtiger Aspekt dieser neuen Gerätearchitektur war die Bildung von säulenartigen Mikrostrukturen von WO3, die eine starke Verbindung mit dem Nafion-Elektrolyten eingingen. Diese Struktur führte zu einer besseren ionischen Leitfähigkeit und einem effizienteren Ladungstransfer an der Schnittstelle, was die Gesamtleistung des Gerätes erheblich steigerte. Dies wurde durch verschiedene analytische Techniken wie die Röntgenphotoelektronenspektroskopie (XPS) und elektrochemische Impedanzspektroskopie (EIS) bestätigt, die zeigten, dass das neue System signifikant niedrigere Widerstandswerte und eine verbesserte Protonendiffusion aufwies.
Interessanterweise konnte in den experimentellen Ergebnissen eine deutliche Verbesserung der Protonendiffusionskoeffizienten (DH+) in den säulenartigen WO3-Strukturen festgestellt werden, was auf eine höhere Effizienz des Ladungs- und Ionentransports hinweist. Dies könnte auch als ein Indikator für die Verwendung dieser Art von nanostrukturierten Materialien in anderen Anwendungen dienen, bei denen schnelle Reaktionszeiten und hohe Leistungsfähigkeit erforderlich sind. Die gemessenen Werte lagen im Bereich der besten Ergebnisse, die bisher für WO3-Nanoschichten erzielt wurden.
Neben der Verbesserung der elektrochromen Eigenschaften der Geräte ist es auch wichtig, die Skalierbarkeit und Flexibilität der Herstellung zu berücksichtigen. Die neue Nanostruktur ermöglichte es, die Geräte auf größeren Substraten herzustellen, was besonders für die Anwendung in großen Displays oder anderen optoelektronischen Systemen von Bedeutung sein könnte. Diese Fortschritte im Design von elektrochromen Geräten eröffnen neue Perspektiven für die Integration dieser Technologien in flexible elektronische Systeme, die nicht nur in der Forschung, sondern auch in der kommerziellen Anwendung von Bedeutung sein könnten.
Zusätzlich zu den Verbesserungen in der Leistung und Skalierbarkeit gibt es noch andere Aspekte, die für das Verständnis der elektrochromen Geräte entscheidend sind. Die Wahl des Elektrolyten beeinflusst nicht nur die Ionenleitfähigkeit, sondern auch die mechanischen und chemischen Eigenschaften des gesamten Gerätes. Die Auswahl des richtigen Substrats und der richtigen Elektrodenmaterialien ist ebenso wichtig, um eine optimale Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Schichten zu gewährleisten. Die Materialeigenschaften, insbesondere die Oberflächenstruktur, spielen eine entscheidende Rolle bei der Effizienz des Ladungstransfers und der Haltbarkeit des Gerätes.
Um die langfristige Zuverlässigkeit und die Leistung dieser Geräte weiter zu verbessern, sind auch Fortschritte im Bereich der Beschichtungs- und Fertigungstechniken erforderlich. Hier könnten neue Verfahren zur Kontrolle der Oberflächenstruktur und der Nanostrukturierung von WO3 und anderen Materialien in Zukunft entscheidend dazu beitragen, die Lebensdauer und die Leistung von elektrochromen Geräten zu maximieren. Diese Entwicklungen könnten nicht nur für die Forschung von Interesse sein, sondern auch in der Industrie, insbesondere in Bereichen wie der Automobilindustrie und der Architektur, in denen adaptive Fenster und intelligente Oberflächen zunehmend gefragt sind.
Wie funktioniert die elektrochemische Analyse von elektrochromen Materialien?
Die elektrochemische Analyse ist eine wesentliche Grundlage für das Verständnis elektrochromer Materialien (EC), da die elektrochrome Farbänderung durch Redoxprozesse an den Elektroden gesteuert wird, die häufig mit der Interkalation und Deinterkalation von Ionen innerhalb der EC-Materialien in Wechselwirkung mit dem Elektrolyten verbunden sind. Unter Anwendung einer niedrigen Treibspannung verändern sich kathodische Materialien, indem sie von einem oxidierten, gebleichten Zustand in einen reduzierten, farbigen Zustand übergehen. Im Gegensatz dazu treten anodische Materialien in den elektrochromen Zustand über, indem sie von einem farblosen reduzierten Zustand in einen farbigen oxidierten Zustand wechseln. In einigen Fällen besitzen EC-Materialien mehr als zwei Redoxzustände mit unterschiedlichen Farben, weshalb sie als polyelektrochromisch bezeichnet werden.
Für erste Studien an EC-Materialien wird üblicherweise eine potentiostatische oder galvanostatische Kontrolle angewendet. Dabei wird eine Dreielektrodenzelle verwendet, die aus einer Arbeitselektrode, einer Gegenelektrode und einer Referenzelektrode besteht, die in einen flüssigen Elektrolyten getaucht sind. Die Arbeitselektrode besteht meist aus einem EC-Film, der auf einem hochtransparenten, leitfähigen Substrat wie ITO, FTO oder AZO beschichtetem Glas oder Kunststoff aufgebracht ist. Die Gegenelektrode ist häufig ein Stück Pt-Folie, während die Referenzelektrode, idealerweise nicht polarisierend, eine Ag/AgCl oder Hg/Hg2Cl2 Elektrode (gesättigte Kalomelelektrode, SCE) sein kann. Spannungen werden im Wechselstrom- oder Gleichstrommodus zwischen der Arbeitselektrode und der Gegenelektrode angelegt, die in den Elektrolyten eingetaucht sind. Häufig verwendete Flüssigelektrolyte in Dreielektroden-Systemen sind H2SO4 (1 M) in Wasser und LiClO4 (1 M) in EC oder PC.
Zur Charakterisierung des elektrochemischen Verhaltens und der Materialeigenschaften werden verschiedene elektrochemische Techniken wie die Zyklische Voltammetrie (CV), Chronoamperometrie (CA) und Impedanzspektroskopie (EIS) eingesetzt. Diese Methoden liefern wichtige Informationen über die zyklische Stabilität und Haltbarkeit der Systeme sowie deren Verhalten unter unterschiedlichen Bedingungen.
Die CV ist eine der vielseitigsten Methoden zur Untersuchung von elektroaktiven Spezies, Elektronentransferreaktionen und Redoxprozessen in elektrochemischen Systemen. Im Kontext der Elektrochromie werden dabei Potentialzyklen zwischen der Arbeitselektrode und der Gegenelektrode umgeschaltet, während der resultierende Strom, der in den Film hinein und aus ihm heraus fließt, in Verbindung mit der Ioneneinlagerung/deinlagerung und den Redoxprozessen gemessen wird. Die Stromdichte wird als Verhältnis der Stromstärke zur geometrischen Fläche des EC-Films berechnet. Das Potential wird in der Regel in einem dreieckigen Verlauf zwischen zwei Anfangs- und Endpunkten gescannt, wobei die Scanrate variiert wird, um die Natur der Reaktion zu untersuchen – ob reversibel oder quasi-reversibel. Die Ionendiffusionskoeffizienten (D) können aus der linearen Beziehung zwischen Strom und Scanrate oder zwischen Strom und der Quadratwurzel der Scanrate bestimmt werden. Beispielsweise wird der Spitzenstrom proportional zur Quadratwurzel der Scanrate sein, wenn der Elektronentransfer an der Oberfläche der Arbeitselektrode schnell erfolgt und der gemessene Strom durch die Diffusion der Ionenarten (Interkalation) kontrolliert wird.
Die Zusammensetzung des Elektrolyten beeinflusst ebenfalls das Voltamogramm erheblich, da sie die Form und den gemessenen Strom verändert. Die CV ist daher eine leistungsfähige elektrochemische Methode, um die wesentlichen Redoxprozesse und das elektrische Verhalten während der Farbänderungsprozesse zu bewerten. Sie liefert entscheidende Informationen zu den kathodischen und anodischen Peaks, dem kapazitiven und pseudokapazitiven Verhalten, unerwünschten Reaktionen, degradativen Prozessen sowie reversiblen und irreversiblen Effekten. Darüber hinaus hilft sie, einen Spannungsbereich zu bestimmen, der für einen stabilen Betrieb geeignet ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Anwendung von Spannungen außerhalb des Stabilitätsbereichs zu Fehlern in der Analyse führen kann, aufgrund von Faktoren wie Gasentwicklung und Metallablagerungen.
Ein gutes Beispiel für die Anwendung der CV ist das WO3, das zu den am häufigsten verwendeten EC-Kathodenmaterialien gehört. Die CV-Kurve von WO3 weist einen markanten Peak auf, der mit der Reduktion von W6+ zu W5+ bei der Ioneneinlagerung (z. B. Li+ oder H+) verbunden ist. Umgekehrt ist der anodische Peak mit der Oxidation von W5+ zu W6+ während der Ionenauslagerung verbunden. Amorphe WO3-Filme wechseln unter Einlagerung von Li+-Ionen bei einer niedrigen Spannungsanwendung von einem transparenten Zustand in einen tiefblauen Farbton und kehren durch Auslagerung von Li+-Ionen bei einer höheren Spannung wieder in ihren transparenten Zustand zurück. Typischerweise liegt der Betriebsbereich während der CV bei 2,0–4,0 V gegenüber Li/Li+. Im Gegensatz dazu zeigt kristallines WO3, das auf dichten Filmen basiert, eine schlechte elektrochemische Reaktion, was sich in langsamen Schaltprozessen und einer schwachen Ioneneinlagerung/-auslagerung widerspiegelt.
Wichtig zu verstehen ist, dass elektrochemische Messmethoden wie CV nicht nur die grundlegenden elektrochromen Eigenschaften eines Materials untersuchen, sondern auch tiefere Einblicke in das Verhalten der Ionen während der Farbänderung geben. Sie ermöglichen die Bestimmung der Stabilität, der Geschwindigkeit der Reaktion und der Faktoren, die das Material während des Betriebs beeinflussen.
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