Im Rahmen der Produktentwicklung spielen Stakeholder eine zentrale Rolle für den Erfolg oder Misserfolg eines Projekts. Diese Stakeholder können sowohl intern als auch extern sein, und ihre Einflussnahme reicht von strategischen Entscheidungen bis hin zu operativen Details. Dabei ist es entscheidend, zu verstehen, wer die "Power Player" in einem Unternehmen sind und wie man ihre Unterstützung gewinnt. Diese Personen, die über Macht und Einfluss verfügen, können entweder ein Projekt vorantreiben oder es erheblich behindern. Der Schlüssel zu ihrem Engagement liegt in der richtigen Identifizierung und im Aufbau einer langfristigen, produktiven Beziehung.

Power Player sind meist diejenigen, die über hohe Entscheidungsbefugnisse verfügen, sei es in der finanziellen, operativen oder strategischen Ausrichtung eines Unternehmens. Dazu gehören etwa Mitglieder der Geschäftsführung, Teamleiter und Personen, die maßgeblich das Budget oder die Ressourcenverteilung steuern. Sobald diese Power Player identifiziert sind, ist es entscheidend, sie nicht nur zu verstehen, sondern auch aktiv in die Planung und Entwicklung des Produkts einzubeziehen. Eine enge Zusammenarbeit mit diesen Schlüsselpersonen kann sicherstellen, dass das Projekt die notwendige Unterstützung und die erforderlichen Ressourcen erhält, um erfolgreich umzusetzen.

Ein wichtiger Aspekt, der bei der Zusammenarbeit mit Power Playern berücksichtigt werden muss, ist die Ausrichtung auf gemeinsame Ziele. Personen, die sich mit den Zielen eines Produkts oder einer Initiative identifizieren können, sind eher bereit, diese zu unterstützen. Ein Power Player, dessen Ziele nicht im Einklang mit dem Projekt stehen, kann durch Blockaden und Ressourcenumleitungen die Weiterentwicklung eines Produkts gefährden. Umgekehrt kann die strategische Ausrichtung eines Produkts auf die Ziele des Power Players dazu beitragen, diesen von der Idee zu überzeugen. Wenn ein Chief Marketing Officer (CMO) beispielsweise eine groß angelegte Marketingkampagne plant, könnte eine neue Produktveröffentlichung als ideale Gelegenheit dargestellt werden, um diese Strategie zu unterstützen.

Ein weiteres Mittel, Power Player für das eigene Projekt zu gewinnen, besteht darin, ihre Expertise und Ideen aktiv einzufordern. Indem man diese Personen um Rat fragt, kann man deren Engagement und Interesse wecken, ohne ihre Autorität direkt zu untergraben. Dies schafft eine symbiotische Beziehung, bei der die Power Player das Gefühl haben, Einfluss auszuüben, während der Projektleiter die Kontrolle über den Entscheidungsprozess behält. Ein informelles Gespräch mit der Frage nach einer Perspektive oder einer Einschätzung kann dabei sehr viel effektiver sein, als eine direkte Bitte um Zustimmung.

In der Praxis bedeutet dies, dass Produktmanager und Projektleiter nicht nur darauf angewiesen sind, die internen Stakeholder zu beeinflussen, sondern dass sie auch ein Gespür für die Unternehmenskultur und die Dynamik zwischen den verschiedenen Abteilungen entwickeln müssen. Dies umfasst die Fähigkeit, Konflikte zu identifizieren und frühzeitig zu entschärfen, insbesondere wenn verschiedene Abteilungen oder Hierarchieebenen unterschiedliche Interessen vertreten.

Neben der Arbeit mit den Power Playern sollten auch die sogenannten "Gatekeeper" nicht außer Acht gelassen werden. Diese Personen haben oft die Aufgabe, Produkte oder Dienstleistungen zu genehmigen, und ihre Zustimmung kann entscheidend sein. Dazu gehören etwa Sicherheitsbeauftragte, Compliance-Manager oder Preisgremien. Ihre Zustimmung zu einem Produkt oder einer Idee ist oft unverzichtbar, um die nächsten Schritte zu gehen.

Nachfolgende Stakeholder, wie etwa Marketing- und Verkaufsteams, haben ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese Gruppen sind entscheidend, um das Produkt nach seiner Veröffentlichung auf den Markt zu bringen. Ihre Perspektiven können dabei helfen, das Produkt an die tatsächlichen Bedürfnisse der Kunden anzupassen. Auch das Kundensupport- und Customer-Success-Team spielen eine wichtige Rolle, da sie kontinuierliches Feedback geben und helfen können, das Produkt aus der Sicht des Endverbrauchers weiterzuentwickeln.

In einer idealen Welt wären alle Stakeholder immer vollständig auf das Projekt ausgerichtet, würden alle notwendigen Ressourcen bereitstellen und das Produkt mit Begeisterung unterstützen. Die Realität ist jedoch oft anders. Nicht jeder Stakeholder wird von Anfang an in die gleiche Richtung arbeiten, und es gibt immer wieder Unterschiede in der Priorisierung von Zielen und Bedürfnissen. Daher ist es die Aufgabe des Projektleiters, diejenigen zu identifizieren, die möglicherweise nicht im Einklang mit den Zielen stehen, und ihre Ausrichtung gezielt zu ändern. Dies erfordert sowohl strategisches Geschick als auch die Fähigkeit, empathisch auf die Bedürfnisse und Anliegen der Stakeholder einzugehen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die enge Zusammenarbeit mit den Power Playern und eine kluge Strategie zur Überwindung von Differenzen in der Ausrichtung entscheidend für den Erfolg eines Produkts sind. Ein gezieltes Einbinden der wichtigsten Stakeholder und das Finden von Wegen, ihre Interessen mit den eigenen Zielen in Einklang zu bringen, kann eine Grundlage für den langfristigen Erfolg des Projekts schaffen. Das wichtigste dabei ist, dass man nicht nur auf die Bedürfnisse der oberen Führungsebene hört, sondern auch die Perspektiven der operativen Teams und der Endkunden ernst nimmt, um ein Produkt zu entwickeln, das sowohl intern als auch extern gut unterstützt wird.

Wie man „Nein“ sagt und dabei respektvoll bleibt: Ein Leitfaden für Produktmanager

In der Welt des Produktmanagements ist das Setzen von Grenzen eine notwendige Fähigkeit, um Projekte erfolgreich voranzutreiben und gleichzeitig das Vertrauen von Stakeholdern zu bewahren. Oftmals müssen Entscheidungen getroffen werden, die nicht immer den Erwartungen aller Beteiligten entsprechen. Ein „Nein“ zu sagen, ist selten einfach, doch es ist entscheidend für die langfristige Produktstrategie und die Ressourcenplanung. Dieser Abschnitt untersucht, wie man „Nein“ sagt, dabei gleichzeitig konstruktiv bleibt und alternative Lösungen aufzeigt.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Stakeholder verschiedene Erwartungen und Wünsche an das Produkt stellen. In solchen Fällen ist es wichtig, das „Nein“ klar und präzise zu kommunizieren, ohne den Eindruck zu erwecken, dass man die Anliegen der anderen Seite nicht ernst nimmt. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, auf die zugrundeliegenden Ziele oder die langfristige Vision des Produkts hinzuweisen. Anstatt sich auf die Unmöglichkeit einer Forderung zu konzentrieren, kann man darauf eingehen, warum diese Forderung im Moment nicht umgesetzt werden kann, ohne die Gesamtstrategie zu gefährden. Es ist immer hilfreich, alternative Lösungen vorzuschlagen und klarzumachen, wie man die Situation verbessern könnte, ohne von der bestehenden Strategie abzuweichen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Umgang mit schwierigen „Nein“-Situationen ist der Einsatz von Fachwissen und Unterstützung. Wenn technische Anforderungen ein Thema sind, das für den Stakeholder zu komplex ist, kann die Hinzuziehung eines Fachexperten oft zur Klärung beitragen. Ein solcher Experte kann die technische Komplexität in einfacher verständliche Sprache übersetzen und somit das Vertrauen in die Entscheidung stärken. „Ich habe John mitgebracht, falls Sie noch technische Fragen haben, da er der Ingenieur ist, der das System entwickelt hat“, könnte eine einfache, aber effektive Art sein, zu zeigen, dass die Entscheidung auf fundiertem Wissen basiert.

Manchmal ist es jedoch nicht möglich, den gewünschten Wunsch zu erfüllen, und es bleibt nur die Möglichkeit, eine Anfrage zu einem späteren Zeitpunkt zu registrieren. In solchen Fällen sollte man sicherstellen, dass die Anfrage dokumentiert und für die Zukunft berücksichtigt wird. Dies zeigt dem Stakeholder, dass ihr Anliegen gehört wurde, auch wenn es im Moment nicht umgesetzt werden kann. Ein solches Vorgehen trägt dazu bei, Vertrauen aufzubauen und die Beziehung zu den Stakeholdern langfristig zu stärken.

Doch nicht immer ist es ausreichend, nur „Nein“ zu sagen und das Thema abgehakt zu lassen. In manchen Fällen ist es notwendig, die Diskussion weiter zu führen und nach Lösungen zu suchen, die alle Beteiligten zufriedenzustellen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn unterschiedliche Stakeholder unterschiedliche Erwartungen an eine Entscheidung haben. Hier hilft es, das Prinzip des „Disagree and Commit“ zu verstehen, wie es bei Amazon beschrieben wird. In solchen Situationen kann es sinnvoll sein, dem Stakeholder zuzuhören, seine Bedenken zu verstehen, aber schließlich eine Entscheidung zu treffen und darauf zu bestehen, dass diese umgesetzt wird, auch wenn nicht jeder einverstanden ist.

Das Prinzip „Disagree and Commit“ wird besonders dann relevant, wenn man als Produktmanager eine Entscheidung treffen muss, die nicht von allen Stakeholdern unterstützt wird. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie man mit dieser Situation umgehen kann: Ein Produktdirektor war von einer strategischen Entscheidung seines CEOs nicht überzeugt, da er glaubte, dass sie nicht den größten Nutzen für das Unternehmen bringen würde. Doch alle anderen Stakeholder waren einverstanden, und der Produktdirektor entschloss sich, die Entscheidung zu akzeptieren und zu committen. Interessanterweise stellte sich heraus, dass die Entscheidung letztlich mehr Wert brachte, als er ursprünglich angenommen hatte.

Ein weiterer praktischer Aspekt ist, dass Stakeholder oft konkrete Anforderungen stellen, die nicht immer sofort umsetzbar sind. In solchen Fällen muss der Produktmanager klar und realistisch kommunizieren, welche Ressourcen benötigt werden und wie lange es dauern würde, um diese Anforderungen zu erfüllen. Wenn die Anfrage zu viele Ressourcen beansprucht, die derzeit nicht verfügbar sind, sollte man dies transparent darlegen und gegebenenfalls einen alternativen Vorschlag unterbreiten. „Realistisch gesehen, um mehr als das zu tun, müssten wir den Großteil des Restes des Fahrplans auf das nächste Jahr verschieben“, könnte eine mögliche Antwort sein, um die Prioritäten klar zu setzen und gleichzeitig die Bedeutung der aktuellen Aufgaben zu unterstreichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das richtige „Nein“ eine wichtige Fähigkeit für Produktmanager ist, um die strategische Ausrichtung des Produkts nicht zu gefährden und gleichzeitig das Vertrauen der Stakeholder zu wahren. Eine klare Kommunikation, der Einsatz von Fachwissen und die Bereitschaft, alternative Lösungen zu finden, sind entscheidend, um schwierige Entscheidungen zu treffen und dennoch eine konstruktive Zusammenarbeit zu fördern. Indem man transparent und respektvoll mit den verschiedenen Perspektiven umgeht, kann man auch in schwierigen Situationen Lösungen finden, die langfristig erfolgreich sind.

Wie erfolgreiche Kommunikation und Teamführung die Entwicklung von Unternehmen beeinflussen

Die Herausforderungen der Teamführung und Kommunikation in schnell wachsenden Unternehmen erfordern nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch die Fähigkeit, politische Dynamiken und zwischenmenschliche Beziehungen zu navigieren. Besonders in der frühen Phase eines Unternehmens, wenn es darum geht, ein starkes, kooperatives Team zu bilden, stoßen viele Gründer und Führungskräfte auf erhebliche Hindernisse. Es geht nicht nur darum, die richtigen Personen zu finden, sondern auch darum, wie man mit den verschiedenen Persönlichkeiten und ihren unterschiedlichen Erwartungen umgeht.

Ein besonders treffendes Beispiel zeigt sich in der Zusammenarbeit zwischen Irie, einer erfahrenen Führungskraft, und Sparks, dem CEO eines schnell expandierenden Unternehmens. Zu Beginn ihrer Zusammenarbeit waren Spannungen unvermeidlich. Irie, die zuvor nur in einem kleineren, eher gleichgerichteten Team gearbeitet hatte, musste lernen, wie sie mit den komplexen Anforderungen eines wachsenden Unternehmens und den damit verbundenen politischen Aspekten umgeht. In einer Szene beschreibt Irie, wie sie bei einem Treffen mit Pippa, einer der Führungskräfte des Unternehmens, auf eine unerwartete Verteidigungshaltung stieß. Pippa, die ihre Fähigkeiten und ihre Vergangenheit betonte, als sie sich mit Kritik konfrontiert sah, konnte nicht sofort mit der neuen Situation umgehen.

Die Fähigkeit, politische Spielräume zu erkennen und zu nutzen, ist entscheidend für eine erfolgreiche Kommunikation innerhalb eines Unternehmens. Sparks, der als Mentor für Irie agiert, zeigt ihr, wie wichtig es ist, das Wohlwollen der anderen anzunehmen und ihnen zuzuhören, bevor man zu schnellen Urteilen kommt. „Es geht darum, davon auszugehen, dass die andere Person es gut meint“, erklärt er. Diese Einstellung ermöglicht es nicht nur, Konflikte zu entschärfen, sondern auch, Vertrauen aufzubauen und langfristige Beziehungen zu pflegen.

In dieser Kommunikation kommen auch die Herausforderungen zur Sprache, die durch unterschiedliche Ansätze zur Problemlösung entstehen. Irie, die eher ein „Scaler“ als ein „Zero-to-One“-Denker ist, erkennt schnell, dass ihr Fokus auf Skalierung der richtige Ansatz ist, um das Unternehmen weiterzubringen. Sie ist sich jedoch auch der Notwendigkeit bewusst, dass sich jeder Mitarbeiter in einem dynamischen Umfeld kontinuierlich weiterentwickeln muss. Besonders in Bezug auf den Umgang mit neuen Projekten oder Technologien, die einen radikalen Wandel im Unternehmen erfordern, müssen Führungskräfte in der Lage sein, Teams zu motivieren und durch den Unsicherheitsprozess zu steuern.

Der Dialog über den Umgang mit Stakeholdern und die Herausforderung, diese von neuen Ideen zu überzeugen, ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Irie zeigt, wie wichtig es ist, Vertrauen in die eigenen Entscheidungen zu haben, auch wenn dies manchmal bedeutet, gegen den Widerstand von Kollegen oder Partnern anzukämpfen. Das Beispiel von Sparks, der sich schließlich für eine langfristige strategische Veränderung entschließt und Irie als diejenige ansieht, die das R&D-Team leiten soll, verdeutlicht, wie fundierte Entscheidungen und das Einbinden der richtigen Personen zu einem erfolgreichen Unternehmenswachstum führen können.

Ein weiterer zentraler Punkt in diesem Kontext ist die Rolle von Führungskräften, die in der Lage sind, klare und konstruktive Kritik zu üben. Die Fähigkeit, Konflikte zu erkennen und anzusprechen, ist eine Schlüsselkompetenz für jedes Unternehmen, das wachsen und sich anpassen möchte. In der Kommunikation innerhalb eines Unternehmens müssen Führungskräfte nicht nur als Problemlöser auftreten, sondern auch als Mentorinnen und Mentoren, die ihren Mitarbeitenden helfen, sich weiterzuentwickeln und sich in der komplexen Unternehmenswelt zurechtzufinden.

Wichtiger als die technologische Expertise oder die Fähigkeit, bestimmte Produkte zu entwickeln, ist oft die Fähigkeit, ein effektives und starkes Team zu führen. Dies erfordert sowohl Empathie als auch Durchsetzungsvermögen, die Fähigkeit, zuzuhören und gleichzeitig klare, richtungsweisende Entscheidungen zu treffen. Denn am Ende des Tages ist der Erfolg eines Unternehmens untrennbar mit dem Erfolg seines Teams verbunden, und dieser Erfolg ist in erster Linie das Resultat einer guten, vertrauensvollen Kommunikation.

Das Verständnis dieser Dynamiken ist nicht nur für Führungskräfte entscheidend, sondern auch für alle, die in einem schnell wachsenden Umfeld arbeiten und sich selbst als Teil eines größeren Ganzen sehen. Zu erkennen, dass die persönliche Entwicklung und die Entwicklung des Unternehmens Hand in Hand gehen, ist eine der wichtigsten Erkenntnisse für jeden, der in einer dynamischen, modernen Arbeitswelt erfolgreich sein möchte.