Die letzten Tage der Präsidentschaft von Donald Trump waren von Chaos, politischen Intrigen und einem verzweifelten Versuch geprägt, seinen politischen und persönlichen Status zu retten. Der 6. Januar 2021 markierte einen dramatischen Wendepunkt, als der Sturm auf das Kapitol die politische Landschaft der USA für immer veränderte. Die Ereignisse an diesem Tag und die Wochen danach waren von einer intensiven Auseinandersetzung über Trump’s Rolle und die Reaktionen seiner Verbündeten geprägt. Doch der Fokus lag nicht nur auf den dramatischen Ereignissen selbst, sondern auch auf den damit verbundenen inneren Kämpfen und politischen Entscheidungen innerhalb seiner eigenen Regierung und seiner Umgebung.
Trump reagierte auf die Krise in einer Weise, die eher von Leugnung und Minimierung als von Verantwortung geprägt war. In Gesprächen mit Kevin McCarthy versuchte Trump, die Ereignisse des 6. Januars herunterzuspielen, trotz der Tatsache, dass er während des Aufstands bereits in Kontakt mit dem Kongressführer war. McCarthy erinnerte Trump daran, dass er ihn während der Unruhen angerufen hatte, um das gewaltsame Geschehen zu beenden. "Ich habe dich angerufen, um sie rauszuholen!", beklagte sich McCarthy über die randalierenden Anhänger Trumps. Trotz dieser Bemühungen war die politische Atmosphäre rund um den Präsidenten zunehmend angespannt. In der Administration gab es zahlreiche Rücktritte von Ministern und Mitarbeitern, viele von ihnen aus den Bereichen nationale Sicherheit und Wirtschaft. Einige blieben jedoch, teils aus Angst vor einer noch schlimmeren Situation ohne ihre Expertise, teils aus dem Wunsch, ihre politischen Ziele weiter zu verfolgen. Mike Pompeo und andere Mitglieder des Kabinetts blieben an ihren Positionen, trotz der zunehmend chaotischen Lage im Weißen Haus.
Die Wochen nach dem Aufstand waren von weiteren Turbulenzen geprägt. Die Demokraten im Kongress begannen sofort mit dem Vorhaben, Trump ein weiteres Mal zu impeachen. Der Druck auf den Präsidenten wuchs, nicht nur aufgrund des politischen Drucks, sondern auch aufgrund der zunehmenden Zahl von Rücktritten innerhalb seines Teams. Aber Trump weigerte sich, die Verantwortung zu übernehmen und versuchte, seine eigenen Erfolge in den letzten Tagen seiner Präsidentschaft zu betonen. Lindsey Graham, ein enger Verbündeter, versuchte, mit Jared Kushner und Mark Meadows eine Strategie zu entwickeln, um Trumps politisches Erbe zu retten, indem sie seine Erfolge in den letzten Tagen der Amtszeit hervorhoben. Doch dieser Plan scheiterte. Trump zeigte wenig Interesse an einer solchen Strategie und verließ sich stattdessen auf eine populistische Rhetorik, die seinen Wählern den Eindruck vermitteln sollte, dass er nicht wirklich gescheitert sei.
In den letzten Stunden seiner Präsidentschaft war Trump von einer Vielzahl von politischen Manövern umgeben. Der Präsident entschied sich, eine Reihe von Begnadigungen auszusprechen, viele davon an Personen, die in seinem direkten Umfeld standen. Einige seiner engsten Berater, wie Roger Stone und Paul Manafort, erhielten Begnadigungen, ebenso wie sein ehemaliger Anwalt Michael Flynn. Diese Begnadigungen führten zu weiteren Spannungen im Weißen Haus, da viele Berater Trumps Bedenken hinsichtlich der politischen Auswirkungen äußerten. Doch Trump schien wenig besorgt und setzte seine Entscheidungen ohne Rücksicht auf politische Konsequenzen fort.
Die Übergabe an die neue Administration war ebenfalls von Unstimmigkeiten geprägt. Donald Trump verließ das Weiße Haus kurz vor der Amtseinführung von Joe Biden. Der Abschied war wenig feierlich und eher von einer Atmosphäre der Verwirrung und Entfremdung geprägt. Während Trump versuchte, eine grandiose Abreise zu inszenieren, war der eigentliche Abschied von der Präsidentschaft von einer eher ernüchternden Realität geprägt. Nur wenige seiner Verbündeten waren anwesend, und Trumps Rede war unbeholfen und wenig inspirierend. Trotz der pompösen Inszenierung – einschließlich des von ihm gewünschten Musikstücks "My Way" – war es eine Antiklimax, die die tiefe Spaltung und die Entfremdung widerspiegelte, die die letzten Tage seiner Präsidentschaft prägten.
Dieser Abschied war symbolisch für die Art und Weise, wie Trump seine Amtszeit erlebte: trotz aller Machtausübung und Einflussnahme gab es am Ende keine Netzwerke mehr, die ihn auffingen. Keine politischen Verbindungen, keine finanziellen Sicherheiten und keine Vertrauenspersonen konnten ihm helfen, den Fall zu vermeiden. Trump hatte in den letzten Tagen seiner Präsidentschaft keine Kontrolle mehr – und dies war für ihn eine der wenigen Male in seinem Leben, in denen er nicht bekam, was er sich selbst zugeschrieben hatte.
Es war der Beginn eines neuen Kapitels, in dem Trump versuchte, zurückzukehren und seinen politischen Einfluss wiederherzustellen. Doch dieser Versuch, sich von der politischen Niederlage zu erholen, begann mit der Verweigerung, irgendetwas an seiner Niederlage als Fehler anzuerkennen. Die Möglichkeit einer Rückkehr in die politische Arena war jedoch nach wie vor von seinen ständigen Versuchen geprägt, sich als Opfer und nicht als Verantwortlicher darzustellen.
Wie politische Spaltung und Krisen das politische Handeln in den USA prägen
Inmitten der chaotischen politischen Landschaft der USA hat sich das strategische Konzept von "Teilen und Herrschen" als eine der bestimmenden Taktiken unter der Führung von Präsident Donald Trump herausgestellt. Ein zentrales Element seiner politischen Rhetorik und Handlungsweise war die gezielte Spaltung der Gesellschaft, insbesondere in Krisenzeiten, um seine Machtposition zu festigen und seine Anhänger zu mobilisieren. Diese Strategie zeigte sich in einer Reihe von Ereignissen, die das politische und soziale Klima in den USA tiefgreifend beeinflussten.
Ein markantes Beispiel für diese Taktik war die Reaktion Trumps auf die landesweiten Proteste nach dem Mord an George Floyd im Mai 2020. Anstatt das Gespräch über Rassismus und Polizeigewalt zu suchen, fokussierte sich Trump darauf, die Proteste als eine Bedrohung der öffentlichen Ordnung darzustellen und die Verantwortung auf die Gouverneure der Bundesstaaten abzuwälzen. In seiner Ansprache an die Gouverneure forderte er eine härtere Haltung gegenüber den Protestierenden, was nicht nur den Konflikt weiter anheizte, sondern auch zu seiner polarisierten Wahrnehmung als Präsident führte. Dies war ein weiterer Schritt in seiner Strategie, politische Gegner und die gesellschaftliche Mitte zu isolieren, während er seine Basis von Anhängern, die seine Haltung unterstützten, weiter vereinnahmte.
Ein weiteres Beispiel für die taktische Spaltung war die Inszenierung Trumps eines Foto-Op vor der St. John’s Kirche in Washington D.C. im Juni 2020, als er Tränengas gegen Demonstranten einsetzen ließ, um ungehindert zu einem biblischen Symbol zu posieren. Diese Entscheidung, die auf breiten Widerstand stieß, wurde von Trump und seiner Verwaltung als ein Akt der Stärke inszeniert, der jedoch auch die Unversöhnlichkeit und den Umgang mit gesellschaftlicher Unruhe widerspiegelte. Solche Ereignisse verstärkten die Entfremdung zwischen der Regierung und den verschiedenen sozialen und politischen Gruppen des Landes.
Die Strategie, sich selbst als Beschützer der "Gesetz und Ordnung" darzustellen, war auch eine Reaktion auf die Kritik, die Trump während seiner Amtszeit bezüglich seines Umgangs mit Krisen und sozialen Unruhen erfahren hatte. Diese Strategie kam jedoch in einem kritischen Moment der Pandemie zum Tragen. Trump ging mit seinem Fokus auf Wirtschaftserholung und nationaler Stärke in die Wahlkampfphase 2020, doch die wachsende Zahl von COVID-19-Infektionen und die gescheiterte Pandemiebewältigung führten zu einer zunehmenden Ablehnung seiner Führungsqualitäten. In der Folge setzte er auf eine aggressive Rhetorik, die nicht nur die Spaltung der Gesellschaft weiter vorantrieb, sondern auch die Medien als Feindbild darstellte, was die gesellschaftliche Polarisierung weiter verschärfte.
Inmitten dieser politischen Turbulenzen fanden auch seine Wahlkampfstrategien, insbesondere die umstrittene Rally in Tulsa im Juni 2020, Beachtung. Diese Veranstaltung, die unter der Bedrohung einer weiteren COVID-19-Welle und unter dem symbolischen Hintergrund von Juneteenth, dem Feiertag zur Erinnerung an die Befreiung der letzten versklavten Menschen in den USA, stattfand, wurde von vielen als ein weiteres Beispiel für Trumps ungebrochenen Fokus auf Selbstinszenierung und Polarisierung der Gesellschaft angesehen. Die Wahlkampfveranstaltung in Tulsa scheiterte nicht nur an der erwarteten Zuschauerzahl, sondern stieß auch auf Kritik, da sie als potenzielles "Superspreader"-Event im Hinblick auf die Pandemie betrachtet wurde. Diese Tatsache untermauerte die Wahrnehmung von Trump als einen Politiker, der auf das Wohlergehen der Allgemeinheit wenig Rücksicht nahm, solange er seine politische Agenda vorantreiben konnte.
Darüber hinaus war es für Trump ein wichtiges Anliegen, bestimmte gesellschaftliche Gruppen – wie die Arbeiterklasse, konservative Evangelikale und eine breite Schicht von "silent majority"-Wählern – zu mobilisieren, indem er Themen wie Wirtschaft, Sicherheit und nationale Identität ansprach. In einer Zeit der Unsicherheit, sowohl in Bezug auf die Gesundheit als auch auf die gesellschaftliche Stabilität, spielte Trump auf Ängste und Sorgen seiner Anhänger an. Die Bilder von Protesten und politischen Unruhen, die er in der öffentlichen Wahrnehmung inszenierte, führten zu einer weiteren Stärkung seines "Law and Order"-Narzissmus, der sich zunehmend von den breiten gesellschaftlichen Forderungen nach einem besseren Umgang mit Rassismus und sozialer Ungerechtigkeit entfernte.
Wichtiger als die kurzfristigen politischen Siege war jedoch das langfristige politische Erbe dieser Entscheidungen, das nicht nur die politische Landschaft der USA veränderte, sondern auch international einen tiefen Eindruck hinterließ. Die wiederholte Rückkehr zu rassistischen und spaltenden Aussagen, wie sie auch in Trumps Aussagen zu den "Antifa"-Protesten und seiner rücksichtslosen Politik zur Bekämpfung von Migranten zu finden sind, setzte neue Maßstäbe für den Umgang mit politischer Verantwortung und gesellschaftlicher Einheit in den USA. Dies führte zu einer Verschärfung der politischen Konflikte, die bis in die heutigen Tage hinein spürbar sind.
Es bleibt festzuhalten, dass Trumps Politik der Spaltung weit über den unmittelbaren Kontext seiner Präsidentschaft hinaus eine nachhaltige Wirkung auf die gesellschaftliche Dynamik in den USA hatte. Dies betrifft nicht nur die politische Wahrnehmung der US-Bürger, sondern auch deren Vertrauen in staatliche Institutionen und die Fähigkeit des Landes, als Einheit in schwierigen Zeiten zu bestehen. Inmitten dieser unübersichtlichen politischen und sozialen Landschaft bleibt die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung der USA offen: Wird es den USA gelingen, sich von den tiefen Gräben zu erholen, die durch diese Ära gezogen wurden?
Wie kontrolliert man Macht durch Ungewissheit, Misstrauen und Chaos?
Die Machtmethoden Donald Trumps innerhalb seiner Unternehmen offenbaren ein konsequent durchdachtes, aber unorthodoxes Führungsmodell, das auf strategischem Misstrauen, isolierter Entscheidungsgewalt und kalkuliertem Chaos basiert. Eine der zentralen Taktiken bestand darin, Mitarbeiter voneinander zu isolieren – sowohl in struktureller als auch in kommunikativer Hinsicht. Selbst Führungskräfte, die an verwandten Projekten arbeiteten, wussten oft nicht, woran ihre Kollegen parallel arbeiteten. Diese gezielte Segmentierung erzeugte ein Klima permanenter Unsicherheit. Jeder informelle Austausch – etwa die Weitergabe einer Information an den eigentlich zuständigen Kollegen – wurde zur möglichen Provokation, zur Regelverletzung in einem System, das Informiertheit und Loyalität an den Chef selbst koppelte.
Die Organisation glich weniger einem Unternehmen als einem Machtzentrum mit klarer Mitte: Trump selbst. Es war keine Ausnahme, sondern gängige Praxis, dass Entscheidungen nicht delegiert, sondern zentralisiert wurden. Trump verstand es, Informationen zu kontrollieren und damit seinen Status als alleiniger Wissensinhaber zu festigen. Diese Haltung speiste sich nicht nur aus einem Misstrauen gegenüber den Fähigkeiten seiner Mitarbeiter, sondern auch aus einem tief verwurzelten Bedürfnis, jederzeit die Kontrolle über Wahrnehmung und Kommunikation zu behalten.
Ein besonders aufschlussreiches Beispiel war der Versuch, eine geografische Karte im Rahmen eines Börsengangs zu manipulieren. Buffington Harbor in Indiana, Standort eines Flusskasinos, wurde auf Wunsch Trumps auf einem Investoren-Slide so dargestellt, als befände es sich in unmittelbarer Nähe zu Chicago. In Wahrheit war es eine rund vierzigminütige Autofahrt entfernt. Auf den Hinweis, dass ein solcher Eingriff im Kontext eines von der SEC überwachten Börsengangs problematisch sei, reagierte Trump lapidar: Solange die Karte „außerhalb Chicagos“ verwendet werde, würde ohnehin niemand merken, dass sie irreführend sei.
Trump missbilligte nicht nur die Dokumentation von Informationen – etwa durch Notizen bei Meetings – sondern bekämpfte sie aktiv. Das physische Vernichten von Aufzeichnungen, das symbolische Aneignen aller Gesprächsinhalte durch den Chef selbst: all das diente der Verfestigung einer Unternehmensstruktur, die auf persönlicher Loyalität, nicht auf systemischer Nachvollziehbarkeit beruhte. Der Satz „Don’t take notes when you meet with him“ war keine informelle Empfehlung, sondern ein Kodex. In einem dokumentierten Fall nahm Trump persönlich einem jungen Juristen bei einer Besprechung die Notizen aus der Hand und zerknüllte sie.
Gleichzeitig pflegte Trump einen Stil der Konkurrenz und des internen Kampfes. Anerkennung, die anderen galt – wie im Fall von Ribis, einem erfolgreichen Casinomanager innerhalb der Organisation – führte nicht zu Stolz oder strategischer Nutzung, sondern zu internen Abwertungsversuchen. Trump befragte andere Führungskräfte gezielt negativ über Ribis, schürte so Misstrauen und untergrub systematisch aufkommende Loyalitäten unter seinen Untergebenen.
Ungewöhnlich war auch der Umgang mit finanziellen Transaktionen. Bargeldzahlungen für Miet- oder Wartungsverträge waren nicht unüblich – einmal wurde der Bargeldanteil einer Leasingzahlung in Form von Goldbarren übergeben. Trump ließ sie in seiner Penthousewohnung einlagern. Ein weiteres Beispiel: Ein hochrangiger Mitarbeiter gewährte ihm ein kurzfristiges Darlehen in Millionenhöhe, angeblich nicht zur Deckung von Lohnkosten, sondern „zur schnellen Lösung einer Situation“. Der Punkt ist nicht der Anlass des Darlehens, sondern die informelle Natur der Finanzbeziehung – ein Muster, das sich wie ein roter Faden durch Trumps Unternehmenskultur zieht.
Sein Bedürfnis nach öffentlicher Wahrnehmung, insbesondere im Zusammenhang mit weiblicher Schönheit, Glamour und Medienwirksamkeit, zeigte sich im Erwerb der Miss-Universe-, Miss-USA- und Miss-Teen-USA-Franchises. Die Motive lagen auf der Hand: Nicht nur eine mediale Inszenierung seiner Person als Königsmacher weiblicher Ideale, sondern auch eine gezielte Provokation der Miss-America-Organisation, die in Atlantic City beheimatet war. Parallel dazu zeigte sich in seinem Verhalten gegenüber seiner Tochter Ivanka eine eigentümliche Vermischung von familiärer Nähe und öffentlicher Inszenierung. Die Transformation Ivankas zur öffentlichen Figur, möglicherweise sogar zur Projektionsfläche für Trumps eigene Vorstellungen weiblicher Perfektion, wurde in Szene gesetzt.
Diese Dynamik durchzog auch seine Ehe mit Marla Maples – eine Beziehung, die weniger von emotionaler Stabilität als von öffentlichem Image und Kontrolle geprägt war. Als Maples nach Trumps Geschmack zu viel Gewicht verlor, äußerte er das öffentlich am Tisch vor anderen. Ihre Beziehung war geprägt von taktischer Distanz, öffentlicher Symbolik und kontrollierten Versöhnungen, wie jener demonstrative Konzertbesuch bei Michael Bolton, um Dominanz über einen vermeintlichen Rivalen zu markieren.
Ein zentraler Mechanismus war dabei stets, sich durch Kontrolle über Erzählungen – sowohl intern als auch in der Presse – als unangefochtener Mittelpunkt jeder Geschichte zu positionieren. Selbst bei der Geburt seiner Tochter Tiffany ließ Trump auf Druck einer Klatschreporterin die journalistische Begleitung im Kreißsaal zu, um Kontrolle über die öffentliche Darstellung zu behalten.
Wichtig ist, zu erkennen, dass Trumps Unternehmensführung nicht in erster Linie auf strukturelle Effizienz oder funktionale Transparenz zielte, sondern auf Machterhalt, Wahrnehmungssteuerung und emotionale Kontrolle. Diese Form der Leadership durch Fragmentierung, Unsicherheit und Selbstdarstellung war nicht das Produkt von Inkompetenz, sondern einer konsequent umgesetzten Strategie persönlicher Herrschaft.
Wie Trump auf die russische Wahlbeeinflussung reagierte: Eine Analyse seines Verhältnisses zu Geheimdiensten und Medien
Die Begegnung von Donald Trump mit den führenden Geheimdienstoffiziellen des Landes fand unter außergewöhnlichen Umständen statt. Diese Beamten hatten soeben den Führern des Kongresses einen vertraulichen Bericht über die Einschätzung der Geheimdienste bezüglich der russischen Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahlen 2016 präsentiert und flogen sofort nach New York, um ihre Ergebnisse auch Trump mitzuteilen. Anwesend war auch der Kern von Trumps zukünftigen nationalen Sicherheitsberatern. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren Spannungen und Meinungsverschiedenheiten innerhalb seines Beraterteams offensichtlich.
K. T. McFarland, die designierte stellvertretende nationale Sicherheitsberaterin, warnte davor, dass die vorgelegte Geheimdienstinformation möglicherweise übertrieben sei. Tom Bossert, ein ehemaliger Beamter der Bush-Administration, der als Trumps Berater für Heimatschutz fungierte, riet dem designierten Präsidenten, sich während des Treffens vorsichtig zu verhalten. „In Bezug auf Ihre Fähigkeit, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Geheimdiensten zu haben, sind dies die zukünftigen Zeugen für eine politische Anklage, wenn Sie mit der Situation oder den sensiblen Informationen, die man Ihnen übergibt, schlecht umgehen“, warnte Bossert.
Die Geheimdienstchefs der FBI, CIA, NSA und der Direktor des nationalen Geheimdienstes hielten eine Präsentation vor Trump, die darlegte, dass die Russen in die Wahl eingriffen, um zugunsten von Trump zu handeln. Trump stellte kaum Fragen und zeigte wenig Interesse an den Details der Informationen. Er äußerte vielmehr den Verdacht, dass das Augenmerk auf den Hackerangriffen lediglich versuche, seinen Sieg zu schmälern, indem man suggeriere, er habe diesen auf unrechtmäßige Weise errungen. „Es könnten auch die Chinesen gewesen sein“, spekulierte Trump in einem Moment. Am Ende des Treffens stellte Trump Fragen zu den verschiedenen Arten von Quellen, die die CIA zur Unterstützung ihrer Einschätzung verwendet hatte, und äußerte Zweifel an der Verlässlichkeit von menschlicher Geheimdienstinformation. Trump bezeichnete menschliche Quellen als „Schmierlappen“ und betonte, dass man alles sagen könne, wenn man genug bezahle.
Die Gesprächsatmosphäre war angespannt, und als das Treffen beendet war, bat FBI-Direktor James Comey darum, Trump im Privaten zu sprechen. Hier gab Comey Trump Details zu einem brisanten Dossier eines ehemaligen britischen Geheimdienstoffiziers bekannt, das angeblich Trumps Verbindungen zu Russland und einen skandalösen Vorfall im Jahr 2013 in Moskau betraf. In diesem Dossier wurde unter anderem behauptet, Trump habe in einem Hotelzimmer in Moskau mit Prostituierten zu tun gehabt und sie zu bizarren Handlungen aufgefordert, um die Erinnerung an den Aufenthalt der Obamas dort zu schänden. Trump wies die Behauptungen zurück, erklärte, es habe keine Prostituierten gegeben, und versicherte, dass er immer davon ausgegangen sei, dass seine Hotelzimmer überwacht würden. Comey versicherte ihm, dass er nicht unter Untersuchung stand.
Nachdem das Treffen beendet war, kehrte Trump ruhig in sein Büro zurück, während seine Berater bereits mit der Ausarbeitung einer Presseerklärung zur Entkräftung der Vorwürfe beschäftigt waren. Doch schon am gleichen Tag, nachdem die Informationen aus dem Briefing an die Öffentlichkeit gelangt waren, war Trump außer sich vor Wut. Er betrachtete die Berichterstattung als Verschwörung, bei der nicht nur die Medien, sondern auch die Geheimdienste involviert seien. Besonders verärgert war er über die Berichterstattung von CNN, die das Treffen mit Comey und die Existenz des Dossiers öffentlich gemacht hatte. Trump beschuldigte das Netzwerk, „Fake News“ zu verbreiten, und verwendete diesen Begriff, den er fortan zu seiner eigenen Marke machte.
Einige Tage später, als CNN über die Existenz des Dossiers berichtete, explodierte der Konflikt in aller Öffentlichkeit. Trump reagierte aggressiv auf die Berichterstattung und ließ die Details des Dossiers als „Fälschung“ und „Unwahrheit“ abtun. Die Geheimdienste selbst versuchten, den Vorfall zu entschärfen. James Clapper, Direktor der nationalen Nachrichtendienste, erhielt einen Anruf von Trump, der ihn aufforderte, eine Erklärung abzugeben, in der das Dossier als fehlerhaft bezeichnet wird. Doch Clapper weigerte sich, eine solche Erklärung abzugeben. In der Folge veröffentlichte BuzzFeed das Dossier fast vollständig, was die Sache weiter anheizte.
Trump selbst hatte an diesem Punkt bereits eine Besessenheit für die bizarren Details des Dossiers entwickelt und erwähnte immer wieder die angebliche Episode in Moskau. Er konnte nicht fassen, dass solch eine Geschichte öffentlich kursierte, und fokussierte sich zunehmend auf die angeblichen „Goldenen Duschen“, die im Dossier thematisiert wurden. Die Berater, die das Dossier zunächst nicht im Detail gelesen hatten, waren über die möglichen Auswirkungen ratlos und versuchten zu verstehen, wie sie Trump in dieser Situation am besten unterstützen könnten.
In dieser Atmosphäre von Misstrauen und Desinformation entwickelte sich ein tiefes Misstrauen zwischen Trump und den Geheimdiensten. Trump nahm das Ganze nicht nur als persönlichen Angriff wahr, sondern betrachtete die Geheimdienste fortan als einen politischen Gegner. Die weitere Entwicklung dieser Beziehung, einschließlich der fortwährenden Spannungen und der Öffentlichkeit von geheimen Informationen, prägte Trumps gesamtes Verhältnis zu den Sicherheitsbehörden und trug zu seiner Misstrauen gegenüber den Institutionen bei.
Es ist wesentlich, zu verstehen, dass Trumps Umgang mit den Geheimdiensten und den Medien nicht nur eine Reaktion auf eine einzelne Krise war, sondern Teil seiner längerfristigen politischen Strategie. Er versuchte, das Vertrauen in die Institutionen zu untergraben, die seine politische Agenda infrage stellten, und ein Klima des Misstrauens zu schaffen, in dem er sich selbst als Opfer eines tiefergehenden Komplotts darstellte. Gleichzeitig spiegelte sein Umgang mit den Informationen und sein aggressiver Kurs gegenüber den Medien und Geheimdiensten eine tief verwurzelte Einstellung wider, die es ihm ermöglichte, die Kontrolle über die Narrative zu übernehmen.
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